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«I 7L. Jahrgang, Sk 191 Abenö-Ausgabe »» ck 0«, L olinak liM», ekmn rm«>» erdon, «leben lbr -NM , Die »leite, unoio, maus, l aut. Braut. Pont« »man» Ülcger inbock bröber ilbnick lterde» chatte, Udr 0I-«L Mustk. I.iürd. ander- i!ie e« >or«»- r: Di, >bb»a Mau l«r col» el 'ekinb. Lteiner tkietei» Becker Naal itamue ltenbe» zäbni, tSütbe Willi eiibcr, Bainer lobte!» llbber, iedrick »-«s«k 1-2?^ -»-u. nt. II« ihre» ». err mi» Kein Laote Lol» Erdoei ^ieibi, -Volke Tertien rlmanr Cotta Ke» Kochel lubbeck Iiedler aman» Oiiberl adiner» I«1«t -iei?bil» ins unt eoit totteioi chrabn Tekla» Plate, Kue'- itudwt, Bera Lao» Kür» ls.-Tirl in bau» Man Ubr av. «tor ulz unt Je« Or»a ikleet Ccku! ldcrttnn Lchu» rcharb, ramme» Oer» Schul» .»leck Ubr. Dte««lag, 2«. April 1926 Gegründet 18S« »n»»-n1»rM: ««chNcht», »«»»„ Ueroipreckier-Lammelnumm«: 2S 241 «»» I», NachweiprLche: 20 011 b«nit ».IO Mark. »°m »6. bla »o. «Ipril >»«» de, Ickftlich „uermaliger Kulrellung Ira« «m <5LMg5»Wöl)Ul)k Voltbetliaavreil tiir Monat April u Marl ob»e Posl«ustellung«,ebühr. »i«,e»n«mme, ,» «seani»». Die »In»einen werden nach «oldmar! berechnet! die einlvaMge »0 mm breile Zeile für ' — ' auowLri» »0 kimniiienantet.ien und Ltellenaeluche ohne Rabat» «!»" aUch äd Pta.' die Utt mm breite ReNameieije »no Pts-, außerbalb ^ i5>, P»g, Llleriengebichr SN Bta- »luowbrltae »tuttriige gegen «orausbetahiung. echri>Ne«»»mg irr» Danvlgelchlftastellar Martenstra^e 3Si42 »ruck und «erlag von rt«»l»ck«etch,r»i in »leide, Postlcheck-Oonio 10SS »re»»r. Rachdruck nur mit deutlicher QueUenangabe i.rreadner Nachr.'t »ulilltig. — Unvertangie Tchrilmacke werde, nicht aulbewabr». rslei' N«I»k «r«Ü mloeur ntscdea ker, >>»«l >«i»,i" lnirchet mVVeia I«»«N. nlicimt« biie. kiionell, ailcher, ireiacn! 'reedcn. inender bnberer tinruna, na oder Grunde dal der rruck a. r Rück» wreitc«. i, da, inietaen iebenen eitimmt. teleiitet, »enblatl len. Reichsratsgutachten über Wirtschaftssragen. Wird die Kohlenpreis-Erhöhung als Begründung für die Steigerung der Reichsbahn-Tarife dienen? Zuskimnmng zu -en RichUinien der Wellwirlschafis-Aonferenz. . Berlin, 2«. April. Der wirtschaftspolitische »»d der finanz politische Ausschuß des ReichSwirtichastsrats haben der Negie rung ihr Gutachten zuin Schlußbertcht der WeltivtrlichaslS- konscrenz erstattet. Das Gutachten benritfit die Zustimmung der Retchsregterung zu. dem Gesamtbericht der Wcltivirt- schastskonferen-. Es stimmt nachdr sittlichst den Schlußfolgerungen der Konferenz zu, ins. besondere der, daß abgesehen von den natürlichen folgen des Krieges das Grundlibel in dein ttebcrprotcktionismus der Nachkriegszeit zu erblicken sei, und das» größere Freiheit im Warenaustausch und ausgedehntere internationale Arbeits teilung die wichtigsten Mittel seien, um die Schmierigkeiten zu mildern DaS Gutachten prüft dann die Lage DcntschlandS im besonderen und stellt fest, das» die Hercinnahme von Aus landskapital nicht künstlich abgcschniirt werden dürfe. Der Rationalisierung der Wirtschaft müsse eine Rationalisierung der Sssentlichen Berwaltonq folgen. Statt einer für Deutsch land unmöglichen Autarkie-Politik müsse eine den E r p o r t fördernde Wirtschaftspolitik getrieben werden, auch eine Hqn-elspolittk. die Z o l l c r h ö h n n g e n ver meide und bet Positionen, bei denen nach der Erhöhung von 1828 eine Herabsetzung durch Vertrüge bisher nicht erfolgt ist, autonome Zollherabsetzungcu vornimmt. Me Behvröenaustrikge verteilt werden sollen. Berlin, 2«. April. Der Wirtschastspolitische Ansschuh deb NeichSwirtschastsrates hat der Reichsregicrung ein Gutachten über die Erteilung von Bchördenanstrtigen erstattet. DaS Gutachten wünscht die Vergebung der Aufträge