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B oder deren Ramn L25 24.— mit Zustellungsgebühr. Alle West , j Zeile cköv wird' keine Gewähr gelefistt. Einzige Tageszeitung im AmtsgMchtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amÄche» Belnmatmachmdge» der Amtshaupt- jmmmfchast, der Schuknspettton und de» HmqBzollauüs' zu Bautze», der Amtsgerichts, de« Finanzamtes und des Madtrats zu Bischofswerda. r Jede» Werktag ab end, für den felgend. Tag. Abholung in der Geschäftsstelle monatlich lkmg tu« Haus monatlich Mk. 8.—, durch rtegShrllch Mk. 2.. ...» . . Postboten, sowie Zeitungsausträger und die tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch ans Liefenmg »der die Sgespalten« lattr» nehm« sedaqeit Bestellungen entgegen. Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. wird keine < UnabhLngigeZettrmg für aÜeSMr^eßnBkchtraM k Land. MchtesteBerbrewmgtmM«kBoßSWHWm Geschaprpgtte Bischofswerda, Wtosardt L. — Dantz «d" Buchdruckerei Friedrich Wa- in vffchoßswada. Postscheck-Konto: Amt Dreode» Ar. ILLI, llkenreinde« Au , »erband»gie»kast« Bischof»»erd« Konto «r. »4. ode h Falle höherer Gewalt — Krieg »der sonpigrr irgend welcher teU (Zlm. Mchse Ich S.— '. Störung des Betriebes der Zeitung oder der Befdrderungsetnrlch- Holungen Nachlast nach st Nr.^. Sonntag, den 19. Februar 1922. DteSchA>e« des Gtsenbahnerstreiks. WchH»r»«ii <« Verkehrswesen. W»MNstrrlche«t«'Sette wird uns geschrieben: Hacke sind dl» ungeheuren mvteckellen Wirkungen, die der WstckbahnerstveS «ms die deutsche Wirtschaft ausgelost hat. tm «dyckum noch nicht übersehbar. Bevor an die DrwchfShiomg «lne» auch nur notdürftigen Personen- und GÜberverkrhr» gedacht werden kann, werden noch verjchie- perck Taste vergehen, und erst im Laufe der Höchsten Wochen Mrd fitz eü» Überblick üb« die noch und nach zutage treten den Schaden «rnchglichen lassen. Es sei hier zunächst von ^Lkstutttch« S»stot»g««kten, die im Verlauf der MEbewhgm»» BetrtebiWkagen» Lokomotiven usw. vor- find, abgesehen. Fest steht allerdings, daß SabrBngevkte k» grt^ierem Umfang vvrgekommen stick, als «»« zmrtsthst gedacht hatte. Sehen diese Sabotage- schNcku auch st, Leinem Verhältnis zu den sonstigen Nach- Heiken. dDe ans Has Konto des Streik» zu setzen sind, so wich doch der geldliche Schaden hieraus auf nsirckestens 8 Millio nen gestützt. UnorqLetchNch schwerwiegender sind aller- ding» dl« Schäden die sich lmrch die überhastet« StkVkegMuiq «»st »«sachgMmäß e Behandlung de» M«^ert«l» durch die Streikenden herausgestellt habe«, «nd vke stch dl Zukunft in noch größerem Umsang« henmsstMen w«dim. Wird doch authentisch berichtet, haß die Sveveicken »Bestach die Lokomotiven einfach auf ein tote» Gleis gefahren und fie dort haben stehen lasten, ohne das Waster av» dem Kessel hercmszulassen, so daß unter der Einwirkung des Mostes bei zahlreichen Maschinen die Röh ren geplatzt sind. Es wird also zunächst zahlreicher, kostspie liger und zeitraubender Reparaturen bedürfen, bevor der Lokouwtiopark auf dke Höhe der Leistungsfähigkeit vor dem Streik gebracht werden wird. Soweit sich bis heute feststel len läßt, fnck unter den Einwirkungen des Streiks ungefähr 8V UV Lokomotiven (Personen- und Güterzugsmaschi- nen) reparaturbedürftig, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Notwendigkeit, diese Maschinen für einige Zeit aus dem Vcrkchr zu ziehen, weit schwerere Schäden im Gefolge hat, als dte Reparaturkosten betragen. Wochen oder vielleicht Mo-mcke werden vergehen, ehe die ganzen Folgen des Streiks überonmdm sind. Es soll hier von einer Behandlung der durch den Streik verursachten Zugunfälle, die