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Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, «rotze Zwingerstraßesowie durch die Post im Deutschen Reiche 8 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Lrsch«int:.Werttag» nachmittags. — Fernsprecher Nr. 129». Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der 6 mal gespalt. BnkündigungSseite 2» Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 7» Pf. PreiSermätzigg. auf GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Amtlicher Teil Lippische Rose" mit Eichenlaub annehme und trage. s. Kori TowSka. 7. auf (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil 5. September, zu den Offi- sür der Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Buchdruckereibesitzer Hofrat vr. Johannes Baensch-Drugulin in Zwenkau das ihm von Sr. Durchlaucht dem Fürsten zur Lippe-Detmold verliehene Fürstl. Lippische Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft, die Personalveränderung in der Armee. Brehm, Ltnt. im 5. Feldart.-Regt. Nr. 64, zieren der Res. dieses Rcgts. übergeführt. Paul Brock. Colshorn. Georg Kleinecke. I. Strauß-Grün feld. S. Humoristische Vorträge: u) Ivo und Ivonne . . 6) Remteremteremtemtem c) Herr Duncan . . . 2. Feldartillerieregiments Nr. 28, v. Schubert, Exzellenz, dem inneren Neustädter Friedhof bei. Hr. Fischer Paraphrase über .Frühlingsstimmen" (Walzer) Hr. Grünfeld. Parodistische Schelmenstreiche Bo« der Armee. Se. Majestät der König hat das Königsabzeichen die im Jahre 1907 im Schießen besten Kompanien rc. ZeitnugSscha«. Uber einen in Berlin sich abspielenden Borgang, der die künftige Entwickelung der Sozialdemokratie kenn zeichnet, stellt die „Frankfurter Zeitung" folgend« Be trachtungen an: .Der Genosse Perge, der seit 35 Jahren der sozialdemokratischen Partei angehört, ist aus ihr ausgeschlossen worden, weil er Mitglied eines Arbeitgeberverband- ist und sich an dessen Maßnahmen be- teNigt hat Peeg« ist Tischlermeister und hat sich, wie er versichert, Die Allgemeine Versicherungs - Aktien - Gesellschaft „Wilhelm«" in Magdeburg hat als stellvertretenden Haupt bevollmächtigten für den Bezirk der Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen gemäß 8 1l5 Absatz 2 des Reichs gesetzes über die privaten Versicherungsunternehmungen vom 12. Mai 1901 Herrn Karl Liebe mit dem Wohnsitze in Dresden bestellt. 6712 Dresden, am 4. September 1907. 48 HIX Ministerium des Innern, Abteilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. 8. Kompanie des 4 Infanterieregiments Nr. 103, der 4. Kom panie des 6. Infanterieregiments Nr. 105 ,^könig Wilhelm II. von Württemberg", der 9 Kompanie des 11. Infanterie regiments Nr 139 und der 1. Maschinengewehrabteilung Nr 12 verliehen Der neu zu errichtende Truppenübungsplatz für das XII. (1 K. S) Armeekorps nördlich von Königsbrück erhält die dienst liche Bezeichnung „Truppenübungsplatz Königsbrück". Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichenDienfie. Am WeschLftsbereiche de» Ministeriums de» Innern. Beim Landesmedizinalkollegtum zu Dresden. Angestellt: Prakt. Arzt vr. meä. Karl Franz Friedrich Johannes Werner in Blasewitz als medizinischer HülsSarbeiter. Im «eschäftsbereiche de» Ministerium» de» »rieg». Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des KriegS- ministeriums 28. August. Keller, Oberzahlmstr. im Garde-Reiler- Regt., auf seinen Antrag unlerm 1. Dezember mit Pension in den Ruhestand versetzt — 29. August. Lappstuch. Sörgel, Sekretäre bei den Remontedepots Kalkreuth bezw. Obersohland, unterm 1. Oktober gegenseitig versetzt. — 31. August. Gott- schalk, Oberveterinär vom 5. Feldart.