möglichst iu Zetten der Depression. Im einzelnen wird cmpsohlen: Alle Reichs-, staatlichen und Gemeinde-Behörden sollen einer Zentralstelle Mitteilung von ihren Aufträge» mache». Alle diese Behörde» solle» in gewissen Zcitabständcn Besprechungen mit der Privatwirtschaft abhalten, und zwar sowohl sür daS ganze Reich, wie auch sür die einzelne» Wirtschaftsgebiete. Ferner soll geprüft werden, ob durch erweiterte Ucbcrtrag- barkcit von Etatsmitteln und durch Gestattung von Vor griffen aus den nächsten vaushalt eine wirtschaftlich zweck mäßige Verteilung der Aufträge ermöglicht werde» kann. Bei Bewilligung der Hauszinsstencrmittcl soll aus eine frühzeitige und gleichmäßige Verteilung der Bauvorhaben über das ganze Baujahr Bedacht genommen werden. Baunnterhaltnngs- arbcite» solle», soweit möglich, auch in der kühlen Jahreszeit vorgcnvmmcn werden. Lange Lieferfristen sollen die A»ö- sührung der Ansträgc i» stillen Zeiten ermöglichen. Mögliche Auswirkungen des Kohlen- syndikals-Anlrages. Berlin, 21. April. Der Antrag des Sohlensyndikats aus Erhöhun« der Preise sür Kohlen hat hier allgemeine Be sorgnis erregt. Man rechnet damit, daß die beantragte »ohlenprcis- crhvhung etwa 8»bis8ö Pfennige betragen wird. Ferneb ist man der Ansicht, daß das Ncichswirtschasts- minist erium diesmal kaum von seinem Einspruchs recht Gebrauch machen wird. Mit der einfachen Preis erhöhung dürste aber die Lage »och nicht geklärt fei«. Di« Ktillcgnugsbewegung wird zunächst bei de» Mager» kohlcnzechcn ihren Fortgang nehmen. Man spricht von SV- bis kllvüll Bergarbeitern, die io der nächsten Zeit von der Stillegnng betrosscn werden. Zu erinnern ist weiter daran, daß dnrch die drohende Kohlenpreiserhöhnng der ReichSbahnhanptverwatcnna eine Begrün dung in die H a nd arg eben wirb, die Tarife min destens In dem bisher beabsichtigten Ausmaß z» erhöhen, da sic einer der größten Kohlenverbranchcr ist. Die Erdbebenkatastrophe in Griechenland. Korinth ein Trümmerfeld. — S0000 Obdachlose. — Sin grohes AUfswerk eingeleiiel. Berlin, 21. April. Aus Athen werden folgende Einzel- heilen über das Erdbeben tu Korinth gemeldet: Die Stadt hat daS Aussehen eines neuen Pompeji; auch das antike Korinth ist sehr beschädigt. Eine Anzahl antiker Bauten ist zerstört worden In der Stadt Korinth und in den Dörfer» vutrakion, Kalamaki und Amazdebris sind etwa 8Ü H. aller Häuser zerstört. Ueber äll lXlll Menschen sind obdachlos geworden. Bisher werden aus Korinth allein 2V Tote und 7i» Verwundete gemeldet. Der erste Erdstoß war um 10,15 Uhr »nd dauerte 5 Sekunden. Durch diesen Erdstoß wurde das Elektrizitätswerk zerstört. Aus den ersten Erd stoß folgten etwa 20 weniger heftige. Das Erdbeben ist tektonischer Natur. Der Sonderberichterstatter des Blattes „EthnoS" meldet, daß in Korinth 2500 Häuser unbewohnbar geworden sind. Korinth und Scna btetcn ein furchtbares Bild. Die Zahl der Opfer wäre noch größer gewesen, wenn nicht durch die vorhergehenden Erdstöße die Bevölkerung alarmiert worden wäre und die Häuscr verlaßen hätte, »m Schutz zu suchen. Die Stadt sieht wie ein Friedhof aus. Aus den Siraßen liegen überall Schutt und Trümmer von den Häusern. Es herrscht eine Totenstill« und zwischen den Ruinen der Häuser gehen einzelne Personen wie Gespenster umher. Alle Bäckereien der Stadt sind zerstört, so daß die Gefahr einer Hungersnot droht. Aus Athen wurden 20 000 Kilogr. Brot zur ersten Hilfe abgesandt. Der größte Teil der Bevölkerung von Korinth kampiert unter freiem Himmel. <W. T. V.) Die griechische Regierung hat sogleich mit Hilfe des Noten Kreuzes und zahlreicher freiwilliger Hilfs einrichtungen ein großes Hilsswcrk eingeleitet, ist aber bei dem großen Umsang des Unglücks außerstande, ohne ausländische Hilfe auch nur die