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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188611154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861115
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-15
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1886
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Grschektt tsglich früh 6'/. Uhr. Red«»«« «nd LrvrdMon Johanuesgassr 8. APrechß»«ütn der Rrd«N»v: Bieemtttag« 10—18 llhr. Nachmittag« 5—0 Uhr. Itiettel »« kdr dte AächKf«l,e»d» Nu»«er öesti»«te« -,ser«»e a» Wachr«t«,r>> dt« » Uhr Rachmtltan »» V«r«.««» Aefttoge« srfl» bt» '/,I Zn den /itialrn fiir Zns.-^nnahme: Vtt» EI«««. UninerfitätSftrob« 1. k««t» Lösch«, Kathartneaftr. 28, p. N«r »t» '/rN Ute. SK Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage L»,«SO. Ztbonnemenlsprn» viertelt- 4'/, Klü. iucl. Lriagerlobn 5 Mk., durch dir Post bezogen 6 Mk- Jede einzelne Nummer Belegexemplar 10 Ps. Eebünre» sür Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt) «hnr Postbesördrrung 50 Mk. Mit Postbesörderung 60 Mk. Inserate Sgespaltcne Petitzeile SO Pf-: Gröbere Schritten laut uns Preisverzeichni». Labellarischer u.Zifferusay nach höherm Tarif. dlreiamen «»ter dem Redaciionsstrich die Iqespalh Feile 50Ps. vor den Familie „Nachrichten die Ogespallene Zeile 40 Ps. Inserate sind siet« an die Expevttion zn senden. — Rabatt wird nlchl gegeben. Fahlung prneuanwravä» oder durch Post« Nachnahme. 31S. Montag vm 15. November 1886. 80. Jahrgang Amllicher. Theil. Vetinntai-im», de» »leöjädrlse« Ltzrlftttiarei betreffend. Degen dr« am 17. December 1888 beginnenden Christ märkte». a«s welchem feilznbieten nur hiesigen Gemeinde- Mitglieder» gestattet lst, verordnen wir hiermit Folgende»: 1) Diejenigen, welche Stände auf dem Christmärkte zu erhalten wünsche«, haben sich b>» zum Sonnabend, den P7. Monemder diese» Jahre», bei unserem Markt, »«igt« (Naschmark» 1, 2. Etage) zu melden. Später ein- gehend« Anmeldungen müssen unberücksichtigt bleiben. Für die Zuweisung eine« Stande» und die Ausfertigung de» Schern«» hierüber sind 25 Pfennig« zu entrichten. Wird diese Gebühr nicht sofort entrichtet, so wird über den Stand anderweit verfügt. 2) Wer «inen ihm angewiesenen Stand nicht spätesten» am Lst. Deeember besetzt hat, ist desitlbrn verlustig, hat auch zu gewärtigen, daß ihm für spätere Christmärkte Stände nicht wieder überwiesen «erden, sobald er nicht einen genügenden BehinderungSarund nackwrist. 3) Der hiesige Wochenmarkt wird zuletzt Sonnabend, den 1l. December d. I ans dem Marktplatze, von da an aber aus dem Fleischerplatze abgehalten, auch während der Markttage vom gedachten Tage an den hiesige» Verkäufern von Töpfer- und Stkingutwaaren die Benutzung de» Töpser- platzr« gestaltet. An den in den Christmarkt fallenden 4 Wochenmarkt tagen. also am 18., 21, 23. und 24. December, ist die Dauer de» Markte» an eine bestimmte Tchlußrett nicht gebunden 4) Der Aufbau der Buden aus dem Christmärkte ist vom >4. December ab gestattet, wogegen da» AuSpacken und Einräumen der Maaren nicht vor Mittag« 12 Uhr de- lO. December beginnen bars. 5) Der verkauf der Maaren findet bi» zum 24. December 12 Uhr Mitternacht» statt, doch ist am IS. December, dem in den Christmarkt fallenden vierten Adventfonntage, der öffentlich« Handel i» Läden, aus Straßen und Plänen erst nach beendigten, HpsmittqgSgotteSdienste. also nach 10'/, Uhr Vormittag» gestatixf. «) Die Inhaber ^von Cbrisimarktstäaden dürfen nur ihre Augehörigen und solch-Personen «»»Verkäufer verwende», welche ständig in ihren Dienste« stehen, oder sonst hier wohnh«st sind, und e» werden alle Stände sofort eingezogen, an denen anSwärt» wohnhafte selbstständig» Personen, welche nicht kiesige Gemcinbcmitgtiever sind, al» Verkäufer betroffen werden. 