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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189101016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910101
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-01
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.01.1891
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ttr-artion und LrprdUiou Iohanne-goff« 8. -prechkun-rn drr Urdarlion. Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag» 5—6 Uhr. kür t» NüSz-dr et»,»<»nrier vi^ouicrivt« ««chl sich tu in LI »ndiudliL. S«nah«e »er für »ie nSchftf«l,e»»« Nummer »eftimmten Anserute an Wochentagen »t» 6 Uvr Nachmtttaa». a« Sonn- un» Kesttagen srn b bis '/,9 Utzr. 3n den Filialen für Inf.-^nnahme: Ltt« klemm'« L-rltm. sAlsre» -atz»), Univerfftätosttab« 1, LoniS Lösche, Aatharineiistr. 14 part. imd König-Platz 7, nur bi» '/.S Nbr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels nnd Geschäftsverkehr. ^9 I. Donnerstag den 1. Januar 1891. MwnnemeirtSprei- . vierteljährlich 4Y', Mk. incl. Bringerlohn ü Mk, durch die Post bezogen 6 Mk Jede einzelne Niunmer 20 Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extraoril aaeu lin Taaebtatl-Format gesalzt) ohne Postbesörderung 60 Mk. mit Postbefördernng 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut uns. Preisverzeichnis. Tabellarischer». Ziffernsatz nach höhermTarif. u ec l amen »nter dem Redacti onsstri ch die »aespatt. ZeileöOPs,vor denFamiliennachrichtea die 6gespaltene Zeile 40 Pf. Jnierate sind stets an die «xpebtti-N,« senden. — Nabalt wird nicht gegeben. Zahlung praemuncramlo oder durch Post. Nachnahme. 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Da» 13. Stück de- die-jiibrigen Gesetz- uu» verortznuugS- blatteS für das Königreich Lachse» ist bei un» «»gegangen und wird bi« zum 1L. Januar 1891 auf dem Rathhau-saale zur Einsichtnahme öffentlich auShängen: Dasselbe enthält: Nr. 82. Verordnung. Abänderungen und Ergänzungen de- Pserde-Aushebungs-Reglements vom IS. Oktober 1886 betreffend; vom 23. November 1890. Nr. 83. Bekanntmachung, die Ausführung de- Invaliditätr und Alters-Versicherungs-Gesetzes betreffend; vom I. December 1890. Nr. 84. Bekanntmachung, die Aushebung der LandeS-Heii- und Pfleganstalt für Epilcptijchkranke in Hubertusburg betreffend; vom 6. December 1890. Nr. 85. Verordnung, das Arzneibuch für da» Deutsche Reich, dritte Ausgabe betreffend; vom 9. Decenrber 1890, Nr. 86. Verordnung, die Gruudstückstheilungea betreffend; vom 25. November 1890. Leipzig, deu 29. December 1890. Ter Math der Stützt Leipzig. vr. Tröndiin. Krumbiegel. Sekanntmachung. Die Ausführung der Pflasterreparatur-Arbeiten soll auf dl» nächsten 3 Jahre für jede» der drei Jngenieurbeziickt an je einen Unternehmer verdungen werdrn. Tie Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau. Berwaltung, Raihhaus, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14, aus und können daselbst cingescheu oder gegen Entrichtung der Gebühren im Betrage von 0,50 .4t, welche mich Befinden in Briefmarken einzu- senden sind, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Angebot aus Pftastcrreparatur-Arbeltcn^ versehen ebendaselbst und zwar bis zum 14. Januar 1891, Nach mittags 5 Uhr einzureichen. Ter Ralh behält sich da- Recht vor, sämmtliche Angebot« abzu lehnen. Leipzig, den 23. December 