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DerSSchjWLrMer DttVüchsisch« ltzzähler ist da« zur DerösfeMlichmtg sManülichenBelaMt- sischos»w«rda Nr. — Krieg oder s. Zeitung oder der UnabhängigeZeltung für alleStände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt / Heimattrmdliche Beilage /> Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich Mao, G. m. d. H. in Bischostwerda. — Poftichecktonto Amt Dresden Nr. 1521. Demelndeverbaadsgirotaffe Btschostwerva Konto Nr.^64 Tageklaü jurAWoMverba Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Süchsisch« Lqähler ist das -m Dervsfentlichuag -er amüichen Beßavnt- machvngm der AmtsZauxtmmrnschast desLrbeitsgsrichst mrd drs HMpt- Blatt Hs« Zett »üw» halben Monate: §rA in» rrr ILE bet» Vhoünk, der GÄäp». ö ««elmimmer ro Vst iSoanchmd- nuvume U Pst) . 444 und 44». Auzeigeuprei, (in Reichemaeyr Di« «4 nun breit, «ivspalttae soitttig« irgendwelcher MUlimeterzeit« 10 Pfg.. örtliche Anzeigen 8 Pst Sm Lextte« dl« _^r Btsörderungreinrich- go wm breit« Milltmeterzeil« SO Pst Für da» Erschein« von tuvarn — hat dir Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in b^timmten Rummem und au bestimmten Plätzen Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» B^ugspreise».keine Bewähr. — Erfüllung»ort Bischofswerda.» 88. Jahrgang Str. 111 Freitag, den 12. Mai 1S33 Höhepunkt der Genfer Krise. Keine Einigung bei der Besprechung der Fünfmächtevertreter. - Heute Freitag Zusammentritt des Konferenzpräfidtums, Sonnabend Zusammentritt des Hauptansschuffes. E. Senf. 12. Mai. (Drahtb.) Die gestrige Abendbe- sprechung der JünfmSchtev er kreier führt« trotz zweieinhalb stündiger Dauer zu keiner Einigung. Da» Lukgegen- rommau. das Botschafter Nadolny auch gestern abend wie der zeigte, begegnete bei den Vertretern Frankreich» und LuglÄ»» kein«» Verständnis. Das Angebot der deutschen DelegaKon. der Vereinheitlichung der kontinenta len europäischen Heeresfvsteme prinzipiell nater dem be- raunten deutschen vortächalk zuzustimmeu, wurde al» un- geuügend bqeichuet. »an wollte sich höchsten» damit abflnden, dah die deutsche Abordnung eine «veneralresenm ohne bestimmte Vedin guugen vorbringe. Vnker diesen Umständen wurde beschlossen, Laß heute nachmitlag das erweiterte Präsidium der AvrÜstuugskoufe- reuz zusaunueakreteu soll, um «neu Beschluß über den wei ter« Saug herbeizuführen. Zur Entscheidung steht 1) der Antrag der englischen Delegation, die Vestim- ouingeu de» engllschen SorweationSeatwurfes über die Eftenivfiärken in zweiter Lesung, zu erledigen und damit M^M^ngMitdNstrMAbck di« MMEage, Vcheinheittichung der koutinearalea europäischen Heeres- spfbeme, herbeizuführen, 2) der Antrag der deutschen Delegation, die Dealte über den engstschen Entwurf in der enten Lesung forkzu- sichen und die Frage de» Kriegsmaterial» iu Angrift zu Einigung konnte nicht herveigemhrt werden. Die Krise der Avrüstungskonferen; hat damit ihren Höhepunkt «rreicht. A« Sonnabend wird der Hauptausschuh der Ab- cüstungskonferen, zusammentreten, um gemäß den Beschlüs sen des Präsidiums zu verfahren, welche Haltung die deut- sch« Abordnung einnehmen wird, wenn ihr Antrag abge- lehvt und der englische Antrag angenommen