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Weitzeritz-Jettung Tageszeitung w- Anzeiger siir Dippol-iswal-e. Schmieöeberg «.L I Bezoglpreil: Für «in«n Monat 2.20 MM. d mit Zutragen, einzeln« Rammern » Meich»- ß Pfennige :: Deineiade - Verwandt - Dir »Konto ö Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippolditwal»« * Nr. 408 :: Postscheckkonto Dreien 12»« ii -- Atttrsts Aettvwg -r« VeLisk» Bleie» LlaU eulhSU »le amtliche» BekamUmachm»ge» »e» Amlshauolmaunschaft» te» Amtsgericht» «U» »e» Stadtrat» -u Dippot-ismat»« Mazetgenprel«: Die 42 Millimeter »reit« Petitreite 20 Melchtpfennig«. Eingesandt «n» Meklamen »0 Melchtpfennig« Derantw«ttich«i Medaktem- Setir Setz»«» Druck und Verla«; Sarl S«tz«« tv Vimreltztmoaltze. 96. Jahrgang Mittwoch, am 2 April 1930 Nr. 78 Im Anschluß an die Bekanntmachung der durch die säch sischen OberoersicherungtSmter am 2g. 12.1929 festgesetzten Orts- lSH«« in Nr. 301 der Stichs. Skaatszeitung vom 30.12. 192S sind mit Beschluß des Oberoerflckerungsamts vom 27. 3. 1930 die Städte Glashütte und Seifing vom 31. 3. 1930 ab in Orts klasse l eingestuft worden. Dippoldiswalde, am 1. April 1930. Bersicherungsamt der Rmtshauptmanmschast. Nutzholzversteigerung. Staatsforstrevier Schmiedeberg. Sonnabend, am 12. April 1930, vormittags 9 Uhr im Gast haus „Zur Post" in Schmiedeberg. 2046 w. Stämme, 10/39 cm — 628 km; 4423 w. Abschnitte, 7/44 cm mit 292 km; 1026 w. Derbstangen Klasse I/M; 1475 w. Reisstangen Klasse VI/VIII. Schlaghölzer Abt. 17, 29, 64, 66. 67. Durchforstungs- und Einzel- Hölzer Abt. 1, 2, 10, 17, 52, 53, 65, 67. 68, 75, 81, 85, 93, 95, 97, 103, 108, 109 und 118. Die Abschnitte und Stangen sind gerückt bez. gerollt, Stämme und Abschnitte entrindet. Die durchschnitt liche Entfernung von der nächsten Verladestelle beträgt 2—6 km. Forstamt Schmiedeberg. Forsttasse Dresden. Bekanntmachung. Die bisher für den Talsperrenbau oberhalb der Lehnmühle vom Staat erworbenen Flurstücke der Fluren Reichstädt. Hart mannsdorf, Hennersdorf und Ammelsdorf sollen, soweit noch nicht verpachtet, auf das Zahl 1930 meistbietend versteigert werden. Zu diesem Zweck ist süc Dienstag, den 8. April 193V, nachmittags 2»o im^Gasthof Lehnmühle Termin anberaum». Pachtlustlge werden gebeten, sich daselbst einfinden zu wollen. Staatl. Talsperren-Bauamt. Oertliches und Sächsisches. Mppoldiswalde. Beim Auszahlen der Renten-Unterstützung am gestrigen l. April hat vermutlich ein Empfänger auch die Rente eines anderen versehentlich mit eingesteckt. Der letztere hat wohl Quittung geleistet, den Betrag aber nicht an sich genommen. Der auszahlende Beamte hat, wie er bestimmt weiß, die Rente auch aufgezählt, das weist außerdem der Kassenabschluß nach. Der unrechtmäßige Empfänger wird ge beten, den Betrag am Poftschalter Zurückzugeben, damit er dem armen Rentner noch zugestellt werden kann. Dippoldiswalde. Der Gang -in ein neues Sonnenland ist der Eintritt der ABE - Schützen in die Schule. Bisher verlebten sie die mehr oder weniger sonnigen Jahre ihrer Kindheit teils im Unterbewußt-fein ihrer Menschenwürde, die nun in Erfüllung der Schulpflichten Mr Geltung-kommt, wozu zunächst der Stundenzeiger der Uhr auffordert. Hell und freundlich beleuchteten am Dienstag vormittags 10 Uhr die Sonnenstrahlen die Turnhalle, als Schulleiter Hesse die Neu tinge (33 Knaben und 30 Mädchen, geführt von den Klassen lehrern Bernau und Müller) in den Festraum hereinrief. Ihnen folgten Eltern und Verwandte der Kinder, so daß die geräumige Halle dicht gefüllt war. Zunächst