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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187710090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18771009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18771009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-10
- Tag 1877-10-09
-
Monat
1877-10
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1877
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>eta» fich » «kpm-t- >h nahe»» >. ich» »»» r: r«"/^ er häutige Ure» dr» ,e», iudetz W«i,«a S »taulich t merklich «, Steve Termine. > «naebm »lich gvt t fich ans böl »ar aber »ar ad murde Qua'itö tsch« rr» re',, bw -21» U» l ^ bez.. 1.»»» «tt. -ÄLi» > -r»ab!t, HU, per Ocrodri. per St». lpril-Mot «vdc- Qual^t»« Qoaltt'i 14-1 >». -I« -1« >. I be^hlt. »vember- 144'/. ^ QualnSt . Futttr- l. >. Nr » ): SS.7L 8.2S MMMtbl Octadn- decmudec »ch bei-, ßtbruor» de». «Ldsea r Rm»^. de- ?»,» » »2^ >8. tder-D:- 4» 4 ^ Ort»»« « 48.7 »«48.7 t-öt.L «iMMg». ^l»nr h»ehm, lm» i» r m«n» r. he«, »« ff«- Gebote öeschäft. gevüder e Roch» a del -» 2S« di» ». um. rr. alt. '»l. fr». kost«,: ^ — «»ich« erbßlich >» «--» ^ I» Vü ptt de» lVsen« 244^ l»4 ^8. 44 dt» » 294 » Kilo- «» 21 vteh- I» di» dir«» anchkrr » aa se »ach sbaba- Tele» ", «« t« b« iTele» " a» »ester, «utsche iremc» «me». ta" ist ErschciM täglich früh «'/, Uhr. «chacll-» «ch «rmbvu» JodamtiS-afft SS. I^rSkmrbe» da Lebattta»: V-rmittags 10—12 Uhr. chatbmittog«! 4—8 Uhr. der für »ir nächst. stiu»M« beUmmtra au Wochentage« bis ! Utzr Rachmittag«, aa Soou- «chFefttage» früh di« '/,9 Uhr. >» w, FtttaU, fSr Lmuchme: vtt* Atem«. UnimrfitLtSstr. 22, ' 1L Siche, «atbariaenstr. 18,p. nur dt« Uhr. MMtr.Tagtlilall Anzeig«. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. tzsV'jPM 'KMMVMyPWWWll «etz-«»flage 15.^50. »xinurwratepret« viertelt 4'/,Mk mcl. Bringerlohn s Mi-, durch di« Po» dyogen 4 Mt. Jede einzelne Nummer 3« Pf. Belegexemplar 1» Ps. Gelckbrrn für Extrabeilagen ohne Postdewrdening »6 Mk. mit Postbefvrderung 1- Mk Zajrratr 4gekp. BourgeoiSz. 20 Pf. Größer« Schriften laut unserem Prei-verzeichuitz. — Tabellarischer Gay nach höherem Tarif. Ucclamr» »ater ». Rrvartioaeßnt, die Svaltzeile 40 Ps Inserat« find stet« au d. 6e»rbttio, zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pr»«noinsmn<io oder durch Postvorsckuß M 28L. Dienstag den S. October 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. Ende Drcrmb« d. I. kommt an uns«« -komisch«!« I. Ordmmmg die dritte HittfG. Io-0«rste>e mit dem IahreSgehalt von >800 zur Erledigung. Akademisch gebildet« Bewerb«, welche fich zur Unterricht-ertheilung t» Domtscho», Bmtok« »tscho» und w der -keltMtm« eignen, wollen ihre Gesuche nebst Zeugnissen »nd einem k»rzeu LedeaSlauf bi» zu« Iv. Deeermbor d. I. bei un» einreichen. Leipzig, deu s. Octobrr 1877. Der -kalh -oo Gtmdt Le1»zi«. vr Georgt. Wilisch, Resdr. LogiSvermiethung. In dem Untvnfität-grundstUcke Ritterstraße Nr. 6/7 ist die zweite Vtmme, bestehend a«» Borsmal, fünf Zt««er», zwei Alk»»»«, drei Km»«er«, Milche und Opetseka««er, nebst Bode,- und MeLerrLmmre» »no übrige« Zubehör, vom 1. April 1878 an aus drei Jahre and«weit zu vermiethen. Miethliebhab« werden hiermit eingeladen, in dem zur vermiethuog dies« Wohnung aus Gommabemd de» IS. Oetode« d. I., Vormittag» 