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ElM eb. D olkssmmd. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. kssigb mü> ftii-Uchm SehörLm in Am, GrSuhain, Hartenstein, Zohaml- » ^VWlSV-mI gesrMsta-t, Lößnitz, Neastädtrl, Schneeberg, SchwarMberg dM WULmfels. sowie an Jnsoratrn-Dmadm« lür dir am Nachmittag «rschrtnrnd« Nummer bi» «ar- mlttag 11 «hr.H» «Irisqast für die nSchfttagig« Aufnahme d« »ntrtara brj. an drn »oraeschrl ebenen La,« sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, «ulwartige «uftrüge nur gegen tSoranrbezablimg. Für NIlckaab« Mgesandter «anuskriPte macht sich di, «edaetton nicht verantwortlü-. SV. Iahr,«ß. Herr Ottomar Freitag in Lanter , hat den Radbetrieb in der noch auf den Namen des Mühlenbesitzers Earl Trommer aus Lauter eingetragenen Mühle Nr. 119 des Brandkatasters für diesen Ort in Turbinenbetrieb umgewandelt und zu dem Zwecke eine Turbine eingebaut. Da diese Veränderung der Gmrh« migung bedarf, hat er nachträglich darum nachgesucht und die zeichnerischen Unterlagen dazu, welche hier eingesebm werden können, eingereicht. Etwaige Einwendungen hiergegen sind, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechtstiteln beruhen, bei deren Verlust btrme« 14 Tage«, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Königliche «mtShauptmanuschast Schwarzenberg, am 21. Januar 1903. 72 L. In Vertretung: v» Jani, Bezirks Assessor. Schneeberg. Grundsteuer betr. Die Grundsteuer per 1. Termin 1903 ist bis längstens den 10. Februar d. I. bei Vermeidung sofortiger Zwangsvollstreckung an die hiesige Stadtsteuer - Einnahme ab- zufiihren. Schneeberg, am 28. Januar 1903. Der Stavtrat. vr von Woydt. Die Herren Festbesoldete« werden zur Wahl ihres diesjährig« Vertreters für dm städtischen Abschätzungsausschuß auf Freitag, de« so dsS. abends S Uhr an Ratsstelle hiermit eingeladen. Rat der Stadt Lößnitz, 26. Januar 1903. Zieger, Brgrm. Der am 1. Februar cr. fällig werdende I. Termin Grundsteuer ist spätestens bis 14. Februar er. bei Vermeidung sofortiger Zwangsvollstreckung an unsere Stadtsteuer-Einnahme zu entrichten. Hartenstein, am 27. Januar 1903. Der Stadtrat. Forberg, Bürgermeister. Feuerlöschwesen i« Aue. Die Vergütung für Vorspannleistung ist für das Jahr 1903 bei Bränden im Auertale auf 1.50 und nach auswärts auf 2.00 ^4 für die Stunde festgesetzt wordm. Aue, dm 27. Januar 1903. Der Rat der Stadt. Qr Kretzschmar, Bürgermstr. lAeGsbn Aus der vom „Verein für Begründung eines Bürgerheims in Schwarzenberg" bei uns eingereichten Jahresrechnung pro 1902 bringen wir hiermit in Gemäßheit von 8 7 des ge nehmigten Statuts vom 4. November 1895 Folgendes zur öffentlichen Kenntnis: Die Einnahmen und Ausgaben betragen 1247 Mk. 42 Pfg. (Ausgaben in der Haupt sache Spareinlagen). Die Einnahmen sind folgende gewesen: 180 Mk. Beitrag der Stadtgemeinde, 333 Mk. Mitgliedersteuern, 14 Mk. 50 Pfg. Zuwendungen von Mitgliedern und Gönnern, 42 Mk. 15 Pfg. für unterlassene Neujahrsgratulationen (durch den Stadtrat), 10 Mk. aus Sammel büchsen, 47 Mk. Sühnegelder, 29 Mk. 26 Pfg. Beiträge anläßlich Hochzeiten und zwar: 5 Mk. 77 Pfg. Herr Jul. Gärtner, 2 Mk. 54 Pfg. Herr O. Grahl, 12 Mk. 70 Psg. Herr E. Berg mann, 3 Mk. 25 Psg. Herr