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Dresdner Nachrichten : 09.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-09
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.05.1899
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MdS IM kldnK: V»i8ei>Ii«8<r. 34 «; kkoukvitsn sls/rant x-arnioilvr llamonküt« in Mar kroiolaM. Rsxslwäsoixo porodnllelio Lmkiuilo unä llloäostuäisu io Z MM' 0«rNn unä "MG -sn- Olrosss ^umvabl in Irauorbütoo. wLsris» krais» I l »II. 8t»»r»ll, lS.ucLAu Wickel t.o Möeii-ji. LillGtsnmsstslluoz e äaokuntt kostoolo». k »>in>a. t->» o. »r. -o I tigupt8ti'.4D innaaarr s lmtl iik. >». k»t«ad-^L» üllstar üitrMIch ÜIoritWtrW« >4. Vap«r«n. MsS1ei'-8clili1r>lIeil!liii8 als tiasall, Llouson, .laakon. Lapursn, Kakuke, Lvdürrso, llnnäeotmko etc. aus »sorvles am o<isr üsmwslisieksrem Lauwvoll- ocler ^ebest- L «toll korliß-t, naad oizsooa dsvSllrtsn lloaallsa varNVeiModued, §1i'uve8ll'S88e1L. Nr. 128. Spiegel: Rücktritt Freyctnet's . . . Orpheus, Samariterverband. Hofnachrichten, Müllerel-Bcrufsgenvffeiischast. Dresdner Rennverein. Dresdner I Mutbmaßl. Witterung: > 1 iterverband. „Die Journalisten.' Kgl. Porzellan- und Gefäßsammlung. I Bewölkg.resp.Niederschl. I ^v LlD«F Rücktritt Freyeinet'S. Die Drehfus-Affaire ist abernials in eines jener unliebsamen Stadien getreten, die eine Beschäftigung mit ihr zur Nothwendig- keit machen. Das letzte Mal waren es die Veröffentlichungen des „Figaro" aus den Untersuchungsakten des Kassationshofes, die zu einer Wiederaufnahme der Erörterung Anlaß gaben, und setzt ist es der Rücktritt des Kriegsministers Jreycinet. der aus die Lage in Frankreich, wie sie sich durch die unglückselige „Asfaire" oder auch „große Affaire" — so sagt man neuerdings — herausgebildet hat, ein weiteres scharfes Schlaglicht wirft. Der äußerliche Grund der Demission des Herrn Freycinet ist eine an sich recht harmlose Schülerrevolte, die jüngst in einem militärischen Bildnngsinstitnt in Parts gegen einen der dort amtircndcn Professoren ansgebrochen war. weil der Herr es für angemessen gehalten hatte, einen geharnischten Aussatz zu Gunsten des Exkapitäns Dre»fuS zu veröffentlichen, und zwar in einer Form, die den militärisch-patriotischen Gefühlen der Zöglinge der Anstalt arg wider den Strich ging. Die Folge davon war. daß die Schüler dem revisionistischen Professor in der unter jungen Leuten üblichen wenig gewählten Art ihre Mißbilligung zum Ausdruck brachten. Das veranlaßte wiedemm den Schulkommandanten zum Eingreifen, der den Konflikt dadurch löste, daß ec gegen beide Theile nach dem Maße ihres Verschuldens vorging, gegen den Professor, indem er dessen Vorlesungen bis auf Weiteres suspendirte, und gegen die Skandalmacher. indem er ihnen eine Rüge ertheilte. Nach ge wöhnlichen Begriffen wäre dadurch diese rein inlerne militärische Angelegenheit endgiltig erledigt gewesen, nicht so jedoch nach der landläufigen demokratisch parlamentarischen Anschauungsweise, die der dritten französischen Republik eigenthvmlich ist. Die dis ziplinarische Maßregel der militärischen Schulbehörde gegen den breysusfreundlichen Professor, der seine amtliche Stellung zu einer nicht angemessenen Publizistischen Kundgebung mißbraucht hatte, brachte die RevisionSsreunde dermaßen in Harnisch, daß sie ganz und gar die Besonnenheit verloren