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-L 1V4. VS. Jahrgang. SMtWvch, IS. AM ISIS. DrahiimlchrP: «achrlchtr, Lresde«. 8»rn,pr«cher.Sammemumm«r: WLLI. »kur Illr Slachlge,präch«: «00U. <Kv,„ei«»(!n»s,sisiv >n Dn»de7> UN»v-r«rt«n de, »xeimO«,er ZuttOpm, i»»l« bei etn. -OkgUg» ^-evU!)!. m-ti,e, Zultellu», dur» dl- Po» lohne «eliell,«id> k «o M mono »ich l «0 M. .- DI« «InIpM»« »7 mm breite Zelt« 7» Pf. «ul Anzeigen unter Stellen. UN» AN/t6l66N»PreiIL. wohnunaemarlt, elnlp-lilj,« An-und vertSuf« 7b-/„ «or,u-»»IL»e laut Tarlf. " " ^ l «U,i»»rllqe«ufttllge gegen VorauebeM. Einzelnummer ls Pf.. Sonnlag» ro Pf. «-»druck mir mtl deutllcher QuellenangaL« <.Dre,dner 7!ochr.-> pUSIIig. — llnuerlang«, ScklrlftfNIcke ixerden nlcklt »ufbe»ahrt. Lchrtftleltung und Hauptgeschäftsstelle: Marienftrast« »8 40 Druck u. ««lag van Liepsch L «eichardt l» Drr»d«. Postscheck-Konto l»3Sü Leipzig. k'. Ne^rnann vesg „ v5«sck«n-/z.. siLlkonwinÜo 28 «> o a P.enepr.cd.r 1SSS1 uns roavl noo ogg ^susfvs^inks^si. pjlre als Volksnakrung. Au»>r>ürung»»eI»tt»U«1«r-V«»r»p»V enldiltenck K7 elnf>a!mlsck>e vlire mit lextlielt. «»ukpr.I» roo »Hk. l.eikged0kr il »k. c»rl PIsuI, LLL llierile», fl«s. A. Sssstrasss 7 8tirnrnungslLON2Si^.s — ^psllmsktsst kost Ae französischen Sozialisten gegen Ratifikation. Paris, 13. Juli. sAgence Havas.) Der National- ««Sschuß der Sozialisten beschloß mit 1120 gegen 51 Dtim- ««» bei 501 Stimmenthaltungen, die Ratifizierung des Kricbcusvcrtragcs abzulchneu. Alsdann wurde eine La geSordnung Dreuonlt angenommen, die besagt: Di« von den Alliierten begangenen Anschläge auf die Selbständigkeit bedeutender Vvlkermassen mühten an den Pranger gestellt werden. ES sei zu bedauern, daß in folge dieser Verbrechen Elsaß-Lothringer, an Frankreich zurückgetchrt sei. Wie im Jahre 1871 Lieb knecht und Bebel gegen die Annexion Elsaß-Lothringens Einspruch erhoben hätten, so müsse heute die sozialistische Partei gegen das Schicksal, das der Bevölkerung des Saar- g.ebietcö bereitet werde. Einspruch erheben und über das gesamte Friedcnsinstrumcnt die schärfste Verurteilung aus sprechen. Die französische Republik hätte der deutschen Repu blik einen ehrenvollen und gerechten Frieden geschuldet, sie hätte ihn nicht gegeben. Aus allen diese» Gründen erteile die sozialistische Partei ihren Erwählten den formellen Auf trag. gegen die Ratifikation zu stimmen. Der Vertrag müsse nicht eine Dcilrevision, sondern eine vollständig« Umgestal- tung erfahren. Allein die sozialistische Partei könne den Bdlkerfricdcn Herstellen und sei deshalb einig mit den rus sischen und den ungarischen Revolutionären, deren Sieg über die» Horden der 'Entente man begrüße. Einig mit der »llrch ihre Aktion verstärkten Internationale, werde die Partei Kon revolutionären Kampf gegen die kapitalistische Gesellschaft ansnehmen. Dies« Tagesordnung wrrrd« mit 066 Gtirnmen ange- stommon. Eine Tagesordnung Ncnaudels. die auf Ent haltung hinauSgirrg,-erlangte nur -137 Stimmen. Die Tagesordnung Renaudels mit einem. Zusatz, der ver langt. Saß gegen den Vertrag gestimmt werden solle, erhielt 869 Stimmen. Albert Thomas erklärte, daß er sich daS Recht Vorbehalte, für den Vertrag zu stimmen, lvcnn er es im Augenblicke der Abstimmung für sozialistische und natio nale Pflicht halte. Nach einer Panse begann