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Nr. 18 Sich»» vr. von Dresden, den 18. Dezember 1906. Finanzministerium. Artikeln der Zentrumspartei heißt einem Vorwand für die Auflösung nur in dßr listen liegen an RatSstell«, tm Ratskeller und in der Easinogesellschast LiS zu» LS. diese Monats auS. Die Beflaggung der öffentlichen Gebäude wird erfolgen und Festplatzmusik und Reveille geblasen werden. ührhune unsere lung in der -U KaiM Md Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät deS Deutsche« Kaisers Wilhelm H ioll an, Sonntag, Sen 27. d. M., Mittags 1V, Uhr im Saale der Easinogesellschast hier ein — FeKmahl Zur Beteiligung an demselben wird hiermit ergeben st eingeladen. Zeichnung-. Die Ermittelung des Ergebnisses der Reichstagswahl im SS. Sächsischen Retchstagswahltreise findet Dienstag, de« LS. Ja««ar ISO7, vormittags LV Uhr km Gitz««gSsaale der Königlichen Amtshauptmannschast Anerbach statt. Der Zutritt steht jedem Wähler frei. Die Herren Wahlvorsteher im SS. Sächsischen Reichstagswahlkreise wollen die Wahlprotokolle mit sämtlchen zugehörigen Schriftstücken sofort nach der Wahl mir, dem unterzeichneten Wahlkommissar, einsenden. Die Wählerliste« und die Gegenlisten müssen von dem Wahlvorsteher, dem Protokollführer und den Beisitzer« unterschrieben werden. Auerbach, den 19. Januar 1907. Der Wahlkommisfar Oeffentliche Sitzung der Stadtverord nete« z« Schneeberg Mittwoch, be« SA. Januar LSS7, Abend- S Uhr. kommen aufrecht. Die Regierung habe, insbesondere nach außen, alle Parteien zu vertreten und sie trage allein die moralische und politische BerantwortliÄÜt in großen nationalen Fragen. Da- ist auch st> in rein parlamentarisch regierten Ländern. Was würdttl Lie, meine Herren, so fuhr Fürst Bülow fort, von einem Reichskanzler sagen, der, wenn eS schief geht, oder eilte Katastrophe eintritt, Deckung suchen will hinter den Par teien. In der Regel sind die Parteien umgekehrt geneigt nach kritischen Entscheidungen die Verantwortlichkeit vün sich ab und die Schuld auf die Regierung zu wälzen. Ich erinnere an die Aufhebung des ß 2 deS JesuitengesetzA, wo Parteien, die vorher für die Aufhebung waren, hinter her die Regierung scharf kritisierten. AehnlicheS hat sich nach der ReichSfinanzresorm ereignet. Ich glaube, daß da- rutsche Volk eine solche Verschiebung der Verantwortlich keit zugunsten der Parteien nicht gewohnt ist und nicht w«. Nun wetteifern Zentrumssttinmen und Sozialdemo kratie in der Behauptung, das Budgetrecht des Reichstage» sei verletzt, Volk-rechte seien in Gefahr. Jchkann auch darin nur «ine Ausrede für den Mehrheitsbeschluß vom 13. Dezembet, eine Irreführung der Wähler übe« )ie Gründe der ReichStagSauflosung sehen. Die Opposition sucht das tdom» prabauaum von eins» unbequemen nationalen auf ein von ihr willkürlich konstru iertes, konstitutionelles Gebiet hinüberznspielen. Die vet- bündeten Regierungen denken nicht daran, die in der Berfas, ung gewährleisteten Rechte und Befugnisse deS Reichstages irgendwie einzuschränken oder zu verletzen. Sie wahren sich aber da» ihnen zustehende Recht, bei Differenz«» sät dem Reistag« an da» Volk zu appellieren. Die verbün deten Regierungen »ollen weder «in absolutes, noch «in Parteiregiment. Sie treten ein für den verfass«^- mäßigen Staat und für verfassungsmäßige» Recht. Ost wollen keinen Kampf gegen unsere katholischen LandSseute und die katholische Religion, sondern religiösen Frieden, religiöse