7) Sammtliche Buden und Stände, sowie die aus dem Augnstueptatze zum Fellbalten von Ehristbäumen benutzten Plätze sind von den Inhabern noch am 24. December bi» MilleruachtS t2 Uhr zu räumen. 8) ES bleibt auch diesmal gestattet, die sür den Christ markt benutzte» Buden aus dem Markte noch am 25. und 26. December stehen zu lassen. E» haben aber die Miether sowohl, als die Verleiher der Buden dafür zu sorgen, türß sammtliche Buden »ach Ausräumung der darin befindlichen Maaren sofort gut geschlossen, d. h. die Klappen zugebolz», Sie Thüre» verschlossen oder vernagelt, sowie bre Budenplane» »cbst de» dazu gehörigen Planenstange» beseitigt werden. S) Sämmlliche Christmarktbuden. soweit dieselben nicht mit Einwilligung der Meßdudendeputation in der NeujahrS- mefse benutzt werden sollen, sind am 27. December abzu brechen, und deren Forlschaffung muß »och an demselben Tage erfolgen, auch bi» Abends 8 Uhr beendet sein. 10) Da» Legen von Trittbrettern vor den aus dem Markt- Platze ausgestellten Christmarktbuden ist »ieht gestattet. tl) Der verkauf von Chrislbäumen wird vom 17. De- cember ab auf dem AugustuSplatz gegen ein Standgeld von 3 für jede» gleichmäßig großen Platz gestattet, jedoch unter ausdrücklichem verbot de» Einschlagen» von Pfählen oder sonstiger Beschädigung der Oberfläche de« Platz,«. Wegen Ausstellung der Christbäume und sonst allenthalben ist den bezüglichen Anordnungen nnsere« Marktvoigl» unbedingt Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen geaen diese Vorschriften »erden mit Geldstrafe dt» z« vv Mark »der entsprechender Haft strafe geahndet werden. Leipzig, am 25. October 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 10085. vr. Georgi. Hennig. Zwangsrertei-ermir. Aus Latrag des Verwalter« im Eonclirtversohre, über das ver mögen deS Fabrikanten Aöolptz ASmer, in Firma Zörbig»» P«»,er- uub Pappensabrtk zu Zörktg. soll da« »,r Co cur«, moste gehörige, im Grundbuch« von Zörbig Band XIII, vlatt 456, aus den Namen des Fabrikant Adolph JSmer zu Zörbig eingetra- qene. zu Zörbig a» der Chaussee nach Tninisdors belegene Grund stück, bestehend au«: Fabrikgebäude, Dampskcsselhau«, Schweine- und Pierbestall. Lumpensortirgebäude. Wogenickiupp-n. 2 Lagerschuppen und Trockenlchupven, a« 5. Januar 1887. Vvrmittag» 3 Uhr vor dem Unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstell« — zwangSwetse versteigert werden. Do« Grundstück mit einer Flächt von 0,76.60 Hektar ist mit 1611 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. AiiHug an» der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift de« Grundduchblatt«, etwaig» Abschätzungen und andere da« Grundstück betreffende Nachweisungen. low,e besondere tkauibedingungen können ia der Gertchtsschreiberei, Znnnier Nr 4 einqesehen werden. Alle Nealberechkigten werden aufgesordert, die nicht von selbst aus de« Erfteber übergebende« Ansprüche, deren Vorhandensein »der Betrng an« dem Grunvvuche zur Zeit der Eintragung de« Ber- fteigrrung-vermerk« n>ch» h,r»orzmg. inSbesaudere