11 vhr, angesetzten Termine im U»tversltLtO--Ie«tm«te (Paulmum) sich eiuzufindeu und ihre Gebote abzageden. Die Au-wahl unter den Licitauten und die Entschließung in der Sache überhaupt bleibt Vorbehalten. Leipzig, am 3. Oktober 1877. U»iveifltät---Re»ta»t« Gras. Bekanntmachung. Rach den Messungen de» Herrn Geh. Rath Prof. vr. Kolbe betrug die Leuchtkiait de» städtischen Leuchtgase» im Monat September d. I. annähernd da» 14sach« von der Leuchlkaft der Normalkerze bei 6,493 specifischem Gewicht. Leipzig, deu s October 1877. Do» -kmlhs Dopmtmttm» zur GaSamOmlt. Kchylg. 8. October. Da» politische Tagesgespräch und den Haupt« gegenständ der DiScusfion tu der deutschen Presse bildet noch immer der Toast, den Herr v. Ben nigsen nenltch in Hannov« gehalten hat. Wir haben die betreffenden Aenßerungeu bereit» com» menttrt und znnächst die Deutung abgewiesen, al» ob der Führ« der Nationailibnalen eine Linksschwenkung sein« Partei und den Beginn ein« oppositionellen, in der Richtung der Fort» schrittSpartei fich bewegenden Politik hätte an- kitndigen »ollen. Zu beachten ist namentlich noch, daß Bennigsen mit seinen Worten weniger auf die Stellung der Parteien im Reiche al» auf die innere Lage in Preußen gezielt und besonder» die Hemmungen rm Luge gehabt hat, die sich dort der Fortführung der Verwaltung»« «form entgegeustellen. Die „Post" giebt, indem sie die Rede bespricht, ziemlich deutlich zu der« stehen, daß «an in Regierungskrisen an eine Sifittung der Reform denkt. Da» würde natür« kich einen tiefgreifenden Stillstand aus diese« wichtigen Gebiete bedeuten; eine Rückwirkung auf die übrige» Zweige de» StaatSlebeu» würde nicht «»»bleiben «nd die nationalliberale Partei könnte nicht Ja daz» sagen. Die „National-Ztg." er« klärt denn a»ch rnud Hera»»: „Daß man die Dinge auf dem Pnncte belasten sollte, wo sie liegen — freilich die wohlfeilste Weisheit — wäre die allernuprakttschfle. Im Ernste kann keine Regierung so etwa» dem Laude z»m»then »nd die Spitze ein« solchen Politik könnte fich nur gegen Diejenigen wenden, die fich nun ihrem eigenen Werk gegenüber hülslo» bekennen wollten."—Diese Worte entschiedener Abwehr richten sich ab« zu- nächst nicht gegen die Regierung, sondern gegen di« „Post", die manchmal höh«« Inspiration, manch« mal ab« auch n»r d« eigenen unmaßgeblichen Meinung folgt. Wa» die Regierung plant, ist »och nicht klar gestellt, vielleicht in ihr selbst noch nicht geklärt und abgeschlossen. Zu ein« so uu- Laren Sach« Stellung z» nehmen, wäre — wie wir bereit» hervorgehoben — mindesten» sehr müßig. Daß in den maßgebenden -reffen Berlin» io letzt« Zeit Verschiedene» vorgegangen, wa» ans veränderten Wind htuzudeuten schien, läßt fich freilich nicht leugnen. Die „Kölnische Zeitg." »Äß darüb« Folgende« zu «zählen: ..Fürst BtSmarck ist nach Berlin znrückgekehrt «d wird in» Löste d« nächsten Woche manche Verhandlungen «tt den übrigen Minist«« z» Uhren habe». Hoffentlich wird sich dadurch die Bährung, worin sich manche Gesetzvorlage be« det, klären lasten; denn bi» jetzt lante« die an» der Hauptstadt so, al» ob Knisterstnhl wackelte. Der Minist« de» Innern, Graf Eulen bürg, Lagt schon seit einig« Zeit üb« feine angegriffene Gesnndheit und ist a«I de« Seebad« ohne die gehoffte Stärkung zurückgekomwen. Er