wird, fleht noch nicht fest. lieber eine Vertagung der Konferenz ist in der gestrigen Aufammenkuaft nicht gesprochen worden. Die deutschen Mehrverbände als Militärisch verwendbar erklärt. In der Nachmittagssitzung hat der EffektivausschUß der Abrüstungskonferenz nach zweitägiger Debatte gegen die Stimmen Deutschlands und Ungarns dahin entschied«, daß die sogenannten deutschen Wehroerbände al» mili tärisch verwendbar im Sinne der vom Ausschuß aufgestellten Richtlinien anzusehen seien. Für- diese prinzi pielle Entscheidung haben gestimmt: Frankreich, England, Belgien, Polen, Jugoslawien, Tschechoslowakei, Rumänien, Pvttugal und Holland, der Stimme enthielten sich die Ber einigten Staaten von Amerika, Italien, Finnland, Schwe den, Spanien, die Türkei, Japan und Oesterreich. Der Ausschuß ist nach dieser prinzipiellen Entscheidung in seinen weiteren Beratungen dazu übergegangen, di« Ziffern für die Anrechnung der deutschen Weyrverbiinde auf die Effektivstärke des deutschen Heeres sestzustellen. Die verhältnismäßig kurze Beratung, die -en deutschen Wehrverbänden gewidmet war, und die daraufhin getroffenen Entscheidungen erklären sich, daraus, daß der Ausschuß sich hartnäckig geweigert hat, die von dem deutsch« Vertreter General Smönheinz vorgebrachten Argumente gegen di« militärische Verwendbarkeit der be treffend« Formation« anzuerkennen. Als der Ausschuß auf Grund her grundsätzlichen Entscheidung über den mili tärisch« Charakter d« Verbände die ziffernmäßige An rechnung in Angriff nahm, ereignete sich ein scharfer Zwischenfall. Der französische Delegierte, Oberst Lu- ciea, machte geradezu phantastische Angaben über di« ziffernmäßige Stärke der deutschen Verbände. Nach sein« Ausführungen erhob sich General Schönheinz und legte aufs schärfste Verwahrung gegen diese will kürlichen Schätzung« des französisch« Vertreter» ein. Er erklärt« mit Nachdruck, daß der Ausschuß zur Grundlage sei ner Beratungen lediglich Angaben nchnrm könne, di« von den Regierungen geliefert werd« können, nicht aber solche, die auf willkürlich angenommen« Schätzungen beruhten. Er selbst sei aber außerstande, über die zahlenmäßig« Stärke irgendwelche Angaben zu machen, da es sich um private For mationen handele. Daraufhin sah sich der Ausschuß gezwun gen, seine Beratungen über diesen Gegenstand abzubrechen, und die Frag« der ziffernmäßigen Berechnung der deutschen Wehrverbände blieb off«. Deutschland ist zu Mstungserganzungen gezwungen. «in Letzter Mahnruf des deutschen Außenministers. Lik neuestt Ausgabe der „Leipziger Jllustrirten Zei- UtzMai bringt Ausführungen des Reichsmini- st^MAÜMMlgen^ Freiherrn von Neurath, zu Deutschlands Politik auf der Abrüstungskonferenz. Nach einer ausführlichen Gchiwmung der vielen Wechselfälle der Konferenz kommt -er deutsche Reichsautzenminister zu fol- g endeM Schluß: Ml» letzter Abrüstungsplan steht zur Zeit der von Mac- donald selbst in Gens eingebrachte englische Plan auf der Abrüstungskonferenz zur Diskussion. So sehr er als energischer Versuch, die Konferenz endlich zu einem prakti sch« Abschluß zu bring«, von uns begrüßt werd« muß, so wenig ist er im einzelnen für uns befriedigend, weder was das Matz praktischer Abrüstung