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Dresdner Journal : 24.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186303245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630324
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-03
- Tag 1863-03-24
-
Monat
1863-03
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 24.03.1863
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Dienstag, beu 24 März, t lt» - «8. Absmumentnprtist: ssbrii<-h: d Idir. 10 «gr. i« »aabaan ^sLbrl.: 1 ,. 10 „ „ „ »tooatlicb io vriä«o: 1ü klxr. Lin««Iu« ltummoru: 1 bigr. I» Lail»»»» tritt ko«» >u»ä 8t«o>s»«lr.u- ecblax biuru. Ivseratenpreisc: . kür <i«> tlaui» «iovr ^«»paltoii»!» 2<,-l!e: 1 dlgr. P'utar ,,kiox«„itaüt" <ii« /vite: 2 bigr. ' «rscheinra: ^tgliab, mit Xuauadisie üer Kvuu uu<1 t'oiortag», iidvuüa Nir äeu kolxeuüeu 'lag. " r«se»atenannahme ariswärt«: l-oixai^: k«. öu^kivorrrra», 6ou>mi8»i»n-tr <i«o Oreoüoer ckournal»; «danüao.i 8 Luai-ai», lk. ll.00««; Aamdvrx - chltou» llniimr«»« L Vool.^»: L«rlio: Oxoi-il.-^dv Uuob- bauäl., li»r»u«ruu'i> ttursau; »re?v«u: t!. iii-orr«; »raalaa: Qovu Lranori,, «raaLkurt ». M.: ,t-»rai!«8ot>L Suobd.; Kdlu: Xvoi.^ LLnrnu», kari»: v. ».<)« rr.» (28, ru« 6« doo« «of«n»>; kra^: 1«. Ciinl-icu» L ictü-,; Vtau: Lomptoir <1. b. VVivoer /«ituuz, 8t«k»v8pl. 8K7. Herausgeber: tkaai^I. Lrpeäitioo ä«8 Orenüuer ckourual», Oroaäeu, s1»ri«u»tr»»»s dia 7. «NsilMüS-S-L^^.! , ' e- SS!!»«<Ü-S^ " —-»- —»E-Mrr I I MdMMMMMammWWiiGii-n-TN-jich mr »i.'l - i '">W. „i > ... -> .> !- I— Amtlicher Theil. Dresden, 22 März. Das Befinden der Frau Prin zessin Georg, Königliche Hoheit, läßt auch heute nickt» zu wünschen übrig. ' Dasselbe gilt von Prinzessin Mathilde. vr. A. G. Carus. vr. Grensrr. Dresden, 23. März. Da» Wachenbett Ihrer Kö niglichen Hoheit der Prinzessin Georg nimmt seinen regelmäßigen Verlauf. Prinzessin Mathilde ist vollkommen gesund, vr. A. G. Caru». vr. Grenser. Bekanntmachung, den BezirkSarmenhausverein in der AmtShaupt- mannschaft Döbeln betr. Nachdem von dem Ministerium de» Innern einem zum Zwecke der Errichtung einer ZwangsarbeitSanstalt zusammengetretrnen Vereine von Rittergütern und Ge meinden in dem Bezirke der Amtshauptmannschast Dö beln bei gleichzeitiger Bestätigung seiner Statuten die Rechte einer moralischen Person verliehen worden sind, so wird solches und daß der gedachte Verein seinen Ge richtsstand vor dem GerichtSamte Döbeln hat, andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, den 18. März 1863. Ministerium des Innern. Arhr. v. Beust. Schmiedel, 8. Nichtamtlicher Theil. «everficht. Telegraphisch« Nachrichten. Zeituugsscha«. (Presse.) Tagksgeschichte. Wien: Rücktritt des k. k. Gesandten in St. Petersburg. Die Triester Podestawahl. Strengere Urberwachung der polnischen Grenze. — Prag: Vom Landtage. — Berlin: Geburtsfest des Königs. Bon der Militärcommission. Ein Antrag in der Fraktion der Fortschrittspartei. Jean-Paul-Feier. Herr v. Put lid nach Schwerin berufen. Danzig-Warschauer Eisen bahn. Beschlagnahme. — München: Die Königin von Neapel. — Kassel: Au» der Ständrversamm» lung. — Mainz: Ausdehnung der Befestigungen.