mag also ohne hin geneigt sei», sich zurückzuziehen (s anch wett« unten), und die Neigung würde verstärkt werden, wenn es zu MißhelligkeÜeu zwischen ihm »nd dem Ministerpräfiventeu über die Städteordnung käme. Der von ihm auSgearbeitete Entwurf soll dem leitenden StaatSmaune z» liberal fein, den Ein« l»ß d« Regie.nng zu w nig wahren, und uament- ich soll Fürst BiSwar ck ein« neue Städteordnung ür die Rheivprovioz nicht sür nöthig halten. Mau erinnert fich noch au die Zeit, wo e» die stehende Fordernvg d« Liberalen war, daß von deu Minist«« wie Mühl« anch Enleuburg zurück« träte. Inzwischen hat Gras Enleuburg sich der Umgestaltung »ns«« innere» Verwaltung mit Luthell und Wärme angenommen, und di« Libe, ralen würden j'tzt nicht die Letzten sein, die Graf Euleaburg » Rücktritt aufrichtig bedauerten Er nimmt, getragen durch da» Vertrauen »nd die Gnust seine» kaiserlichenHerrn, »nt« deu Ministern eine selbstständige Stellung ein, wa» sich von den wenigsten der übrigen de» mächtigen Reichskanzler gegenüber behaupten läßt, nnd sein vermitteln««», latent hat »ehrmal» bei anstancheudeu Schwierig« letten gnte Dienste geleistet Und so wollen hoffen, daß « seme Stellung nicht ausgirbt, eh« « da» große von ihm unternommene Werk z, eine« glücklichen Ende geleitet ' Ueb« die Meinungsverschiedenheiten de» Fürsten Bi-marck mit dem Handel»«Minister Herrn Achenbach ist in den letzten Tagen so viel ge sprochen worden, daß wir daraus nicht zurück« kommen wollen. Achenbach soll anch «tt dem ibm neuerdings zugethetlten Unter«Staat»srcretair Herrn Maybach, dem früheren Präsidenten de» ReichS-Etseubahnamte», nicht im völligen Einver nehmen stehen. Er ist ein geschcidt«, wohlunter richtet« »nd sehr eifrig« Mann, ab« findet e» nicht leicht, fein« schwierigen Posten anSzusüllen. Isl drllls »n oseoock rung qni s'eelixso an Premier. D« Minist« de» königlichen Hause», Freiherr v. Schleinitz, ist keineswegs einverstanden mit dem ihm vor einig« Zeit durch den „ReichS.Anzeiaer" «thetlten B« weise, hat ab« bei« Staat»« Mini« stertum keine Abhülfe «langen können. Indessen ist seine Stellung, seit« fich von den auSwärtmen Angelegenheiten zurückgezogen hat, eine so abge sonderte, daß jene» kleine Broutllamini keine Folgen haben kann. Schwer« find die Sorgen, die ans dem Haupte de» Eultu».Minister» Herr« Falk lasten. Im Kampfe mit der römischen Hierarchie kann « sich »war auf den Mann verlaffen, der nicht nach Eanoffa gehen will, und so sehr wir uv» Alle nach dem Ende de» Eulturkampfr» sehnen, kann e» zwischen Staat und Kirche doch nicht eh« zum Frieden kommen, al» bi» die Bischöfe die Staat», gesetze anerkennen. Größere Schwierigkeiten be« retten dem UnterrichtS-Mivist« die Angelegen heiten der evangelischen Kirche. Ja ihrem Schooße bekämpfen sich die freisinnige uud ortho« boxe Partei mit steigender Heftigkeit, »nd die Mittelpartet findet «» schwierig, auch nur einen äußeren Frieden zu erhalten. In den oberen Regionen scheint auch in den kirchlichen Angelegenheiten eine conservative Strömung zu herrschen und in den voUSwirth- schaftlichen Angelegenheiten eine schutzzöllnerische. kinen Bewei» davon ltefnn die Verhandlungen mit Oesterreich üb« den Handelsvertrag, die von Manchem schon al» gescheitert betrachtet werden. Man wird vielleicht sagen: „Wa» ist dabei zu ver wundern? Die Schutzzöllverpartei in Oesterreich st so mächtig, daß die dortige Regierung ihr« nicht Herr werden kann, »nd so ist e» weder auf« allevd, noch sehr zu bedauern, daß die Verhand« »ngen in» Stocken gerathen sind." Ab« so teht die Sache nicht Rach übereinstimmenden Nachrichten, die «an an» Wien »ad Berlin er hält, soll die östnreichische Regiernvg in den jenigen Puncten, die un» am «eisten am Herzen ae« (BeredlungSverkchr, Eisen » s. w.) schließ, h uachgegebea haben und die Schwierigkeit nur darin liegen, daß die deutsche Regierung die da« egen von Oesterreich geforderten Erleichterungen «» Verkehr» nicht gewähren will. Oesterreich verlangt nämlich die Herabsetzung de» jetzt b«, stehenden Wetozollr» von 8 uL sür den Lenin« auf 3 oder wenigsten» auf 5 Deutschland besteht dagegen ans dem gegenwärtigen Zolle. Oester reich verlangt fern« da» Anfbvren de» Schweine« zolle». Dentschlaud will ihn betiehalten und will »«dies freie Hand brHalten , emeu Zoll auf Getreide zu legen. So wird von gewöhnlich unterrichtet« Sette üb« die Sache berichtet E» soll un» sehr lieb fein, wenn die Nachrichten fich al» irrig auSweiseu. Kornzölle! W« die lange Geschichte d« Koruzölle »nd ihr« Aushebung m England kennt od« sie gar al» Mitlebendn durchgemacht hat, der wird e» schier sür unmög lich aosehen, daß dort od« gar bei «n» tv Deutschland Kornzölle Wied« ein geführt werden Man braucht noch lange kein Freihändler z» fein, um fich einverstanden zu «klären mit dem großen Grundsatz, auf wrlchem die Peel'sche Gesetzgebung von 1842 -und 1846 beruht, nämlich, daß jede Zollgesetzgebung verwerflich sei, in welch« di« nothwendigsteu LebevSmtttel, die BolkSnahruvg (tdv kcxxl ok td« psopls) und vor allen Dingen da» Brod des, Volke» besteuert werden. Ein solch« Uolkßwirthschaftlicher Rückschritt scheint uv» unglaublich Man will indessen eine solche Id« in Verbindung bringen mit dem Gedanken «tu« Neubildung der onservatrveu Partei, und zwar aus Grund der ueu«ding» wird« beliebt ge wordenen Schutzzölle. Die Großgrundbesitz« sollen gewonnen werden durch Schutzzölle auf landwirthfchaftliche Erzeugnisse »nd dafür Schutz zölle auf Eisen u. f. w. zugestehen Abgesehen von allen anderen Übeln Folgen, würde durch einen solchen Sieg der Schutzzvlluerpartei auch die Stellung unsere» Finanz-Minist ec» Camp- Hausen erschüttert werden, der ja «klärt hat, « werde mit dem Freihandel stehen uud fallen Wir können e» also nicht glauben, wenn hi« »nd da behauptet wird, auch Camphausen fei schon halb »nd halb gewonnen für Zugeständnisse an die Schutzzöllner. Ist e» doch noch nicht lauge h«, daß unsere Schutzzölln« eine starke parla mentarische Niederlage «litten haben Der Land- tag wird eben so wenig wie d« Reichstag geneigt sein, wesentlich abzugehen von den Grundsätzen eine- gemäßigten Freihandel», d« in Preußen seit 1818 zum Segen dr» Lande» geherrscht hat. Wir möchten glauben, daß «au den hi« »nd da auflauchendcn Gelüsten dies« Art eine zu große Bedeutung beilegt, und von der neu zu bildenden konservativen Mehrheit ist so viel ge- fluukeit worden, daß wir auf diese» Gerede nach- gnade wenig Werth legen. E» wäre freilich zu wünschen, daß uns« groß« Staatsmann wie Graf Cavour von Hau» au» Nationalvkouom und überzeugt« Freihändler gewesen