Volltext Seite (XML)
Tage- M Amtsblatt «d Stadkäthe Grüntzeii, JiBMttchBfdchtz Schwarzenberg, Elterlein, Hartenstein, Lößnitz, Neustädtel nutz Zwönitz. Tagesgeschichte. Einladung fiv dieGerichtsömter Aue, 's« werden obige Vor, »zeige gebrachten L-n- M ersten zwei Tage» ^ist, neben der Lön- , Handlungen gegen die erfolgen niird, andurch noch« Das Königliche Gerichtsamt daselbst. * In Interim-Verwaltung: Schubert. , Keten und haben da- Ergebniß des Abgeordnetentags ganz gewaltig abge schwächt. Zwar sind vom Abgeordnetentag die sämmtlichen Anträge des Ausschus ses, wie wir bereits in unserer gestrigen Nr. gemeldet, mit großer Majorität und der Antrag II. „daß die deutschen Volksvertreter für die verlorenen Rechte der Herzogthümer entschieden und ohne Verzug eintreten mögen rc." sogar ein stimmig angenommen; allein unsere oben ausgesprochene Klage über die alte Uneinigkeit, den alten Neid rc. unter den verschiedenen deutschen Völkern und Stämmen bezieht sich nicht sowohl auf die Debatten auf dem Abgeordneten tag und auf die dort vorgenommene Abstimmung, als vielmehr und sogar vorzugsweise auf die geringe Betheiligung am und auf das unverantwortliche Wcgbleiben mit oder ohne Entschuldigung vom Abgeordnetentage. I« Sumina waren am 1. October zum Abgeordnetentage nur 263 Mit glieder erschienen. Welch' eine höchst geringe Anzahl in solch' einer höchst bedeutenden Zeit! — Auf dem Abgeordnetentage am 21. December 1863 waren nahe an 500 Mitglieder anwesend, und jetzt, wo die Verhältnisse Deutschlands ganz andere sind, wo die beiden deutschen Großmächte ganz nach ihrem eigenen Ermessen handeln, nur ihre Politik gelten lassen und den Bund völlig lähm gelegt haben; jetzt, wo die beiden deutschen Großmächte Schles wig-Holstein als eroberte Länder behandeln und Lauenstein unter sich verhan delt und verkauft haben ; jetzt, wo nur Machtpolitik in Deutschland sich geltend macht, wo man die Stimmen der Mittel-und Kleinstaaten ganz und gar un beachtet läßt und wo der deutschen Nation als solcher jedes Vertretungsmit tel mangelt, um ihren Willen, ihre Ansichten und Wünsche geltend zu machen: — jetzt haben nur 263 deutsche Männer aus einer Bevölkerung von 46-4-7 Millionen es für nöthig gehalten, an einer Versammlung sich zu betheiligen, die wohl hätte einen mächtigen Erfolg erzielen können, wenn an 1000 bis anderthalb tausend deutsche Männer am 1. October in Frankfurt vereiniget gewesen wären, die mit wahrhaft brüderlicher und herzlicher Eintracht und mit einem gerechten und heiligen Zorn gegen das jetzige Unglück und Zer- würfniß Deutschlands und gegen die, welche es nicht nur herbeigeführt, son dern es immer noch mehr steigern, muthig und unerschrocken .angekämpft und darauf bezügliche Beschlüsse gefaßt hätten. Der moralische Einfluß würde sicher ein mächtiger und entschiedener gewesen sein, der auf die Machtpolitiker ganz sicher nicht ohne Eindruck und Einfluß geblieben wäre. So aber — wa- haben wir am 1. October erlebt? Eine dünne, schwach besuchte Versammlung von nur 263 deutschen Männern, die obendrein nicht vollständig einstimmige Beschlüsse gefaßt haben, während weit über die Tau send au- allen deutschen Landen und Gauen hätten herbeigeeilt sein sollen. Da- ganze große Deutsch-Oesterreich hatte — keinen Abgeordneten gesandt, nur 13 österreichische Abgeordnete hatten eine schriftliche Erklärung eingesandt, in sie auge- —. „ . ^..-^Monis«, müsse alle deutschen Mittel-und Kleinstaaten — unterjochen! Die preußischen Abgeordneten müßten dem Abgeordnetcntage fern bleiben, denn die Mehrheit Z»iert,ou»ßrouhrrn »ie gespal tene Zeile S Pfennige. Erneuerte BekE«4 Nachdem der vom unterzeichneten Königs. Gerichtsamte unter« 10. Mai diese- Jahre- erlassene» öffentlich« Bekanntmachung, wonach die Bäcker und Brodverkäufer " - 1) nur vollwichtige-, übrigen- nur eine bestimmte Anzahl Pfunde haltende- — demnach beispielsweise (unter Hinweglassung vtz» Bruchthetsen) zwei-, vier-, sechspfündige» — Brod in den Verkauf bringe» dürfen; > . 