derartig« Forde rungen von Cap tnl. Zinsen, w'ederkeh,enden Hebungen »der Kosten, späiestenS im Verfteigeriingotermin vor der Aussordernng znr Ab gabe von Gebolen onzumelden und. lall« der Concarsverwalter widerspricht, dem Gerichte glanbboft zu machen, ividrigenlolls die selben bet Feststellung de« geringsten Gebot« nicht berücksichtig» »erde» nnd bei Vertheiiiiua de« Kanjgelde« gegen dt» berücksichtigten Ansprüche im ist , »ge zurücktret«». Diejenige», welche bot Eigenthnm de« Grundstück« beanspruchen, werden auigelordert, vor Schluß bei Birsteigernngälerwin« die Ein stellung be« Verfahrens herbeiznsühren. neidrigensoll« noch »rsolAtem Znlchlag da« Kovsgeld in Bezug aas den Anspruch an die Stell« be« Grundstück« »ritt. Da« Urtdeil über die Ertbeilnng bei Zuschlag» wird am 7. Ia- «r 1887, Vormittags 11 vdr an Gerichwsteü« verküadet werden störbig, de» S. November 1888 Sönlgttche» AmtSgrrlcht. Vckiinnluiachllng.' Der VorbereitunaSgotteSdtenst für de« zweiten diesjährigen Vu-taa findet Donnerstag, den 18 laufenden Monats, Abends tt Uhr in der Matthäi- kircbe statt. Leipzig, den IS. November »880. Die Airchrninsplction sür Leipzig. Der Superintendent. Der Rath der Stadt Leipzig. v. Pank. l)r. Georgi. Kretschmer. Vekamllniaihullg. Au« Anlaß der Einkommenschätznng für da« Steuerjahr 1887 werden den Vorstände» von juristischen Personen. Vereinen aller Art, sowie den Arbeitgebern rc. gegenwärtig Formulare zur Anfertigung von Gehalt»- bez. Lohnnachweisungen be- yändigt, welche nach Maßgabe der Bestimmungen in Htz. 38 und 37 de- Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878, ver bunden mit 8 28 der dazu erlassenen Au«sührungS-Berordnu«> vom 11. October desselben Jahres, ouSgesüllt bt»»e» 8 Lagen, von der erfolgten Bebändianaa «h ge rechnet, bet Vermeidung einer Geldstrafe bt* >» S« Mark, dir bet Versäumung de» Dermin- >«- nachsichtlich beigetrieben werven wird, an dir Filiale unserer Stadt-Ltener-Einnahmr, Obst» markt S, LLI. Etage lTtadtbauS), abzugeben sind. Hierbei »trd ganz besonder» heroorgehobe«, dasi für die auswärts wohnenden Arbeiter re. ebenfalls Lohnlisten und zwar für jeden Ort getrennt auSgefertigt «ad mit «tngeretcht werden müssen. Sollten die betreffenden Vorstände, Arbeitgeber rc. Formu lare in ungenügender Anzahl oder dis zum l5 diese« Monat» überhaupt nicht erhalte» haben, können dieselben Solche an gedachter Expeditionsstelle entnehmen. Leipzig, den 9. November 1886. Der Nath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Göhkitz. Anmeldung zur Wahl von Mchenvorßehern sür die Nicolaigrmeinde. In Gemäßliei» de« ß. 1? der KircheavorftanlXordnung vom 30. März 1868 scheiden mit dem Ende diese« Jahre« die Herren Schneider,neister Haubmana, Schulrath vr. Henivel, Professor 0r. üuntze. stauimann Richard Landmanv, Buchhändler Rost. Ge- heinirath Prosessor l)r. Nach aus dem «ircheuvorftande der Nicolai- gemeinde au«. Infolge besten hat demnächft durch die Kirchen gemeinde eine Neuwahl sintlzufiiidea. Stimmberechtigt sind »ach ß. 8 a. u. O. alle in der Nicolai- gemeind« wohnhaften, selbstständigen, unbescholtenen, verheiratheten und uuverheirathete» Hausväter evangelisch-lniher,scheu Bekennlmsse«, wrlchr da« 35. Leb«n«zahr erfüllt haben und welchen nicht in Folge von Taus, oder Trauverweigerung oder au« anderen Gründen die Slimmberechtigung und Wählbarkeit entzogen ist. Wer sein Stimmrecht bei der bevorstehenden