angeht, das er vorsieht, noch hinsichtlich der Verwirklichung unserer Forderung auf Gleichberechtigung. In beiderlei Hinsicht bedarf der englische Plan noch starker Ergänzungen. Will man das Ergebnis der bisherigen 18 Monate Abrüstungskonferenz für Deutschland ganz kurz zusammenfassm, so muß man leider feststellen, dah unsere Forderung aus Durchführung der Gleichbe rechtigung durch dle Abrüstung der ander« amman - gelnden Abrüstungswillen der hochge- rüstelen Staaten gescheitert lsi, und daß, wie auch immer im Rahmen des englischen Plans die allgemeine Beschränkung und Herabsetzung der Rüstun gen, wenn es überhaupt zu ihr kommt, aussehen wird, wir durch sie^zu Rüstnnasergänzungen genötigt sein werden. Kann man noch hoffen, daß die Flugwaffe, oder auch nur, Laß Bombenflugzeuge künftig allgemein verboten und die bestehenden Luftflotten beseitigt werden? Sicherlich nicht. Das bedeutet, daß Deutschland zu seiner eigenen Sicherheit sich eine Militär- und Marinelnfffahrt ausbau« muß. Kann man hoff«, -aß Geschütz« über 10L Zentimeter allge mein »erboten und dü vorhandenen zerstört werden? Zwei fellos nicht. Wenn es überhaupt zu einem Verbot gewisser Geschützkaliber der Landartillerie kommt, wird die Verbots grenze erheblich über 10,5 Zentimeter lieg«. Da« bedeutet für Deutschland dm Zwang, sich Geschütz« höheren Kalibers ebenfalls zuzulegen. Aehnliches gilt hinsichtlich der PersonalbestäW«. Es ist bereits der Versuch gemacht worden, Deutschland wegen seiner Forderung auf Gleichberechtigung in der Wehrfrage in der Welt anzuschwärzen und des Willens zur Aufrüstung zu verdächtigen. Wer sich weigert, die im Der- sailler Vertrag Deutschland auferlegten Rüstungsbeschrän kungen für sich selbst zu übernehmen, hat kein Recht, gegen Deutschland solche Borwürfe zu erheben. Diese Vorwürfe fallen auf alle diejenigen zurück, die es während der langen Verhandlungen der Abrüstungskonferenz immer wieder ab gelehnt haben, die Maßstäbe der deutschen Abrüstung auf sich selbst anzuwenden. Di« deutsche Politik wird sich von solchen Verdächtigungen auch keineswegs beeinflussen lassen. Ihr Standpunkt ist moralisch und rechtlich völlig einwandfrei. Was den anderen recht ist, ist Deutschland billig. Was die ander« an Waffen und Rüstungen für ihre Sicherheit für nötig halten, ist auch für Deutschlands Sicherheit nicht länger entbehrlich. Wenn es zu keinem Ab kommen über allgemeine Abrüstung käme und die völlige Rüstungssouveränität der Staaten damit zum Prinzip er klärt würde, so müßten sie in gleicher Weise auch für Deutschland gelten. Lebensrecht und Freiheit des deutsch« Bolles können nicht mit anderem Maß gemessen werden als bei anderen Völkern." Tagesschau, * Die Krise der Genser Abrüstungskonferenz Hal ihr« Höhe punkt erreicht, nachdem r» auch am Donnerstag trotz de» deutschen Entgegenkommen» zu keiner Einigung gekommen ist. Freitag nach mittag wird da» Präsidium und am Sonnabend der hauptauaschutz zusammentreten. * Der preußisch« Zustizmlnister kerrl gab in einer Pressibe- sprechung «eantni» von einem Gesetzentwurf zur Neuregelung de, bäuerlichen Lrbhosrechl», der eine Rückkehr zum germanisch« «echt darstellt, da» «in« freien Berkaus von Grund und