dringendste Rot zu lindern. Das britische Kriegsschiff »Pcrthshire-- ist von Malta mit Nakrunasmitteln und Hilssgerät nach Griechenland a»s- gelause». Ein Zerstörer wird hcnte soloen. Die ameri kanische Gesandtschaft in Athen hat einen Vertreter nach dem Erdbcbcngcbict entsandt, «m an Ort «nd Stelle Untersuchnngen über die Notwendigkeit amerikanischer Hilfe anznstcllcn. Schiffsexplofion — S0 Tvle. London, 21. April. Bei einer Kesselexplosion an Bord beS Fischöampfers „Amancia" wurden nach Meldungen aus Vigo sieben Mann gelötet, während 18 ertranken. — Der Fisch- Kampfer „S o b r a l" lief in der Nähe von San Sebastian auf Grund, wobei fünf Mann der Besatzung ertranken. Aeberfchwemmungsunglück in Aferbei-schan. Kowno, 21. April. Nach einer Meldung ans Moskau ist In Ascrbcidsckmn der Fluß Kura aus den Ufern getreten. Durch die Ucberschwcmmnngen sind 17DörservonderAußen- weit a b g c s ch n i t t c n, wobei 360 Banernwirtschasten vcr nichtct worden sind. Alldeutsche Tagung in Eisenach. Eisenach. 2». April, Am Sonntag tagte in Eisenach der Gciamtvorstand des Alldeutsche» Verbandes. Fnstizrat Elast geißelte in seiner Rede das bestchc » dc politische S» st c m. Was soll werden, so führte er aus, wenn die Land- wirtsclxist keine Stenern mehr zahlen kann und die Staats. Maschine auf diese Weise zum Stillstand kommt? Das deutsche Volk lebt tm verschleierten Bürgerkrieg trotz allen Geredes von der „Konsolidation". Stärkstes Bedenken erweckt cS, daß der Reichspräsident die ReichStagSanflösnng gegen seine aus gesprochene Ucberzcugung verfügt und damit dem Willen der Parteiführer nachgegeben hat. Bet den Wahlen gilt es, nicht »ach dem Parteiprogramm, sondern nach dem Charakter und der Fähigkeit der Wahlkandidaten zu wählen. ES ist ei» Wit, der Weltgelchichlc, daß die Hochverräter vom November 1018 über Hochverrat zetern, sobald jemand mit gesetzlichen Mitteln daran gehen will, eine unbrauchbare Verfassung durch eine brauchbare zu ersehen. Tirpih Ehrenvorsitzender -er D.N.D.P. Berlin, 21. April. Die Deutschnationale Pressestelle teilt mit: Großadmiral v. Tirpitz ist nicht, wie am 21. April irrtüm lich mitgetctlt wurde, zum Ehrenmitglied, sondern zum Ehren vorsitzenden der Dcntschnattonalen Volkspartei ernannt morden. Der beutschnationale Landlagsabgcordnete Rektor Hackcnbcrg lBcrltns, der Katholik ist, hat den Vorsitz «m dentschiiationalen Kathvltkenansschnß Groß-BcrlinS nieder, gelegt »nd ist aus der Deutschnationalen VolkSpartct anK- getrctcn. Wie unsere Berliner Schrlftlcitiing drahtet, liegen die Gründe zu dem Austritt in einer persönlichen Ver. st i in in » n g zwischen der Partei und dein Abgeordneten. Abg. Hackcnbcrg wurde a» 5. Stelle aus der Laiideoltstc in Preußen ausgestellt. Obwohl sie als sicher zu bezeichnen ist, fühlte er sich doch persönlich verletzt. Letzte Dorbereilungen zum Stark -er „Bremen". Ne« qork, 21. April. Auf Grcenl« Fsland werden die letzten Vorbereitungen sür den Start der „Bremen" getroffen. Während einzelne Meldungen den Abslug der „Bremen" be reits sür heute vormittag Voraussagen, sind andere Berichte weniger optimistilch und betonen, daß unter Umständen noch zwei bis drei Tage bis zum Stc.»t vergehen könne». Chambertin in Lake St. Agnes. Chambcrltn Ist in Lake St. Agnes eingctroffcn und will noch heute, falls es das Wetter erlaubt, nach Grecnly Island weiterfliegen, um die Bremen-Flieger nach Ncuyork zu begleiten. Bei -er Reparatur -er „Malta". Stolp I. P., 28. April. Die Reparaturen an dem Nordpol- schifs des Generals Nobile haben sich witer Erwarten etwa- verzögert. Am Mittwoch sollen jedoch die Ausbesserungen be ende: sein. Inzwischen sind aus Mailand Reparaturbestand- teile in Stolp eingctrossen. darunter auch drei Propeller, die bereits