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Schönburger Tageblnt! und Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herr: und Wal-enburzer Anzeiger Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herrn s ' NTNLN'ÄSSK Nr- «S»LL«k Mill AM»M6M ÄMLtAAt »nlorate vroKeileIVPf., fürauswärtslSPf. in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten, tabellarischer Satz wird doppelt berechnet. - Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. .. verbreitet in den Städten Penig, Lunzenan, Lichtenstein-ballnberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Ri-äunsdorf Callenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langem Altstadt-^ Niederwiera, t berwiera, LIberwmkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, ieuba-Nrederham, Lang Schlaawitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Aerusprecher Nr. 9. 1901. Donnerstag, Sen 24. Oktober Witterungsbericht, ausgenommen am 23. October, nachm. 4 Uhr. - . reducirt aus den Meeresspiegel. Thermometerstand -s- 11" 6. (Morgens 8 Uhr -f- 10,»° 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Barometerstand 76 w . ^bauvunkt -st 8" 6. Windrichtung: Süd. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 0,, WM. Lambrechts Polymeter 82 /». Tyaupu»«^ W^erungsaussichtev für den 24. October: Bewölkt bis halbheiter. »n^e.,bttla 23. October 1901. ! sollen lediglich Schulbauten aufgeführt, respective Bei- < ... .'r Lire-.. lirrr '»Ul' Verhandlungen mit den Eduard verlangt die schleunige Beendo Chamberlain wird aber nicht Ministerpräsident sondern vielleicht einen Cabinettschef erhalten, schlimmen Anstifter des Burenkrieges gänzlich gung des südafrikanischen Krieges. Ob ihm die Menschen liebe dieses Verlangen eingiebt oder der Wunsch, die bevorstehenden Krönungsfeierlichkeiten nicht auch noch durch die Schatten des Krieges verdunkeln zu lassen, wollen wir nicht entscheiden. Genug, er fordert die end ¬ legen, werden, der den beseitigt. König Oesterreich-Ungarn. Tie Socialdemokraten brachten im Reichsrath 1397 Petitionen mit 576,000 Unterschriften ein wegen Ein führung der allgemeinen Jnvaliditäts- und Alters versicherung und einer Wittwen- und Waisenversor gung. Demnächst werden in gleicher Angelegenheit die Petitionen von 1228 Gemeindevertretern und 1141 Arbeitervereinen erfolgen. Tie deutschen Socialdemokra ten schimpfen über die socialpolitischen Gesetze im Reich, und die österreichischen Genossen wären froh, wenn sie sie hätten.. Asten. Die Kaiserin-Wittwe von China ist entschlossen zum Thronfolger einen Neffen des berüchtigten Prinzen Tuan zu ernennen, der den Mord an dem deutschen Gesandten von Ketteler und die Ausbrüche der Fremden feindschaft in Peking überhaupt auf dem Gewissen hat. Die Reformpartei in China erhebt gegen diese Wahl einstimmigen Protest und hofft, daß auch die Mächte ein Wort gegen die Ernennung eines fremdenfeindlichen Thronfolgers durch die Kaiserin-Wittwe einlegen wer den. Das hoffen wir auch. Afrika. Lord Kitchener meldet von wechselndem Waffen glück. Er will seit dem 14. October an der Natal grenze einige Buren getödtet, verwundet und gefangen genommen haben, muß aber zugeben, daß an einem Tage eine erhebliche Anzahl englischer Truppen bei Smithfiel in die Hand der Buren gefallen ist. Die Buren haben danach an einem einzigen Tage mehr er reicht als die Engländer in 1^ Woche. Ueber die Vorgänge im Kaplande giebt der Lord so verschwommene Berichte, daß man daraus nicht entnehmen kann, ob die Buren oder die Engländer größere Erfolge zu verzeichnen hatten. Da man aber mit Sicherheit annehmen darf, daß Lord Kitchener eine sehr klare und ausführliche Mittheilung nach London gesandt hätte, wenn die Eng länder vom