Wahl ausüben will, hat gesetzlicher Vorschrift zufolge sich zunächst mündlich oder schrift lich dazu anjumelden. Dies« Anmeldungen werden am 1» . l«. und 17.No»em»er ». I. an jedem dieser Tage vormttta,« von >1 Utzr bis Nachmittags 3 Udr in »er Larrist-i der Nieolaikirchr eutgegengraammen. Bei schriftlichen Aumelbungen, welche während dieser Tage, sowie schon vorher, in der PsarramtSexpedition am Ricoloikirchhose ab- gegeben werden kännen, ist Bor- und Zuname, Stand oder Gewerbe, Jahr und Dag der Geburt, sowie Wohnung deS sich Anmeldeoden genau anzngeden. Wir fordern unser« Gemeinde hierdurch ans, sich an der bevor- stehenden Wihl, deren Tag später bekannt gemacht werden wird, zahlreich zu betheiliaen. und deshalb die Anmeldung dazu, welche in der angegebenen Weise längsten« bi« zum l?. November L. I., Nachmittags S Uhr geschehen muß. nicht verabsäumen zu wollen. Wir bemerken noch, daß ia die Ricolaikirche der östliche und uärdlich« Theil der Stadt und Vorstadt cingepsarrt ist. soweit er von folgenden zu ihr gehörigen Straßen und Strecken begrenz» wird: Thalstraße von Nr. 1—13 und von Nr. 2—10, Linde»»,aste, Roß- tzraße, Nürnberger Straße Nr. 1—31 und Nr. 2—26. Roßplatz von Nr. 10 a», Au der 1. Bürgeijchule. Univerfitäirstroße. Magazinqasse, Neuniarkt, Grimmatsche Straße von Nr 1 an, Naschmarki, Solz- aäßchen, ReichSstrahe. Brühl von Nr 34—80 und Nr. 41—77, Parkstrab», Bahnhosstraste von Nr. 1—1L Wintergartenftrab« nebst den ncuaagelegten Straßen, Dvlz-, Plaio- und Stephauftraße (von der Hospital- bis zur Seeburgstiatze.). Leipzig, den 6. November 1886 Der ütrchenparstanö »» St. Ntcalat. - l). Hölscher. Hch-Anclion. von den In der Hart- des LwkNlaurr ForstrctzterS ans. bereiteten Hölzern sollen Wantag. de« S. Decemder dsa. Itzr»^ »an vormittag '^10 Uhr an 4 Rmmkr. eich. Nutzscheite in Ablklg. 0, 8 eich. Klötzer von 16—20 cw Oberst-, 3 w Länge, 8SS . Slangenkl-tzrr » 7—15 - . 3 » « «3 ficht. Klötzer . 8—25 . . 4 - . 1135 Hdrt. ficht. Stangen, 4—7 « Unterst., 18.45 . . » 8u 3 » . 11*0 . . . 10-15 « 86 Nwmtr. eich. Vrennscheite und Brennknüppel, ca. 450 » ktes. Brennknüppel und 82 » eich. Abraumreisig meistbietend gegen sosartige im Gasthase za Großdeuben zu bewirkend« Bezahlung und unter den sonst vorher bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Lies« Hölzer find ln den «bthlgen. 1-3. 6. 7. 10. IS. 25. 27. 31—37 vereinzelt ausbereitet, und wird den Käufern empfohlen, die selbe» möglichst vorher zu besichtigen. Versammlung ans dem Kaiserwegr unweit der Kreuzung vom Rennsteigslügel an Abthlg 35. »önigl Forst Verwaltung Zwenkau ««» Königs Forstrentamt Wurzen, am 18. November 1886. Lomker. Bachman». Ausschreibung. Für den Neubau de» SrecheuhcmsrS HIersrlbst werden 1) die Nspballarbeilen. 2) » Dachveckerarbeiten, 31 » Ktempuerardeite», 4) - Schmiedearbeiten, 5) - Wglzciseiüirserung (Träger lind Anker rc.) hierdurch ausgeschrieben. ArbeitSverzeichniffe und Bedingungen können aus unserm v«wamt (Rathhau» 2. Obergeschoß. Zimmer Nr. ö) ent nommen werden. Dir Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: Gke»ba« SiechenhnuS „ASphaltnrbeiten" re. bi< zum 24. November cr. Nachmittag» 5 Uhr daselbst ein- zureicheu. Dir bebaltm un» die Auswahl unter den Anblctenden, b«. auch die Theilung der Arbeiten sowie Ablehnung sämmt- Ucher Angebote vor. Leipzig de« S. November 1880. ^ Der Stath -er Stadt Leipzig. l»14S7. I)r. Georgi. Gringmuth, Aff. Dtkauntmachun-. Sn den hiesigen Volksschulen sind nächste Ostern >L pr», »tfwrtfch, Le-rerfieven zu besetze», mit denen «io Dhr^ licher Gehalt von se 1400 verbunden ist. Bewerber, welche die WahlfähigkeitSprüsung bestanden haben oder bi» Ende de» Jahres zu bestehen gedenken, wollen Gesuch« und Zeugniffe bi» Ende diese» Äonat» bei nn» einreichen. Lripzig. am 1. November 1886. Der SchulaaSfchusi -er Stadt Leip^a. Vr. Panitz. Lehnert. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 15. November 1886. * Nach Andeutungen der „vossischcn Zeitung" und der .Ikreuz-Zcituna" scheint die Absicht zu bestehen, in der bevor stehenden R richSlag-sessio» eine Besprechung der orientalischen Frage herbeiznsühren. sei e» durch eine eigene Interpellation, sei e« bei dem Etat de» Auswärtigen Amte». Die Anregung hierzu könnte nur von deutschfrei- sinniger. ultramontaner oder socialvemokratischer Seile an»- aehen. Wir müssen abwarte». ob man im December eine Besprechung der auswärtigen Politik im Reichstag für zweck- mäßiger hält, al» im September, wo bekanntlich die Social- temokraten mit ihrem versnch allein gelassen wurden, klebri gen» ist nach unseren Informationen die Thrilnahme de« Fürsten Bi«marck. de, demnächst nach Friedrich»ruhe abersiedelt, au dem erste» Abschnitt der ReichS'agsverhand- tnnge, nicht zu erwarlen. '.'»eber < neu Soeialdruiolrateu al» einen National, lib«ralenI wird in norddeutsche» demokratischen Blätter» anläßlich der Mannheimer ReicstStagSwahl offen «l» Parole ausgegeben. So schreibt die Berliner „volkSzritung": »Wir wollen hoffen, daß der Wahlkreis zum Mindesten keinem Nationalliberalen auSgeliesert wird. Eine etwaige Wahl enthaltung auch bei der Stichwahl würde dem letzteren zum Siege verhelfen und bas muß unter allen Umständen verhindert werden." Man wird sich da» merken müssen sür andere Fälle, wo Fortschrittler und Demokraten mit Socialdemokraten um ein Mandat ringen. X* Die .Germania* hat über dm Abfall de» Wdhlkrrise« Hünseld vom Centrum z» den Con» s^rßattven noch immer keine Aufklärung empsangen; sie scbchchgt über die« beim Centruin, wie sie selbst sagte, un erhörte Errigniß jetzt vollständig; sie hat offenbar nickt» Tröstliche» zu benchten. Dagegen venunrirt die »Frei sinnige Zeitung" dm Bischof Kopp folgen dermaßen: »Un» war schon früher au» zuverlässiger Quelle bekannt ge worden. daß Bischof Kopp aus seinen Reisen selbst außerhalb seiner Diöcese Wahlpoiitik treibt und zwar im Sinne der sogenannten Mitteiparteien." Man beachte, wie Herr Richter hier wttder die Geschäfte de» extremsten Ultramon- tani-m»S besorgt. * Ossiciös wird au» Berlin geschrieben: Da« Reichsgericht hat e« gewagt, zweimal von dem bekannte» freisinnigen Abgeordneten Mu nckel vertretene Revisionen, von Lene» die eine übrigen« den Versuch der „Freisinnigen Zeitung" betraf, die bekoNiitc» inzwischen als thatsächlich unhaltbar nachgewieseaen Beschuldigungen de« socialdemokratischen Abgeordneten Heine gegen Staatsanwalischast nnd Gesängnißverwaltuna zu einem Angriff gegen die preuhijche Justizverwaltung durch beigesügle Bemerkungen aus- zupuljchc», zu verwerfen, und ist deshalb bei dem Freisinn in Un gnade geialle». Mit ihm die gelehrtesten Juristen überhaupt, weil sie den Redekünsten gewisser „berühmter" Bertheidiger gegenüber minder empfänglich, als die Schwurgerichte sind, und au- dem noch so geschickten Gewebe