vielfach durch die mangel' hafte Beleuchtung verursacht wurden, abgesehen werden. Nur «tn überblick über die Ausfälle anEi »nahmen im Eisenbahnbetrieb selbst soll gegeben werden. Die regu lären Einnahmen haben sich in den letzten Monaten auf (durchschnittlich eine Milliarde Mark belaufen. Es ist mithin derSchcckendererstenStreikwoche, ganz abgesehen von den infolge des in der nächsten Zeit noch stark behinder ten Verkehrs sich ergebenden weiteren finanziellen Nachtei len, auf rund 250 Millionen Mark zu beziffern. Dieser geld- jsiche Schaden, der der deutschen Volkswirtschaft aus dem Eisenbahnerstreik erwachsen ist, spiest allerdings keine Rolle gegenüber den gesamten Nachteilen allgemcinwirtschaftlicher Art, die infolge des Streiks das deutsche Volk erlitten hat, ganz zu schweigen von den finanziellen Einbußen, den Schäden und Gesundheitsstörungen, die der cinzelrre durch Len Streik und seine Begleiterscheinungen am eigenen Leibe gespürt hat. Streik und Drotversorgung. Der Eisenbahnerstroik hat auf die Versorgung der Be völkerung mit Brot «inen starken Einfluß gehabt. Wenn Nich in den ersten Tagen die Brotversorgung nicht unmittel, bar gefährdet war, da in den einzelnen Kommunalverbänden noch einige Mehlvorräte vorhanden waren, so bestand doch die Gefahr, daß bei längerer Dauer der Streikbewegung die «vorhandenen Mehlmengen auf die Neig« gingen. Die Haupt gefahr lag im übrigen nicht so sehr im drohenden Stocken !dcr Mehlversorgung, als in der ins Stocken geraten den Versorgung der Bäckereien mit den zum Brotbachen not- iwendigcn Kohlen. Hier waren, ohne daß großen Teilen -er Bevölkerung diese Tatsache zum Bewußtsein gekommen üräre, durch den Streik die ernstesten Gefahren herausbe- schworen, insbesondere für die minderbemittelten Bevölte- irungsschichten. Hinzu kam, daß der Streik den Abtransport von Mehl an die Reichgetreidestelle angeschlossenen Mühlen unmöglich machte. Die an sich nicht erheblichen Dorräte chären bei einem mich nur wenige Tage länger anhaltenden Streik zum Teil in einzelnen Kommunalverbänden ver braucht gewesen, nick die Bevölkerung wäre insbesoickere in den großen Städten und dichtbesiedelten Jnduftrtebezlrken por iB« Tatsache einer Hungersnot gestellt worden, zumal in folge de« anhaltenden Frostwetter« die Versorgung mit Kar- löffeln ins Stocken geraten war. In den kleineren Bäcke reien hat sich im übrigen der Kohlenmangel «sicht in demsel ben Grgde bemerkbar gemocht, mck t» do» GeohbäckTvriM^ und Brotfabriken, die hauptsächlich von Konsumvereinen be trieben werden und die im wesentlichen dos Brot an die Masse der werktätigen Bevölkerung ab gebet«. Diese Trotze bäüereien versorgen bekanntlich di« Bewohner wett« Land striche mit Brot, das zumeist auf dem Bahnweg« in die Zweigstellen befördert wird. Hi« um» die Gefahr des Stockens der Drotversorgung bei länge«'- Stillegung des Eisendcchnverk-hrs besonder» groß. Die Derhaitdlrmge« In der Reichsgewerkschast. Vertin, 17. Februar. (W. T. B.) Die Verhandlungen des erweiterten Vorstand«« der Reichsgewerkschast deutscher Eisenbahnbeamten mck Anwärter icher die Maßregelung von Beamten wurden heute vormittag fortgesetzt- Ebenso wie gestern kam es auch heute zu stürmischen Auftritten zwi schen t»r radikalen und -er gemäßigten Richtung. Da noch viele Wortmeldungen vorliegen, wird es wahrscheinlich erst am Sonnabend zu einer"Abstimmung über die vom radikalen Aktionsausschuß verlangte neue Aktion -er Cisenbahnbeam- ten kommen. Deutscher Reichstag. Berlin, 17. Februar. Am Freitag begann di« zweite Lesung eines Gesetzentwurfes zur Abänderung des Gesetze« über die