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Vesper in -er Sopliienkircht. Dresden, Sonnabend, den 27. Januar 1900, nachm. 2 Uhr. 1. Aantaste (Nr. 2, I. Theil) für Orgel von M. Brvsig. 2. Motette von Alb. Becker. Lobet den Herrn, alle Heiden, preiset ihn alle Völker, denn seine Gnade und Wahrheit waltet über uns in Ewigkeit. Halleluja, Halleluja! ll. Geistliches Lied (op. l97, Nr. 1) von Osk. Wermann, gesungen von Fräulein Helene Kuntze. Wunderbar ist deine Güte, Herr, auch in der Finsterniß; in dem innersten Gemüthe werd' ich deiner Huld gewiß Nur um treuer noch zu sorgen, hast dein Antlitz du verborge», nur zum Heil mir abgcwandt ganz und gar der Menschen Hand! Wollte zagen, Herr, und wanken lang in meiner Noth und Pein, und nur irrende Gedanken kommen mir in's Herz hinein, bis mit brünstigem Verlangen ich in's Heiligthnm gegangen, und was mir verborgen war, strahlte hell und sonnenklar. Ja, nun weiß ich's, Herr, für immer, daß du fort und fort mich liebst, und wenn du verhüllt den Schimmer, mir nur Gnad' um Gnade giebst! D'rum will ruhig ich dir trauen. Stets läßt du dich wieder schauen, bis ich nach der letzten Nacht bin zum ew'gen Licht erwacht. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 6l2, l. Wer nur den lieben Gott läßt walten und hoffet aui ihn allezeit, den wird er wunderbar erhalten in aller Noth und Traurigkeit. Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, der hat aus keinen Sand gebaut. Vorlesung. 5. Pie Allmacht, Hymne von Frz. Schubert, gesungen von Fräulein Helene Kuntze. Groß ist Jehovah, der Herr, denn Himmel und Erde verkünden seine Macht. Du hörst sie im brausenden Sturm, in des Waldstroms laut aufrauschendem Ruf. Du hörst sie in des grünenden Waldes Gesäusel, siehst sie in wogender Saaten Gold, in lieblicher Blumen glühendem Schmelz, im Glanz des sternbesäten Himmels! Furchtbar tönt sie im Donnergeroll und flammt in des Blitzes schnell hinzuckendem Flug! Doch kündet das pochende Herz dir fühlbarer noch Jehovahs Macht, des ewigen Gottes, blickst du flehend empor und hoffst auf Huld und Erbarmen. Groß ist Jehovah, der Herr. 6. Motette für zwei Chöre und acht Solostimmen (op. 121) von Osk. Wermann. Herr, der König freuet sich in deiner Kraft, und wie sehr fröhlich ist er über deine Hilfe. Du giebst ihm seines Herzens Wunsch und weigerst nicht, was sein Mund bittet. Denn du überschüttest ihn mit gutem Segen, du setzest eine gold'ne Krone auf sein Haupt. Er hat große Ehre an deiner Hilfe; du legest Lob und Schmuck auf ihn. Denn du setzest ihn zum Segen ewiglich. Denn der König hoffet auf den Herrn und wird durch die Güte des Höchsten fest bleiben. Herr, erhebe dich in deiner Kraft, so wollen wir singen und loben deine Macht. (Doppelfuge.) Halleluja! Amen! - (Psalm 2l.) 2?^ Druck von Lievick >K Reichardt in Dresden.