und mit blindem stiermäßigem Wüthen in der Kammer gegen den Kriegsminister Frehcinet los- tuhren. Als Herr Frehcinet. ein wjähriger Greis, in vornehmer Ruhe den Lärmenden den Standpunkt klar zu machen und die ge troffenen Maßnahmen als korrekt zu vertheidigen suchte, wurde das Loben so arg, daß der Minister nicht weiter sprechen konnte und die Tribüne verlassen mußte. Man denke: ein in Ehren ergrauter Diener des Vaterlandes wird, während er als Kriegsminister den Standpunkt seiner Behörde vor der Kammer rechtfertigen will, von eben jenen „Republikanern" brutal niedergeschrien. die sonst nicht genug Wesens von der republikanischen „Freiheit und Duldsamkeit" zu machen wissen. Also nicht einmal ruhig angehört wird ein Minister, der es wagt, sei cs auch nur in einer ganz untergeord neten Sache, eine andere Meinung zu haben, als die verbissenen Parteigänger des Drehfus-Syndikats: das ist ein Terrorismus, der lebhaft an die Zeiten des Direktoriums der ersten Revolution erinnert. Herr Frehcinet, der ungeachtet feiner 70 Jahre immer noch leinen Mann steht, würde indessen schwerlich vor den parlamen tarischen Ungezogenheiten der Revisionssanatiker das Feld geräumt haben, wenn nicht tiefer liegende Ursachen seinen Entschluß zum Rücktritt zur Reife gebracht hätten. Die Revisionisten behaupten, die eigentliche Triebfeder der -Amtsniederlegung sei darin zu suchen, daß die Revision des Drehsus-Prozesses jetzt fest beschlossene Sache sei. Daraus ergebe sich die Nothwendigkcit einer Bestrafung der schuldigen Generale, und diese Ausgabe habe Freycinet nicht aus sich nehmen wollen, sondern sie seinem Nachfolger überlassen zu müssen geglaubt. Hier wird also dem verflossenen Kriegs minister die versteckte Unterstellung gemacht, daß er zwar im Grunde von der Unschuld des Dreyfus und der Schuld der Generale überzeugt sei. aber aus Furcht vor den Folgen nicht wage, von den hohen Militärs für die angeblich von ihnen be gangenen Strasthaten Rechenschaft zu sordem. In dasselbe Horn blasen getreulich auch die „freiwillig gouvernementalen" Revisions blätter der deutschen Presse. Da ist z. B- zu lesen, der vom Herrn Frehcinet gethane Schritt sei „die Folgewirkung des inneren Kon flikts. in den jeder französische Kriegsminister gerathen muß, der einerseits überzeugt ist von der Unschuld des Verurtheilten aus der Teuselsinsel und andererseits nicht den Muth besitzt, gegen das in der Armee verbreitete Vomrtheil, daß es sich beim Dreyfus-Prozeß um die Ehre des Heeres handle, mit thatkräftiger Entschlossenheit oufzutreten und die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen, welches Ranges und NamenS sie auch seien". So wird frisch daraus los fabulirt, während in Wirklichkeit Herr Freycinet gar nicht daran gedacht hat. auch nur mit einem Worte, geschweige denn durch eine amtliche Handlung seine angebliche Ueberzeugung von der Unschuld des ExkapltänS kund zu thun. Nach der anderen Richtung hat sich allerdings Herr Freycinet auch nicht engagirt, sondem sich in seiner Stellungnahme gegenüber der „Affaire" als Kriegsminister einer streng korrekten Haltung befleißigt. Eine der artige suchliche Zurückhaltung aber, in der die beste Gewähr einer unparteilichen Gerechtigkeit liegt, ist durchaus nicht nach dem Ge schmacks der Revisionisten, in deren Augen cS schon ein Verbrechen