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Dresdner Nachrichten : 24.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-24
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.07.1881
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DrvsÄvll 1881. »rVeUU ««,«« »r«,7 u»r „ ter <kF«dN,oi>: Maücnliraßk >3. >t,»nem»n>»»rei» »tertelstirlt» »Mar« »o isige.. dun«, dir Vast » Mark 7L Psar »lumm. IO Pfg«. »ufla», 37000 «rrmpl. Kür dirHückaarrtiiiaelandlerM»- «isochilr macht sich die Redaktion nicht »erdindlich. Ilnnoncen für uns nehme» an: Tie «»»om'en-lNurcaur v.vaai«»- Kal» » 0«sl«r; - «„»als Mott»; — »oull« L «am».: — 2«»«lldrn»anr; «. M»Ue. kn Ädrii»: - «tad. «teij in Maadebulg: — 2. «ar<» L> Sa. tu Halle: — Steiner in Häufung. Hagevkatt für MM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörfenbericht, Fremdenliste. Oixarvlloii, 1'UrLl8ek« 1'adttLv, 8 LpsvirUitLton 8 Oonipa^iilv 'l'itduk- uuck Oixarvl.tvL-k'udrikou, Drvsckvu ß ttitvÄ«rI»8« L'raxvrnti »„„Q 4<s. § ULrtMLMI L §LLM, 17, vis-tl-vi» ckcnu tvünigl. steblolls. INgono 1'tll» ilcatio» unscn'or 24i tikot im gl,^^t>'U Llllüsstabu unck ein iu aller» Gluckt'» vollkomineiit'sll'» rewIIimMVotlaltrir» Iii88tr» uns tiiiwielckliol» ^ukiialil u»>l Iiilligon t'ivis,» selbst, Iu» Icivinsten lliiikliult!» »us8vrgv«öt>niiobe Vortbeilo Ineleu. LS. ^rravx. Snierat« „erden Mariealteatz« I» »>» Nachm. » Uhr aaaea»«»«,. eonula,» dl- «,«»,« t»Udr. Au Sicuiladt nur an Wochen»,en: ar. tUoilrichiiie Nr. bdu'Rachm.NUiir. — Tie cmlvaltive Pcilieelle koilit >'- P,,e. Si»llr»aildl U0 Pige. itinc Garantie tiir da» nächst- »agier Srlchrinen der Jnierot« wird nicht ,c,«d«n. Auiwa.Il,e Annoncen - Aufträge tionunbrlanntcut-crioneniineilrin mir nur ,r,rn PiLnnmerand»- iiahlu«,durch »lrirsniarlen oder U-onr>nzahlun,. Ach, Süden toilcn >, P'g- 2»srrale lur dir Nlonlag- Ruuuncr oder nach einem öciuage die Petitzeri« L> PI. LTuiIoLt FLOSSE, D»v86vn, ^»uou<rvi»-I2xi»««INtoii, 8 eü>tu»»r>»1 4, I., tzj iicäoeäcvt.Xii/oi^o» in all» ^oituneon clor >V«.4t /u Original- !N suvison mul ^irrvuliet bvi >Vitr<t«rrIiolun^crll tialiatt. tiosrvu- ^ vorauseiiliigi-, Katalu^-o, OüortonannLdm» «rsl-jv. 4ockv^us- liuutt, Iiceoityillizzst. Don Muxon 1a^ ununtoobroobou I^sssillUpIplkstMIII Paris. 25 Zöglinge der Niilitärschule aus der Anstalt entlassen und in die Regimenter eingereiht, wo sie llllbllttbtb^lllllllll» zu Saint Cnr, ivelche der Messe zne Feier des 5 Jahre als Soldaten zweiter -llasse dienen sollen. Geburtstages des Grafen Lbainbvrd beiueivolml batten, wurde»« «r. ZV». Witterung vom 27. Juli Barometer nach Oskar Billold, Wallstraße Ni ,Ndd«. 7 N.) 7«8 Nkül., ieit gestern 2 Mill. gcsttegrn. Tstcrnivmetrogr. n. Stenum.: Temp. I«" W., »iedr Temv. »»Sü.. höchste Tcmv. 2! »W. Srirst LSind. Brdecht. anihcilernd. Allssichten für den 24. Juli: Veränderlich, ziemlich warm, Neigung zu Niederschlägen. Sonntag, A4. Juli. Für die Monate August «ud Seplember werden AbonuemeutS auf die „Dresdner Nachrichten" iu der Expedition, Martenstratze Nr. L», zu I Mark 70 Pfg„ sowie für auswärts bet den Postämtern z» L Mark 84 Pfg. angenommen. verantwortlicher Mcdaeteur für Politisches Emil Biercti tu Dresden In der Verfolgung einer zielbewussten, kräftigen Kolonialpolitik dürfen wir Deutschen