lieh man den Kleinen und Großen Zeit, die zwei im Vordergrund stehen den hohen Tutenbäume (Pyramiden) staunend zu bettachten, sowie lange Reihen von Wandbildern, zur Schule eilende, personifizierte Tüten, Federkästchen, Ranzen und Mal bücher, von Lehrern und Schülern hergestellt. Schulleiter Hesse ,bezeichnete diesen Schmuck als freundlichen Will kommengruß der Schule für die Anfänger. Die Schulauf nahme sei ein wichtiger Einschnitt im Leben der Kleinen, und es sei begreiflich, wenn es dabei den Kindern und Eltern et was bänglich ums Herz werde. 3m beiderseitigen Interesse liege es, wenn Elternhaus und Schule im besten Einver nehmen an der Erziehung der Jugend arbeiten. Nun wandte er sich an die Kinder und erzählte, daß der Osterhase für sie Geschenke abgegeben habe. .Morgen sollten sie wieder gern in di« Schule kommen und ihrem Lehrer erzählen und malen, was sie heute gesehen haben. Jetzt traten hinter dem Vor hang hervor erst einzelne, dann eine ganze Schar Schüler und Schülerinnen, bestaunten die Tülenbäume, begrüßten die jüngsten Schulkameradensinnen) und spielten „Ringel, ringel- -reihe" singend um zwei Osterhasen. Mit strahlenden Augen fühlten die kleinen Anfänger, daß es eine Lust ist, in die Schule zu gehen. Dann führte jedes der älteren eines der jüngsten Schulkinder an der Hand vor die Bäume und über gab die von den Lehrern herabgereichte Zuckertüte. Die bei den Lehrer führten nun ihre Klassen in ihr« Schulzimmer und wiesen den Kindern ihre Plätze an. Möge der sonnige Tag ein Symbol sein dafür, daß den Kleinen zunächst während der ganzen Schulzeit immer -Sonne im Herzen scheinen möge! Frauenstein. Zn welch starkem Ausmaße in diesem Fahre die Kreuzottern schon Im zeitigen Frühjahr austreten, ist dar aus zu erkennest, daß in der Zeil vom 10. bis 31. März allein Brünings Arbeits-Programm Sanierung der Finanzen. — Hilfsaktion für Landwirtschaft und Ostmark. — Aufrechterhaltung des Versicherungskompromisses. — Berlin, den 1. April 1930. Ler heutigen Reichstagssitzung sah man mit grotzel Spannung entgegen. Es war zwar bekannt, dass die Regierungserklärung nur sehr knapp sein und we> nig detaillierte Aufschlüsse über die geplanten Regie rungsmaßnahmen geben würde, aber man wartete aus die Anhaltspunkte für die Beurteilung der Existenz- fähigkeit des Kabinetts Brüning. Nicht minder ge spannt war man auf den Verlauf der Fraktionssitzun gen. Die Deutschnationalen tagten bereits vor de» Eröffnung der Plenarsitzung und setzten dann ihr« Beratungen nach Beendigung der Plenarsitzung fort. Die übrigen Fraktionen hielten in den späteren Nach mittagsstunden Sitzungen ab. Die entscheidenden Bera tungen finden jedoch erst am Donnerstag statt. Do die Opposition versuchen wird, über die knappe Re gierungserklärung hinaus Aufschlüsse über die Absich ten der Regierung Brüning zu erhalten, erwartet mau eine heftige Debatte. Während der Verlesung der Regierungserklärung durch den Reichskanzler Dr. Brüning waren Haus und Tribünen stark besetzt. In der Diplomatenloge sah man zahlreiche Vertreter auswärtiger Mächte. Präsi dent Löbe eröffnete die Sitzung mit der Mitteilung, daß die Abgeordneten Schiele und Dr. Wunder lich ihre Mandate niedergelegt haben und erteilt« dann dem Reichskanzler Brüning zur Abgabe der Regierungserklärung das Wort. Der Reichskanzler dankte zunächst dem scheidende» Reichskanzler Müller für seine hingebende, von ernstei Sachlichkeit getragene Arbeit. Das neue Reichskabineti sei an keine Koalition gebunden. Es ist gebildet init vem Zweck, so