ein« Nacht sitzung. Bei ihrem Beginn erklärte sich der Nativnalrat solidarisch mit den Gewerkschaften, die einen Demonstrgiiousstreik für den 21. Juli organisierten. Dann nahm Vedouce zu der falschen Wirtschafts- und Finanzpolitik, öie der Fricdensvertrag einschlögt, scharf Stellung?" Man hätte die Kriegskostcn und Kriegslast-» zusammcnwerfcn »Nüssen. Amerika wurde eine derartige Lösung begrüßt haben. Jetzt scheine sich Amerika und England mit un gefähr 150 Milliarden zufriedcngcbcn zu wollen. Da von erhalte Frankreich ungefähr 50 Prozent. Die übrigen Rationen seien Frankreich gegenüber zn nichts mehr ver pflichtet. Sem bat erklärte gleichfalls, die bohle Phrase, Deutschland werde alles bezahlen, sei jetzt in ihrer Unhalt- barkcit offenkundig geworden. Der Friedcnsvertrag werde nicht ein neues Friedens-Europa, sondern ein Kriegs»Europa schaffen. Hierin liegt die Gefahr. Die geringste nationali stische Störung werde genügen, um bi-, Schranken fallen zu lassen. Rcuaudel protestierte gegen die Beschlag nahme der deutschen Kolonien, die der größte Skandal innerhalb der Fricdensvertragcs sei. Unter all gemeinem Beifall erklärte er. Freiheit bringe der Vertrag für Frankreich nicht. Kurz vor dem Schlüsse ergriff Longue zu einer längeren stiebe das Wort. Er führte hauptsächlich aus, man hätte schon vor zwei Jahren Frieden schließen können, als Kaiser Karl seine Vorschläge machte. Man hätte 100 000 Menschenleben retten und große Gebiete vor der Zerstörung bewahren können. Hinsichtlich der Maßregelung der Abgeordneten, die die alten KrtegSkredite bewilligt haben, wurde beschlossen, die Stellungnahme dazu den einzelnen Verbänden zu über lassen. Der Nationalrat sprach sich noch für eine A in nestie und Aufhebung des Belagerungszustandes aus. Damit endigten die Verhandlungen. Sem bat besprach in der Zeitung „Oeuvre* den Be schluß des Nattonalrates, gegen den Friedensvertrag zu stimmen und sagte, eS gäbe im Fricdensvertrag ausgezeich nete Versprechungen, die aber widerwärtige Tatsachen nicht gutmachen könnten. Innerhalb von Jahren müsse dieser falsche provisorische Frieden seine natürlichen und mör derischen Früchte tragen. Nach Sembat hat die Erklä-ung der Vertreter aus Eljatz-Lothringen in der Hauptsache be wirkt, daß der Nattonalrat sich nicht mit der Enthaltung bei der Abstimmung über den Friedcnsvertrag begnügen wollte. AutzerordHtlich'scharf kritisierte Rapvaport im „Popukaire" den Friedensvertrag: Die sozialistische Partei „Frankreichs lehne "mit Abscheu den brutalen Rachc- vertrag ab, der einem großen Volke nnanslvichUche mo- raüsche Erniedrigung zufüae, indem er es außerhalb der Gemeinschaft zivilisierter Völker stelle und es allein in mitten bewaffneter Völker entwaffne. „Popnlatrc" ver langt, daß anläßlich der Beratung über den Fricdcnsvcr- trag in der Kammer die französische auswärtige Politik Ver letzten 25 Jahre restlos bloßgelcgt werde, sowie daß Aus kunft darüber verlangt werde, welche Versprechungen die französischen Regierenden einem Alexander 1U. oder einem Nikolaus II. gegeben hätten. Aufforderung zum Generalstreik in Frankreich. Versailles. 