uns nicht durch die Mißerfolge der Franzosen niit der Kolonisirung Algeriens irre machen lassen. In dem halben Fahrhundcrte, da die Franzosen dort sind, haben sic es allerdings nicht verstanden, befriedigende und befestigte Zustände zu schaffen. Augenblicklich bedroht ein gefährlicher Aufstand den Besih der Ko lonie überhaupt. Frankreich muß sic gleichsam ein zweites Mal wieder erobern. Daß ihm dioS gelingt, daran ist nicht zu zweifeln. Das Uebergewicht seiner militärischen Machtmittel über die der auf ständischen Araber ist zu unverhältnißmässig. Die französischen Ge neräle werden natürlich erst den kleinen Krieg, wie ihn die Sölmc der Wüste erfolgreich betreiben, lernen müssen. Nach Beginn der Regenzeit wird aber das Aufgebot der großen Streitkräftc Frank reichs den Aufstand so sicher Niederschlagen, wie dies bei früheren Erhebungen der eingeborenen Bevölkerung geschah. Bis dahin werden die Beduinen den Vorsprung des gewohnten Klimas zu Mordanschlägen und Raubzügen benutzen: die Franzosen suchen ihre Niederlassungen soviel als möglich zu decken und gehen mit dem Plane um, das Dell, d. h. das fruchtbare dichtbesiedelte Küstenland mit seinen Hochebenen durch einen Kranz von Befestigungen vor diesen Raubzügen zu schützen. Einstweilen aber sind sic nach dem besten Systeme einer Kolonialpolitik noch auf der Suche. Nachdem sie fortwährend mit den Systemen geschwankt, bald ein strammes Militnrrcgiment, bald eine bürgerliche Verwaltung eingesührt, unter Napoleon sogar von der Errichtung eines arabischen Königreichs geträumt haben, leuchtet ihnen jetzt die Vertreibung der Araber aus dem Teil als die vorzüglichste Methode ein. Sie wollen mit diesen Eingeborenen verfahren wie die Nordamerikancr mit den Fndianern Die Gefährlichkeit dieses Unterfangens liegt nahe genug. Die Araber sind nicht ein gänzlich uncivilisirtcs Volk, das durch die Berührung mit einer hohen Kultur dem Untergänge verfällt; jene halbeivili- sirten Stämme haben einen gewissen geistigen Kern von Selbst ständigkeit und 2Vs Millionen Eingeborene lassen sich nicht so leicht vertreiben, verbannen oder vertilgen. Frankreich hat für die Kolo nisation des eroberten Nordafrika Bedeutendes geleistet. Der deutsche Afrikareiscnde Gerard Rohlfs bewunderte unverhohlen diese Thatcn der Franzosen und er bemitleidet Die, „welche noch jetzt zu be haupten wagen, daß die Franzosen nicht zu kolonisircn verstehen". Unter den ungünstigsten Verhältnissen hat Frankreich in Algier Eisenbahnen und 7000 Kilometer Landstraßen gebaut, Brücken ge schlagen, die Seehäfen vertieft, Lcuchtthürine errichtet, in der Wüste Sahara Brunnen gegraben, die täglich mehr als 25,000 Kubikmeter Wasser spenden» über 50,000 Hektaren Landes bewässert, Sümpfe ausgctrocknet, Schulen ins Leben gerufen, Fabriken etablirt und dergl. mehr. Wenn trotzdem das eigentliche Kolonisationswcrk nicht entsprechend gedeiht, so liegt das nicht blos an den argen Vermal tungssünden der Franzosen, der Unfähigkeit ihrer Gencralgonver- neure, dem unglaublichen Wechsel des Personals, dem ewigen Schwanken zwischen verschiedenen Systemen, der Schwerfälligkeit und Härte ihrer Vcrwaltungsgrundsätze u. dcrgl. m., sondern hauptsächlich in dem mangelnden Zuflüsse europäischen Mcnschenmaterials. Ver- bältnißmäßig