1890. TrS Rath» »er Stabt Letpzt, lb 7277. Ltrasjenbau-Teputattan. Sekanntmachung. Die Ausführung der Bei-, Neben- und Fallrohrschleaßen an Privatgrundstücken soll aus die nächsten 3 Jahre für jeden der 3 Jngenieurbezirke an je einen Unternehmer verdungen werde». Die Bedingungen für diese Arbeit liegen in unserer Tiesbau- Berwaltnnff, Raihhaus, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14. aus und können daselbst eingeicben oder gegen Entrichtung der Gebühren im Betrage von 0,50 .sy welche »ach Befinden in Briefmarken einzu- senden sind, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: «Angebot ans bic Herstellung von rhoiirohrschlcustr» an Privlitgrnndstücken" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 14. Januar 1891, Nach mittags 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote ab zulehnen. Leipzig, den 23. December 1890. TeS Natbs brr Stadt Leipzig Id 7277. 2trai;rnbau-Teputation. Sekanntmachung. Für Unterlassung der Zusendung von Neujahrskarten gingen eia: von Herrn Geh. Eommerz.-Ralh Todcl . . . . 6 - - Geh. Rath Prof. vr. Windscheid .... 6 ' - Herrin. I. Meyer (Vater) K - - Moritz Bering (Firma: S. Schlvenzke) . . 6 - - Max Meyer - - Sieskind-SieSkind 6 - - vr. P. I. Möbius .... ...» 6 - - Prof. vr. I. Wislicenus0 - - Rudolph Madack «6 - - Gustav Brinckmann. ........ 5 - - Car! Aua. Becker - Herren M. Benaer L Sohn ........ 6 . Herrn Hciur. Rob. Jahn seu ,6 . Frau Fuß-Scllier « o « Herrn Alexander Waldow .6 . . Rechtsanwalt »krieg » v » - Oberbürgermeister Dr. Georgi ..... 6 . . Bürgermeister Justizrach vr. Trüudiiu . » 6 » » Stadrach Ullrich 6 . » - Ramdohr 6 . . - Dürr 6 - - - Roch « . Commerz -Rath Wagner ... 6 -> » - Esche »6 . . Ferd. Dürbig (Fa.: Dürbig L Co.) . . - K . - Eapellmeister Hans Sitt .0 - Fron Jda Gumvel « g » Herrn Architekt Moritz Münch (Finna: Carl Schreiber) tl » Herrn Adolf Roßbach » » Vr. zur. Otto Günther ....... 6 » Frau Emilie Haunstrin .6 . Herrn Obersusrizratd Schmidt ....... 6 » » Wilhelm Scharfer .4 . . Georg Jtzig -8 » . Consul Edmund Becker .8 . . L. Hugo Wolfs-Röder (Fa.: C.G. Rover- - 8 « - Carl Jung »8 . . Georg Jung .8 » . Franz Steinbach -8 . « Lwsrath vr. mcck Franz Hering .... 6 » » vr. weck Gustav Klare ....... 6 « » vr. weck Georg Joseph «6 . . N. Schmid, Juh. des Theaterrestaurants - 6 . . Carl Strub« . » S. Rojenchal .3 Summa: Gt 264 Worüber hierdurch dankend quittirt wird. Leipzig, den 31. December 1890. Ta» Armen«««. Heutschel. Schicker Für Unterlassung drr Zusendung von Neujahrskarten hat de» unterzeichn««, Verein gezahlt 6,00 Herr Pros, ve Nu». König, Coarector am Realgymnasium, Worüber hierdurch dankend quittirt wird. Leipzig. 31. Deceinder 1890. T«r vorftan» »r» Samartter-Bernu». Schn vor, Schatzmeister. Dank. Bon einer Anzahl hiesiger Einwohner ist durch Vermittelung des Herrn Rentier Carl Ltnnr«avn hier der zu Weihnachten eben Jahre- unter die Schutzmannschaft zur Bertheilung kommenden rchutzmannScaffk der Betrag von 1176 Mart - P,g. überwiesen worden. Inden, das unterzeichnet« Direclorivm des PolizetamtS über den Empfang dieser Summe quittirt, spricht es zugleich im Namen der ihm unterstellte,, Beamten de» geehrten Sch-nkgebcrn für diese wohlwollende und reichliche Zuwendung d> n pflichtschuldigsten »nd wärmsten Dank au». Die Liste der Schenkgebcr kann von denselben bei unserer Polizei- cassr, Wächtcrslraße 5, 1. Stock, Zimmer 40, bis zum 10. Januar 1691 etngeskhen werden. Leipzig, am 31. December 1890. Ta» Tirrrtorium des Polizeiamt» per Stadt Leipzig, v. L. 5735. Bretschneider. Unger, Pol.