ist. wenn ein Minister nicht bedingungslos auf ihre Fahne schwört, sondem sich eine selbstständige UrtheilSsindung auf Grund persön lichen Eindringens in die Materie vorznbehalten wagt. Liegt denn nach dem gesammten Verhalten des Ministers wirklich der Gedanke so ganz außer dem Bereiche der Möglichkeit, daß Herr Frehcinet rurückgetreten sei, gerade weil er von der be haupteten Unschuld des Erkapitäns nicht überzeugt ist und es des halb auch nicht über sich gewinnen konnte, die trotzdem heran nahende Revision mit seinem Namen zu decken? Herr Frehcinet macht mindestens das halbe Dutzend von KriegSmimstem voll, die bis jetzt um der „Affaire" willen ihrem Amte den Rücken gewendet Hobe» i selbst wenn die neuen Kandidaten als mehr oder weniger ausgesprochene Anhänger der Revision ihr Amt übemahmen, ent puppten sie sich in kurzer Frist als Gegner der Revision und sprachen als Kriegsminister ihr unabänderliches „diou pEiimno". Das ist doch jedenfalls eine Thatiache, die besonnenen Politikern zu denken geben muß. Nun sind zwar die Revisionsanhünger schnell mit der bewelslosen Erklärung bei der Hand, die sammt- lichen Kriegsminister hätten in einen solchen Abgrund von Kor ruption in der obersten Leitung der Armee geschaut, daß sie aus Furcht vor den Folgen der Revision für das Ansehen des Heeres nicht für die Wiederholung des Prozesses einzutreten wagten. Da durch gerathen die Revisionisten aber in einen unlösbaren Wider spruch mit sich selbst, da sie ja doch die Ansicht, daß es sich bei der Dreysus-Affaire um die Ehre der Armee handle, für ein „Vor- urtheil" erklären. So ist die gesammte Haltung der Revisionisten unklar und verschwommen und macht in keinem Punkte jenen festen zielbewußten Eindruck, der von einer wirklich gerechten, aus scharfe überzeugende Beweismittel gestützten Sache ausgeht. Das sinn lose Wüthen, in das diese Leute aus einem so belanglosen Anlaß gerathen sind, wie ihn das unbedeutende Vorkommniß in der Pariser Militärschule darstellt, zeigt die sachliche Haltlosigkeit des revisionistischen Standpunktes in neuem Lichte und fordert zu der Anwendung des Wortes heraus: Vous vouc kücksr, msssisnrs, vou8 aver tort !" „Sie ereifern sich, meine Herren, folglich sind sie im Unrecht!" Es soll und braucht nicht geleugnet zu werden, daß im Laufe der „Affaire" manche Dinge ausgedeckt worden sind, die verschiedene Ossiziere mehr oder weniger belasten. Alle derartigen Enthüllungen haben aber noch nicht den einwandfreien unanfechtbaren Beweis geliefert, daß Dreyfus — abgesehen von dem formellen Revisions- gmnde der Nichtmittheiliing des geheimen Dokuments an den An geklagten und seinen Vertheidigcr — materiell zn Unrecht ver- urtheilt worden sei; im Gegeistheil sind zu Gunsten der anti- revisionistischen Auffassung mehrfache Kundgebungen erfolgt, denen eine ebenso starke moralische wie juristische Ueberzeugungskrast innewohnte. Solche Zeugnisse werden aber von den Revisionisten mit allen Mitteln dlskreditirt, verdächtigt, lächerlich gemacht. Ueberhaupt läust die Absicht der Revisionisten allem Anscheine nach darauf hinaus, den gesammten französischen Gcneralffab als dermaßen verfault hinzustellen, daß man sich von ihm eines ge rechten Urtheils in einer causa cetökrs a Is Dreyfus von vorn herein nicht zu versehen habe. An Stelle der fehlenden Einzel- beiveise