wenig europäische Kolonisten sitzen cingcsprengt in mitten der fanatischen, diebischen und grausamen arabischen Urbcvöl kcrung. Und von den Europäern bilden die Franzosen, abgesehen von dem Militär, durchaus nicht die Mehrheit. Spanier, Italiener und namentlich auch Deutsche, besonders aus Elsaß, übcrwiegcn mit anderen Nationalitäten die herrschenden Franzosen. Ein geistvoller französischer Nationalökonom, Leroy-Bcaulicu, blickt deshalb sehr trübe in die Zukunft. Die Bevölkerung Frankreichs nimmt infolge d s unnatürlichen Zweikindersystcms nur sehr langsam zu. Die wenigsten der französischen Ehen sind mit mehr als 2 Kindern ge segnet. Stirbt eines, so ist wohl bald Ersatz da, aber ohne Todes fall giebt selten eine französische Mutter mehr als einem Kindcr- paare das Leben. Man fürchtet, daß in Frankreich in nicht ferner Zeit die Zahl der Geburten auf die der Todesfälle hcrabsinkt. Der Verlust von Elsaß-Lothringen war u. A. auch deshalb für Frank reich so schmerzhaft» weil ihm damit Provinzen entrissen wurden, deren natürlichere, nicht so in die Laster der Ucbcrkultur eingcweihte deutsche Bevölkerung ihm bis dahin ein stets sich verjüngendes Menschcnmaterial stellte. Es mangelt also in Frankreich an jedem Druck zur Auswanderung, cs fehlt sonach Das, was vorzugsweise zur Gründung von Kolonien drängt und diese, sind sie einmal ge gründet, fortwährend nährt und erhält. Wir Deutsche haben, wie männiglich bekannt, Uebcrfluh an Menschen. Diese erste aller Vorbedingungen zur Kolonisation ist bei uns in reichster Fülle vor handen. Was uns fehlt, das ist das Land. Auf die Gewinnung eines solchen müssen die Blicke unserer Staatsmänner gerichtet sein. Hieran die Nation unausgesetzt zu mahnen, halten wir für eine patriotische Pflicht. Für heute lag uns daran, den Einwand zu entkräften, den man leicht aus dem üblen Vor gänge der Franzosen mit der Kolonisirung Nordafrikas gegen diese Maßregel selbst herleiten könnte. DaS Bedeutsamste der Ereignisse in der inneren Politik Deutschlands ist die bevorstehende Verstaatlichung zweier großer Balmnetze Preußens. Die Bergisch-Märkische und die Anhaltcr Bahn sind dazu auSerseben. den Staatübalmbcsitz Preußens zu ver vollständigen und abcnrnnden. An dem Durchsetzen dieser Projekte durch den Minister Maybach ist nicht zu zweifeln, "stur mit Be dauern kann man den Untergang dieser ausgezeichnet verwalteten Privateiscnbabnen sehen. Zwar hat bisher die Presse der Regierung in ihrem unsäglich hochmüllngem Tone die Absicht abgelengnet, aber nun setzt Maybach doch seinen Willen gegen den Finanzminister Bitter durch, der die preußischen Finanzen nicht um die Mi llionen - Schuldenlast dieser neuen Balmenkänse belasten möchte. Jene beiden Bahnen haben den Anforderungen des Verkehrs in einer Weise entsprochen, an der sich die preußischen Stnatübahnen nur ein Muster nehmen könnten. Viele Fortschritte im Eisenbahnwesen verdanken ihrer Intelligenz und Betriebsamkeit das Entstehen. Diese Eoncnrrcn; in Verbesserungen fällt künftig weg; die An regung zu Neuerungen fehlt und Daü würde sich noch weit fühl barer machen, wenn auch noch die anderen deutschen Stnatsbahnen von einer Eentralstelle in Berlin verwaltet würden. Die politische Macht, welche die Regierung hierdurch in ihren Händen