-Cass. Srennholz-Äuction. Mittwoch, den 14. Januar 1891, sollen von Vormittags 9 Uhr an im Forstreviere Connewitz aus dem Mittelwaldschlage ,n Ablh. 5 und 6 »1» sogenannte» Apttzsch ca. 16V starke Abraumhaufrn und - 266 Langhauscn (Schlagreisig) unter den öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Holzschlag« an der Hohen Brücke bei Connewitz. Leipzig, am 29. December 1890. TeS Raths Forftdcputation. Sekanntmachung. Di« Lieferung des I. Looses drr Cisenartriten an den Fletscherftänben unb Pen Nmhrgungcn Per «cgerabthcilnngen sowie der Marmortischplattrn für die Fleijcherstände in der städtischen Markihalle ist vergeben. Di« nicht berücksichtigten Bewerb« werden deshalb ihres An gebots hiermit entlassen. Leipzig, an, 29. December 1890. Ter Rath der Stadt Leipzig I». 8164. vr. Tröndiin. Ltndner. Nutz- und Srennholz-Auction. Arettag, den 2. Januar 1861. sollen ^,on vormittags 9 Uhr an auf dem Mittelwaldichlage in Abtheiluna 30b des vurganer Forstrrnter«. im sogrnaunten „verschiassenen vrennscheite, unter den im Termin« öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden a» Ort und Stelle verkauft werden. Zusammenkunft: An der verschlossenen Brücke am neuen chützeuhause. Leipzig, am 22. December 1890. Tcs Raihü Forst-Deputation. 18 Rmtr. Eiche»-? 140 - Ciche»- 30 - B»chen- 5 - Eichen- 4 - Riisle» 1 - Cller- 1 - Linden- 2 - Birken- Gesucht wird der am 11. Juni 1851 in Mohlis bei Hubertusburg geborene Dachdecker Karl Frau; Thiele, welcher zur Fürsorge für seine Familie anzubalt«, ist. Wir bitten, den p. Thiele im BctreluiigSfalle zwangsweise anher zu weisen. Leipzig, am 23. December 1890. Trr Rath der Ltadt Leipzig. (Arme » a m t.) X. L. V. 1601c. Hentschel. Feiler. Königliche Akademie der bildenden Künste nnd Kunstgewerbeschule zu Leipzig. Im neuen Jahre begmnt der Unterricht TonnrrStag, den bi. Januar. Vormittags 8 Uhr. Die Vorlesungen der Herren Universitätsprofessoren nehmen, unabhängig von diesem Unterrichtsbeginn, bereits am 7. Januar ihren ungestörten Fortgang. Leipzig, den 22. December 1890. Der Tireetar: vr. Ludwig Nieper. Nicolaigiimualium in Leipzig. Anmeldungrn für die kfterausnahme nimmt der Unter- zeichnete vom 13. bis zum 16. Januar 1891 täglich zwischen '/»I I und V»1 Uhr im Rectorzimmer des Gymnasiums entgegen. Dabei ist das letzte Echulzeugnitz (Michaeliscensurj vorzulrgen. Tie Vorprüfung für !8»xt» findet am 28. Februar Vormittags von 8 Uhr ab fiatt, die allgcmrinc Ansnahmeprüsnng Montag, den 6. April, von 8 Uhr ab. Tauf- oder Geburtsschein, das letzte Jmpszeugnih und das Osler- Schalzeugnifi erbittet sich der Unterzeichnete bis zun, 4. April Sonnabends. Leipzig, am 31. December 1890. vr. Otto Kaeiinnel. Sekanntmachung, Zwrigmrldestelrn der vrtSkrankencasse detreffrnd. Tie bisher vo„ den Gemeindeämtern Connewitz, Kleinzschocher und Liudenau gerührten Zweigmcldestellen der Unterzeichneten Lasse werden infolge der Einverleibung vom I. Januar 1891 ab von den i» den bete. Gemeindeämtern eingerichteten Paltzribezirkswachen übernommen und befinden sich in Connewitz in der 24s,»n Polizeibezirkewache im bisherigen