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Der Sächsische LrzMer Montag, den 17. Juni 1S40 Np. ISS 95. Jahrgang mV IN — Ler SÜHree «nd Ob.iste »«s.hMaber mit seine« ' (Prklfe-h-NmanW' zahlt pro »al zu» V,sv lt«»a Timte Ist.-', >» ihn z«ru m Tagrökck flirAWoftwer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk »« «n». m» SMMm- Mpnn^ »Sw-Nnm Zeldgraue Welle quer durch Aranlreich Siegreiches Vurwärtsftürmen vom Atlantik bis zur Schweizer Grenze Maginotlinie durchbrochen und von alle» rürkwürtigen Verbindungen abgeschnitte« ..... 16. Juni. (k. L.) Unsere Stoßtrupps, die am West ufer der Maas von Samogneux aus gegen Verdun vorgehen, machen an der Höhe vor Vacherauville Halt. Ueber dem Talkessel vor uns liegen starte dunkle Qualmwolken. Sie verhüllen das brennende Verdun. Heute muß die Festungsstadt, um die im langen Ringen vor rund 2S Jahren 700 000 Soldaten fielen, in unsere Land fallen. Noch verteidigen starke Forts den Zugang, aber Riesen brande dort drüben zeigen an, daß Verdun reif ist zum Fall. Von der Höhe S44 in unserem Rücken, die im Weltkrieg nie zu nehmen war, kommt ein kalter Wind herangefegt. Er streift über alte Drahthinternisse, verrostete Helme, zerbrochene Waffen von damals. Es geht über die gro ßes Kriegerfriedhöfe mit ihren langen Kreuzreihen, wo die tapferen deutschen Soldaten des langen Kampfes ruhen, der jetzt erst seinen siegreichen Abschluß findet. Die drei Leutnants bei unS mit dem schwarz-weiß-roten Band des Eisernen Kreuzes haben sich kurz besprochen. Die Trupps teilen sich. Der eine biegt links ab zur Kalten Erde, der andere geht vor auf Bras. Es geht über alte, nun Mit Gras und Brom beeren bewachsene Trichter, vorüber an den Hellen Kieshügeln alter Stellungen. Aus den rechten Abschnitten fallen unauf hörlich Abschüsse unserer schweren Batterien. Bei unS'ist's noch immer ruhig. Späher gehen in ein Wäld chen halblinks vor. Inzwischen verteilen sich die übrigen Män ner — Infanteristen und Pioniere — im Gebüsch um die ver wachsenen Trichter. Marschpause. Jenseits des Höhenzuges aber vor uns raucht Verdun. Die Pioniere brechen auf, Leinwandsäcke mit Handgranaten, Sprengbüchsen und anderem umgehängt. Frische Granatlöcher werden umgangen, abge- Nümmer: t: ««war et, Nofmchi winecht: Vir stützpunkte und gegen die Hafenanlagen von Korsika, gegen das Arsenal von Äurmula (Malta) sowie eine großangelegte Offensivaktion unter Teilnahme von 70 Jagdflugzeugen gegen die Flughäfen von Cannet deS Maures und Cuert- Pierrefeu in Südfrankreich durchgeführt worden. 40 feindliche Flugzeuge sind, teils in heftigen Lustkämpfen, teils am Boden, vernichtet worden. Ein großes Munitions lager wurde in die Luft gesprengt, und zahlreiche Brände wur den hervorgerufen. Die feindliche Abwehr war bemerkenswert: Fünf unserer Flugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurück gekehrt. JnNordafrika sind heftige Aktionen gegen von zahlrei chen Tanks unterstützte englische Streitkräfte im Gange, die einen Angriff in Richtung Sidi-Azeis versucht hatten. InOstafrika haben Einheiten unserer Luftwaffe die Luft flottenstützpunkte von Berbera und Mandera bombardiert. Ueber Massaua wurden zwei englische Flugzeuge bei einem Einflugversuch abgeschossen. In der Nacht zum 15. Juni hat der Feind die üblichen Ein flüge über das italienische Gebiet fortgeführt. Ueber Genua sind einige Bomben abgeworfen worden, die wenig Schaden an richteten, aber denen einige Zivilpersonen zum Opfer gefallen sind. Vier feindliche Flugzeuge sind von der Flakartillerie Genua abgeschossen worden. > - . knipste Kirschbäume