— Darmftadt: Nochatalktze VorlegungStrafprocrß- ordnung beantragt. — Ko bürg: Eisenbahnproject. Resultat der preußischen Jnspicirung deS Gymnasiums. — Frankfurt: BundeStagsfihung. — Itzehoe: Die Ständeversammlung geschloffen. Paris: Aus der Polendebatte des Senats. Fürst Metternich erwartet. Nachrichten aus Merico. Ein Präsident des Präfecturraths ernannt. Proklamation Pietri'S. Verurthrilungen. Vermischtes. — Haag: Ab lösung der Zehnten. Eisenbahn auf Java. — Nea pel: Bandenwesen. Verurtheilung. — London: Par lamentsverhandlungen. — St. Petersburg: Baron Meyendorff -s. — Konstantinopel: Reise deSSul tans. Anlehrn. Telrgraphenausdehnung. — Smyrna: Judenverfolgung. — Athen: Aus der neuesten Post. Der polnische Aufstand. (Vom Kriegsschauplätze. Ab- schiedsproclamation des Diktators Langiewicz.) Dresdner Nachrichten. Provtnzialvachrichten. (Budissin. Sosa.) Gerichtsverhandlungen. (Leipzig.) Statistik uud Lolkswirthschafr. Krnilleton. Inserate. Tageskalender. Börsen- nachrichten. Telrgrüphische Nachrichten. Krakau, Gonvtag, 22. März. Heute Nacht Ist Laugievicz uebst seinem »eidlichen Adjntantea Pusto»o»toff aus Larno» hierher gebracht uud in das Castell gesetzt »orde«. Außer ihm find bis- - - - > l) »: L) > rrSti her 7ftft Insurgenten eingedracht. Nach bealä«- bigteu Gerüchten soll vneroslawskt der Urheber der Gntzwrinng im Änsurgevtenlager gewesen sei». Bon Opatowice aufwärts ist vom zersprengten Langiewicz scheu Corps nichts »ahrzuuehme». It«- feits der Przewytler Krrisgreaze haben gestern Gefechte stattaefunden und werden Insurgenten an der Grenze sichtbar. Krakau, Sonntag, 22 März, Lbeuds. Tin Theil des Langiewicz'schea Corps hat sich »ach den Wäldern von Swienty Krzvz gezogen. Die Nest- abtheilung hat sich gestern bet Nachwalowice (hart an der österrrickischrn Grenze, südwestlich von Opato- wicr, nahe bei KoSzyce) postirt, der sie verfvlgeudeu russischen Cavalerie die Spitze bietend. Bis ge stern hatten 1399 Jusurgeuten die Grenz« Gali ziens überschritten; sie verübeln Langiewicz, sie verlassen zu haben. Berlin, Montag, 23. März. Z« Abgeord netenhaus« berichtete Präsident Grabow über den Empfang, welcher gestern der aus Anlaß des könig lichen Gebvrtstaaes abgeordneten Gratulatiousdepn- tation des Hauses bet Sr. Majestät zu Theil ge worden. Der König habe wiederholt gedankt für die ausgesprochenen Gefiunuugen und beigefügt, er hege dir Hoffnung, daß es gelingen werde, die bestehenden Differenzen zu beben, und daß in Jah resfrist Manches ausgeglichen sein werde, da er wisse, daß die Gesinnungen des Landes und seiner Lrrtreter immer dem Könige treu seien. Paris, Sonntag, 22. März, Morgens. Der heutige „Moniteur" enthält folgenden Brief deS Kaisers an den Minister Billault: „Ich habe eben Ihre Rede gelesen und freue mich, einen so treuen und so beredten Dolmetscher meiner Politik zu finden. Sie haben es verstanden, den Ausdruck unsrer Theilnahme für eine Sache, die Frankreich thcuer ist, zu versöhnen mit den Rücksichten, die auswärtigen Sou veränen und Regierungen gebühren. Was Sic gesagt haben, entspricht in allen Punkten Dem, waS ich denke. Ich weise jede andere Au»legung meiner Gesinnungen zurück." Et ist durchaus unrichtig, daß bei Toulon 12,009 Man» zur Einschiffung nach Mexico zn- sammea gezogen