W. Adler, 5 Mk. Herr I. Fröbe, 72 Ms. Ungenannt, 50 Mk. Ungmannt (Jubiläumsgabe zur Silberhochzeit), 60 Mk. Reinertrag eines Konzerts des Männer gesangvereins Liederkranz, 10 Mk. durch Herrn Jacob von einer Wette, 50 Mk. von dm hiesigen Fleischern als Ablösung von Weihnachtsgeschenken, 349 Mk. 51 Pfg. Zinsen. Das BereiaSvrrmöqeu ist Ende 1902 auf 8482 Mk. 70 Pfg. gestiegen, Ver mögenszuwachs 1216 Mk. 66 Pfg. Schwarzenberg, am 23. Januar 1903. Der Rat der Stadt. Gareis, Bürgermstr. W. Pflichtfeuerwehr Aue. Die Mannschaft hat sich Sonnabend, de« St. Januar Ivos punkt t/,7 Uhr am Feuerlöschgeräte-Raum einzufinden, wo ihre anderweitige Einteilung in Zügen nach Ein reihung der neuen Mannschaft erfolgen wird. Unentschuldigte oder ungerechtfertigte Dienstversäumnis wird nach der Feuerlöschordnung bestraft. Aue, dm 27. Januar 1903. Der städtische Branddirektor. Herm. Günther. Sticker-Fachschule zu Schneeberg. Aufnahme in die Sticker-Fachschule, welche Mitte Februar d. I. eröffnet wird! können junge Leute, die das 16. Lebensjahr erreicht haben und geistig und körperlich gesund sind, finden. Der Kursus dauert 12 Wochen. Das bei dem Eintritte zu entrichtende Schulgeld beträgt 20 Mark. Anmeldungen nimmt der Unterzeichnete in seiner Wohnung, Rittergaffe 241, entgegen. Schneeberg, am 27. Januar 1903. Der Berwaltungsausschust. I. A.: Joh. Lormz. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 27. Januar. Die Geburtstagsfeier des Kai sers wurde heute in der üblichen Weise begangen. Der Kaiser nahm bald nach 8 Uhr die Glückwünsche der engerm königlichen Familie mtgegen, dann diejenigen des engerm Hofes, des Haupt quartiers, der Kabinettschefs, dann im Pfeilersaal die der Prin zen und Prinzessinnen des königlichen Hauses und der hier wei lenden Fürstlichkeiten, die sich in glänzender Gala-Auffahrt dem Schlosse nahten, endlich der sämtlichen Hofchargen und der Ge folge. In den Schloßhöfen herrschte reges Leben. Die Pagen, Krongardisten, Gardes du Corps und die Mannschaften der Leibgarde der Kaiserin begabm sich auf ihre Posten, kostbare Blumenarrangements von außerordentlichem Geschmack und von gewaltigen Dimensionen wurden abgeliefert. Nach 9 Uhr kehrte die Musik zurück und schloß das Wecken mit einem Choralvers ab. In der Schloßkapelle versammelten sich inzwischen die Bot schafter und fremden Gesandt«, der Reichskanzler und der Bun- desrat, die Generalfeldmarschälle und die Ritter des Schwarzen Adlers, die Generale, die Admirale, die Kommandeure der Leib- regimenter, die Minister, die Präsidenten der Parlamente, die Exzellenzen und Geheimen Räte. Währmd der Domchor mit Psalm 20 („Der Herr erhöre dich in der Not") einsetzte, nah ten unter großem Vortritt der Hofchargen durch das Spalier der Pagm die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften in feier lichem Zuge. Auf Gemeinde-Gesang und Liturgie folgte die Predigt des Schloßpfarrers, Oberhofpredigers v. Dryandrr, über das Wort des Ebräerbriefes: „Jaget nach dem Frieden gegen jeder mann und der Heiligung, ohne welche wird niemand d« Herrn sehen." Der Koßlecksche Bläserchor intonierte das Niederländische Dank gebet. Dann unter den Klängen des „Wilhelmus von Nassau«" und unter dem Donner