Erhebung einer Abgabe zur Förderung des Woh mmgsbaues. Die Vorlage will in der Hauptsache die bisher bestehende Mietssteuer von insgesamt 10 Prozent (Staats- und Gemeindesteuer je 5 Prozent) aus SO Prozent (je 25 Prozent) erhöhen. ' Die Deutfchnationalen beantragen Ablehnung des Entwurfes und empfehlen eine Resolution, in der diese Ma terie als Angelegenheit der Einzelländer bezeichnet und die Ermäßigung der Verpflichtungen an das feindliche Ausland als Vorbedingung für die Förderung des Wohnungsbaues mck größte Sparsamkeit in den öffentlichen Derwcätungen verlangt wird. Abg. Jaud (Bayerische Dolksp.) erstattet den Kommis- sionsbericht. Ministerialdirektor Dr. Ritter empfiehlt die Vor lage zur Annahme und dankt den öffentlichen und Landes- Versicherungsanstalten für die Darlehen zur Förderung des Wohnungsbaues. Die Verzinsung dieser Summen soll durch die Mietsteuer aufgebracht werden. Die Mehrheitssozialisten, Zentrum und Demokraten sprechen sich für die Annahme der Vorlage aus, während Un abhängige und Kommunisten gegen die Vorlage sind, weil sie ihnen ungenügend erscheint. Die Kommunisten verlangen Enteignung des gesamten Grund und Bodens. Die Weiterberatung wird am Sonnabend zu Ende ge führt. Außerdem stehen aus der Tagesordnung Interpella tionen über die Rechtszustände im Saargebist und die Paß erleichterung im Verkehr mit Deutschösterreich. Der Montag soll sitzungsfrei bleiben. Die deutschen Vorbereitungen für Genua. Berlin. 17. Februar. (W. T. B.) Die Vorbereitungen zur Genueser Konferenz bilden den Gegenstand eingehender Beratungen der einzelnen Ministerien, namentlich des Reichswirtschastsministeriums. Dabei wurde insbesondere mich Fühlung mit den Wirtschastskreisen, sowie mit verschie denen Spitzenverbänden genommen- Die Beratungen er- streckten sich auf einen großen Komplex von Fragen, so aus Finanzfragen, die Regelung des Geldumlaufs, den Wieder aufbau, allgemeine Wirtschaft»- und Handelsfragen, die Da- lutafrage, die Regelung des Konfularwesens, Erleichterungen und Sicherungen für die Ein- und Ausfuhr, sowie da» Trans port- und Justizwesen. Di« Arbeiten, die bereits ziemlich weit gediehen sind, sind zurzeit noch nicht abgeschlossen. Ebenso wenig steht die Zusammensetzung der deutschen Delegation für Genua bisher fest. Die Hungersteuer in Rußland. Moskau, 17. Februar- (W. T. B.) Zur Hilfe für die Hungernden und zum Kampfe gegen die Seuchen, sowie zur Besserung des Loses der vom Staat unterhaltenen Kinder wird für 1922 in allen Teilen Sowsetrußlands, sovsi« in der zur Sowsetföderation gehörigen Republik «ine allge meine Staatsbürger st euer von allen arbeitsfähi gen Personen erhoben mck zwar von Männern vom 17. bi» 60. Lebensjahre und von Frauen vom 18. bis 55. Lebens jahre. Don der Steuer b«freit werden lediglich die Ange hörigen der Roten Armee und der Miliz, die sich im aktiven Dienst befinden, die Schüler der staatlichen Unterrichtsan stalt, sowie Frauen, die mehr al» «in Kick unter 14 Jahren zu unterhalten haben usw. Der Betrag der Steuer wird bk Hck GgstuWähgUlM Hai UbackickuiGstlst Mieten auch für gewerbliche Räume auf «ickmr mögWWM» drigen Stand gehalten churden, wäre es zunächst ckstWWw»- inj Zur Aufhebung -er Ava»ssvßrtßchEO für gewerbliche Rü««e. Dresden, 18. Februar. , beabsichtigen die Hau«, und Gr»ckd«fitzr««ck»» Handwerks hat diese Forderung»» in, cknern die zuständigen Reichsstellen tm Jnteseffe de» ton Teiles der Gewerbetreibenden al« und»« lehnt. Nachdem jahrelang durch Mietpreksoeroedr Die Hungersnot in Rußland stwMck lick» große Sorgen. Trotz der eigene» un«r» gungen, trotz des großzügigen kMstiwerk« glänzend