und Birken übersprungen. Vor einer Höhe muß das Panzerfort liegen, das gestern nachmittag die Vor- marschstraße schwer mit Feuer belegte. Wir blicken gebannt aus die blauschwarze Wand, Vie sich jetzt über der Festung Verdun erhebt; in daS Dunkel über der Stadt scheinen gelegentlich Weiße Sprengwolken. Da kracht es über die Maas herüber. Am Toten Mann stehen immer noch feindliche Geschütze, heulend schwingen sich unsicht bar die Wogen über uns, hellgelb blitzt daS Mündungsfeuer auf. Dröhnend, hallen die Einschläge im Tannenwald hinter uns, l N Kilometer zurück, und schwarze Erdfontänen Wirbeln empor. Unsere eigene Artillerie belegt die Pfefferberge kur» vor uns. Späher kehren zurück. Einige Gefangene. Durch die Sperre von Felssteinen und Drahthindernissen gehen wir nach Vache rauville hinein. Der Ort scheint unbesetzt. Ein sterbender Schimmel auf schwankenden Beinen empfängt uns. Noch neun Kilometer bis Verdun. Fliegerdeckung! Der bewachsene Hügel neben uns nimmt uns auf. Ein Blick auf die Karte. Vor uns im Gelände verstreute kleine Kampfanlagen, rechts und linkS auf den Höhen feste Werksgruppen und ausgebautc ForiS. Wird es gelingen? Gefangene erzählten gestern abend, daß nur noch schwache Besatzungen vorhanden seien. Das entspricht un serer Annahme, daß sich Teile der aus der Maginotlinie heraus gezogenen Festungsbrigaden hier nn hinhaltenden Widerstand allmählich zurückziehen. DaS Fort links oben wird aufmerksam. Fahrkolonncn be ginnen sich schon wenige Kilometer hinter uns auf der Straße ^Fortsetzung auf der 2. Sette) Mer, 16. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „ronl vom Kanal bl« zur Schweizer Grenze ist in siegreichem Vorwärtsstürmen. olgung de» geschlagenen Feinde» ans die Loire zu wetteifern motorisierte und nichtmotorisierte alngen Marschleistungen und überholen vielfach den flüchtenden und erschöpften Feind. Die Zahl st ständig im Steigen. ", der Luftwaffe richteten sich mit starker Wirkung gegen die auf Lahnen und Straßen auf , en Teile de» Feindes rts von Pari» unk an der oberen Marne find starke Panzer- und motorisierte Verbünde im rast- , - — - - - - Die Rückzugslinlen der von Saar und ; Vie Festung Verdun mit allen ihren ' von Longuyon find genommen. d und Saaralben durchbrochen. haben unsere Torpedoboote in einer weiteren siegreichen Aktton gegen feindliche U-Boote eines davon versenkt. Gleichzeitig hat unsere Luftwaffe ihren Angriffsgeist be stätigt^ und Überall die Initiative ergriffen. Mit sicherem Erfolg sinh zahlreiche Bombardierungen gegen französische Flugzeug- Reynaud zurückgetreten Marfchall Mai« bildet eine neue Regierung Genf, 17. Juni. Der französische Rundfunk gibt bekannt: Retznaud hat demissioniert. Marschall Pttain hat die neue Regierung gebildet. Vizepräsident ist Chautemp». General Wehgand wird Minister für nationale Verteidigung. Die anderen Ministerien werben wie folgt besetzt: Justiz: ArSmkroutt; Krieg: General Coulson; Kriegsmarine und Han. dettflotte: Admiral Darlan; Luftfahrt: General Pugeot; ArphrreS: Baubouin; Inneres: Pommaret; Finanzen und Handel: BouthiSier. Angesichts der verzweifelten Lage, in die Kriegshetzer Reh- naud sein Land hineinmanövriert hat, kommt diese Meldung keineswegs überraschend. Sie ist lediglich ein Zeichen dafür, daß dem militärischen Zusammenbruch Frankreichs nunmehr auch der Politische folgt. Eins Wendung der Lage wird freilich auch ein Kabinett Pstain nicht mehr herbeizu führen vermögen. Französischer Flüchtlingsstrom in öie Schweiz Allein in pruntrut schon l»»a» Franzosen Genf, 16 Juni. Nach einem Bericht -eS