der Salutschüsse, die aus dem Lustgar ten heraufdröhnten, schritt« die Majestät« zum Weiß« Saal hinüber, um dort die Gratulationscour abzuhalten. Bald nach 12 Uhr ging der Kaiser, der noch die Glückwünsche des Staats ministeriums entgegmgmommm, zu Fuß vom Schlosse nach dem Zeughaus zur Parole-Ausgabe hinüber. Er trug das Band Les Schwarz« Adlers über dem Paletot. Mit dem Kaiser ging« die Prinzen Eitel-Friedrich und Adalbert und die Herr« des Hauptquartiers. Das Publikum, verstärkt durch die Scharm der Schuljugend, jubelte dem Kaiser auf diesem Wege ununter brochen zu, der Monarch dankte freundlich nach all« Seit«. Bor dem Zeughaus erwies eine Kompagnie des Franz-Regiments die militärisch« Ehr«. Im Lichthof war das Offizierkorps der Garnison versammelt. Der Kaiser nahm militärische Mel dungen entgegen. Die Kapelle des 2. Garde-Regiments spielte militärische Weisen. Die Parole lautete wie immer: „Es lebe Se. Majestät der Kaiser und König!" Zum Schluß der Feier im Zeughaus ließ der Kaiser dann draußen die Ehrenkompagnie vorbeimarschieren und kehrte nach dem Schloß zurück, wiederum stürmisch begrüßt von der harrenden Menschenmenge. Das Mittagsmahl nahmen die Majestät« mit dm Mitgliedern der engeren FamUie ein. Berlin, 27. Januar. Als der Kaiser nachmittags zur Geweih-Ausstellung nach dem Palais Borsig fuhr, wurdm ihm von den Scharm der Promenierenden herzliche Kundgebung« bereitet. Zum Diner im Weißen Saale gegm Abend versam melten sich um die Majestäten die hier weilenden Fürstlichkeit«, sowie die Damen und Herren der Umgebung. Unter den Klängen des Pariser Einzugsmarsches naht« die Allerhöchsten Herrschaften. Der König von Württemberg führte die Kaiserin, der Kaiser die Prinzessin Heinrich, der Großherzog von Sach sen die Prinzessin Friedrich Leopold, der Großherzog von Meck lenburg-Schwerin, vie Prinzessin Friedrich Karl von Hess« und der Großherzog von Oldmburg, die Prinzessin Max von Ba den. Die Majestäten saß« sich gegenüber. Während des Mahles erhob sich der König von Württemberg und sagte: „Auf das Wohl Sr. Majestät des Kaisers und Königs!" Beide Monarchen ließen über die Tafel die Gläser aneinanderklingen. Die Musik spielte die Nationalhymne, welche die Anwesmden stehend anhörten. Berlin, 27. Januar. Mit dem Eintritt der Dunkel heit erfolgte die Illumination, die besonders von dm großen Kaufhäusern prächtig ausgeführt wurde. Auch viele Privathäu ser erstrahlten in Hellem Licht. Auf dm Straßen herrscht reges Lebm. Das Wetter ist günstig. Berlin, 27. Januar. Aus allen Teilen des Reiches laufen Meldungen über festliche Veranstaltungen anläßlich des Geburtstages des Kaisers ein. Ueberall fanden in dm Kirchen Festgottesdienste und in dm Schul« Festakte statt. In dm Garnisonstädten wurde der Allerhöchste Geburtstag durch große Paroleausgabe gefeiert. Die staatlichen und städtischen Behörden, Vereine und Gesellschaften feiertm dm Tag durch gemeinsame Festmahle. Berlin, 27. Januar. Das „Berl. Tageblatt" schreibt zur Ernmnung des Graf« Ballestrem zum Mitglied des Herren hauses: „Diese Ernmnung kann in dem gegenwärtigen Augen blicke nicht anders gedeutet werden, als daß dem Grafm Balle strem für sein Verhalt« im Falle Krupp das allerhöchste Ver träum