für die behauptete Unschuld des Dreyfus soll die öffentliche Meinung mit einem allgemeinen Vorurtheil gegen die militärische Justiz und die hohen militärischen Würdenträger imprägnirt und aus dieser grundsätzlichen Voreingenommenheit heraus für die Revision zurechtgestutzt werden. Zu dem Zwecke wird Jeder, der nicht mit dem Syndikat unbesehen durch Dick und Dünn geht, als „Verräther" gebrandmarkt und aus dem rauchenden Altar der revisionistischen Verhetzung unerbittlich geopfert: das ist die Wahrheit über die augenblickliche Lage in Frankreich und dieser Hetze ist auch Herr Frehcinet erlegen Bon dem neuen Manne im kricgsministeriellcn Amte, dem Herrn Krantz, einem Sohne des Leiters der 1878er Weltausstellung, erhoffen die Revisionisten viel Eines ihrer deutschen Sprachrohre, die „Frkf. Ztg". meint, da der Präsident der Republik, HerrLoubet. an der raschen Lösung der Krisis mit geholfen habe, so dürfe man annehmen, daß die vollzogene Aendermig nicht blos einen Per sonenwechsel, sondern etwas mehr bedeute, und daß, nach dem Falle des Herrn Freycinet. nicht eine Verschlechterung, sondem eine Besserung der Lage in Bezug auf die „große Affaire" ein- treten werde. Vorsichtiger Weise spricht das Frankfurter Blatt nur von einer „Besserung der Lage in Bezug auf die große Affaire", schweigt sich dagegen über die zu erwartende Gestaltung der all gemeinen politische» Lage im Lande aus. Hier gilt auch heute übertreibt daher keineswegs, wenn er die durch den'Rücktntt .Herrn Jreycinet geschaffene Lage als sehr ernst bezeichnet. des Feruschretb- und Ferusprech-Berichte vom 8. Mai. Berlin. Das Abgeordnetenhaus überwies die Staats- Verträge zwischen Preußen, Braunschwelg, Bremen und Lippe wegen Vertiefung der Weser an die Kanatkommission und nahm dann in zweiter Lesimq das Volksschullehrer-Relictengesetz in der Fassung oer Kommission an, welche den Staatsbeitrag gegen über oer Regierungsvorlage erheblich erhöht. Seitens der Regiemng ist die Kommissionsfassung für unannehmbar erklärt worden. Berlin. Die kaiserliche Pacht „Hohenzollern" nimmt am 16. Juni den Kaffer bei Brunsbüttel an Bord, der den Regatten des Norddeutschen Regattavereins bei Cuxhaven beizuwohnen ge denkt. Am 2l Juni treffen der Kaiser und die Kaiserin in Kiel ein und verweilen dort während der Kieler Woche. Am 4- Juli geht in Travemünde der Kaiser an Bord der „Hohenzollern" und begleitet von dem Kreuzer „Hela" gedenkt der Kaiser die Nordland reise anzutreten, während die Kaiserin auf der Segelyacht.Iduna" nach Kiel zurückkehrt. — Wie in Hofkreisen verlautet, gedenkt die Herzogin Jutta von Mecklenbura-Strelitz aus Anregung ihres Bräutigams, des Erbprinzen Danilo griechisch-katholischen Kirche ttberzutretrn. Berlin erfolgen: daran soll sich die Cettinje im von Monten Der Uebert Vermählung knüpfen, megro, zur tritt soll in die in Heribst stattfinden würde. Die „Kreuzzeituna"'bemerkt dazuWir können, wie bei dem Nebertritte der Kaiserin Alexandra von Rußland und dem der Krön riechisch-katholiichen ' auem Ausdruck geben, daß eine Prinzessin Kirche, auch in diesen von Griechenland em Falle unserem tiefen Tochter auS einem alten jt"' . , alte.. Herrscherhause, das seit Jahrhunderten sich treu zur lutherischen Kirche gehalten hat. ihren Glauben wechselt Berlin. Der deutsche Generalkonsul in Avis, Gose, ist