würden. Turin, Montag, 23 März Di« gestrige „Opi- uiour" ekwstzvr bas Gerücht derMo»s«ttprsffdr»t hab« aus Gesuudheittrüchfichtru sriue Entlassung «iugrreicht uud di« auderu Minister »äreu seine» Beispiele gefolgt. Unterrichtete haltev diese Rach- richt für verfrüht London, Sonntag, 22. März, Lormlttags. Der Dampfer „Afrika" ist mit 1,315,264 Dollars Contantea uud New-Yorker Berichten vom 11. d. M in Cork eingetroffen. Rach denselben herrschten zu Bicksburg sehr viel Krankheiten. Zn der Nacht vom 9. d. M. batten die Conföbr- rirtev auf Kairfar-Court House einen Angriff ge macht, den General Stoughton und seinen Stab aefaugen geuommeu und 55 Pferde erbeutet. Die Couföderirten unter van Dorn haben sich nach dem Süden zurückgezogen, nachdem sie eine bedeuteude Niederlage erlitten haben sollen. Bei Spriughill in Teuvrsser erwartete man eine Schlacht. Im Congresse der Südstaaten ist der Vorschlag ge wacht wordeu, zu prüfen, ob der Grundsatz, daß die neutrale Flagge feindliches Eigenthum decke, respectirt werden müsse. Zu New-York war am 11. d. M. der Cours auf Loudon 178 186, Goldagio 59, Baumwolle 87, Mehl 2V höher. London, Montag, 23. März Der griechische Gesandte TrikupiS ist zufolge oes Ersparunat- brschluffes der Nationalvrrscmmlnng abberufen wordeu, Tt. Petersburg, Moutag, 23. März Ein kaiserlicher UkaS bebt aut localen Grüudeu iu den Gouvernements Wilna, Kowno, Grovno, Minsk sowie in vier Distrikten des Gouvernements Wl- tebsk alle obligatorischen Beziehungen zwischeu den Grundbesitzern und Bauern auf; der Loskauf ist vollständig zn bewerkstelligen Bom 1. Mai an zahlen die Kaverv den Obrok an die Negierung und nicht an die Grundbesitzer, welche den LoS kaufSpreis von dieser erhalten. Das Decret ent hält zugleich Näheres über dir Ausführung. Dresden, 23 März. Die Wiener „Presse" urtheilt folgendermaßen über die Niederlage Langiewicz»': „Angenommen, daß sich die Flucht des polnischen Diktators Langiewicz ans österreichische» Gebiet bestätigt, so muß man sich vor Allem davon Rechenschaft geben, von welcher Bedeutung dieser Sieg der Ruffen für dir Ereigniffe im Königreiche Polen sein kann. Bor Allem möchten wir davor warnen, daß man sich dem Glauben hingiebt, mit der Entfernung dieses hervorragendsten Führer» vom Schauplätze der In surrektion sei dieser selbst der Garaus gemacht. Wer in dieser Bewegung eine organisirte Macht erblickte, welche im Stande wäre, der organisirten Macht Rußlands die Spitze zu bieten, der mag die Fluckt de» Marvan Langie wicz auf österreichischer Gebiet als das definitive Ende des polnischen Kriegsdramas betrachten. Wer aber den eigentlichen Eharakter dieser Bewegung, die furchtbaren Leidenschaften erwägt, welche auf allen Punkten des weit gedehnten Landes unbewaffnete oder schleckt bewaffnete Menschen zusammenführt, um im Kampfe mit den Rus sen den beinahe sichern Tod zu finden, der wird selbst in der gänzlichen Vernichtung der Schaaren, die Langie wicz führte, nicht das Ende dieses tragischen Kampfes erblicken dürfen. Dieser Aufstand, an sich hoffnungslos, kann fort und fort geschlagen werden, obne noch besiegt zu sein, denn der Geist, der ihn erfüllt, ist kein solcher, den man mit den Waffen der materiellen Gewalt