wäre, dann würden solche Dilettanten, wie Wagen« unseligen Andenken», nicht hin und Wied« einen bedenk lichen Einfluß auf feine Anschauungen gewonnen haben. Vorläufig glauben wir, daß unsere Schutz- Muer und unsere Conservative« sich täuschen, wenn sie glauben, sie würden nächsten» wird« da» Heft in Händen haben. Allen Gerüchten, die ein htngrworseue» Wort «zeugt haben mag, legen wir wenig« Werth bei, al» v« verbürgtes Nachricht, daß uns« Reich»kanzl« noch unlängst einem Führ« der nationalliberalen Partei «klärt hat, daß er fich auch fern« auf die national« liberale Partei stützen werde." Der langen Rede kurz« Sinn ist, daß in der That Manche- vorgefallen fein mag, wa» un» mahnt, die Augen essen zu halten; nur müssen wir un» vor Uebertrelbung und übereilten Schluß folgerungen hüten. TagesgeschichMchr Uederfiyr Leipzig« 8. October. Nach dem „MontagSblatt" geht in den dem Minist« de» Innern nahestehenden Kreisen da» Gerücht um, Gras Eulenburq werde demnächst mit Rücksicht aus sein körperliche» Befinden eine listig«« UrlaubSreise nach dem Süden antreteu. Dies« „Urlaub" werde d« erste Schritt zu dem Rücktritt diese» dauerhaftesten d« preußffchen Minist« sein. Wir wissen nicht, wa» an diesem Gerüchte Wahre» ist. Von der i» Maid. I. stattgehabteu Kaiser- reife nach Elfaß-Lothringeu «fährt mau nachträglich eine interessante Aeußerung de» Kaiser». Bei der großen Vorstellung der Be hörden rc. in Metz äußerte sich Kais« Wilhelm insbesondere zu den von den Königen von Belgien »nd Holland zi Vertretern ». A habe fich deu ihm Metz zu Theil , Empfang gerade so vorgefiellt, wie die» der Kall ewesen. (Die Franzosen hatten bekanntlich meist während ihm die Deutschen ganz natürlich, denn mau rönne auzvsffch en Bevölkerung in Lothringen i, daß fie ihre Nationalität abstretfe, S » . - - ihre Läden geschloffen, die glänzendsten Ovationen bereiteten) find« « auch ganz natürlich, denn man könne doch von d« sranM nicht verlangen, ^. wie man etwa einen Handschuh auSziehe. Nach sein« Ansicht würden an hundnt Jahre ver gehen, eh« in Lothringen eine deutsch fühlende und denkende Generation herangewachsen fein werde." Zum Fall Hoßbach wird osficiö» «ttae. ihrtlt: Die Entscheidung «st« Instanz wird demnächst dem Gemeinde-Kircbeurath von St. Iacobi ,»gesandt, dem daun d« Recur» au de« Ob«« Klrchenraih freisteht. Erst wenn dieRichtbestätiguug d»rcb ba» Kircheuregiment rechlSkrüsiig geworden ist. kann die Frage nach Einleitung eia« Disei« plinaruniersuchung gegen Predig« Hoßbach wegen entstehen. Jedenfalls Irrlehren wird ab« durch die fast einstimmig in erst« Instanz «folgte Nichtbestätigung, welche, wie zu «warteo steht, auch in zweit« Instanz aufrecht «halten werden wird, auf- Neue der Vewei» geliefert, daß nach dem bestehenden Recht Anschauungen wie die de» Predig«» Hoßbach sich mit dem Lehramt der evangelischen Kirche nicht vertragen und daher von den Kanzeln ««»geschloffen find Eine in Petersburg lebende Persönlichkeit, welche mit den russischen Verhältnissen vertraut ist, giebt der „Rordd. Allg. Zeitung" einen eingehende. Rück- und Ueberbltck auf die Krieg»ereig- ntsse. Nach demselben sind Ignatieff und der russische Krieg-minist« die Hauptträaer der irrigen Schätzung gewesen. Kaiser Alexander persönlich fand fich auf eine größere