von Berlin aus angewiesen worden, sich an einer gemeinsamen Kundgebung zu bettzeiligen. welche sämmtlichen Samoanem das bevorstehende Eintreffen der Kommission bekannt geben und sie ermahnen soll, bis dahin ihre Streitigkeiten ruhen zu taffen. — Als Folge der Neuorganisation der obersten Marinebehörden weist der dem Bundesrathe vorliegende Nachtragsetat im Ganzen nur 3114 Mark Mehrkosten auf. Der Nachtragsetat fordert sin Ganzen 8.439,M> Mark, davon 1,642.250 Mark Theuerungszutagen für Unterbeamte: letzterer Betrag soll als widerruflich« und nicht pensionsmäßige Zulage gewährt werden Im Etat des aus wärtigen Amtes werden u. A gefordert 220,000 Mark zum An käufe eines Hauses für die Zweiganstalt des archäologischen Instituts in Athen. 50.000 Mark für Linderung der Hungersnoth im ost- afrikanischen Schutzgebiete, 100.000 Mark als Entschädigung für die Gebrüder Dcnhardt. Als Zuschuß zu den Kosten der Ausrüst ung der Südpolarexpedition sind als erste Rate 200,000 Mark ausgeietzt; die ganze Forderung beläuft sich aus 1,300,000 Mark, die sich auf fünf Jahre vertheilen. Zur Vervollständigung der Te!e- araphenanlngen sind 1,500,OM Mark eingestellt. — Für Morgen ist eine Sitzung des Centralausschusses der Reichsbank einberusen, in welcher eine Ermäßigung des Diskonts der Reichsbank vor geschlagen werden wird. Wahrscheinlich wird die Ermäßigung um >/2 Prozent beschlossen, so daß der Reichsbankdislont dann 4 Prozent betragen würde Bremerhaven. Ein Tourboot des Bremerhavener Ruder vereins kentert? aus der Weser. Drei der Insassen ertranken. Köln. Das Domkapitel wählte den bisherigen Generalvikar Dr. Kreutzweld zum Kapitelvikar. Dortmund. Im Emskanal erfolgte bei dem Orte Lad bergen ein großer Dammrutsch aus einer Strecke von 50 Meter. Weimar Der König von Schweden ist heute Mittag noch Berlin abgereist. Görlitz. Das gestern aus 2,85 Meter gestiegene Hochwasser der Neiße sank aus 2 Meter — Die Vereinigung der Industriellen von Reichenberg und Umgebung beschloß, den geforderten ^ehn- stundentag den Textilarbeitern nicht zu bewilligen. Die für Sonn tag festgesetzt gewesene Volksversammlung wurde verboten Breslau. Das Hochwasser hat im Lause des Sonntags j den Höhepunkt überschritten. In Liegnitz trieb ein menschlicher Leichnam die Kahbach hinunter. In Krcssenbach, einem Nebenfluß der Glatzer Neiße, ertranken ein lÄähriger Knabe und ein Mhriges Mädchen. An vielen Orten sind Wasserwekiren zum ersten Mal in Thätigkeit getreten und haben sich sehr bewährt. Die Bober- Brücke bei Mauer (Löwenbergs, die größte durch Pioniere erbaute Nachdrücke, wurde vom Hochwasser zerstört. Prag. Aus ganz Böhmen wird infolge von Regengüssen ochwasser gemeldet, jedoch droht un keiner Stelle unmittelbare efahc, Brünn. In der heutigen Versammluim der ausständischen Textilarbeiter warnten die Redner vor einer Berauickung der For derung eines Zehnstundentages mit der Forderung der Lohnerhöh ung. Es wurde eine Resolution angenommen, in welcher das Ausstandskomitee beauftragt wird, im geeigneten Augenblick mit der Frage der Lohnerhöhung on die Fabrikanten hecanzutreteu. I» der Versammlung wurde zur Kenutniß gebracht, daß die Gewerk leiste in Hussowitz an die Statthalterci em Gesuch richten werden, um die Beilegung des Ausstandes in die Wege zu leiten. Die Versammlung ging in Ruhe auseinander