nieder schlägt. Die Ruffen werden noch lange Heil brauchen, bis sie die äußerliche Ruhe und Das, wa» sie unter Ordnung verstehen, werden hergestellt haben. Man wird kämpfen, so lange e» Insurgenten giebt, und das Re sultat für Rußland wird darin bestehen, daß e» zweimal so viel Soldaten nach Polen ziehen muß, um die Be v-lkerungen niederzuhaltrn. Diese Wunde am Riefen- '«tsr Rußland« wird aber forMMrn, INktz einer andern Zeit, andern Staatsmännern in Europa bleibt eS Vor behalten, sie zu schließen. Die einzige Hoffnung der Polen, daß die Mächte sich ihrer annehmen, das zeigt sich heute bereits, wird sich für jetzt nicht erfüllen. ES fehlt nicht am guten Willen, aber man weiß nicht, wie die Sache anfassen. Man schwankt hin und her, giebt seinen Sympathien in MertingSbeschlüssen, Subskriptio nen und andern Kundgebungen Ausdruck, aber man fin det keine Handhabe, um die Frage praktisch zu stellen und zu lösen. Die Cabinete fänden sie wohl, wenn sie sich verständigen könnten, aber darin liegt der Fluch der ganzen Situation, daß eine Verständigung ohne Frank reich nicht möglich ist, und daß nach allen gemachten Erfahrungen keine Macht es wagt, mit diesem in ein Bündniß zu treten." Tagesgeschichte. Wien, 21. März. Die „G.-C." dementirt die Mel dung der Frankfurter „Europe" bezüglich der Abberu fung des österreichischen Gesandten in St. Petersburg und sagt: Des Herrn Grafen Thun Rücktritt von seiner Stelle al» Gesandter in St. Petersburg war schon seit mehrer» Monaten entschieden, und er nahm, als er vor zwei Monaten dahin zurückkehrte, bereits sein Ab- berufnngSschrriben mit. Seine Stellvertretung durch einen Geschäftsträger ist die nothwendige Folge der Einleitung zu seiner Ersetzung und zur Absendung des Nachfolger». — Fe uilleton. 1 Dresden. Wie jüngst Seume's, so beging am Sonnabend (21. März) der Turnverein zu Dresden die. hundertjährige Geburtstag» feier Jean Paul'». Der Saal war einfach, aber recht ansprechend decorirt. An der Rückwand befand sich de» Dichter» Bildniß, um geben von Fahnen, Kränzen und blühenden Topfgewächsen. Ein zahlreiche», durch Gäste verstärkte» Auditorium wohnte der Feier bei, die sich zu einer der Bedeutung des Tages würdigen gestaltete. Nachdem der Vorsitzende de» Turn- rath», Herr Prof. vr. Wigard, einige einleitende Worte gesprochen und ein Ehorgesang: „Und hörst Du das mächtige Klingen re." (gedichtet von Rinne, componirt von H. Marschner) angestimmt worden war, betrat der rühmlich bekannte Schriftsteller Herr Robert Wald müller (Ed. Dubai) die Redncrbühne, um in seinem Festvortrage da» Verhältniß der Gegenwart zu Jean Paul zu erörtern. In klarer und fesselnder Red« setzte Herr Waldmüllrr auseinander, wie zwar I. Paul'» Ro mane heute nur spärlich gelesen würden, daß die Gegen wart nicht mehr gleich einer frühern Generation für die sen Dichter schwärme, wie wir aber dennoch an dem aroßrn Manne Viele» zu lieben hätten, indem I. Paul die neue Zeit habe vorbereiten, die deutsche Gesinnung fördern helfen, wie er die Heilighaltung de» Weibe» ge predigt, und daß vor allen Dingen sein Wirken eine groß« und nachhaltig« pädagogisch« vedrutung habe, in welch«r letztern Beziehung besonder» auf „Lrvana" hin- grwtesen wurde. Durch