Gemeindeamt« Connewitz. Kleinzschocher in der 23sien Polizeibezirkswache im bisherigen Gemeindeamt« Kleinzschocher und Linden«,, in der Afften Poliznbezirkswach« im bisherigen Gemeindeamic Lindenau. Tie in Löfinig bestehende Zweigmeideslelle wird von dem bis- herige» Gemcnidevorstande Herrn F, E. Bemme, kirchplatz 4, weilergeiahrt. I» Plagwitz verbleibt die Zweigmeldeslellc bei Herrn Georg Grntzmami, Zschochcrsckic Straße 7». Leipzig, am 31. December lesio. Tic OrtSkrankeucasfe für Leipzig un» Uwgegeu». Albert BrockhouS, Vorsitzender. Ctzoinasschule. Anmeldungen von Schülern, welche zu Ostern 1891 in die Sexta eintret«, solle», werden Tonnrrstag, den 8., Freitag, den 9., und Lonnabrnd, de» 16. Januar. Vormittags von 16 bis 12 Uhr angenommen; das letzte Schulzeugniß ist vor- zulegcn. Leipzig, am 22. December 1890. vr. ckungwuno. Sekanntmachung. Aui Verordnung des evangeiisch-Iulherischcn Landeseonsisioriums zu Dresden soll »nt Zustimmung des Ratbs der Stad, Leipzig die Auspfarrung von Leipzig - VolkmarsSorf aus der Parochie Schöneseld vvraenoinmcii werden. Es ist deshalb unverzüglich zur Wahl eines K,rchcnvorska»i»eS in Volkmarodors zu verschrcilen. Zu dem Zweck gilt es nun zuvorderst die Liste der Sliiiu»- berechligte» ausznstclle». Slimmbcrechiigt zu dieser Wahl sind alle selbstständigen Haus- Väter ev.-tuth. Bekenntnisses, welche das 25. Lebensjahr erfüllt haben, sie seien verheiratdet oder nicht, inil Ausnahme solcher, die durch Verachtung des Wortes Gottes oder unehrbarcn Lcbenswand« öffentliches, durch nachhaltige Besserung nickt wieder gehobenes Aergerniß gegeben haben, des Stimmrcchies bei kirchlichen Wahlen wegen Verweigerung der kirchliche» Trauung oder der Tause ihrer Kinder verlustig erklärt, oder von der Slimniberechiigung hei Wahlen der polnischen Gemeinde ausgeschlossen sind. Wer von seinem Stimmrecht Gebrauch machen will, hat sich vorher anzumetden. Tie Anmeldung zur Eintrag,»,g in die Listen kann sowohl schriftlich als mündlich geschehen. Es ist dabei genau anzugeben: 1) Vor- »nd Zuname. 2> Stand, tCrwcrbr rc„ 3) Geburtstag nnd Jahr, 4> Wohnung. Diese Anmeldungen werde» Frritag, den 2. Januar >891. Loimavcnd, Sen :k. k. m.. Sonntag, drn 4. ci<>. Mittags i l—I Uhr. in, Lehrerzimmer Ser XVI. Vrzirtsschule, Vogislamstr. tivc"'. Alügett eiuaegengenvmmen. Leipzig-Voltmarodon, Weihnachten 1890. Ter W a I, l a » s s ck> ust. Diak. Wcicksel, Rathsrcsereudar Lohsc, Schlossernieister Julius Hcrrman», Schornflkiniegermeister Fried». Robert, Schnlcassenverwalier Theod. kirch.icr. Ziinmermeistcr Cr »st Hcmpel, Holzbildhauer A lsrrd Viclitz. Sparkasse zn Connewitz. Ter Zinsenberechnuna hallier bleibt die diesige Svarcasse vom 22. December a. v. ab für dc» Sparverkchr grschloffcn. Tie Wiedereröffnung derselben findet Montag, drn '». Januar 189l. statt und wild von dicken. Tage ab wie seither Montags Nachm. > -6, Mittwochs und Sonnabends Vorm. 9 — 1 Uhr ervedi«, phpotb teazinsrn werden auch während der Zeit der Unterbrechung ^es Sparverkehrs angenommen. Connen tz, am 25. November 1890. Tte Tparrassciivcrwaltniig: Eulenstein. Dir. wissmann's Stricht über die Expedition Cmin's. ^ Zu der neuen Weiidunz in unserer Colcniglpolitik wird unS geschrieben: Der Bericht, welchen der Reichscviiimissar Wissuianii über die Expedirion i5min'S nach dem Nhaiizasec erslaltct