advokaiorischer Deduktionen den rechtlichen Kern herouszuschälea wissen. Daß ist allerdings gegenüber den großen Männern de« Freisinns, berühmten Advo katen, wie Herr Karl Braun, Munckel n. A„ geradezu ein vriwen lneane maj^aiati» Denn wozu ist am Ende die deutsche Justiz da, als um jene» Größen das ersorderliche Feld der Thätigkeit behüt« Gewinnung von Ruhm »nd Geld zu verschossen? Wenn Las Reichsgericht in dieser Hinsicht versagte, »risst eS mit Recht der Zorn des Freisinn«. Wenn aber dadurch zugleich ein Mißbrauch de« verfassungsmäßigen Rechts wahrkeitsgetreuer Berichterstattung über die Parlamentsverhundlungen getroffen wird, so muß um so mehr die volle Schale de« Zornes a»S berühmte» und nicht berühmten srrifiniiigen Federn über das sündige Reichsgericht ausgegosse» werben. Heißt e« doch, die Brrsassung unheilvoll dnrchlöchero, wen» ihrer Äutnntzung zn Agitattontzwecken ein Riegel vorgeschoben Wied. Jo, die Leipziger Richter haben ihren Berliner „Richter" ge- sunden, ob sie sich aber sehr viel daran« machen werdrn? * In Sacher der Fuldaer ConvictSsrage hat der Bischof Kopp von Fulda der .Germania" eine Berich tigung zugehen lassen, in welcher er e» sür unwahr erklärt, daß das Fuldaer Convict den Charakter eines Knaben- seminar« im Sinne der Maigesetze Hab«, er habe dasselbe vielmehr nicht eher eröffnet, aiS l»s er an zuständiger Stelle die Versicherung erkalten hätte, daß die Maigesetze aus dasselbe keine Anwendung finden könnten. Ferner sei e» nicht wahr, daß zwischen ihn, und der Regierung ein Scvaratabkommen hinsichtlich deS Convict» bestehe oder jemal« vestanden habe. Hinsichtlich der OrdenSsrage äußert sich der Bischof wie folgt: „Mir ist absolut unbekannt, ob und welche Zugeständnisse dinsichtlich der Rückkehr der Orden die StaalSregirrung dem h. Vater machen will oder gemacht hat. Ick bin bi« jetzt daher noch gar nicht in der Lage gewesen, diese angeblichen Zugeständnisse zu befürworten, ebensowenig wie ich im Stande bin, in Rom sür etwa» zu wirken, wa» ich selbst nicht kenne." * Daß da« Di»cipljnarv er fahren gegen den AmlS- gerichtSrath Francke seinen Abschluß gesunden bat. haben wir bereit» gemeldet. Herr Francke ist nach dem „Hamburg. Correlpondent" nicht nur strafversetzt, sondern a»ck> unter Einbuße der Umzugßkostrn zur Herabsetzung de» Gehalte» um 300 verurtheilt worden. * Die „Allgemeine MisfionSzeitschrist" brachte bekanntlich vor einiger Z-it Mittbeilungev über Bestrafung ein geborener Missionare aus der zur Marschall-Gruppe gehörenden Insel Ebon durch den Commanbanlcn de» Kreuzer» „NautiluS". Wie der „Hamburgische Corre- lpondenr" miltheilt, bat der Chef der Admiralität auf an ihn ergangene Anfrage sich diesbezüglich, jene Mittheilungen berichtigend, folgendermaßen ausgelassen: „Berlin, den 21. October 1886. Euer Hochwürven erwidere ich aus das gefällige Schreiben vom 13. October ergebenst, daß der Eommandant S. M. Kreuzer- „Nautilus" eine Anzahl eiiigeborcuck Missionare — nicht die Christengemeinde — in Cbon mit einer Geldstrafe belegt hat, weil dieselben eine Aulorilä: über Fremde und Eingeborene sich anmaßend, mit Umgehui.g de« demschen Cvnsnl« und entgegen den Bestimmungen deS FreundschastSvertrages, deuische Unterihaneu mit Geldstrafen belegt und durch ungesetz- mäßigen Erlaß eines Handelsverbots schwer geschädigt habe». Die Strassumme ist so hoch bemessen, weil die Nuterjuchung ergeben hat, daß die