vereinigt, ist auch nicht unbedenklich. Auch liegt cs in der Natur der Sache, daß die preußische Staatsbalmvcrivaltnng künftig mit er höhtem Drucke auf die Entschließungen der übrigen deutschen Staatsbahnen einwirken kann, wenn sie will. Und manchmal will sie. In Dresden und Karlsruhe muß man von den Machtzuwachs- gclüstcn Wind gehabt haben, denn Sachsen und Baden haben jüngst ziemlich gleichzeitig eine Maßregel getroffen, welche wohl geeignet ist, ihren werthvollcn Bahnbcfftz mit einer neuen Garantie zu schützen. Es ist dies die Einsetzung eines besonderen Eiscnbahnrathcs, bestehend aus srcigcwähltcn Notabilitäten des Handels, des Ackerbaues und der Gewerbe. Ihr Beirath soll dazu dienen, die Wünsche und Bedürfnisse des Publikums betreffs des Bahnbetriebes leichter zu verwirklichen und die Staatsbahnen immer leistungsfähiger zu machen, damit nicht Beschwerden erhoben werden, aus denen man nur allzugern und gar nicht ungeschickt Anklagen gegen den Bahnbcsitz der Mittelstädten über haupt zu modeln weiß. Ein solcher Eisenbahnrath fungirt mit bestem Erfolge bereits in Würtemberg. Warum ruft -Herr May bach nicht diese Institution in Preußen ins Leben? Neueste Telearamme ver „Dresdner Nachr." vom 23. Juli. Berlin. Als Ort der Kaiserzusaunnenkunst ist jetzt definitiv Gastcin in Aussicht genommen. Kaiser Franz Josef wird sich in den ersten Tagen des August dorthin begeben. Paris. Die Neuwahlen sind auf den 2l.August anberaumt. — Die HandclsvcrtragSverhandlungen mit England werden im September fortgesetzt. — Aus Kairouan werden Unterwerfungs erklärungen gemeldet. Stämme, welche den Aufstand vorbereiteten, gaben das Vorhaben auf. In Gabes, Susa und Djerba ist die Ruhe hcrgcstcllt. In Konstantine herrscht vollständige Ruhe. Paris. Das neue gambettistische Deutschen-Hetzblatt „Paris" bringt einen Artikel „Die Deutschen in Paris", worin cs, an ein Circular des hiesigen deutschen Turnvereins anknüpscnd, welcher darin seine Vermittelung zwischen Pariser Geschäfts häusern und jungen, Stellungen suchenden deutschen Kauf- lenten anbietct, in hetzender Weise die Regierung auf diese deutsche Propaganda" und auf dies „organisirte Spioncnwescn durch geheime Komitees" aufmerksam macht, sowie gegen die „illoyale Konkurrenz" protcslirt, die damit französischen jungen Kauflcutcn gemacht werde. So 0 a. Der frühere Minister des Acußcren Zankoff und Slavickoy sind in Plenum verhaftet worden. Berliner Börse. In Eisenbalmpapicren infolge der Ver staatlichungs-Offerten enormes Geschäft, namentlich iii Bergischcn und Anhaitischen. Von anderen Bahnpapieren erzielten besonders Obcrschlesischc (2 Proccnt höher), Thüringer, Männer und Mecklen burger Avancen. Man nimmt an, daß die Aktionäre der Ber gischcn die Regicrungs - Offerte acceptiren, die Aktionäre der Anhaltischcn dagegen die Offerte einer Rente von 5' i Proc. zurückwcisen werden. In letzterer Beziehung ist man der Meinung, daß die Regierung mit diesem Angebot noch nicht das letzte Wort ge sprochen habe. Im klebrigen ging es still zu. Credit 034Ve—1 Ve—3Vs, 2 M., Franzosen 6>3Vs—k3 M. niedriger. Lombarden 210-5'?,' bis O'/r.l'/M. höher. Kassabahnen erfuhrenBcsscrungen. Bankenschwächer. Cassabankcn unbeachtet, aber ziemlich fest; von sächsischen waren Sächsische und Leipziger Disconlo