fiat, ist durch den „Reichsanzciger" *) a», 30. December veröffentlicht worden. Sein Inhalt rcchlseriigt die Abberiisung Emiiks und giebt eine ruhige, rein gegenständliche Schilderung der vo» Emin ergriffene» Maßregeln. Es gehl daraus hervor, daß Emin die ihm erkhcille Weisung unbeachtet lies;, Dadvra nickst zu berühre». Wissmann batte diese Ange legenheit Emin besonders ans Herz gelegt, weil eine Flaggcnbissung in Tabora erst dann zweckmäßig erscheint, wenn man eine den Araber» imponircutc Macht gezeigt habe und diesen wichtige» Knotenpunkt der Karawancn- straßc dauernd besetzen könne. Im Widerspruch mit der Flaggcnbissiing i» Dabora und der Einsetzung eines Mali daselbst bat dann Emin ein großes Lager arabischer Sclavcn- jägcr in Massansa durch Lieutenant vr. Stnblmann anfheben lassen, bei welchem Anlaß mehrere Sclavenjäger gelangen ge nommen und grcßc Beute au Elephantcnzäbneii, Effwebren und Munition und Waarcn gemacht wurde, 13 Sclaven wurde» in Freiheit gesetzt. Leider gehörte die Beute nebst den Sclaven zum großen Dbcil 1» Tabora angesehenen Arabern, denen gegenüber der neue Wali die Aittvrilät der deutschen Flagge nicht zu wahre» vermochte. Emi» hat sich serner ebne Lkvtb in die Streitigkeiten der Waniamwesi mit den Watuta gemischt und dadurch sich mit dem kriegerischen Stamm der letztere» verfeindet. Die Folge war die'Bereinigung der Watuta mit den Wangoni, ,»„ sich ftlr die von Lieutenant Langbcld erlittene Niederlage z» rächen. Der dann folgende Kamps nahm durch die Flucht der mit der Schutztrnpxc verbündeten Waniamwesi eine ver- bängnißoolle Wendung für jene, und cS gelang Lieutenant Langheld nur mit genauer Notb unter Zurücklassung von drei Tobten nnd mehreren Verwundeten sich mit neun Verwun deten nach Usongo durchzuschlagcn. Emin war inzwischen, ohne irgendwelche Instructionen für die Lieutenants von Bülow und Langheld z:,rückzulassen, nach dem Bicloria-Nnaiiza ausgebrochcii »nd batte dort wieder Maßregeln getroffen, welche de» Absichten des Reichs- commissars widersprachen. Auf thrund dieses Berichts ist man genötbigt, die Zurückbcrufung Emin's als durch aus gerechtfertigt aiizuerkeniici, und eS lebhaft z» be dauern, daß die Expedition nach dem Nyanza überhaupt unternommen worden ist. Die Lage eines egyptischen Gouverneurs i» der Acguatorialprvvinz kcS Sudan ist aber doch eine ganz andere als die des Führers einer deiilschen Expedition Emin Pascha ist kein Ossicicr in dem Sinne, wie wir in Deutschland diesen Stand aussasse». Als Vwuverncur in Lado nnd später in Wadclai bat Emm gute Dienste geleistet unk sogar die Aufmerksamkeit von ganz Europa ans sich gezogen. Aber e- ist etwas ganz Anderes, eine selbstständige Stell,mg an einem exponirten Punct einzu nehmen »ndsich dort drrSchwicrigkcit derBerbältuisse gewachsen zu zeigen und im Dienste einer europäischen Macht, welche in inilitairischer Beziehung ans einer sonst unerreichten Höbe steht, nach bestimmten Instructionen eine gestellte Ausgabe zu löse». Emin Pascha ist seil einer langen Reibe von Jahren daran gewölmt gewcie», nur seinen eigenen Emaebungc» z„ folgen, die Zeit, in welcher er als llnlergebeuer Vwrdon'S bandelte, war laugst vorüber, und da« Maß von Selbstständigkeit, welche» Emin in Wadelai zu Gebote stand, war sellen irgend *) Siche den Wortlaut an anderer Stelle. D. Red. einem militairikchen