Genfer Blattes »Suisse" trifft infolge deS unaufhaltsamen Vordringens der deutschen Divisionen nach Süden eine große Zahl von franzö- silchen Flüchtlingen auf Schweizer Boden ein, die sich von Stunde zu Stunde vergrößert. Die Stadt Pruntrut beherbergt bereit» 10000 Flüchtlinge, deren Erschöpfung groß ist. Dir werden in Schulen etnquartiert. In Le BerridreS an der frag- tzosisch.schweizerischen Grenze wird ein ununterbrochener Ström siümzösischer Zivilflüchtlinge in südlicher Richtung festgestellt. Wie Verdun überwunden wurde Von Kriegsberichter Kurt G. Stol - enberg N sag«, wo ; twiN zu» fllr« AeukinH und Umgegend Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten kgo UrüüwO auf Lickmma Ne Z-ttlMK -Ne AkckNdiwlO NR rmv-MAM F» EiMk^MschyfswseN! Ak. ck44 Mb -» V-stschebkoat- DHsbea Du Putte hßhmeGß»« h» Ne seM* «men «nspevO am «Mwng ev er» StaN-lk-k-m- Msch-ssamda Ar. «4. — Druck und Verla- von Aetebe Ich Muy N Vlscholtvwda. Der Sächsische Erzähler Ist das zur DervffenÜichuna der «nMchm Betanntmachungen des Landrates zu Bautzen und der Bürgermeister zu Bischofswerda und Neukirch (Lausitz behördlicherseil» bestimmte Blatt und MIM ferner die Bekanntmachungen dr? Finanzamt« zu Bischofswerda und anderer Behörden. ° Verdun mit allen Forts erobert Führerhavplaua Die gesamte Fro Lei her Versal« Verbände In gewal« bet Gefangenen ist ständig Rollende Angriffe de die Loire zurückgchend« ^-Mdostwäi' . . . lose« Vorstoß nach Süden. Das Plateau von Langre« ist Überschriften. Rhein zurückweichenden französischen Kräfte sind damit durchstoßend Zott» ist erobert. Auch die starken Lesefllgungen in der Gegend n An der Saarfront ist die Maginotlinie zwischen St. Avold v DerOberrhein ist östlich Colmar in breiter Front im An- griff überschritten Kampfflieger- und Flakverbände udterstütz- te« hie« erfolgreich LaS Vorgehen de» Heere». Kampf-, Stuka- und JagdberbSnde griffen im übrige« an der gaptze« Front Lie «SSWürttge« Verbindungen de» GeMerS i« großem Umfange an. Am zahlreiche« Stellen wurden M»schkolonnen zersprengt und Eisenbahn strecken durch Bomben unterbrochen. Etwa so Züge wurde« getroffen, mehrere M u n<- ttonSzüge flogen in die Luft. Die Gesamtverlust« de» Gegners in der Luft betrugen gestern so Flugzeuge, davon wurde« zwölf im Lvftkampf, neun durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Sieben eigene Flugzeuge werben vermißt. Die deutsche Unterseebootwaffe hat zwei neue Er folge zu verzeichnen. Ein zurückkehrendes Unterseeboot meldet die Versenkung eine» vollbesetzten Truppentransporter» von 12 ooo »RT. aw S». Mai. Ein andere» Unterseeboot Has einen britischen Hilfskreuzer von rund 11 ovo BRT. torpediert., Beim Durchbruch durch die Maginotlinie an der Saarfront hat sich der schon einmal genannte Oberleutnant eine» Jnfan- terirrrgimentS, Otto Schulz, durch besondere Tapferkeit erneut «nSgezeichnet. Italienischer Wehrmachtbericht vom Sonntag Rom, 16. Juni. Der italienische Wehrmachtbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: An der Alpengrenze entwickeln sich unsere Auftlärungs- akttonen überall jenseits der Grenze. Der Feind, der sich ihnen vergeblich widersetzt, hat Gefangene und automatische Waf fen in unseren Händen gelassen. Im Mittelmeer führen Flotte und Luftwaffe ihre Tätigkeit mit immer wirksameren und versprechenderen Ergebnissen fort. Während der englische Rund funk offiziell den Berlusi des englischen Kreuzers „Cali Vs o", der bereits im Heeresbericht Nr. 2 gemeldet wurde, bestätigte, ittwaffe richteten slch mit starker Wirkung gegen die auf Lahnen und Straßen auf de» Feindes.