Deutschen die ihnen zur Last gelegten Ueberlrelnngen nicht begangen hatte», und daß die Missionare m Verkennung ihrer Pflichten nur bestrebt waren, deutschen Einfluß und deuischen Handel zu schädigen. Der zweite in Euer Hochwürden gefälligem Schreibe» erwähnte Fall, welcher in Kusaie sich zugetragen haben soll, ist mir nicht bekannt und muß hier ein Jrrihum vorliegen, da S. M. Kreuzer „NautiluS" niemals in Kusaie gewesen ,st. ,, gez. v. Eaprivt." « * » * Nede« die in St. Petersburg herrschende Stimmung wird der »Bossischen Zeitung" dort vom ll. November ge schrieben : Das wahrnehmbare Erkalten de» öffentlichen Interesses an der bulgarischen Frage darf als unzweijelhasler Beweis dafür gellen, daß Rußland di« Absicht aus ei» direktes Eingreifen in die bulgarischen Angelegenheiten unter bestehenden Verhältnissen ausaab. Damit soll aber keineswegs gesagt sein, daß der Zar seine Absichten vollständig änderte. In politischen Kreisen der Hauptstadt überzuckert man die bittere Pille der momentanen Unmöglichkeit einer bewaffneten Einniilchung mit der Versicherung, die Tage der Regenten seien ohnehin gezählt, somit ein« gewaltsame Lösung vollständig überflüssig wäre. Die Anarchie in Bulgarien wächst, da» Bewußtsein, daß »nr Rußland Bulgarien vor einem Bürgerkrieg rettra könne, saßt immer tiefere Wurzeln, waS sollte da Rußland anderes thua als mit der- ichräukien Arme» de» Ereignissen zuschauen. dte sich sür russisch« Jnteressea so wundervoll gestalten? Diese nun eingetretene ruhige Auslassung der Sachlage wird auch d»rch dte Wahl de« Prinzen Waldemar nicht alterlrt. Daß man tm Hnslngrr zn Gatschtna Aber die Absichten de» Schwager» de» Znre» gnt insormirt tK, unterliegt kauin einem Zweifel. L»< dies«» Ar»»de verdient «in im „Grashdauin" reglstcirtes, der Form nach allerdings vann» Gerücht Erwähnung, wonach dt« ruifische Regierung über den Nachfolger des Fürsten Alexander endlich schlüssig wurde, sein ^om« werde noch sehr geheim gehalten. Dasselbe Blatt glebt sich optimistisch den» Glauben hi», der russische Dhroncandidot »erdt von Rußland im Einvernehmen mit de» europäischen Mächten «ff den vacanten Dhron gesetzt wrrden. Dana steigen natürlich bt« russische» Actien wirder. Ja dt« Eonstttuttm» »trb et, große« Loch gelchlaaen. der Fürst bittet um rulsilche Offirler« znr Neorgauisatian der temoralisirien Arme« und. wie Fürst Meschischerski zuversichtlich hossi. auch um einige russisch« Balawone, bei deren Einzug in da» Fürslenthuin die Tonftituiiou beschämt und verwirrt entmriche» mnß. Ob dies« Auffassung ganz oder nur zur Halste richtig, vermaa Ihr Correlpondent nicht festzuftellen; jedenfalls verdient sie znr Keant- niß genommen zu werden, da eine „friedliche" Okkupation znr Festigung des russischen Einflüsse« ans der Balkanbalbinsel kaum ans eine einfachere Weise bewerkstelligt werden kann. Wie die Mächte sich dazu verhalten werden, kann »ach Ertheilung ihrer Zustimmung iür den russische» Ihroneandidaien nicht zweiselhast sein. Gestalten sich dl« Dinge in angedeutrter Weise, so behielte doch General KaulbarS Recht, der neulich einen Privatbries an den Redakteur der „Peter», karger Zeitung" mit de» Worten schloß: „Wer zuletzt lacht, lacht ani beste»!" Philippopeler Correspondenzen de» Organs Kalkow's beschäftigten sich vor einige» Dagen sehr angelegentlich mit dem dortige» russischen Bertreter. Herrn Jgelsträm: zum Nachwel» seiner