15. Juli. Der Verrvaltungsrat der Ge wcrkschaften iE. G. T.) erläßt einen Aufruf an die Arbeiter und Arbeiterinnen der Städte und des Landes, in dem er sie nachdrücklich anffordert, laut Beschluß des Nationalausschusses vom 27. Mai am 21. Juli in einen L4stündigeu Generalstreik einzutreteu. Das sei eine Bewegung, die von den Proletariern Italiens und Eng lands unterstützt werde. Seit acht Monaten verlangten -ie Arbeiter F-rankreickB vollständige Demobilisierung. Vvr- oercitnng der Abrüstung. Aushebung des bewaffneten Wider standes ,» Rußland und Ungarn aus Grün) des Rechtes jedes Volkes, frei über sich selbst zu verfügen, ferner Am nestie politischer und militärischer Verurteilter und schließ lich Wiederherstellung der konstitutionellen Freiheit, vor allem Aushebung der Zensur. In allen diesen Punkten habe die Negierung nur versprochen, aber nichts unternommen. Dazu komme, -atz sie weder gegen die Lcbensmittelteucrung, noch Wiederherstellung des wirtschaftlichen Lebens, noch gegen die Wohnungsnot etwas Praktisches verwirklicht habe. Aus diesen Gründen müsse das Proletariat dem Verlangen der Gewerkschaften durch einen Generalstreik am 21. Juli notwendig seine Unterstützung geben. rle Heimkehr unserer Sefaugeneu. kvrahtmeldung unsrer Berliner S ch r i!t l«t t u n g> Berlin, 15. Juli. Von unseren Kriegsgefangenen kommen jetzt die Schwer kranken zurück. Transporte von Gesunden kommen nur sehr wenig. Es scheint deren Zurückleitung von den Verhandlungen mit Versailles über die Stellung deutscher Arbeitskräfte zum Wiederaufbau der zerstörten Gebiete in Nordfrankreich abzuhängen. Tie Versailler Verhandlungen werden in konzilianten Formen geführt, aber die Entente besteht aus strikter Ausführung der Kriedensbedingungcn. Was di« Stellung deutscher Arbeiter für den angegebenen Zweck anlangt, so verkennen die Franzosen nicht die bestehenden Schwierigkeiten, halten sie aber nicht für unüberwindlich. Die deutsche Regierung müsse eben das Volk zur Arbeit an halten, wenn nicht anders, so durch Zwang. Die Regierung glaubt, daß cs ohne dieses äußerste Mittel gehen werde. Hinsichtlich der Kohle „licferun- gen ist die Negierung bemüht, eine Milderung berbel- zuführcn, da die strikte Durchführung der bezüglichen Be dingungen unser Wirtschaftsleben aufS schwerste gefährden müßte. Seit gestern abend 9 Uhr waren übrigens die Verbindungen mit Versailles unterbrochen, so daß man seitdem ohne Nachrichten von dort war. Unsere heim kehrenden Kriegsgefangenen werden an der Grenze von Abnahmekommissionen empfangen und zunächst in «in Durchgangslager lnicht in Quarantäne) übcrgeführt, wo sie »her ärztlich untersucht werden und Gebührnisse für acht Wochen, sowie ein Marschgclü erhalten. Von diesem Durch gangslager werden sie so schnell als möglich nach Hause be fördert. Die Lu-Uefernnft de» Kaiser» eine Dummheit. Haag. 15. Juli. „Nicumc Cour." schreibt in einem Leit artikel «rr Frage der Auslieferung des vornraligen beut- schen Kaisers: Die Geschichte würde ein hartes Urteil über nnS fällen, wenn wir ohne Notwendigkeit u,U» außer dem ohne Widerspruch Wilhelm II. ausltefern würden. Eine An-ltesernng wäre schlimmer als «in Verbrechen; sic vürd« rin« Dummheit sein. Fortbestand des Wirtschaltsrates. London. 