-Regt. Nr. 64, zum 4. Feld art.-Regt Nr. 48 unterm 1. Oktober versetzt- — 4. September. Die Obervererinäre: Eberhardt vom Karab-Regt., zum 2. Train-Bat. Nr. 19, Wolf vom 6. Feldart.-Regt. Nr. 68, zum Karab.-Regt, Offermann vom Garde-Reiter-Regt., zum 6. Feldart-Regt. Nr. 68, — mit Wirksamkeit vom 1 September versetzt Offermann verbleibt bis Ende September zur Dienstleistung beim Garde-Reiter-Regt. Barthel von der Militär-Abt. bei der Tierärztlichen Hochschule und der Lehrschmiede zu Dresden, Schindler vom 4. Feldart.-Regt. Nr 48, — unlerm 1. Oktober gegenseitig versetzt mehr eine bloße Arbeiterpartei wird Sie konnte eine Bolksvartei werden, solange in ihr die politischen Elemente über die gewerkschaft lichen dominierten: sie wurde es nicht, weil sie ihre allgemeine Politik nicht danach einrichtcle.' Bei der Berichterstattung über den Stuttgarter internationalen Sozialistenkongreß erfolgte im zweiten Berliner Wahlkreis ein Zusammenstoß zwischen dem Abg Fischer, dem Leiter der „BorwärtS"-Buchhandlung, und Redakteuren des „Vorwärts". Fischer sagte u a: »Wie würde es um die Partei bestellt sein, wenn unsere Ge danken so uniform wären, um jede Meinungsverschiedenheit aus zuschließen? Wenn sich jetzt vereinzelte Genossen und Paneiblätter, darunter der .Vorwärts", als Parleiretter aufspielen, so dari mau da- nicht zu ernst nehmen. Es gibt eben Leute, die, wenn ein Streichholz brennt, schon die Feuersbrunst sehen und in Parleifragen päpstlicher sind al- der Papst. Man soll sich doch endlich in der Partei daran gewöhnen, auch abweichenden Meinungen tolerant zu begegnen.' über den Aufsatz im „Vorwärts" „Sozialdemokratie und Kolonialpolittk" sagte Fischer, daß es sich dabei geradezu um eine Entstellung der Wahrheit und skrupellose Redaknons- führung handelt Er wandte sich dann nochmals gegen die Redaktion des „Vorwärts", die ihre Aufsätze, bevor sie in die Welt hinausgehen, bester prüfen sollte. Tre anwesenden „Vor- wärtS"-Redakteure Ströbel und Wurm suchten die Haltung ihres Blattes zu rechtfertigen Die Gesamtredaktion hat dann noch folgende Erklärung veröffentlicht: »Die scharfe Zurückweisung, welche die Augriffe des Genossen Fischer auf den .Vorwärts" in der Versammlung selbst durch die Genossen Ströbel und Wurm erfuhren, gibt der Bericht nicht mit genügender Deutlichkeit wieder Wir wollen deshalb hier erklären, daß die Ausführung des Genossen Fischer, der Artikel des . Vorwärts" .Sozialdemokratie und Lolonialvolitik" sei eine Entstellung der Wahrheit und zeuge vou skrupelloser RedaktionSführuug, eine au- der Lust gegriffene Behanptuug ist Wir würden sie eine Verleum dung neunen, wenn wir nicht dem Genoffen Fischer seiue notorische Befangenheit in Sachen ,VorwärtsRedaktion zugute rechneten " Dies alles gehört wohl ins Gebiet der Vorübungen für die unendliche brüderliche Liebe, die im sozialistischen ZulunftS- staat herrschen wird. Der vormalige „Gcnoste" Georg Bernhard spricht in der neuesten Nummer des „März" über die Zukunft des sozialdemokratischen Revisionismus Bernhard urteilt hier recht zurückhaltend, indem er schreibt: .Der Revisionismus hat jedenfalls di« Kraft nicht bewiesen, die Partei zu einer großen allgemriuen demokratischen Bolksvartei auS- zuweiten. Aber trotzdem bedeutet die Herrschaft de- groben Taues und der robusten Phrase, die augenblicklich namentlich in Leipzig (dem literarischen Wirkungskreise de- wandlung-reichen Hrn Mehring) so tolle Blüten treibt, bloß eine Übergangsperiode Gerade das verzweifelte Bestreben