Duldung und volle religiöse Gleichberechtigung, volle Gewissensfreiheit, sD der ich mich immer bekannt Hahr, nicht nur in dir Timest, ^sondern auch in^ ^der Praxis. Ost wollen Zuchthaussta»s, keine l Artedens und unserer G In Aufrufen und es jetzt, ich hätte nach , des Reichstages gesucht, das Zentrum hätte so aut wie alles bewilligt, die Auflösung sei unnötig gewesen. Nun, meine Herren, hat nicht das Zentrum schon im Frühjahr 1906 — ich sehe ganz ab von der Verweigerung eine- Reichskolonial' amteS — die Forderung des BahnbaueS in dem Kriegs- gebiet zu Falle gebracht? Hat nicht dieser Beschluß den, «V» «»»»«SS ir»»» °ML.. Volwfwua» -ehn»«d«A. S«kn«ad<rg IS. »«« LI . . LehwarrmbaiAV. Hf Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 6. Oktober 1904 beschlossen, die KÜ«fz1gpfe»«igstücke der ältere« Geprägsformeu einziehen zu lassen. Die Reichsbankanstalten und sämtliche Staatskassen ,d angewiesen worden, diese Stücke gegen anderes Geld auf Erfordern umzutauschen, außerdem werden Münzen der fraglichen Art von den Landeskassen nach Artikel 9 Abs. 2 des MünzgesetzeS vom 9. Juli 1873 und von den Reichsbankanstalten ans Grund besonderer Anweisung des Neichsbank-Direktoriums in jedem Betrage in Zahlung genommen. Im Interesse der beschleunigten und vollständigen Einziehung dieser Münzen ergeht hiermit die Aufforderung, von der hiernach gebotenen Möglichkeit, die vorhandenen Bestände an Fünfzigpfennigstücken älteren Gepräges abzustoßen, tunlichst Gebrauch zu machen und diese Münzen bei einer Reichsbankanstalt oder bei einer Staatskasse gegen anderes Geld umzutauschen oder in Zahlung zu geben. Die Bewohner von Schneeberg, werben ersucht, auch sonst durch Beflaggen pw Häuser zur würdigen Feier deS Festes beizutragen. Schneeberg, den 19. Januar 1907. wird und den keiner unserer Söhne und Enkel mehr missen möchte. Die Kolonien sind nicht nur ein Prüfstein für unsere nationale Tatkraft, sie können auch ein Bindemittel sein für unsere in ein Dutzend Fraktionen gespaltene po litische Betätigung im Innern. Zu ihrer Entwickelung brauchen wir die Paarung konservativen Geistes mit libe ralem Geiste, und es ist hoffentlich nicht zu optimistisch, wenn ich es als einen gewissen Wendepunkt in unserem Parteileben betrachte, daß am 13. Dezember im Reichstage die konservativen und liberalen Parteien mit den verbün deten Regierungen zusammcngingen. Ich möchte, daß diese Verständigung vorbildlich wirkte für die Behandlung anderer großer nationaler Fragen, und daß so von dem überseeischem Besitz ein günstiger Einfluß ausginge zur Mäßigung der Parteigegensätze, namentlich gegenüber dem Auslande. Reiche viele Millionen gekostet? Denn die hohen Kriegs- kosten sind zu mehr als einem Drittel durch die außeror dentliche Schwierigkeit deS Transportes verursacht worden. Hat nicht das Zentrum vor fünf Wochen gemeinsam mit der Sozialdemokratie die Regierung zwingen wollen, die Truppenstärke auf dem Kriegsschauplätze vor völliger Ein- stelluna der Operationen von einem bestimmten Termine ab auf 2500 Mann herunter zu setzen ? In der Frag«, wieviel Truppen zur Niederwerfung de» Aufstand?» und zur Pazifizierung der Kolonien nötig wären, konnte ich mich nur nach dem Urteil der Truppenfüyrer und de» Generql- stabe» richstn. Gegenüber dem klaren «nd be stimmten Verlangen der sachkundige« «ad verantwortliche« Stellen g'av es für diever- bündeten Regierungen kein Schwanken und keine Zweifel. Blieb die MehichG a ' punkt stehen, so mußten wir an da» Holk rWkMlksMtnö. N Tageblatt uni Mikblatt G fir bk kal.m» LMirchenZchN-en in MWN8lMLdMtz.