Befehlshaber beschicden, zumal seit dem Iabre l8>2. in welchem bekanntlich England als Eroberer EgvplcnS öffentlich verlandete, daß eS den Sudan aufgcbe. Wer so lauge Zeit vollständig Herr seiner Entschließungen war, sinder sich sebr schwer i„ ein AbhängigkeitSverhältniß, wie cs die deutsche Diseipl», und der militairische Geist unseres Volkes in dem vorliegende» Fall: als unerläßlich er kennt. Emin scheint sick' ans den Stantpunct gestellt zu haben, daß die Einzelheiten tcs Zuge», welchen er unternommen hatte, ziemlich gleichgiltig seien, wenn nur der Hauptzweck er reich, würde. Leider bat er dabei aber vergessen, daß die ihm anverlraute Schutztruppe nicht zum Angriff, sondern ledig lieb zur Pertheidigung in nicht vorher z» sehenden Kämpfen mit feindlichen Stämme» bestimmt war. Die deutsche Eolonisatio» Afrikas verfolgt friedliche Zwecke und ver meidet deshalb feindliche Ziisammcnstößc mit Eingeborenen, wenn sie nicht zur Aufrechthalliing der deutschen Stellung unbedingt nölbig sind, wie die Kämpfe gegen die Araber an der Küste. An Gelegenheit zur Einmischung in Streitig keilen der Eingeborenen „nter einander wird cs noch lange Zeit hindurch nicht fehle», da;» liegt aber für Deutschland keine Veranlassung vor, eine solche Einmischung bat nur Sinn, wenn wir von befreundeten Stämmen dar»», angegangen werden und wenn die „ns zu Gebote siebenden Strcitkrcisle einen günstigen Erfolg ermöglichen. DaS Verhältniß, in welchem wir zu Emin sieben, ließ daS Anerbieten desselben, Deutschland seine Dienste zu widmen, als durchaus günstig und annehmbar erscheine». Seine Ver gangenheit als Vertreter europäischer Eivilisation auf eine», verlorene» Posten, seine zähe Ausdauer als solcher, seine genaue Kenntuiß der afrikanische» Verhältnisse schienen Ett'in vorzugsweise für die Lösung der ibm üherlragenen Ausgabe besähia«- Gerade von einem Manne. welcher die Schule der Leiten tnrchgcmacht hatte, mußle man voraussctzc», daß er sich nicht leichtsinnig und ohne Nolb in Kämpfe eiiilasscn würde, die er vermeiden konnte. Anderer- cilS mußte aber von ibm auch erwartet werden, daß er nicht gegen ausdrücklich crtbeiltc Weisungen verstoßen werde, und in dieser Beziehung ist seine Hand lungsweise in Tabora zu tadeln. Wenn Emin ohne vorherige Rücksprache mit dem RcichScommissar Wissmann aus eigener Veranlassung nach Tabora gegangen wäre, um die ibm zweckmäßig erscheinende Annäherung an die dort wohnenden Araber zu betreiben, so ließe sich dagegen nichts eiiiwcndcii, dann mußte er aber auch Vorsicht bei Begegnung mit ibren Karawane» beobachte» Die Freilassung der Sclavcn, welaie im Lager von Massansa voraesnndcn wurden, war gewiß in rer L'rdnung, ob die Beschlagnahme des Esten bei,» im: der Waarcn, muß bezweifelt werden. kas ganze BcrsahrcuEmiii S, wie es in dem Wißmanil sch«, Berichte vom 6. Decrmder geschildert wird, macht den Eindruck der Planlosigleit, eS ist daS Streben erkennbar, etwas zu lhuu, aber cS fehlt die Einbeitlichleir der Maßn-ömcn und es geht daraus ein Grad vou Sorglosigkeit I'ervor, die der Leiter einer wichtigen Expedition unbedingt »icki baden darf, weil er sür daS Leben und die Woblfabrl alter ibm anvcrtrauten Personen verantwortlich ist. Das; Emin den lttenteiiaiik Lang Held ohne Instruction ließ sür das, was er nach Auosiibruiiq kcS ibm ertbcillcn Auftrags zu