einzelner Radikaler, die Gewerkschaften zu unterjochen oder doch wenigsten- unter die Oberhoheit der Partei zu bringen, zeigt ganz deutlich, wo jeue Richtung die Gefahr wittert Der Revisionismus al- Kulturbeweguog lebt nicht wieder auf, aber wohl kann er wieder auf- neue erstehen im Bündnis mit den Ge werkschaften. Der Traum riozeluer Liberalen, tue freien Gewerk schaften von der sozialdemokratischen Partei zu trennen, wird nie in Erfüllung gehen, schon deswegen nicht, weil in den Streitigkeiten zwischen Panei und Gewerkschaften die Gewerkschaften am letzten Ende immer siegen müssen Denn wenn auch kriueswegS alle in den freien Gewerkschaften organisierten Arbeiter Sozialdemokralen find, so bildet di« >n den Gewerkschaften organifierte Masse doch da- Rückgrat der sozialdemokratischen HeereSmachl Diese Stellung der Gewerkschaften wird von Jahr zu Jahr bedeutsamer, und eine Revision de- sozialdemokratischen Programm- uud der sozialdemo- Herr Bezirksarzt Geheimer Medizinalrat vr. Siegel in Leipzig ist für die Zeit vom 10. September bis mit 6. Oktober ds. Js. beurlaubt und mit dessen Stellvertretung im XI. Medizinalbezirk (Amtshauptmannschaft Leipzig) Herr Bezirksarzt vr. Holz in Oschatz, im Stadtmedizinalbezirke Leipzig dagegen Herr Hofrat vr. Blaß unter Assistenz des Herrn Sanitätsrats vr. Thiersch in Leipzig beauftragt worden. IIX21S4 Leipzig, am 4. September 1907. 6718 Königliche Kreishauptmannschast. Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. Dresden, 7. September Das heute ausgegebene 12. Stück des Gesetz-und Verordnungsblatts für das Königreich Sachsen vom Jahre 1907 enthält: Verordnung vom 21. August 1907, die Bestellung von Kommissaren für die Wahlen zur zweiten Kammer der Ständeversammlung be treffend (s. „Dresdner Journal" Nr 200), und Verordnung vom 17. August 1907, die Änderung der Eisenbahn» Bau- und Betriebsordnung, sowie die Aufhebung der bis zum 31 Juli 1907 gültig gewefenen Signalordnung für die Eisenbahnen Deutsch lands betreffend. a) Leonore (nach Bürger). b) DaS Mädchen aus der Fremde (nach Schiller). c) Gretchen am Fahrrad (nach Goethe). ä) Gebet vor dem Balle (nach Körner). s) WaS blasen die Trompeten (nach Arndt). Hr. Fischer. Nach dem Konzert zeichneten die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften die ausführenden Künstler mit Ansprachen aus. Hierauf wurde das Souper im großen Speisesaale ein genommen, nach dem Se Majestät und die übrigen Fürstlich keiten Cercle abhielten Kurz nach '^9 Uhr zogen Sich Se Majestät der König und die Höchsten Herrschaften zurück. Heute vormittag wohnte Se. Majestät der König der Be sichtigung der 5. Jnfant«iebrigade Nr. 63 im Gelände bei Pirna bei und kehrte gegen Mittag nach Pillnitz zurück Nachmittags 2 Uhr fand Königliche Tafel in Pillnitz statt. Nach der Tafel nahm Se Majestät der König im Schloßgarten zu Pillnitz eine Huldigung des Dresdner Männer- gesanavereins entgegen. In der Allerhöchsten Vertretung Sr. Majestät de» Königs wohnte der König!. Flügeladjutant Oberst v Wilucki heute vormittag 11 Uhr der Beisetzung des am 3 September ver storbenen Generalleutnants z. D. v. Schubert, Exzellenz, auf dem inneren Neustädter Friedhöfe bei und legte im Aller höchsten Auftrage einen Lorbeerkranz am Sarge des Ver schiedenen nieder. Desgleichen wohnte in der Allerhöchsten Vertretung Ihrer Majestät der Königin-Witwe der Lberhofmeister Winl. Geh Rat v. Malortie, Exzellenz, dieser Beisetzung bei. Dresden, 7. September. In Vertretung Sr König! Hoheit de« Prinzen Johann Georg wohnte der Hofmarschall v Mangoldt-Reiboldt