Glücke begünstigt gewesen wären, so kann man aus seiner Unterlassung ohne Weiteres die zu treffenden Schlüsse ziehen. Diese Endlosigkeit und Er- olglosigkeit des südafrikanischen Krieges hat in London chon gewaltigen Unmuth erweckt und der König selber st höchst ungehalten über die mangelhaften Resultate der englischen Armee und die ungeheuren Opfer, die dem Kriegsmoloch Tag für Tag in den Rachen ge worfen werden müssen. Am morgigen Donnerstag tritt unter dem Vorsitz des Königs ein Ministerrath zur Er örterung der südafrikanischen Frage zusammen. Der König wird in demselben, wie aus guter Quelle ver lautet, seiner Verstimmung und Unzufriedenheit über die bisherigen Kriegsleistungen der Engländer unverblümten Ausdruck geben. Auch Lord Salisbury und Herr Chamberlain dürften manches harte Wort zu jören bekommen. Ter Ministerpräsident Salisbury, der krank und hochbetagt ist, wird sein Portefeuille wahrscheinlich sehr bald in die Hände des Königs zurück- Äls Nachfolger des deutschen Gesandten in London, Grafen Hatzfeldt, der aus Gesundheitsrücksichten sein Amt demnächst niederlegt, wird jetzt bloß noch der Hamburger Gesandte Graf Wolff-Metternich genannt; des letzteren Nachfolger soll der Hofmarschall der ver storbenen Kaiserin Friedrich, Freiherr v. Reischach, werden, der auf diplomatischem Gebiete allerdings noch nicht thätig gewesen ist. Gute reichliche Beschäftigung hat der deutsche Schiffsbau, sehr im Gegensatz zu vielen anderen In dustriezweigen. Ter Bedarf der Handelsflotte für ver loren gegangene oder veraltete Schiffe bleibt nach wie vor groß und beständig. Letztere gehen meist nach Norwegen und nach Italien. Außerdem bleibt der Be darf unserer Kriegsmarine ein beständiger, weil immer fort ältere Schiffe durch neue ersetzt werden müssen. Ter Bau von Handelsschiffen in England für deutsche Rechnung hat fast aufgehört. Die Handelsverträge werden erst nach dem Zu standekommen des neuen Zolltarifs gekündigt, das ist der Sinn einer auf den Reichskanzler Grafen Bülow zurückzuführenden Auslassung der „Nordd. Allg. Ztg.", in der es heißt: Es wird wiederholt behauptet, die deutsche Regierung beabsichtige die Handelsverträge über haupt nicht zu kündigen. Es ist nicht recht verständlich, wie eine solche Auffassung entstehen konnte, wo ein neuer Zolltarif ausgearbeitet und allgemein bekannt ist, daß die deutsche Regierung mit Hilfe dieses Zolltarifs zu einer neuen Regelung der handelspolitischen Beziehungen zum Auslande, insbesondere unter stärkerem Schutze der heimischen Agrarproducte, zu gelangen bezweckt. Ter Entschluß, die geltenden Handelsverträge überhaupt nicht zu kündigen, wäre zweckwidrig und würde nur eine Stärkung der Position der ausländischen Staaten be deuten, mit denen wir Handelsverträge auf neuer Basis abschließcn wollen. Tie deutsche Regierung muß sich also selbstverständlich freie Hand Vorbehalten, im geeig neten Zeitpunkt die bestehenden Handelsverträge zu kün digen. Ob und wann dieser Zeitpunkt eintritt, hängt von dem weiteren Verlauf der Tinge, insbesondere von dem Zustandekommen des neuen Zolltarifs und von den Hilfen nach dieser Richtung hin geleistet werden, und zwar ausschließlich an solche Gemeinden, die zur Selbst ausführung der Bauten nicht im Stande sind. anderen Staaten ab. Als vom Tage der Kündigung an beginnen. Tie deutsche Regierung wird gegenwärtig von der Partcipresse nach zwei entgegengesetzten Richtungen zu drängen gesucht: auf der einen Seite verlangen extreme agrarische Blätter, daß die Regierung sobald als möglich kündige, damit auf alle Fülle die geltenden Handels- Verträge am 31. December 1903 erlöschen sollen; au der andern Seite suchen freihändlerische Blätter der Regierung die Absicht »nterzulegcn, die geltenden Ver träge überhaupt nicht zu kündigen. Von einer solchen Absicht kann im Ernste nicht die Rede sein, sie wäre ja widersinnig; denn cs ist allbekannt, daß die Negierung jahrelang Mühen aufgewandt hat, um einen neuen Zolltarif und damit eine veränderte Basis für künftige neue Handelsvertrags-Verhandlungen zu schaffen. Anderseits kann aber auch der Regierung nicht zuge- muthet werden, die geltenden Verträge schon jetzt zu kündigen, weil sie sich dadurch der Möglichkeit berauben würde, im Falle des Scheiterns des neuen Zolltarifs im Reichstage die geltenden Handels-Verträge noch eine Weile fortbestehen zu lassen, was im Interesse der dann schwebenden Verhandlungen über neue Verträge angemessen sein könnte. Wer den jetzigen Handels-Ver trägen einen vertragsloscn Zustand vorzieht, dem mag es taktisch erwünscht sein, wenn sich die Regierung unter allen Umständen und vorzeitig auf die Kündigung fest legte. Ta sie aber neben einem höhern Schutz für die Aagrarproductc den Abschluß neuer besserer Verträge be treibt, kann es ihr auch nicht verdacht werden, daß sie sich die Bestimmung des für die Kündigung geeigneten Zeitpunktes vorbehält. Lieser wird wesentlich von dem Verlaufe der Reichstags-Verhandlungen über den Zoll- tarif-Entwurf abhängen. zweite Voraussetzung der Kündigung der bestehenden Handelsverträge wird also auch das Ergebniß der Vor verhandlungen mit den anderen Staaten angesehen. Tas bestärkt unsre Meinung, daß es die Regierung um keinen Preis zu einem Zollkriege mit dem Auslande kommen lassen werde. Tie gültigen Verträge sollen erst gekündigt werden, wenn der Reichstag durch die Ver abschiedung des Zolltarifs die Basis für die neuen Ver träge geschaffen und wenn die anderen Staaten diese Grundlage als annehmbar bezeichnet haben. Aus Sprottau wird gemeldet, daß in dem dortigen und in dem Saganer Kreise zur Zeit enorme Mengen Kartoffeln für englische Rechnung angekauft werden, die zur Verproviantirung der englischen Truppen in Südafrika bestimmt sind. Die Kartoffeln werden gleich lir den überseeischen Transport verpackt, wozu eine Sprottauer Firma vorläufig 1000 Kisten angefertigt hat. Es ist bedauerlich, daß auf diese Weise die Feinde der tapferen Buren aus Deutschland Unterstützung er- Politische Nunvschan. Deutsches Reich. Der Geburtstag der Kaiserin ist am Dienstag im Neuen Palais bei Potsdam in aller Stille gefeiert worden, da die hohe Frau noch immer unpäßlich ist Am frühen Morgen gratulirten der Kaiser und die kaiserlichen Kinder, Mittags der Hofstaat. Vielfach wurden hierbei kostbare Blumenspenden überreicht In Kiel feuerten die Kriegsschiffe einen Salut von 'je 21 Schuß ab. Mit besonderer Genehmigung des Kaisers ist vom preußischen Cultusminister zur Hebung des Deutsch, thums im posenschen Regierungsbezirk Bromberg dM zuständigen Regierungspräsidenten eine Summe von 800,000 Mk. überwiesen worden. Von diesem Gelde Tic Handels-Verträge des deutschen Reiches mit Oesterreich-Ungarn und andern fremden staaten laufen bis zum 31 December 1903, sollen aber über diesen Termin hinaus in Kraft bleiben, wenn nicht 12 Monate vor dem Ablaufstermine von einem der vertragschließen den Theile Kündigung erfolgt, und zwar sollen sie in Kraft bleiben bis zum Ablaufe des Jahres von dem Tage ab, an dem einer der Contrahenten kündigt. Tas heißt also: bei stillschweigender Verlängerung der Handels- Verträge sind die Contrahenten für die Kündigung nicht an das Kalenderjahr gebunden, sodaß im Laufe eines Jahres immer nur auf das Ende des nächstfolgenden Kalenderjahres gekündigt werden könnte, sondern nach dem 91. December 1902 soll der Lauf der einjährigen Kündigungsfrist nicht vom nächsten 1. Januar ab, sondern