Gleichgiltigkeit gegen russische Interesse» und seine, bei allen seine» enipschlenswerthe» persönliche» Eigenschaften in die Augen sprin genden Unfähigkeit Iür eine diplomatische Wirksamkeit in Philippoprl wurde ei» langes Sündenregister ausgesührt. Die bei diesem Anlaß laut gewordenen Behauptungen, seine Abberufung stehe zu erwarten, dürften doch nicht Recht behalten. Der „Swjet", der diese Ansicht theil», macht die giftige Bemerkung, vom historischen Standpuuct aus sei der CarriLrc russischer Diplomaten nichts günstiger als eine von der öffentlichen Meinung Rußlands gerügte Haltung. * In den bestinsorniirten Kreisen Wiens hält man da» einmülhige Zusammengehen Englands mit Oesterreich in der bulgarischen Frage sür das Werk Paget'S, deS englischen Gesandten am Wiener Hose, zu welchem BiSmarck Jnitialive und Anregung gegeben hätte. Fürst BiSmarck, meint man, wolle nicht al» derjenige erscheinen, welcher gegen Rußland Partei ergreift, weshalb feine Organe Weisung erhielten, sich möglichst indolent gegenüber den Interessen Oesterreich» in der bulgarischen Frage zu verhallen, um nicht die Empfindlichkeit Rußland» anzustachel». Nachdem nun aber Salisbury aus Leranlassung Paget'S beim Lorv- mayorsbankett aller Welt die Intimität Englands mit Oesterreich verkündet, hätte BiSmarck eS sür opportun er achtet, aus der bisherigen Reserve herauSzutreteu und seiner Presse zur Stellungnahme gegen die Wühlereien deS Generals KaulbarS Weisung zu geben. Socialpolitisches. * Der Gesetzeniwnrf, betreffend die Unsalkversicheruna der bei Bauten beschäftigten Personen, besteht an» 43 Para graphen und enthält: 1. Allgemeine Bestimmungen, II. Bernss- genosienschnsten; III, Unsallversicherungs-Anstalttn, IV. Vertretung der Arbeiter, V, Schiedsgericht. VI. Feslsulliing und Auszahlung der Entschädigung, VII. Erstattung der Vorichüsse an die Poftverwaltnng, VIII, Ünsallvechütung, Beaussichtiguiig, IX. Bau- «nssühruogen sür Rechnung deS Reiches, der Bundesstaaten, größerer Gemeinde» und llorporationen, X. Schluß- »nd Slrosbcstiin minaen. Der neue Geletzentwnrs beabsichtigt ein« Lücke, welche da« d>r- berige Gesetz über dir Unfallversicherung der Bauhaadwrrker gelassen Hai, gründlich anszuiülle», indem er die bisher der Uasallsürsorge ermangelnden Arbeiter und Betr,»bsbcomte in Betriebe», welche sich aus die Auslührung von E seabadnbauien. Wegen, Festungs-, Canal-, Wasser, und ähnlicher Bauten erstrecken, soweit es sich dabei nicht um »ine» Nebenbetrieb handelt, welcher der Berstcherungspflicht des Hauptbetnebes folgt und soweit jene Arbeiter nicht Maurer», Zimmer« oder ähnliche Arbeiten an-lühre», aus welche sich der Gewerbebetrieb des betr. Gewerbe treibenden erstreckt; ferner die bei Regiebauten beschäftigten Arbeiter nnd Betriebsbeamlen, sofern diese Bauten vom Reich oder von einem Buiidesstaale in anderen als den Betrieben der Post-, Telegraphie-, Marine-, Heere«' oder Eisenbohn-Berwaliung, von Lommunol. oder anderen öffentlichen Verbänden wie Deich-, Melioration«-. Wege oder ähnliche» Verbänden, wenn e< sich nicht um für ei«ene Rcch- nung ausgelührte Etienbahnbanten dieser Berbände handelt und endlich von Privatpersonen mü gleichen Beschränkungen wie vorstehend verzeichnet, ansgeführt werden, der UosallversicdervngSpjlicht nutenvirst. J-n W-lentlichei, lehn, sich jn der »n,» Gff«tz»«t»»rs ,» dl« bi«.
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