arbeitenden Orgauffcüionen Nansen» imchWkst einer großen Zahl von Gebiete« h-i tflcxvor dckkguvv«». not die Waffen strsckeu. Med« KorvchiockdeM W« gut unterrichteter bette hört, «chaernovtdr Mvatm» »MW ganz ungeheuren Tatsache, daß der Hunger 6 KB 7 MlW» neu Menschen das Leben kosten werde- MB» «H »BEi Bevölkerungskreise einfach ihrem SchkckstB übcklaffm. MG- land wird also noch eimnck durch den Hm»»« HWM»» Verluste erleiden, wie durch den WÄckckeg, lern von geweibstchen Ramnen mck Licken gegenüber »a»er- antwortlich, mir einem Schlage eine völlig stete EhstoMwa in der Mietpreisbemefsung -uzulafsen. Hierdurch «Ws» angesichts der großen Nachfrage nach gensrhüchen Räumen und Eeschättslokalen die Mieten in unerträtstich« WesteOst- gen zum größten Schaden der kapitalschwachen Geroerdetrel- benden, die von den kapitalkräftigen einfach ausgeycketet würden. Wie groß diese Gefahr ist, zeigt allein «e Tat sache, daß heute von den Großbanken ganze Häuserblocks auf gekauft werden. Desgleichen könnte der Schritt «in« plötz lichen Aufhebung der Zwangsbervirtschastung gewerdricher Räume der Allgemeinheit gegenüber nicht verantwortet wer den, d a mit der Steigerung der gewerblichen Mieten auch tm gleichen Verhältnis di« Preise der Produkte und Waren er höht werden müßten, was aber angesichts der geringen Kauf» krSfttgkett beträchtlicher Kon-sumentenkreist zur größte» Un zufriedenheit führen würde- Endlich kann die völlige Besei tigung der Zwangswirtschaft für gewerbliche Räume auch nicht einheitlich im Interesse der Hausbesitzer Segen, weil dann diejenigen Hausbesitzer, die gewerbliche Räume in chven Häusern zur Verfügung haben, denen gegenüber würden, welche nur Räume für Wohnzwecke haben, allem kann nur ein stufemv eifer Abbau der zwangswirtschaft durch entsprechende Erhöhung der Mieten befürwortet werden bis zu einer gänzlichen Beseitigung, da hierin das geeignetste Mittel zur Behebung der immer grö ßer wettenden Wohnungsnot zu erblicken ist- Nur darf «ach dem Stand unserer gesamten Wirffchostsverhästnisfe die Zwangswirtschaft im Wohnungswesen nicht mit einem Mate aufgelöst werden, da dies zu außerordentlichen Härten für die gewerblichen Mieter führen nrühte- Gine neue Brüskierung der sächsischen Beamte«. Der «Fall Lotze", der durch die Ergebnisse der Beweist aufnahme im parlamentarisclfen Untersuchungsausschuß «fik in diesen Tagen wieder eine sehr eigenartige Beleuchtung «r-s fuhr, hat schon wieder eine neue Auflage zu verzeichn«^ Der vom Minister Lipinski an Stelle des MinisteriaKtve» tors Dr. Schmitt zum Letter der Personalabteilung in dis Regierung berufene Novembersozialtst Dr. Lemv« hat ficht genau wie da« der Justizminister Dr. Zeigner im Fcsist Lotzs tat, al» persönlichen Vertrauensmann den Führer der Chemc nitz« sozialistischen Deamtenamppe Oberregierungssekretün Äöth « nach Dresden als Vürochef geholt und den visheri-k gen Bürochef in der betreffenden Ministerialabteftung «in< fach versetzt. Justizminister Dr. Zeigner hat seinerzeit di« Berufung seines Vertrauensmann» Ätze dem Vorstarck de» Vereins Sächsischer mittlerer Staatsbeamten damit begrün-i det, daß er einen Mann seines unbedingt«» vertrau«« würdig in sein« Umgebung haben müsse, und daß er solch«« Vertrauen zu den anderen Beamten nicht haben kvnn«. viel Berufung de» neuen Bürochefs de» Ministerialrat» vrt Lempe läßt nur den Schluß zu, daß fist Dr. Sem» wobt dlesi selben Gründ« maßgebend gewesen std» müßt« wst ststnrB zeit für Dr. Zeigner. Für die sächsischen Staatsbeamten «Ws geht auch aus dstser Virus .g l>rrvor, wchck, st« sich von neu« PersonalpoSM Dr MBWstWmmdBADh!