Lod« verbietet. * Zwischen dem Reich»minister Dr. hugenberg und dem Amt für Agrarpolitik der NSDAP, sand Donnerstag nachmittag «ine Aussprache über di« Entschuldungssrag« und da» Atnsproblem statt, wobei die grundsätzlichen Gegensätze zwischen beid« Auffas. saugen zur Sprache kamen. * Der von Alfred Noseaberg im Auftrage Hiller» am Denkmal de. Unbekannt« Soldat« niedergelegle Kranz ist entwendet war- den. Aw Urheber de» Diebstahw wurde der der Arbeiterpartei aagehSread« Kapitän S«r, verhaftet. Kapitän Sear» ist Mitglied de» Verband« der britischen Ar«lkämpsir. *) Au,führ!ich«» an anderer Stell». lene »en. md die Reaulieruna der Oden Auf dem Gebiete der landwirtschaftlichen Mettorattonen feien die groß« Aufgaben noch nicht An der Spitze der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen müsse die Siedlung in jeder Form stehen. Deshalb schlägt der Reichsarbeitsminister vor, für 1S3S mindestens 100 000 Siedler stell en und Eigenheime vor zusehen. An Schwierigkeiten der Landbeschaffung dürfe diese Frage nicht scheitern. An zweiter Stelle steht die Be - lebung de« Wohnungsbaues. Um den nach Aufhebung de« Wohnungsmangelgesetzes in den Gemeinden eintretenden Notstand zu beseitigen, müßten Mittel für den Bau von Behelfswohnungen bereitaestellt werden. Auch die Instandsetzungszuschüsse müßten weiterhin gegeben werden. Ebenso müsse für die Instandhaltung der öffentlichen Gebäude endlich wieder etwas getan werden. Dabei gelte es auch, Kulturdenkmäler der deutschen Ver gangenheit von hohem künstlerischen Wert zu retten. Don besonderer Wichtigkeit seien die Arbeitsbeschaffungsmöglich, kelt« auf dem Gebiete des Verkehrswesens, bei der Reichsbahn und im Straßenbau. Beim Ausbau der Reichs wasserstraßen werde Zurückhaltung nötig sein. Angefange und fortgeschrittene Bauten seien natürlich zu vollend! Dazu gehören der Mittellandkanal und die Regulierung i Vor der Auflegung einer ArbeitsSeschaffungsanleihe. 1,5 Milliarden für Arbeitsbeschaffung. — Beschäftigung für 70V VV0 Mann. Da« Bundesorgan des Stahlhelm» bringt ausführliche Mitteilungen über die Vorschläge der Reichsarbeitsministers Seldte für ein Arbeitsbeschaffung-Programm, mit dem noch im Jahre 1VSS, dem ersten Jahre de» vleriahresplane», ein entscheidender Angriff gegen die Arbeitslosigkeit unternom men «erd« soll. Zur organisatorischen Seite wird betont, daß es auf dem Gebiet der Arbeitrbeschaffung «ine» einheit lichen Plan« und einer einheitlich« Leitung bedürfe. Senn eine Vielzahl von Bankinstituten an der Vorberei tung, Prüfung und Ausführung der Maßnahmen mit- wirke, gebe «» zwangsläufig Reibungen und Hemmungen. Natürlich könne die Mitwirkung der technischen und wirt schaftlichen Fachgelehrten ebenso wenig entbehrt werden wie die der Arbeitsämter. Um so notwendiger sei e» aber, daß eine Z « ntralstelle den Ueberblick über die gesamte Maßnahme behalte und für eine gerechte Verteilung der Mittel sorge. Mir diese Aufgabe käme da« Reichsarbeits- mtnisterlum in Frage. Grundsätzlich wird zu dem Reichsarbeitsbeschaffungs programm de« Reichsarbeitsministers bemerkt, deck bei einem Aufwand von etwa 1H Milliarden Mark in diese« Jahre bi» 70S000 Arbeit-lose -in Jahr lang be- iLyvsNg» wrryEN rolmru.