gut gewählt« Citate au» Lud wig Börne'» berühmter Denkrede steigerte sich der Schluß de» Vortrag» zu bester Wirkung. E» war gewiß keine leichte Aufgabe, vor einem großen gemischten Publicum über den gefeierten Humoristen zu sprechen; dennoch muß man bekennen, daß R. Waldmüller sein Thema recht glücklich zu behandeln wußte. Gleichsam als Ergänzung und Beweis zu dem eben Gehörten las hierauf Herr Advocat Judeich zwei Abschnitte aus „Quintus Fir- lein" („Der Tod eines Engels" und „Des Amtsvogts I. Freudel Klaglibcll") sehr charakteristisch und wirkungs voll vor, welche den Dichter nach seiner ernsten und heitern Richtung treffend kennzeichnen. Diesen auSge- wählten Lesestücken ging ein höchst gelungener Festgesang (Soloquartett mit Ehor) vorher, den der seit Kurzem in Dresden wohnende Lyriker ve. Wilhelm Buchholz für die Feier gedichtet hatte Gustav Kühne » schwungvoller Ehor gesang „Germania" (componirt von E. F. Adam) und ein Schlußwort des obengenannten Vorsitzenden, wobei unter Andern» gewünscht wurde, von I. Paul auch eine humorvolle Auffassung des Lebens zu lernen, endete kurz vor 10 Uhr die ansprechende Feierlichkeit. 6. Zur Verbreitung de» Mammuths in Sachsen. Abermals ist ein Mammuth-Aahn in der Nähe von Dresden aufgefundcn worden, welcher mittelst der Baggermaschine unweit Hosterwitz aus der Elbe gezogen worden ist. Derselbe ist durch Herrn Ingenieur-Assistenten Manck an dir Sammlung der polytechnischen Schule abgegeben worden. Die außer ordentlich weite Verbreitung diese» Thierr» durch ganz Europa, von Sicilien bi» nach England und Irland und von Frankreich bi» nach Sibirien, ist eine höchst beachtrn»«rrthe Thatsachr, welche zu interessanten Fol gerungen über di« damalige Vertheilung de» Festlandes Veranlassung giebt. Erst vor weuigen Wochen hatte die Sammlung unsrer polytechnischen Schule einen Mam muth-Aahn au» Orenburg von einem andern dankbaren frühern Schüler, Herrn BergwerkSdirettor Neubert in Orenburg, erhalten. Periodische Schriften. Das zweite Heft 1863 der „Deutschen Schaubühne" von F. Wehl theilt ein Schauspiel von A. v. Torpa, „Die Verwandten", mit. Von dem Weilern Inhalte des HesteS sei nur des Heraus gebrrs zweiter Artikel über das Dresdner Hoftheater und ein Aufsatz über Shakespeare'» „Othello" von vr. Schrö der hervorgchoben. Ein sehr ähnliches Porträt (Holz schnitt) de» verstorbenen Juliu» Hammer ist beigegeben. Die „Schaubühne" ist unter den leider zu zahlreichen deutschen Theaterblättern jedenfalls das einzige, welches mit aufrichtigem Streben für die Hebung des deutschen Theater» zn wirken sucht und durch Mittheilung neuer Dramen sowie durch dramaturgiscke Aufsätze einen bleiben dern Werth beansprucht. Möge darum die Theilnahme der Bühnenfreunde und Bühncnmitgliedrr diesem Unter nehmen nicht blo» Fortbestehen, sondern noch möglichste Erweiterung sichern. —v— * Während in Et. Petersburg kürzlich wieder «in hämischer Angriff gegen den Herausgeber der au» dem Katharinrnkloster auf dem Berge Sinai in die Biblio thrk des Kaisers von Rußland gekommenen Handsckrift de» alten und neuen Testaments gerichtet worden ist, erfreut man sich in Mainz de» Besitze» und Genusses des kostbaren Schatze?. Die Kaiserin von