fuhr der Reichs kanzler Brüning fort, die nach allgemeiner Auffass««« für das Reich lebensnotwendigen Ausgaben in kürzeste» Frist zu lösen. Es wird der letzte Versuch sein, »i« Lösung mit diesem Reichstag durchznführe«. Die Stnnv» fordert schnelles Handeln. Daher erwarten Sie von mir heute nicht ausführ liche Erklärungen über die beabsichtigten Maßnahmen iw einzelnen. Die neue Regierung wird Deutschland» Lebens interessen in organischer Weiterentwickelmig der bisherige» Außenpolitik aktiv vertreten. Loyale Durchführung »ei internationalen Vereinbarungen, Klärung und wettere» Ansbau unseres Verhältnisses zu allen Staaten, Förde rung internationaler Zusammenarbeit, insbesondere a«I wirtschaftlichem Gebiet, das sind die Grundlagen diese» Außenpolitik. Endziel ist und bleibt ein wirtschaftlich gesundes, politisch freies und gleichberechtigtes Deutsch land, das seinen Wiederaufbau im Schutze des Frieden« vollenden kann (Beifall s Besonders herzlich gedenkt »k ReichSregiernng in dieser Stunde der Rheinland«, derer endliche Befreiung von der Besetzung unmittelbar bevor- steht. «Erneuter Beifall s Auch die alsbaldige Rückgliede rung des Saargebietes wird tatkräftig gefördert werden Innenpolitisch gibt unsere Lage angesichts der sozia len und wirtschaftlichen Notstände und der mit ihnen ver bundenen radikalen Strömungen Anlaß zu besonderer Wach samkeit. Diese Strömungen müssen in erster Linie durch wirtschaftliche Aufbauarbeit behoben werden. Mit tiefem Ernst nimmt di« Reichsregierung vü Mahnung des Reichspräsidenten zur nationalen Eine gung auf. «Beifall s Erbitterte Kämpfe um außenpolitisch Fragen haben das dentsche Bolt zerrissen. Nach der Ent scheivung dieser Kämpfe wolle« wir das Werk der Bev söhnnng in Angriff nehmen. Di« Maßnahme« z«r Sanierung der Kaffenlage sowi« die Unterftütz««g »er LL«der ««d S«««i«d«t tt ihrer schwierige« Finanzlage müsse« sofort »«rchgesiW werde«. Ohne eine solch« vr»«««g f«htt di« Gewah« M die dringend notwendige S«tlaft«ng »er Wirtschaft ««» die Mildern«« »er Arbeitslosigkeit. Die ReichSregiernng übernimmt den vom Reichsfinanz Minister ausgestellten Haushaltsplan für 1930 samt de» Deckungsprogramm. Diese D«ckungsvorlag«n sind in de» Form des letzten Vermittlungsvorschlages der bisherige» Regierungsparteien mit der finanziellen Sicherung de» Arbeitslosenversicherung, der gesetzlichen Festlegung bei Steuersenkung und der Ausgabenersparnis ein einheitliche. Ganzes. Eingehende Sparvorschläge auf allen Gebieter des öffentlichen Lebens werden in kürzester Frist vorgs legt werden. Diese Sparmaßnahmen sollen nicht vv» einem antisozialen Geist getragen sein. Sie habe« ledigliä den Zweck, zur Senkung der Steuern, zur Hebung de» Produktivität und zur Stärkung der KreditwürdigkeL Deutschlands beizutragen. «Beifall.) Sie sollen Raun schaffen für die Senkung der auf dem Handwerk und den gesamten Mittelstand besonders schwer lastenden Reab steuern. Die Weiterverfolgung der Sozialpolitik wird als staad liche Notwendigkeit von der neuen Reichsregierung unb» dingt anerkannt. Finanzielle, soziale und wirtschaftlich Ausgaben müssen von einheitlichen Gesichtspunkten aus an gefaßt werden. Rettung des Ostens. Gera»« von »iesem Standpunkt ans ist Vas Rettung» werk ««serer i« schwerst«« Ri«gen «m »ie Existenz kämpf«» »e« Landwirtschaft vordringlich. Di« Agrarkrise hat i« be» sonders bedrohte« Landest«»«» de« Charakter ei««r alb gemein«« Botts» ««» StaatSkrise augruomme«. Die Regie- »««g ist «»tschlosse«, ei« u»»fassendes ««» »nrchgreifew »eS Hilfsprogramm