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Wochenblatt er ns Lern in land 1853 «s» 4V Freitag, den S5. November, IS nt Martini. Dem muß ich leider einen Vor- die hiesige Bevölkerung schnitz bis ter Mantel egen obige önigsbrück Leipzig, welches Leipzig charakterisier. s. K. Frdr. - G. Kühne. Kirsch weil. Mstr. )ier »achgel. on. 12 Lage aus Höke»- hefrau, geß. rgs den 20. Beißender». im Alter von einem Jahre seine Mutter verloren hatte, als Pfle gekind erzogen wurde, büßte auch diese Stütze seiner Kindheit durch den Tod ein. Da er in einer kleinen Stadt deS Auslan des heimathsangeyörig isi, so hatte ihn die Polizei einfach dahin abliefern können. Allein dort kannte ihn Niemand und fein Loos würde voraussichtig kein anderes, als das Armenhaus gewesen sein. Um daö gutgeartetc Kind vor den Folgen dieser Verlassenheit zu bewahren, zeigte in menschenfreundlicher Gesinnung das Eladtpolizeiamt den Fall durch daS Tageblatt in geeigneten Worten an und versuchte kinderlose Ehegatten, sich des Ver waisten anzunehmcn, der zu der Hoffnung berechtige, daß er die ihm geschehene Wohlthat einst dankbar vergelten werde. Schon am nächsten Tage nach erfolgter Bekanntmachung lagen sechs Anerbietungen vor und dem Polizeiamte wurde die Auswahl schwer gemacht. Eie ist inzwischen so getroffen worden, um dem Kinde die günstigsten Aussichten für die Zukunft zu eröffnen. Das Freunde verlassener Kindheit und Menschen voll Mitgefühl und Erbarmen in Leipzig nie fehlen, ist ein schönes Zcugniß für Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. vraeoi»iu«r»nüo. — Besteil ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Dienstags Nachmitt. abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg dieHcrmic- geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Grvßenhavn der Buchbinder Hvhlfcldt, so wie alle Postämter an. Redigirt von den verantwortlichen Redakteuren E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Verlag von E. Förster in Pul-mft und Th A. He'rtel in Radeberg. eschen :re Aus- den 11. November, Abends etwa Z8 Uhr stieg in dem Hause des Glasermcisters Walther, eines in jeder Beziehung achtbaren und durch und durch redlichen, braven Mannes, auf der Seegasse hier eine dichte schwarze Fcuersäule empor, welche alsbald als Helle Flamme über die anliegenden Häuser sich verbreitete und m dem Zeiträume von etwa 3 Stunden den größten Theil eines Eebäudevierecks des Wolkensteiner Stadtviertels zerstörte. Die Gebäude von 7 Katasternummern sind total abgebrannt, und be- standen dieselben in 7 Hauptwohngebäuden und 11 Seiten - uns Hintergebäuden; außerdem sind noch 7 Hintergebäude total zer stört. sowie mehrere Wohngebäude weniger erheblich partial be schädigt, auch, um der Weiterverbreitung des Feuers entgegcnzn- tretcn, 2 Wohngebäude und 3 Nebengebäude theilwcisc nieder- gerissen worden. Nächst Gottes Willen hat nur die große Wind stille, welche gerade herrschte, sowie der Umstand noch größeres Unglück verhütet, daß die seit einigen Tagen auf den Schindel- dächcrn liegende dünne Schneedecke, der raschen weitern Aus breitung des Brandes auf die anliegenden Stadttheile nicht for derlich war. Es lag am Abend des Brandes ein so dichter Nebel auf der Gegend, daß selbst die nächsten Ortschaften den Feuerschein nicht bemerken konnten, und einzelne auswärtige Feuerspritzen nur auf das Läuten der Sturmglocken, deren Töne die Luft zu ihnen trug, zur Hilfeleistung ausrückten und auf dem Schauplatze des Brandes erschienen. Großen Dank sind wir dem energischen, thathkräftigen Auftreten unserer Garnison schul dig, welche, nachdem sie das Staatseigcnthum aus der gefährde ten Militärkammer in Sicherheit gebracht, bei Bewachung der geretteten beweglichen Habe sehr gute Dienste leistete und auf Ersuchen des Raths sogar nach einigen Nachbarorten reitende Ordonnanzen zur Hcrbeiholung von Hilfe entsendete. — Wie derum stehen mehrere redliche Familien, auS 56Köpfen bestehend, an den Trümmern ihrer Habe und sehen, verarmt und der Mittel zu ihren Lebensunterhalte beraubt, mit kummervollen Herzen und traurigen Blickes in die Zukunft. Doch, Gott wird auch ihnen helfen; ist ja die beruhigende tröstende Uebcrzeugung eine allgemeine, daß unter den obwaltenden Verhältnissen böswillige Anstiftung des Brandes nicht wahrgcnommen werden kann. ». ein Sohn. - - Msir. Schmidt, V. mann, B. u. B. u. Dach- dr. des Joh. M. 4 T. alt. ißner. Zeitereignisse. 13. November. Gern berichte ich ein Ereigniß, und seine Behörde auf liebenswürdige Weise Ein fünfjähriger Knabe, der, nachdem er schon für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend gang anderer Art entgegen halten, der zu den Nachtseiten des Lebens gehört, und einen um so peinlichem Eindruck hervor bringt, je seltener zum Glück hier solche Erscheinungen sind. Es isi dies der Bankerott des TuchhändlerS Moritz Dörtingcr, welcher am 3l. v. M. flüchtig geworden ist, seinen Weg nach England genommen und bedeutende Geldmittel und Waarenvor- rälhe mit sich fortgeführt haben soll. Der Criminalproceß ist gegen den Flüchtling bereits eingeleitet. Marienberg, 12. November. Schwer ruht die Hand Gottes auf unserer Stadt. Noch sind die Trümmer des vor jährigen großen Brandes nicht ganz verschwunden und schon wieder müssen wir ein neues Brandunglück berichten. Gestern,