Rußland, Schwester d«S Großherzog» von Hessen, hat nämlich der Bibliothek de» dastgcn Seminar» da» au» vier Folio bänden bestehende Prachtwerk zum Geschenk gemacht. Drei Jahre hat man zum Druck gebraucht, gerade ebensoviel, wie einst unser Gutenberg zum Druck seiner Bibel be durfte. Di« Handschrift ist grtreu nachgrbildet, und srlbst da» Papier so zuberritet, daß e» so frst ist wie da» Pergament einer alten Handschrift und ebenso au-fieht.' Der erst« Band enthält die Vorreden und, 21 Tafeln Schriftproben aus mehrern der ältesten Handschriften, lieber die zu diesen Vorbereitungen nöthige Zeit hinaus wird die provisorische ^..eyung ixs St. -Petersburger Posten» nicht dauern. — Dieser Mittheilung fügt die „G.-C." die Notiz hinzu, daß zum interimistischen Gc schäftsträger Oesterreicks daselbst wahrscheinlich Graf Guido Thun-Hohenstein, zur Zeit erster Legations- secretär im Haag, designirt wird. Der Gesandtschafts rath Graf Revertera in St. Petersburg hat nämlich einen länger« Urlaub genommen, wird denselben dem nächst antreten und dürfte schwerlich in seine bisherige Stellung zurückkehren. — Im Gegensatz zu der (im letzten Blatte mitge lheillen) Angabe des „Tempo" versichert heute die „G.-C.", daß die vom neuen Municipium in Triest erfolgte Wahl des Herrn Stephan von Conti zum Podesta in Triest die allerhöchste Genehmigung nickt erhalten hat. — (Pr.) Der Statthalter von Galizien, Graf Mens- dorfs-Pouilly, ist infolge hierhergelangter Berichte, daß zahlreiche Zuzügler aus Galizien nack Polen kom men, daß in der letzten Zeit bedeutende Quantitäten an Waffen und Munition hinübergrschmuggelt worden sind — was Alles zu Reklamationen feiten Rußlands An laß geben könnte und vielleicht schon gegeben Hal — be auftragt worden, den Grenzvcrkehr strenger zu überwachen und die dazu geeigneten Maßregeln zu er greifen. Darauf hin begab er sich sofort nach Krakau (wo er am 16. eintraf), und hat dort die entsprechen den Anordnungen getroffen. — Aus Kra kau schreibt man der „Oest. Z.": „Eine Deputation der hier anwesenden Polen soll beim Statt halter Audienz erhalten und die Bitte gestellt haben, die Maßregeln gegen Grenzübertritt, Waffenauskauf, sowie gegen Ausfuhr von Waffen, Munition und Lebensmit teln zu mildern, erhielt aber in ernsten Worten die Wei sung, daß es durchaus nickt in der Absicht der Regie rung liege, den Aufstand in Polen zu unterstützen; Laß die Gesetze strengster Neutralität stets beibehalten wer den. Wer mit Reisedocumenten versehen ist, darf un gehindert passtren; mehr verträgt sich nicht mit den Staatsgrundsätzrn." Prag, 21. März. (W. Bl.) An der Tagesorvnung der heutigen Sitzung des Landtags ist die Regierungs vorlage wegen Vornahme der Ergänzungswahlen für den Reichsrath. Graf Leo Thun beantragt: „Auf Grund lage des von Sr. Majestät erlassenen Staatsgrundge setzes wird zur Wahl geschritten unter der Voraussetzung, daß die durch dasselbe feftgestcllte Abgrenzung der ver fassungsmäßigen Gewalten nicht verrückt wird; zur Vor berathung de» Antrag» soll« eine Commission von S Mitgliedern gewählt werden, welche in 3 Tagen Bericht zu erstatten hat, und die Wahl sodann am 26. d. M. vorgenommrn werden." Rieger beantragt die Wahl einer Commission