je ' 2 Proc. höher, die übrigen etwas schwächer. Bergwerke vielfach etwas niedriger, trotz höherer Glasgow-Meldung. Industrien still, nachgebend: sächsische be hauptet' Glauziger Zucker kV» Proc. hölicr. Inländische Fonds und Prioritäten fest, etwas lebhafter. Lcstcrr. Prioritäten lustlos. Ausländische Fonds still. Lokales und Sächsisches. — Das Königliche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts läßt uns bezüglich des in unserem Blatte befindlichen, das vormals G erstka m p 'schc Villcngrundstück in Loschwitz betreffenden Artikels eröffnen, daß Henn Scherbe! Seiten des König!. Ministeriums eine Zusage betreffs Unkündbarkcit der auf dein Grundstücke hastenden 40,MO Thaler nicht gemacht worden sei. Betagte 40,000 Thaler seien rückständige Kausgcldcr, welche keinen Bestandttbeil des 'Vermögens der voni verstorbenen Kommissions rath Gerstkamp zu Gunsten des hiesigen Polytechnikums errichteten, nicht beim Ministerium des Innern, sondern beim Kultusministerium verwalteten Stiftung bilden, sondern dem bevormundeten Sohne des Stifters eigcntmimlich zugchörcn. Das König!. Ministerium habe sich deshalb nicht in der Lage befunden, über jene 40,000 Thaler irgendwie zu disponircn. Dagegen habe cingezogcner Er kundigung zufolge der Vormund des Herrn Gerstkamp iuu. Herrn Scherbe! zwar auch keine irgend bindende Zusage auf fernere Be- lassung dieses Kapitals gegeben, aber auch in dem hinsichtlich des Grundstücks neuerdings stattgesundenen Bcsitzwechscl bis jetzt keinen ausreichenden Grund gefunden, die Kündigung des Kapitals, zu welcher sonst irgendwelche Veranlassung nicht Vorgelegen habe, bei der Vormnndschaftsbchördc zu beantragen. — Herr Scherbe! seiner seits ersucht uns, mitzuthcilen, daß der Vau seines Fabrikgebäudes kaum den 20. Tbeil des zum Villcnkompleic gehörenden Bodens beanspruche, so daß der Charakter des VillcngrundstUckeü als solches nicht geschädigt werde. Der Ban komme dicht an die Bautzner Chaussee zu stehen, sei von der Elbscitc gar nicht zu erblicke» und beeinträchtige daher nicht das Panorama der Elblandschaft. Das Gebäude solle eine monumentale Faeade erhalten; die zuständigen Behörden hätten keinerlei sanitäre Bedenken gegen den Bau; die Maschinen würden völlig geruch- und geräuschlos arbeiten. — Präsident Garfield hat kurz vor seiner Verwundung die Er nennung von 20 neuen amerikanischen C 0 nsuln vollzogen, von denen 3 auf Deutschland entfallen. Der Eonsul Mongomery in Leipzig, der nach Brüssel geht, wird durch Robert Laird Collier von Iowa ersetzt. — In der Erzgießerci von Albert Vierling wurde gestern Nachmittag die zum Nationaldcnkinal auf dem Niederwald gehörige Kolossalfigur der Pt 0 scl im Guß vollendet. Einige Schüler des Meister Schilling, der selbst nicht erscheinen konnte, wohnten dem interessanten Schauspiel bei. Weißlich leuchtend, schoß die feurige Masse flüssigen Erzes aus dem Hochofen durch den Kanal nach der sestgeniaucrt in der Erde stehenden, in Lclnn gebrannten Form, die von dem Gypsmodcll der Flußgöttin sorgfältig genommen worden war. Bis der Guß sich verkühlt, kann wohl eure Woche vergehen; dann erst wird der Mantel zerschlagen und der Erzgicßer sich über zeugen, „ob das Werk gelang ?" Hr. Bierling wird, wenn dies der Fall, die Mosel öffentlich