morgen sür die durch den Hagelsturm beschädigten Luftschraub:» montiert werden sollen. Nobile hat der Be satzung Anweisung gegeben, sich für Sonnabend oder Sonntag bereit zu machen, da an diesem Tage voraussichtlich der Start ersolgen werde. Ein -euksch-amerikanischer Schie-sverlrag. Unterzeichnung nächste Woche. iDrahtiveldung unserer Ve r l i n er Schrtftleltung.f Berlin, 21. April. Wie in der Wilhclmstraße verlautet, wird im Lause der nächsten Woche ein deutsch-amerikanischer Schiedsgerichts- und Ausgleichsvertrag unterzeichnet werden. Das zeitliche Zusammentreffen dieser Unterzeichnung mit den amerikanischen Bemühungen um einen NichtsriedcnSpakt darf indessen nichtzu der Meinung verführen, als ständen beide Angelegenheiten miteinander in irgend. einemZusammenhang. Der Schiedsvertrag bezieht sich aus die Beilegung aller Differenzen rechtlicher, der Ausgleichs, vertrag aus solche politischer Natur. Amerika hatte bereits vor dem Kriege zahlreiche solcher Verträge mit anderen Staate» abgeschlossen. Deutschland lehnte indessen früher derartige Verträge durchweg ab. ES wird darauf hingcwicsen, daß die frühere deutsche Haltung solchen SchicdSkonvcntioiien gegenüber für Deutschland nicht wohl, gesonnenen Staaten stets ein Anlaß zu unfreundlicher Stel- lungnahme gewesen sei. Heute liegt der Ausbau eines solchen Systems in der Linie der deut- scheu Außenpolitik. Der Ausschuh ohne gesetzliche Funkkioneu. Znm Znsammcntreten des AuSschusfes zur Wahrung der . Rechte der Volksvertretung. iDrahtmeldung unsrer Berliner Schriftleitung.s Berlin, 21. April. In Ergänzung unserer Mitteilung über die Funktionen des Ausschusses zur Wahrung der Rechte zur Volksvertretung, der heute nachmittag zusammentritt, sind immer noch falsche Vorstellungen in der Presse ver. breitet. Der frühere Rcichsiniienminister Dr. Köster hat am 22. Juni 1822 in einem Schreiben an den Nclchstags- präsidenten die Rechte dieses Ausschusses folgendermaßen um. rissen: „Die Verhandlungen der Nationalversammlung und ihres VersassniigsanSichilsscs lassen klar erkennen, daß die Tätigkeit des Ausschusses wesentlich aus Fälle beschränkt sein muß, in denen die Reichsregicrung während des NIchtver» sammeltseins des Reichstages einem seiner Beschlüße nicht Folge leistet und Handlungen vornlmmt, sür die sie nach irgendeiner Rechtsnorm der Zustimmung des Reichstages bedürfte. Dagegen ist cs nicht Aufgabe des ständigen Ausschußes, an Stelle des nichtvcrsammclten Reichstages Be» schlüffe zu faßen, dnrch die der Reichsregicrung Weisungen gegeben werden oder zu ihrem Verhalten Billigung oder Mißbilligung ausgesprochen wird, denn die Reichsregicrung ist in ihren Entschließungen grundsätzlich frei und kann nnr zum Rücktritt gezwungen werden, wenn der Reichstag selbst die Entschließungen nicht billigt." Daraus ergibt sich, das, diesem Organ der Volksvertre- tung keinerlei gesetzgeberische Funktion zukoinmt. Er könnte allenfalls eine Meinung äußern, wenn die ver. faßiingSmäßigen Rechte der Volksvertretung irgendwie bc- cinträchtigt worden wären. Da der RelchSiinicnininIstcr seine Befugnisse anerkanntermaßen nicht überschritten hat. so kommt den Beratungen des Ausschußes nicht einmal akademische Bedeutung zu, auch wenn diese Feststellung der Linken nicht sehr willkommen ist. Was Fleu-rtt erklären wird. Berlin. 23. April. Wie bekannt wird, hat Herr v. Kcndell aiigekünbigt, daß er heute lediglich eine kurze Er klärung zu seinem Verbot tm Ausschuß abgeben werde. Er wird sich in dieser Erklärung daraus beschränken, das Ver. bot mit der Aufrechter Haltung der Ordnung und Ruhe auch tm Wahlkampfe zu begründen. Ein Er- suchen, dem Ausschuß das Material zu unterbreiten, das zu seinem Vorgehen geführt hat, wirb der Minister ablchtien.