von 9 Mitgliedern zur Berathung sei nes motivirten Antrags: An Se. Majestät die Ditte zu stellen, die Landtage von Ungarn, Kroatien, Siebenbür gen und Venetien noch vor Zusammentritt des ReichS- rathes mit der Aufforderung einzuberufen, sich bezüglich Ser Theilnahme an der Gesammtvertretung auszusprechen." Herbst stellt den Antrag aus allsogleiche Vornahme der Wahl. Der Regierungscommissar Freiherr v. Keller»- perg erinnert das Haus an die kurze Dauer der Ses sion; die Regierung müsse jedenfalls die Verantwortung von sich abwälzen, wenn in unnöthiger Zersplitterung das Gemeindcgrsetz nicht beendet werde. Bei der na mentlichen Abstimmung wurde der Antrag Rieger's mit 138 gegen 63, der Antrag Graf Leo Thun's mit 127 gegen 76 Stimmen verworfen und zur Vornahme der Wahl geschritten. 29 Mitglieder aus dem Centrum, Graf Clam und Graf Leo Thun enthalten sich der Wahl. ll Berlin, 22. März. Heute hat die Residenz zur Feier des Geburtstages Sr. Maj. des Königs ein recht festliches Ansehen. Viele Häuser sind bekränzt und mit Fahnen geschmückt. Militär- und Civilbeamte in großer Gala füllen namentlich die Straßen in der Nähe des königl. Palais. Die Minister haben heule große Festessen veranstaltet, in den Theatern finden Vorstellun gen statt. — Die Militärcommission hielt gestern abermals Sitzung. Man begann mit einer Constatirun^ ——...... 7^ , .. -l 'AIMLs damit man aus denselben sich rin selbstständiges Urtheil über das Alter der sinaitischen Handschrift bilden kann Tischendorf selbst seht es in die zweite Hälfte des vierten Jahrhunderts. * Wie wir hören, befindet sich von einer holsteinischen Dame unter dem Namen I. A. Brook eine Novelle: „Hilflos aber nicht schutzlos" unter der Presse, die, in einer Dresdner Buckhandlung erscheinend, als Erstlings werk von Sachverständigen, denen sie zur Einsicht vor gelegen, wegen ihrer frischen Composition und korrekten, fesselnden Darstellunzsweise gerühmt wird. Die Ver fasserin verfolgt den Zweck: die mühevolle, schutzlose, Ehre und Ruf gefährdende Stellung der alleinstehende«, unvermögenden Jungfrauen au» den höhern Ständen zu zeichnen, denen unsre staatlichen Einrichtungen weder Gelegenheit noch Hilfe zur ehrenwerthen, sorgenfreien Eristenz bieten, und welche doch, eben um ihrer Her kunft, um ihrer erworbenen Bildung und Tüchtigkeit willen, entschlossen sind, nickt zur simpel« Arbeiterin herabzufinken. Da» Motto, das dem Werke zu» Devise dient, lautet: » „Ein kleine» Bild legt sich in Deine Hand, Ein Bild von eine» Weide» treuem Sweben Bon manchem Leid, das ihr der Herr gesand», Bon mancher Lust aus ihrem Srdenleben Sieh, wie sie trägt und duldet, kämpft und sieget, Bon Gott erleuchtet, gehl den Pfad der Pflicht; In» tkamps mit Schmach und Noch dach nicht erlüget Bi» sie hindurch sich ringt au» Nacht zum Licht. — Und hast mit mildem Aug Du sie begleitet Bist ihr gefolgt in Leben» Leid und Luft, Sv freue Dich der Kraft, dir sie geleitet. Dir Gott grlrgt in eine» Weibe» Brust!' j Bogumil Goltz hat in Köln eine Reih« von Vor lesungen gehalten, welch« von der sehr zahlreichen Zu hörerschaft, dir er daselbst gefunden, sehr beifällig rufgr normnen worden sind.
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