ausstellen. — Mit bankenswertber Strenge verbüket die Obrigkeit jede Störung des Verkehrs in de» Straße» und aus den Trottoirs. Denn baö Leben einer Großstadt gleicht einem Strome und duldet kein Hinderniß. Jeder Stcln tcö Anstoßes wirb bcSbalb beseitigt, jede Ecke, jede Marguise, jeder Fensterladen wirb ver- bräugk, sogar daö Zahlbret der Bäcker wirb vom Trottoir weg in tieHausflur verwicscn. Einzig den Hausberren Ist eineStuö- nahmc gestattet. Wer ein Haus baut, darf getrost V» Elle, selbst Elle vom Trottoir abscbnciten und für immer zum Bau ver wenden. Man cnticbuidigt ratz mit dem Worte: architek tonischer Vorsprung nnv giebt solchen Vorsprüngen auch »ock' recht scharie Eckcn und .Kante», an denen man beim AuS- gleilen sich den Kops zerschellen kann. Daß dadurch dem Nach bar, welcher bescheiden i» der Fluchtlinie baute, die Aussicht verkürzt wird, kommt nicht in Frage. Allein die Straßen Dres dens sind ohnehin eng genug, und es sollte daher jener vormärz- liche Ucbcrgriff verboten werden. Wer architektonisch bauen will, mag auf seine .Kosten ei »rücken, nicht aber aus Stattkosten die Straßcnflucht schmälern. — Po st. Scit ciniacr Zcit werden hier während der Packet- besicllfahrten von den Postpacketbestellern, sowohl innerhalb der Häuser, ivelche sie zum Zwecke der Bestellung betreten, als an den jenigen Steilen, wo ibr Fubrwcrk anhält, Packele an gen om ni c n. Via» kann auch durch frankirte Schreiben oder Postkarten bei dem Postamt I. am Postplatz dir Abbolnng von Parteien aus der Wobnung bestellen. Die Frankirnng der Packctc ist wie bei der Aufgabe am Schalter zulässig; ist aber die Höbe dcS Frankos dem Packelbeslclier nicht genau bekannt, so hat man den ungefähren Betrag dev Frankos an den Packetbcstellcr zu entrichten, welcher die Frankirnng am Postschaltcr besorgt und den etwaigen Ueber- schuß bei der nächsten Umfahrt dem Absender zurückbringt. Für die Einsainmlnng und Ueberfübrung der Packete zur Postannahmc- stellc wird eine Gebübr in der Höhe des tarifmäßigen Bestellgeldes tnr Packctc gleichen Gewichts erhoben. Von den Packetbestellern bedingungsiveijt' angenommene Packctc, welche den Vorschriften über Verpackung, Aufschrift n. s. w. nicht entsprechen, werden, sofern die Postannalnnestcllen die Mängel nicht selbst zu beseitigen ver- — Gestern fand bei Sr. Mas. dein König in Pillnitz H 0 f - tafcl statt, an welcher die zur Zeit an der Universität Leipzig, ... «>, c ^ 1, stndirenden Prinzen Alexander von Äkecklenburg-Strelitz, Ernst von ^ "wgcn, den Ablcndern bei der nächsten Umfahrt wieder -«gestellt. Sachsen-Meiningen und Erbprinz Rcnß j. L. Tbeil »abmen. ! — Mit jenem bereits erwälmtcn Urheber von zugcslandencr - Die Oberchaufteewärtcr Hcinze in Oschatz unb Utzicmann Maßen 13 Brändcn in Königs berück und Umgegend, dem noch in Naundorf erhielten daö A l brecht 8 kreuz. — Geh. Negierungsrath Lehmann ist nunmehr nach bis heriger interimistischer Verwaltung des Sekretariats der Akademie der bildenden Künste definitiv in diese Stellung eingesetzt worden. — Angekoinmen: der kaiserlich russische Gcnerallieutenant von B 0 gdan 0 witsch ans Berlin. — Pkit dem Dnmpfwagcn, zu Schiff und in Omnibussen gingen in den gestrigen Morgenstunden die 200 jungen Ferienk 010 - niste n nach ihren verschiedenen