15. Juli. (Unterhaus.) In Beantwortung einer Anfrage über das Fortbestehen des Wirtschafts rates erklärte Bonar Law, es werde für wünschens wert gehalten, die internationale Zusammenarbeit in wirt schaftlichen Fragen in derselben Form fortbcstehen zu lasten, aber man habe sich noch nicht für eine bestimmte dabei zu befolgende Methode entschieden. Infolge der Fortsetzung der Feindseligkeiten durch Ungarn werde die Blockade gegen jenes Land noch beibchaltcn. Der Lebensmittclkon- trollenr Roberts teilte mit. die Regierung habe beschlossen, das Lebensmittclmrnisterinm mit seinen VollmachtSbcsug- ntssen weitcrbestehen zu lassen. Es seien dementsprechende Vorkehrungen getroffen worden, um während des Winters die Lebeilsmittelversorgung. die Preise und die Verteilung der wichtigsten Lebensmittel, mit Einschluß von Brot, Fleisch. Speck. Mtlch. Käse, Butter, Margarine. Fischen und Eiern, sowie von gewissen ergänzenden Lebensmitteln zu regeln. Roderts sprach die Hoffnung ans, daß es nicht not wendig sein werde, zu einer Einschränkung des Verbrauchs durch Wiedereinführung -es KnponsystemS überzugehen. Eine «merikanische SenatSkommiffio« «der die Tlhuldfrage. lVigner Drahtbertcht der „DreSdn. Nachrichten".) Rotterdam. 15. Juli. „Daily News* meldet aus Neu- york: Der Senatsausschuß vertagte die beantragt« An nahme des Wilson scheu Friedensvertrages um vierzehn Tage. ES ist ein Antrag eingcgangen, der im Gegensatz zu den Feststclluirgen des Fricdensvertragcs die Einsetzung einer Senats komm ission zur Ermittlung der Schuld frag« am Kriege verlangt. 4 V, Milliarde amerikanischer Kredit. (Eigner Drahtbertcht der „DreSdn. Nachrichten",. Genf. 15. Juli. Der „Heralb* meldet aus strenyork: Die für -eutsck>e Einkäufe an Deutschland zn gebenden Kredite sollen 4Vz Milliarden Dollars betragen. vlockadefrei und tributpflichtig. Unbefangene Geschichtsschreiber des Weltkrieges werde» Sie Hauptnrsachc unserer Niederlage nicht in unserer mili tärischen oder wirtschaftlichen Unterlegenheit, obwohl eine solche angesichts des Menschen- und Materialaufgcbots der Entente nicht verwunderlich gewesen wäre, sondern in der Entkräftung, in der fortschreitenden Aushöhlung unserer physischen und psychischen Widerstandsfähigkeit z» suchen haben. Trotz allem darf das deutsche Volk auch auf diese» Teil deS hinter uns liegenden Dramas mit berechtigtem Stolze zurückblicken. Auch gegenüber dem fürchterlichste» Feinde, dem Hunger, hat Deutschland treu und tapfer staub- gehalten und jedenfalls auch in diesem Kampfe aus eigener Kraft weit mehr geleistet, als ihm irgend jemand zugetraut und wir selbst für möglich gehalten hätte». So ist eigent lich mit der Aushebung der Blockade am 12. Juli el»r große, wenn auch bitterschwer« Zeit zu Ende gegangen. Bitterschwer und verlustreich, vielleicht noch mehr wie -e« mörderische Kampf in den Schützengräben, auf dem Wasser; und in der Luft. Kein -Mund vermag zu sagen und kein Hirn vermag zu ergründen, wievivl in Deutschland dem Hunger zum Opfer gefallen sind und noch fallen werde«. Denn Jahre werden vergehen, ehe die Folgen einer fünf jährigen Unterernährung überwunden fein werden, rrndi erst nach Jahrzehnten, vielleicht auch niemals wird Deutschs land die Menschenverluste wieder eiubrtngen können, die! auf Rechnung des Hungers zw setzen sink DaS Volk, da» uns das getan hat, nennt sich «in christliches Volk, es ist ger» manischen Ursprungs, und Völkerrechts-- und Menschlich» leitS^rundsätze waren im Munde seiner Staatsmänner f häufig wie in dem des Präsidenten Wilson. Aber kein Stimme hat sich dort oder bei