tbnn habe, nnd rudig inzwischen seinen Weg nach dem Viotoriasce sortsetzte, läßt sich mit den von ibm übciiioniniencn Pflichten durchaus nicht vereinigen. Aus dem Wissmannschen Berichte geht leider mit voller Klarheit hervor, daß Emin Pascha für die Ausführung der ihm übertragenen Expedition nicht geeignet war unb daß er die auf ibn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt bat. Wir sind dadurch um eine Erfahrung reicher geworden, die es ver hindern wird, in Zukunft Personell mit wichtigen Sendungen zu betrauen, welche nicht die deutsche Schule in mililairischcr und administrativer Beziehung dnrchgcmacht habe». (Wir wolle» weitere Berichte abwarlcii, bevor wir uns in dieser Angelegenheit endgillig schlüssig machen. Die Red.) Leipzig, 1. Ianiiiir. * Der Präsident dcö braiiteiiburgiicheli Eonsisto- riums, 7>r. Hegel, bat sein Entlassungsgcsuch cin- gereicht. Al- dies vor einiger Zeit in Aussicht gestellt wurde, ward cs vo» eonservativ-ortbodoxer Seite — ebenso wie die gleiche Nachricht betreffs des Präsidenten des Obcrkirchcn- ratbs, Itt. Hermes — bestritte» „Ware dies nicht ge schehen (bemerlk die „Nationalzeitling"), so könnte daS Ent- lassungSgcsiich Iw. Hrgcl'S ohne Weiteres mit dessen hohem Alter — er stebt im 77. Jahre — begründet werden; jetzt wird eS nicht an der Auslegung fehlen, daß Herr Hegel durch die kirchliche Windrichtung a>,S den obersten Regionen zu seinem Entschluß veranlaßt worden Jedenfalls wird dieser in weilen Kreisen der evangelischen Kirche Preußens, namentlich in Berlin mit lebhafter Genugihliliiig ansgcnvmmcn werden. Herr Hegel ist selbst allezeit so rücksichtslos und heraus fordernd ausgetreten, daß es ohne alle» Rückhalt ausgesprochen werden dars. Die Seele der versolguiigSsüchtigen Lcktbodoxie in der Kirchenrcgicrung — weit über den Gesck>ästSkrciS des Brankenburgischen Eonslstoriiims hinaus —, bat er ins besondere den kirchlichen Streit in den Berliner synodale» Körperschaften bei jeder Gelcgcnbctt aiigcsack't oder verbittert. Das 'Ausscheiden einer solchen Persönlichkeit aus einem wich tigen kirchcnrcgimentlichrn Amte tan» nur a>S ein erfreu licheS Anzeichen begrüßt werden, welches sich der Entlassung de» Herrn Stöcker anreibt." Der höchste preußische LSdc», der Orden vom Schwarzen Adler, ist vom Kaiser im Jahre >890 elf Mal verliehen worden, und zwar an: l> den Minister von Bocllichcr ani 8. März, 2 den Reichskanzler von Eaprivi am >7. Juni, 3) den deutschen Botschafter in London StaatS- minislcr Grase» von Hatzscldt am l8. Juni, 1) den Prinzen Rupprecht vo» Bayern am 22 Znni, 5) den Prinzen Ebrislian von Dänemark, Lieutenant im Regiment der «Zartes dn Ecrps, am 29. Juni, den Prinzen Engen von Schweden. Lieute nant der 2. Leibgarde und i:.i Hnsarencorps des Lcib- Regimciils, am 2 Znli, 7 > den Prinzen Friedrich Wilhelm von Preuße», dritte» Sob» des Prinz«, Albrecht, am 12. Juli, 8- den General der Eavallerie und roinmankircndeii General des 8 Armcecorps Freiherrii vo» Los. am 9. Scpl, 9) dc» General der E'av.ilierie von Alveiislebcu. zuletzt eommaiitireiiden General des 13. livürllcuibcrgischcii« Armee- ccrp«, am 28. Oktober, lo> den Prinzen 'Adolf r» Schaum- burg-Llppe, am 17. November, l l den Erbgroßberzog von Luxemburg, Prinzen Wilbelm vcn Nassau, am 11. December,
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