Krastcntwickelung al» die von ihnen proponirte zu dringen veranlaßt und d« ursprüngliche Rechnungöseb'.er wurde gleich nach de« AuSbruch de» Kriege» sowohl an d« Donau al» in Asten bi» zur Evidenz nach- gewiesen. Auf de« europäischen Kriegsschauplatz« legten dafür succeffive Mobtlifiruugeu genügend«» Zeugniß »b. Da» nunmehr bekannt gewordene Wahlpro- gra«m Gambetta'S betont, Krankeich steh« nn Begriff, fich darüb« auSzusprechen, wie e» üb« da» gegenwärtige Cabiuet »nd die der per sönlichen Politik de- StaatSob«Haupte» ent sprechenden Handlungen desselben, sowie üb« die nicht zu rechtfertigende Auflösung d« letzten Dep» tirtenkamm« denke Frankreich wolle die Repnblik al» diejenige Regierung, die für dasselbe noth- wendig fei, Frankeich wolle nicht die „moralische Ordnung", sondern die repuhlikauffch« Ordnung begründen, Frankreich werde auSsprechen. daß e» sich der Herrschaft d« Klerikalen entziehen wolle und daß e» eine Diclator-Polttik verurtheile, die dem zum Landidateu eine» PlebiScit» umgewan delten Chef der Executivgewalt keine andne Wahl lasse, al» diejenige, sich zu unterwerfen od« fein Amt niederzulegen. Wegen diese» Wahlvrogramm» ist gegen Gam - betta ein abermalige» gerichtliche» Vor gehen in Aussicht genommen; zur Verhinderung d« Verbreitung de» Wahlprogramms sollen jedoch keine Maßregeln angeordnet sein. Grbvy hat ein offene» Schreiben an die Wühler de- 9. Arrondissement» in Pari» gerichtet, in welchem « die Deputirtenkamm« vertheidigt und die gegen dieselbe erhobenen Vorwürfe widerlegt Grboy stellt zugleich darin einen Vergleich an zwischen d« gegenwärtigen Verbindung d« drei tynastcschen Parteien »nd der Verbindung, welche dieselben t« Iabre 1849 einaegangeu waren »od führt an», daß diese Parteien, wie im Jahre 1849, eine Revision der Verfassung vornehmen wollen «nd daß die» mit ein« republikauffchen Kamm« fich nicht «möglichen lasse. Eine Privatdtpesche d« AugSburg« „Allz. Ztg." meldet au» Pari», 6. October: Man hat hi« positiv« Nachrichten, daß von italienischer Seite an der französischen Grenze eifrigst au Befestigungen gearbeitet wird Fenestrelle» sowie die Fort» von Exille» und Viaadio werden stark ausgerüstet »nd mit neuen Geschützen versehen Der „Vaktt", augenblicklich wohl da» leitende Blatt in Konstantinopel, bringt einen auSführ. lichen Artikel üb« die Krieden»gerüchte, der nach dem Zeuguiß eine» Eorrespondeuteu de- „K Z" in Pera die Gesinnungen der über wiegenden volkSmehrheit mit wahrhaft photo graphisch« Treue zum Au-druck bringt. Der bemelkenSwerthe Artikel lautet im Weseutlichen wie folgt: „Die Nachrichten, welche wir unseren Lesern heute al» ganz zuverlässig mittheilen können, beziehen sich auf einen etwaigen Frieden »u'i gehen darauf hiuau», daß Oesterreich »nd Eug. land r< für nöthig gefunden Hab«, nach statt gehabt« Verständigung die kriegführenden Theitt rücksichtlich de» Frieden» zu fondtren. Bei de. Russen sind diese Schritte im Großen und Ganzen günstig ausgenommen worden und haben den vollen Beifall der Regierung de» Czareu gefrmdeu. Die Türkei threrfeil» hat nur eine bedingungsweise Antwort «theilen können, da d« Wunsch dr» Sultau», »ouacv die etwaig« sTruudlage eine» Frieden» nur s^ gestellt werdeu könne, daß die koiverairetdt
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