Fium c. Auf den hier gestern Abend abgeganaenen Schnell - zug fiel, kurz nachdem er die hiesige Station verlnffeu hatte, ein circa 30 Centner schwerer Felsblock nieder Ein Waggon zweite. Klaffe wurde zertrümmert: eine Dame, welche sich mit ihrem Kind, im Waggon befand, ist jedoch wunderbarer Weise nur leicht verletzt worden. * Paris. Deputirtcnkammer. Drr Ministerpräsident Dupny erklärt aus eine Anfrage Berry's. Freycinet's Demission habe keinen anderen Grund, als den amtlich bekannt gegebenen. Das Ministerium habe die Ansicht bezüglich der Behandlung der Revision nicht ge wechselt Aus eine Anfrage Laues' erklärt Dupuv, es sei unrichtig, daß zwischen Freycinet und Delcasse Meinungsverschiedenheiten über die Angelegenheit Paleologue bestanden chatten. Die Kammer nahm hierauf die einfache Tagesordnung mit 444 gegen 67 Stimmen an. Lissabon. Ein starkes englisches Geschwader^ trifft am Mittwoch hier ein. das deutsche Geschwader wird am Sonnabend hier erwartet. London. Nach einer Petersburger Meldung der „Daily News" wurde der Botschafter v. Staat vom Czaren empfangen, der sein Programm für die Friedenskonferenz entwickelte und be sonderen Nachdruck aus die folgende» Punkte legte, Verwirklichung eines olbigatorischen Schiedsgerichts, entweder als Areovag mehrerer Großmächte, oder als Sondertribunal, zusammengesetzt aus Vertretern der Großmächte: ferner freundliche Vermittelung einer dritten Macht. — Die „Daily Chronicle" erfährt, obwohl kein Ultimatum o» Transvaal gesandt worden sei, so schlöffen Chamberlain's Depeschen in Ton und Geist eine Verständigung aus und auch Milner's Depeschen an die heimische Regierung feien durchaus nicht i» veriöhnlichem Sinne gehalten. Das sei ein deutliches Zeichen dafür, daß die Regierung beabsichtige, die Regelung der Angelegenheit zu erzwingen, selbst auf die Gefahr eines Krieges. Sofia, gen Sobranje Kandidaten. 4 resultate stehen noch ans. Die heutige BerlinerBörse eröffnet«: fest bei mäßig er höhten Kursen, Nur Türkenloose waren stark angeboten und er fuhren empfindliche Kursabstriche, Für Bergwerke bestand bedeutende Kauflust, namentlich waren Hüttenwerthe lebhaft gefragt und steigend, späterhin trat jedoch auf diesem Gebiet ein starker Rück schlag ein aus die Nachricht über die Streikbewegung im Saar- gebiet. Banken gut behauptet, Handelsantheilc weiter anziehend. Von Eisenbahnen lagen deutsch-östliche fest auf günstige Ernte aussichten in Rußland, auch Dortmund-Gronauer gefragt, italie nische und amerikanische Bahnen steigend. Von fremden Rente» notirten Argentinier auf das Sinken des GoldagioS. sowie Italiener hoher. Delwche Anleihen fest. Jndnstriepapiere schwankend. Die Börse schloß ruhig aber vorwiegend fest. Privat- diSkont M/» Prozent. — Am Spiritus-Markt gab der Loco preis ca. 50. die Termmpreise etwa 20 Pfg. nach. 70er wurde Mk. gehandelt. Am Getreide-Markt ! mit 40 s. schäst ganz unbedeutend, anregung fehlte gänzlich. . 'sicher Angebot veranlaßten idc gingen um 1 bis 1.50 Mk. Roggen mit 151 Mk. gehandelt, Hafer ziem! war das Ge- , di« Maiabschlnffe sind erledigt und Oie» . Die günstige Witterung und vermehrte Iahten Abgabclust. Die Preise fr eize, sich ehr für Brot- wurde mit unverändert. cv s i K, sr es »r s s »v 2-? s*' 2 n L- ?>o Sll5ov'8 LieruvSelv i
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