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Sonnabend. Nr. 93. 17. August 1878. Weißerih-Zeitung. Amts-AlaLL für die Königs. Amtshaupimannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königs. Gerichts-Aemter und die Stadtmti-e zu Dippoldiswalde und Krauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstag-, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage deS Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit lO Pfg. für die Spalten-Aeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theis. Fund. Am 15. Mai d. I., Morgens 4 Uhr, sind, wie erst jetzt bei uns zur Anzeige gekommen, auf hiesiger Aue folgende Wäschstücke und zwar: 1 weißes Tischtuch von Zwillich, mit „L. gezeichnet, 2 Handtücher von desgl., das eine mit „8." gezeichnet, das andere ungezeichnet, 1 weißleinener Kopfkissenüberzug, mit „L. gezeichnet, 1 dergl., ungezeichnet, 1 dergl., etwas defect, ebenfalls ungezeichnet, aufgefunden und anher abgegeben worden. Der unbekannte Eigenthümer der bezeichneten Fundgegenstände wird daher hierdurch aufgefordert, sein Eigenthums- recht an denselben binnen Jahresfrist, vom Erscheinen dieser Aufforderung an gerechnet, an Rathsexpeditionsstelle glaubhaft nachzuweisen, widrigenfalls nach Ablauf der gesetzten Frist in Gemäßheit der gesetzlichen Bestimmungen weiter verfahren werden wird. Dippoldiswalde, am 15. August 1878. Der Stadtrath. Votqt, Brgrmstr. Roß und Bichmarkt in Dippoldiswalde Freitag, am 23. August 1878. Stattegeld wird nicht erhoben. Der Stadtrath zu Dippoldiswalde. Tagesgefehichte. Dippoldiswalde, den 16. August. Abermals naht der Tag des Nationalfestes heran. Ist derselbe bisher, wie überall, so auch bei uns, auf eine angemessene, würdige Weise begangen worden, wie sollte man nicht gerade Heuer besonders darauf bedacht sein, ihn durch eine von allgemeiner Theil- nahme getragene Feier auszuzeichnen? Die Neugestaltung des deutschen Reiches, dessen endlich erlangter Machtstellung wir es gerade jetzt zu verdanken haben, daß durch die gefährlich drohenden orientalischen Wirren und Kämpfe nicht ein allge meiner europäischer Krieg entzündet worden ist, ist so eng mit der Person unsere geliebten Kaisers verbunden, daß eine aufrichtige Freude über die endlich errungene Einigung des deutschen Vaterlandes zugleich eine Huldigung für den in sich schließt, dem wir nächst Gott die Siege von 1870—71 ver danken. Gerade Heuer ist nun eine solche allgemeine Hul digung mehr als je am Platze. Gilt eS doch, unfern Dank zu erkennen zu geben für die gnädige Errettung des ReichS- oberhaupteS aus der Hand meuchlerischer Hochverräther; gilt es doch, zu zeigen, wie tief und allgemein das deutsche Volk die Bestrebungen und Pläne der Reichsfeinde aller Art verabscheut; wie bitter es die ihm durch die fluchwürdigen Attentate angethane Schmach empfindet. Mit der Wilhelms- spende aus dem Grunde nicht allgemein zufrieden, weil Geld eine Nationalschande nicht auszulöschen vermag, wird man doch durchweg hoffentlich damit einverstanden sein und zugeben müssen, daß eine recht allgemeine und herzliche Betheiligung an dem Erinnerungstage der großen Jahre 70 und 71, den höchsten Ehrenjahren Wilhelms I., ganz besonders geeignet erscheint, dem Kaiser die Sympathien des reichstreuen Volkes kundzugeben. Bon diesem Gedanken ausgehend, hat ein hier zusammengetretenes Comitö beschlossen, um eine recht allge meine Betheiligung bei der heurigen Feier des Nationalfestes herbeizuführen, bereits auf Sonntag, den 1. September, wo unsere Mitbürger und Nachbarn durch Geschäfte nicht abge halten sind, den Haupttheil der Festfeier zu legen. Diese sonntägliche Feier soll, wie wir hören, in einem Festzuge zur Aue bestehen. Sänger, Schützen, Turner, dieser wohlklingende