für »l« -««»Wirtschaft schlen«lgst z, verwirrliche«. Sie schient »«bei angesichts »er ernste» Lag, nicht vor außergewöhnlichen Mittel« z«rück. Mit »er A«S< grbeitnng »er notwenvigen Gesetze ist Vego««««. Da«e»er ist eine »«rchgreife«»e ««» umfasse«»« Osthilfe «otw«»»ig Z«r Deckung »er notwendige« Ausgaben wir» »ie Resch« regienmg ei«e besondere Vorlage unterbreite«. Ges««»««« »er östliche« Landwirtschaft ist »ie Grunblage nationale» ««» voNSPolitischer Rettung des deutsche« Oste«». Die Reichsregierung wird an diesen Vorschläge« uni att ihrer schnellsten Durchführung unter allen Umstände» festhalten. Sie ist gewillt ««» in »er Lage, alle verfasf««gS» mäßigen Mittel hierfür einzusetze«. Parteipolitische Erwägungen müssen in dieser Stund« in den Hintergrund treten. Sachliche Einstellung zu diese« Programm des Kabinetts «Nein sichert die Zukunft d«« deutschen Volkes. Nach Entgegennahme der Regierungserklärung vertagte sich der Reichstag auf Mittwoch. Kurz zuvor war von einem Kommunisten der erste Miß- trauensantrag gegen das neue Reichskabinett ein gegangen. Der kommunistische Mißtrauensantrag ist unmotiviert, und lautet: „Die Reichsregierung besitzt nicht das Vertrauen des Reichstags." 60 Kreuzottern auf dem hiesigen Nathause zur Ablieferung kamen. Holzhau i. E. Dienstag früh brannte Las -Anwesen des Mirtschaftsbesitzers Theodor Schneider, trotz Eingreifens der Ortsspritze und der Freiwilligen Feuerwehr Nechenberg- Bienenmühle, die mit der Motorspritze erschienen war, voll ständig nieder. Das Gehöft war im Fachwerkbau errichtet. Das Vieh und ein Teil des Mobiliars konnten glücklicher weise gerettet werden. Die Entstehungsursache ist nicht be kannt, doch nimmt man an, daß das Feuer durch einen Essen- defekt -entstanden ist. Freital. Der zum ersten Male balancierende, in Ein nahmen und Ausgaben mit 5 6I0 336 Mark abschließende Haushalt auf das Rechnungsjahr 1930 wurde in der Stadt- verordnetenfitzung von den Sozialdemokraten, die im Stadt parlament die absolute Mehrheit haben, gegen die Stimmen der Bürgerlichen und Kommunisten angenommen. Einstimmig zugeftimmt wurde dem Ratsvorschlag, das städtische Schwimm bassin aus Ersparnisgründen zu schließen. Aus demselben Grunde beschloß man, das städtische Wanderheim im Gimmlitz- tale bei* Frauenstein zunächst auf drei Jahre an den Gau Sachsens des Verbandes Deutscher Jugendherbergen zu ver pachten (3500»MarlLJahrespacht). ffeuölsnitz. Angesichts der immer mehr anwachsende« Kohlenvorräte und des außerordentlich geringen Absatzes wurde auf der Gewerkschaft Gottes Segen Lugau, Betriebs abteilung Kaiserin Augusta-Schacht in Neuölsnitz, am Mon tag abermals eine Feierschicht, nunmehr die vierte, eingelegt. An dem Tage ruhte der gesamte Betrieb über und unter Tag. Leipzig. Am Montagabend Kan» es in» Anschluß an eine nationalsozialistische Versammlung in Brandis bei Leipzig zu schweren kommunistischen- Ausschreitungen. Das Ueberfall- kommondo von Leipzig mutzte nach Branöis rücken. Die Polizei wurde mit Steinen beworfen. Die Kommunisten zer störten einen Transformator und setzten die Stadt Brandis in Dunkelheit. Die Polizei konnte durch Anwendung Les Guinmi-knüppe ls die Ruhe wieder Herstellen. Wetter für morgen: Bewölkung etwas verstärkt; Tagestemperaturen wahr scheinlich nicht so hoch a-ls in Len letzten beiden Tagen. Zn den östlichen Gebietsteilen bevorstehende Nacht nochmals Boden- oder Nachtfrost möglich. Schwache bis mäßige Winde anfänglich aus östlichen bis südlichen, später auch aus west lichen Richtungen.