Luftkurorten ab. Es waren zwar nicht 18jäbrigen Fleischcrgcscllcn Sicker aus Ncukrrch, scheint cs eine ganz eigene Bewandtnis, zu haben: cs scheint, baß derselbe mit der Manie bcbastct ist, Feuer anzulegen, also daß er mit ge störtem oder irregeleitetem Geiste gehandelt hat. Am 18. d. sollte vor dem Landgericht Bautzen die Hauptverhandlung gegen ihn abgclialtcn werden, allein sie ward vertagt, weil der Bcnheidigcr ausdrücklich ein gcrichtsärztliches Gutachten beantragte. In vor Tbat bat der Angeklagte als einziges Motiv z» den Brandstiftungen nur den unwiderstehlichen Drang, Feuer zu sehen,^angegeben und keine wohlhabenden Gcuckefahrer, auch spielte kein Orchester auf j cS haben sich nirgend Motive, wie Rachsucht, Vosbeck u. s. w. den Balmbösen, aber cs ging recht lcblmft und herzlich zu. Viele! erblicken lassen. Sickert sagt einfach, er könne nicht anders, er babe Angcbürige der kleinen schwächlichen Wanderer begleiteten sic bis jedesmal vor Begierde gezittert, bis er die Tbat vollbracht zur Abfahrt; die Trennung siet beiden Thcilcn nicht sauer — die gcbabt. Jedenfalls hört man demnächst Weiteres über den eigen- Müttcr entließen dankbaren Herzens und guten Mutlis ihre Lieb-1 thümlichcn Fall. lingc, wissen sic doch, daß cs ihnen draußen aut gehen wird und! - Bczüylich der gestern unter„TagkSgeschickcke" mitgetbrlltcn die Kleinen wieder ließen bei der Abfahrt mit ihren Stimmchcn Verhaltung einer Hochslaplcrin in Wien, kann noch nachgetragen ein fröhliches Hoch! ertönen. Eigeickhümlich ist es, daß die Kinder werde», daß der erwähnte „Sekretär" der angeblichen Gräfin der Droschkenkutscher und Briefträger ein verbältnißmäßig großes ein erst Im April d. I. entlassener Gast des Z u ch t h a u teü Waldbcim war, wo er mehriäbrlge Straft wegen Falsch- miinzcrct verbüßte Er heißt Ernst Brandenburg und stammt aus Trcvl'ln in Preußen. Seine „Gebieterin", die 4alm1 Gräfin, ist seine Ebck a». - Am 7. und st. August hält der iächstsche Jngenteur- und A rchitekten - Verei» seine 102. Hauptverlammluna tn Gera ab. - Außer der schon erwähnten Dame, welche neulich Abend In der Neustadt mit einer ätzenden Flüssigkeit begossen wurde, ls» dasselbe um annähernd dieselbe Zeit auch einem Mad- Eoickingcnt zu den schwächlichen Kindern stellen. Liegt dies in dem zu geringen Einkommen ? DaS Comitu war vollzählig bei den verschiedenen Abfahrten anwesend, Herr Direktor Kunatb hatte die Freude, den kleinen Kolonisten noch vielerlei Spielzeug zu Spielen im Freien, geschenkt von Herrn Bargo», stattliche Würste vom Fleischcrmcister Böhme (Scheffelgassc) und besoiwers große Drcier- brodc von den Bäckermeistern Berger (Wilsdrnfferstraßc) unv Hcimbach (Ehristianslraßc) auf die Reise mitgcben zu können. Heute bereits genießen 200 Kinder Dresdner Einwohner jubelnd die er quickliche Luft eines herrlichen Iulisonickagü im Freien! — Auch in der nächsten Umgebung Dresdens hat der R 0 gchcn, und zwar In der Hauptstraße passirt. Die Flüssigkeit soll acnschnitt begonnen. Ausdcn südlich gelegenen Feldern des nach Angabe des Mädchens von Oden gekommen sein» tbre Ockonom Lubck sah man gestern Morgen die ersten „Puvven" stehen! > Schädlichkeit wurde aber auch In diesem Falle nicht sofort bemerkt.
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