Len Verbündete» England» erhoben, die daS an dem deutschen Volke begangene Ver brechen bei dem rechten Namen benannt hätte: Meuchel mord aus sicherem Hinterhalt heraus! Denn gerade Eng- land war nächst den Vereinigten Staaten derjenige unserer Gegner, dem wir am wenigsten anhaben konnten, und ge rade England hat uns au unserer verwundbarsten Stell« treffen können. Aber wenn wir England vor der Menschheit anklageu und in alle Welt und in alle Zukunft hinausrufcn, daß dies» Tat dereinst ihre Sühn« finden muß. sofern es noch Ge rechtigkeit gibt, so dürfen wir doch uns jetzt, wo alles vorbei und das Geschehene nicht mehr rückgängig zu mache» ist, die Frage nicht ersparen, ob nicht auch wir selbst mit schuldig sind, daß die Katastrophe über uns hereingebroche» ist. Es ist gesagt worden, zu unserer Niederwerfung sei der erste entscheidende Schlag bereits getan worden, als in unbegreiflicher Kurzsichtigkeit der Rttckverstcherungsvertrag. durch den Bismarcksche Staatskunst uns Rußlands Freund schaft zu erhalten wußte, nicht wieder erneuert wurde. Von da ab hatte Deutschland nicht mehr den Rücken frei, von da ab wurde unsere wirtschaftlich günstige, aber politisch be drohliche Lage im Herzen Europas geradezu gefährlich. Bei der Abhängigkeit unserer Ernährung von ausländi schen. Zufuhren in Lebens-, Futter- und Düngemitteln hätten schon damals die notwendigen Schritte getan werden wüsten, um Deutschland im Falle eines Krieges, der wahr scheinlich «in Zweifrontenkrieg werden mutzte und auch Südosteuropa in Brand zu setzen drohte, vor Hungersnot zu schützen. Manches ist geschehen, dadurch, daß sich die Leistungsfähigkeit unserer Landwirtschaft steigerte. Aber mit dem starken Bevölkerungszuwachs konnte die Steige rung nicht Schritt halten. Der andere Weg, rechtzeitig für den Kriegsfall ernährungSwirtschaftltch zu rüsten, gcwister- maßen neben dem Gelökriegsschatz, der allerdings'auch völlig unzureichend geblieben ist, einen Nahrungsmittelkriegsichav zu schassen, wurde leider nicht beschritten. Im Reichstag sind dahingehende Anregungen wenigstens in den letzten Friedenssahren mehrfach gegeben worden, aber sie sind er gebnislos geblieben. Es ist heute zwecklos, diesen leidige« Vorgängen nachzugehcn. Es soll nur daran erinnert werden, daß wir es zum Teil eigener Kurzsichtigkeit und Pflichtvergcssenheit znzuschreibcn haben, wenn England einen vollen Triumph über uns errungen hat. Im Gegensatz zu den völkerrechtlichen Abmachungen, an die sich England auch in diesem Falle nicht gekehrt hat. ist die Blockade nicht durch eine Streitmacht aufgezwungea und aufrechtcrhalten worden. Nur einmal im Laufe der oierunücinhalb KriegSjahre hat sich die englische Flott« bi» in die deutschen Gewässer vorgewagt. Der von England be absichtigt« Zweck wurde durch -ie „Norbscesperre" erreicht, indem die Nordsee zum Kriegsgcbiet erklärt und durch Minenfelder gesperrt wurde, die nur bestimmte, der eng lischen Kontrolle unterliegende Fahrstraßen frei ließen. Dazu kam die Abriegelung der Außenverbindungen Deutsch lands über die neutralen Staaten. Die Drohung, ihre Zu fahrtsstraßen von See zu sperren und so die NahrungS- mittelzufuhr abzuschneiden, genügte in allen Fällen —> allein Schweben ausgenommen —, um die kleinen Staate« dem Willen Englands zu unterwerfen. Durch die SociStt