ÄtzüMK1.Schnttbtzl2.ZchwaVenb-s^ Reichskanzler Fürst Bülow über die Reichs- tagsauflöfuug und die politische Lage« Bei dem am Sonnabend Abend vom kolonialpolitischen Aktionskomitee veranstalteten, von zahlreichen Vertretern der Wissenschaft, Kunst, Literatur und Technik aus ganz Deutschland besuchten Essen hielt Reichskanzler Fürst Bülow eine Rede, in der er die Gründe für die Auflösung des Reichstags und die durch die Neuwahlen geschaffene politische Lage darlegte. Nach einer Ansprache Professor Schmöllers, in welcher der Gelehrte u. a. darauf hinwies, daß das Komitee mit allen Gesinnungsgenossen aus den literalen Berufen für die Erkaltung unserer Kolonien, der Macht und der Ehre Deutschlands eintreten und helfen wolle, eine Reichstags majorität zu schaffen, die mit dem Reichskanzler und den Bundesregierungen für diese Ziele eintritt, ergriff der Reichskanzler das Wort und führte folgendes aus: „Meine Herren! Der Anregung unter Ihnen zu erscheinen, bin ich gern und dankbar gefolgt. Ich befinde mich hier unter Vertretern der Wissenschaft und der schönen Künste, in einem Kreise hoher Bildung und hohen Strebens. Sie alle kennen das Goethesche Wort: „Was ist deine Pflicht? Die Forderung des Tages!" Sie, die geistigen Führer der Nation, haben es als eine Forderung des Tages erkannt, aufklärend mitzuwirken an dem politischen Geschäft der Nation, und Sie wollen hören, was etwa der oberste Beamte des Reiches am Vorabend deS Tages noch zu saaen hat, der über die künftige Zusammensetzung deS deutschen Parlament» entscheiden soll. Der Streit zwischen den ver bündeten Regierungen und der Mehrheit vom Zentrum und Sozialdemokratie im Reichstage ist au-gebrochen bei einer Frage, bei welcher es sich um die Beendigung de» Krieges in Südwestafrika und weiterhin über haupt um daS Maß von Einsicht und Energie bei unseren kolonisatorischen Bestrebungen handelte. Ich bin froh, sagen zu können, daß an der Spitze der Kolonial abteilung jetzt «ine außergewöhnlich tüchtige und umsichtige Kraft tätig Ft. CS ist Herrn Dernburg in kurzer Zett gelungen, das erschütterte Vertrauen in den Wert und die Verwaltung unserer Kolonien neu zu beleben. Ich hege di- Zuversicht, daß mit zähem Fleiß« au» unseren Kolonien« »in Besitz zu machen ist, der di« dafür ^brachten Opfer reichlich löhne» »nd Ar unserm Wahlstand, sowie für die -Schaltung unser« ÄvlkÄrafte vH« »OßtM «utzä» Ml r . ' . . ... . . ' . . ... Kaisers Geburtstagsfeier i« Ä«e. Der Geburtstag Sr. Majestät des Deutichen Kaiser- soll durch ein Kefwmhl am 27. Januar 1907 mittag- 1 Uhr im Stadtkeller gefeiert werden. Gedeck 3 Mt. Die Kaiserlichen und Königlichen Behörden, sowie die Einwohnerschaft von Aue und dem Aucrtale gestatten wir uns hierzu Höst, einzuladen. Anmeldungen hierzu nehmen wir im Stadthaus«, Zimmer 13, «nd Herr GüchA kellerwirt Rammig entgegen. Gleichzeitig sprechen wir die Bitte quS. die Gebäude z« beflagge«, um dwpa» Tag dadurch als nationalen Festtag auch äußerlich zu kennzeichnen. Aue, den 21. Januar 1907. Der Rat bed Stadt und dt« Stadtverordnete»». vr. Kretzschmar, B. Hk». — " - I I>, MW———.1» . > E-ch Die Anmeldung der Ostern 1907 schulpflichtig werdend»« Kinder findet Freitag, de« L. Februar tm Amtszimmer d«S Schuldirektors statt. ES sind zu melden: K«abe« LV-LS u«d Mädchen 1—S Uhr.