2) in ihren Verkauf-localen die Taxe ihre- verkäuflichen Brode- zu jedermann- Einsicht au-züMnge» hahch, ungeachtet, im Publikum auf'- Neue vielseitig Klagen darüber, daß zu leichte Brode in de» Verkauf gebracht würden, laut gewordenes schrift« unter dem Bemerken, daß bei etwaigen, bei den durch die Ort-polizeiorgane nunmehr öfter» vorzunehmenden Revisionen zur M travrutkW« gegen die Vorschrift unter 1) wobei übrigen- zugegeben werde» mag, daß erfahrungsgemäß ein sech-pfündige- Brod iMu sechs hiS acht Loch seine- Gewichte- verliert,und daher diesem Umstande hei Beurtheilung von Zuwiderhandlungen Rechnung zu trWM fi-catipn de» zu leicht befundenen Brode- Geldstrafe bi» zu Fünf Thalern oder nach Befinden Gefängnißstrafe; hei Zuwipecho Anordnung unter 2) aber Geldstrafe bi» zu Einem Thaler oder nachBefinden ebenfallsGefängnißstrafe unau-blxidlich erfo malS zu strengster Nachachtung in Erinnerung gebracht. Johanngeorgenstadt, am 25. September 1865. Der deutfcbe Abgeordnetentag am L. Oktober hat leider! wie cS vorauszusehen war, nur zu deutlich bestätigt, daß die Un einigkeit und Zerrissenheit unter dem deutschen Volke und den Angehörigen - der einzelnen deutschen Länder in größerem Flor steht, als man für gewöhH-. W lich glaubt. Die uralten Erbübel und das uralte Unglück der deutschen M- tion — die Uneinigkeit, der gegenseitige Neid, die gegenseitige Mißgunst und Ueberhebung — sie sind auch diese« Mal wieder recht sichtlich zu Tage ge- thümern zu ihrem Rechte zu verhelfen. Au- Preußen, dem P GroWaate wären nur 6, sage und schreibe sechs Abgeordnet^ dereMeußische Abgeordnete vo» der vielgepriesenen preußW als ein vielgenannter Totesten, ein Aof. Momsen (St wg rc. haben Ablehnungsbriefe auf die an sie ergans »ankfurt eiugesandt. Aber was für AblehnungSgründe I Wtzht preußische! Preußen, schrelG der gelehrte Herr ' >ldr in den Hetzüg- Men deutschen »niesend. An- DonnerstW, dm 5. Oktober. W7 Preis vierteljährlich 15 Rgr. — J»seraten«AnnAme für die am Nb«^ erscheinende Nummer bi- vormittag« 11 Uhr, — —-ttiu l > « der preußischen Deputirteu würde niemals Beschlüssen zustimmen, welche gegen die Macht und Zukunft Preußens in die Schranken treten. Also Preußen, Preußen über Alles! Erst Preußen, dann Deutschland. Deutschland soll und muß in Preußen aufgehen! — In Kurhesse» beriethe» sich am 30. Sep tember abermals und nochmals 28 Abgeordnete ob sie sich am Abgeordneten- tag betheiligen sollte» oder nicht. Und das Ergebniß? — Nur ein Abge ordneter (Trabert ist des Ehrenmannes Name) erklärt sich .für, die übrigen 27 aber stimmen gegen die Vetheiligung und bleiben auch schön zu HausH obwohl sie ganz nahe bei Frankfurt wohnen! Eine große Anzahl bairischer Abgeordneter hat gleichfalls ablehnend geantwortet. Also trüb Und traurig sieht es mit einem einigen Deutschland auS! Und um das Maß der deutschen Einigkeit bei dieser Gelegenheit voll zu machen, verweigerten nach dem Schluffe des Abgeordnetentages die preußische, so wie — bayrische Telegraphenstatiou (wie wir gestern schon gemeldet) iu Frankfurt den Wortlaut des Antrages deS Sechsunddreißiger-Ausschusse- wie einen Auszug auS demselben zu telegraphiren!! Von Preußen nimmt uns so etwas eben nicht Wunder, denn von Preußen hat man schon ganz andere Dinge erlebt; aber von Bayern?! Was soll man dazu sagen? — Und sind denn Preußen und Baiern wirklich mit undurchdringlichen Wänden umschlos sen, daß man dort nicht erfahren wird,, wie der Anttag des 36-AuSschusseS lautete? Hält man so etwas in unserer Zeit noch für möglich? ES bleibt dabei: Der Abgeordnetentag am 1. October hat leider Gott! nur zu deutlich bestätigt, daß die Zerrissenheit, die Uneinigkeit unter dem deutschen Volke und den Angehörigen der einzelnen deutschen Länder in größe rem Flor steht, al- man gewöhnlich glaubt. Nun, die Machtpolitiker können mit dieser Uneinigkeit zufrieden sein, denn Uneinigkeit und Zerrissenheit im deutschen Volke ist der beste und sicherste Verbündete für Machthaber, deren Wahlspruch 4st: „Macht geht vor Recht!" Aber — deutsche» Volk, wie soll da» enden? Deutschland. Berlin, 1. October. Graf Bismarck ist gestern abgereist. Daß er nach Biarritz geht, ist noch nicht zuverlässig. Man will übrigen» nicht recht daran glauben, daß die Reise de» Ministerpräsidenten lediglich der Erholung gewidmet sei, weil der LegationSrath o. Keudell, bekanntlich die rechte Hand in politischen Dingen, ihn begleitet. — Es wird bestätigt, daß sich .der Mi- nisterrath erst nach der Rückkehr de« König« und de« Grafen BiSmarck'S Rück kehr, also gegen Ende diese» oder Anfana deS nächsten Monat-, den inneren Angelegenheiten zuwenden und mit dem Landtage beschäftigen wird, dem mau in der bevorstehend« letzten Session der LegiSlatürperiode nur die allernoth-