heute vormittag der Beisetzung des am 3. d. M. verstorbenen Generalleutnant» z. D. ä I» suits des > stets bemüht, die von ihm beschäftigten Arbeiter so gut zu stellen, I wie es ihm nur möglich war. .Aber die Arbeiter hätten in ihm nicht den Genossen, sondern nur den Arbeitgeber gesehen", so erklärt er nach dem Bericht des .Vorwärts". Dadurch sei er in jdie Organisation der Arbeitgeber gedrängt worden Als Mitglied der Organisation seiner Berufsgenossen Hal er bei dem Kamps in der Holzindustrie aus der Seite dieses Verbands gestanden Infolge dessen ist der Antrag gestellt worden, ihn auS dem sozialdemokratischen Wahlverein auSzuschließen. Tie Beschwerdekommissisn hat die An gelegenheit geprüft und den Antrag befürwortet, der Vorstand des gleichen, und so wurde in der Generalversammlung Gericht gehalten Der Angeklagte Peege wandte ein, er habe lediglich seine wirtschaft lichen Interessen vertreten, wie es die Arbeiter auch tun. Wenn ihm nicht nachgewiesen werde, gegen welche Punkte deS Partei programms er verstoßen habe, so sei seine Ausschließung ein Akt von Klassenjustiz Nach den Gründen, die für diese Ausschließung geltend gemacht werden, dürfe ein Arbeitgeber der sozialdemokratifchen Organisation überhaupt nicht mehr angehören. Konsequent wäre e- allerdings, erwiderte ein anderer Genoss«, wenn Arbeitgeber einer sozialdemokratischen Organisation nicht angehören; denn der unvereinbare Interessengegensatz, der zwischen Arbeitern und Arbeit hebern besteht, würde den Arbeitgeber früher oder später doch m Konflikt mit den sozialdemokratischen Anschauungen bringen. Nach dem noch ein Redner die Ausschließung befürwortet hatte, wurde sie mit großer Mehrheit dekretiert Bei der Beurteilung diese- Vor gangs kommt eS auf den Richtpunkt an, dem die Sozialdemokratie bewußt oder unbewußt zustrebt Will sie eine Bolkspartei werden, die sich aus allen Gruppen der Bevölkerung rekrutiert, dann ist der Ausschluß PeegeS eine große Dummheit. Der Sozialdemokratie ge hört eine ziemliche Anzahl kleiner Arbeitgeber an; ihnen wird der Ausschluß zu denken geben, und andere Arbeitgeber wird sie nicht mehr leicht an sich ziehen. Aber darin liegt fa gerade daS charak teristische Merkmal der Sozialdemokratie, daß sie offenbar mehr und 2. a) WeylaS Gesang H. Wolf. b) Abendlied B Scholz. o) Siegfried- Schwert M. Plüddemann. Hr. K. Scheidemantel. 3. u) Andante Romberg. b) Serenade Gabriel Marie. Hr. Wille. 4. Arie aus .Die Schönen von FogaraS" . . . Grünfeld Frau Nast. II. Teil. Vom Königliche« Hose. Dresden, 7 September. Gestern nachmittag 6 Uhr fand bei Sr Majestät dem König im Brrgpalais Saale deS König!. Schlaffes zu Pillnitz ein Hofkonzert statt, dem Se. Majestät der König mit den beiden ältesten Prinzen-Söhnen, Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde und Se Hoheit der Herzog Carl Borwin zu Mecklenburg-Strelitz mit den Damen und Herren vom Dienste beiwohnten. Einladungen hierzu ivaren ferner ergangen an da» Diplomatische KorpS und die Herren StaatSminister und deren Gemahlinnen, sowie an einige Damen und Herren der Hofgesellschaft DaS Konzert wurde unter Leitung des Generalmusikdirektor» Geh. Hofrat v. Schuch ausgeführt. DaS Programm war folgendes: I. Teil. 1 u) Impromptu (äs ckur) Fr. Schubert. d) Paptlko» L Grieg o) Ballettmusik au- .Rosamund" .... Schubert-Fischhof. Hr. Alfred Grünstld königlich Sächsischer Staatsairzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 209 1907 r> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat DoeugeS in Dresden. <r Sonnabend, den 7. September Dresdner Zoumal.