ausgesprochen werden soll. Da Graf Ballestrem zum erblich« Mitglied- ernannt wurde, so geht sein Sitz im Herren hause bei seinem Ableben auf seine Familie über. Wie weit diese kaiserliche Kundgebung den Grafen Ballestrem in seiner Entschließung beeinfluss« wird, das Präsidium des Reichstags bei seiner Wiederwahl neu zu übernehmen, steht dahin; man darf aber voraussetzen, daß auch von seit« der Regierung der ernste Versuch gemacht wordm ist, den Grafen Ballestrem zur Annahme der Wahl zu bewegen" — Entgegen diesen Bemer kungen schreibt der „Berl. Lokalanzeiger": „Es wird wahr scheinlich nicht an Versuchen fehlen, die Auszeichnung des Grafm Ballestrem mit dm letzten Vorgängen im Reichstage in Ver bindung zu bringen. Demgegenüber kann ausdrücklich sestgestellt werden, daß die Berufung des bisherigen Reichstagspräsidenten in das preußische Herrenhaus einem lange gehegten persönlich« Wunsche des Grafm Ballestrem entspricht. Wir könnm auch hinzufügen, daß die Entscheidung des Kaisers, wonach dieser Wunsch zu erfüllen und die Verleihung des erblichen Sitzes im Herrenhause am heutigen Tage zu vollziehen sei, bereits erfolgte, lange bevor der Antrag Kardorff das Licht der Welt erblickte." — Die Ankündigung einer Abänderung des Reichswahl reglements, womit der Reichskanzler den Reichstag überraschte, entspricht einem Anträge, den der verstorbene Abg. Rickert mit Unterstützung der übrigen Mitglieder der Freisinnigen Bereini gung wiederholt im Reichstage eingebracht hat, zuletzt am 15. November 1900. Danach müssen die Stimmzettel von weißem Papier und dürfen mit keinem Kennzeichen versehen sein. Gewicht und Größe der Stimmzettel sind gleichmäßig für alle Wahlkreise vom Bundesrat festzustellen. Die Stimmzettel sind außerhalb des Wahllokals mit dem Namen des Kandidaten, dem der Wähler seine Stimme geben will, handschriftlich oder im Wege der Vervielfältigung zu versehen. Die Wahl ist eine geheime. Sie geschieht durch Abgabe des Stimmzettels in einem amtlich abgestempelten, mit keinem Kennzeichen versehenen Um schlag. Die Umschläge sollen aus undurchsichtigem Papier ge fertigt und von gleicher Größe, Form und Farbe sein. Die näheren Bestimmungen über die Beschaffenheit der Umschläge sind gleichmäßig für alle Wahlkreise vom Bundesrat sestzustellen. Der Tisch, an welchem der Wahlvorstand Platz nimmt, ist so aufzustellen, daß er von allen Seiten zugänglich ist. Auf die sen Tisch wird ein verdecktes Gefäß (Wahlurne) zum Hinein legen der Stimmzettel gestellt Ferner ist auf diesem Tisch die erforderliche Zahl amtlich abgestempelter Umschläge bereit zu halt«. An einem Nebentisch sind derartige Vorrichtung« an zubringen, daß der Wähler, ohne daß er von irgend einer an deren Person gesehm werd« kann, hier seinen Stimmzettel in d« Umschlag zu legen vermag. Das sind die Bestimmung« bezüglich der Sicherung des Wahlgeheimnisse- im Anträge Rickert, und nach ihn« wird offenbar der vom Reichskanzler angekündigte Antrag beim Bundesrat gebildet sein. Berlin, 27. Januar. Das „Armeevrrordnungsblatt" veröffentlicht eine Kabmetsordre, wonach folgende Befestigung« aufgrlaffm werden: 1) Die Befestigung von Spandau mit Ausschluß der Zitadelle und des Forts Hahneberg, 2) die Feste