Suche löschen...
Dresdner Journal : 24.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188504244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18850424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18850424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-04
- Tag 1885-04-24
-
Monat
1885-04
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Journal : 24.04.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
93. FMag, den ? I Äpn! 188S. v, x«»,«» L«leL» ? Nllrrlivk: . . . . IS It«rlr KMrrliodr 4 U»rk »0 ?k. itW—lL« KLMLlMM I 10 kt. äs« ä»ut»ev«v lloiol»«» tritt koit- m»«l 8toiop«l«u,oül»b dw«. ^tir äon K»iuo vuivr ?«titr«ile 10 vot»r „kioxenLncit" äi» 2oil« »0 kk. 8« l'LdvUoo- vL<1 2iSor»»»t» SO A<r5»cbl»^. DreMerIMNwl. >u»»:ri»l<!U,tuu«Um«> i!«i r-i^iiU: Comml-»ion!ir 6«, l>re-6n«r ^v»rn»l»; Nomiivr« N«rli»-V>»o r«lp»i^ N»««I 9-«-i»v-^r-vilevrc ». V. //na.<--n«te,n <» »neliv-VisnNnwdurx kr«>k-I-«li>»>x kr»ll>kkrt ». It.-diuved-ll: ^cu<« ,V^r,' N--Nv: ,' Lrewen: F'. 8c/.d,tte, Nr»»I»u: /, S/"»>e)e^ n 7t«feau ^rie^kunt « vl : L ^oc^'-cke Ii,i«kk!tn6lun^; vorli'i: <- .1/,«//,^; 8»iu>o»«r: t). Lc/<'<«nker, r»rt» Lirlm-?r»llklurr » » /-a«bc Co., ^ä. Lte«»i»r. Lr»el>«t»«» i ^A^Uci» mit Avn»«luo« 6«r 8ono- o»6 ?°«i»rt»^» kür ä«L kolxsoäsv Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. IIvr»»8xvder» Tünikl. ^Lpkäition »Io« ttriiäoer .lourvLie, I'/»Ho 80 Amtlicher Theil. Dresden, 23. April. Se. Majestät der König haben nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee Allergnädigst -u genehmigen geruht: A. Lrnennungrn, Scförüerungen, Versetzungen. Die Beförderung des Oberstlieutenants von der Jngenieur-Abtheilung des GeneralstabeS und Direktor- der Militär-Bauwejens Portius, zum Obersten, die Ernennung des Hauptmanns vom Generalstabe Auf- jchläger, zum Kompagnie-Chef im 6. Infanterie- Regiment Nr. 105, dle Beförderung der Oberstlieute nants Walde, Kommandeur des 8. Jnfanterie-Regi- mentS „Prinz Johann Georg* Nr. lO7, von Schlie ben, L la «Ulte des 5. Infanterie-Regiments „Prinz Friedrich August* Nr 104 und Direktor der Garni- fon-Verwaltung zu Dresden und Weber, Komman deur des 4 Infanterie-Regiments Nr. 103, zu Obersten, die Beförderung der Premierlieutenants Dietrich de- 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen*, diesen unter Versetzung zum 3. Infanterie-Regiment Nr. 102 und Planitz des 4. Infanterie Regiments Nr. 103, zu Hauptleuten und Kompagnie-Chefs; die Ernennung der charakterisirten Hauptleute Vogt des 5. Infanterie-Regiments „Prinz Friedrich August* Nr. 104 und Kirchhübel des 8. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg* Nr. 107, zu etatsmäßigen Hauptleuten und Kompagnie-ChefS mit einem Patente vom Tage der Charakterisirung; die Beförderung des Premierlieutenants Schneider I des Schützen- (Füsilier-) Regiments „Prinz Georg* Nr. 108, zum Hauptmann und Kompagnie-Chef; die Versetzung des Hauptmanns und Kompagnie-Chefs im 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 „Kaiser Wil« lehm, König von Preußen* Freiherr von Hodenberg, »um 8. Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg* Nr. 107, die des Hauptmanns und Kompagnie-ChefS im 1. (Leib ) Grenadier-Regiment Nr. 100 Lehmann, zum 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen*, die des Hauptmanns und Kom pagnie-Chefs im 3. Infanterie - Regiment Nr. 102 Lerche, zum 6. Infanterie-Regiment Nr. 105, die der Hauptleute und Kompagnie-Chefs im 6. Infanterie- Regiment Nr. 105 Heinl und Reiche-Eisenstuck, ersteren zum 3. Infanterie Regiment Nr. 102, letzteren zum 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen*, die des Hauptmanns und Kom- pagnie-ChesS im 8. Infanterie-Regiment „PrinzJohann Georg* Nr. 107, Mehlig, zum 6. Infanterie Regi ment Nr. 105; die Ernennung des charakterisirten Hauptmanns im 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 de Vaux, unter Entbindung von seinem Kommando zum Kadetten-Korps, zum etatsmäßigen Hauptmann und Kompagnie-Chef beim 1. (Leib-) Grenadier-Regi ment Nr. 100 mit einem Patente vom Tage der Charakterisirung; die Beförderung der Secondelieute- nants im 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen* Ullrich I und von Löben I, zu Premierlieutenants; die Ernennung des charakterisirten Premierlleutenants im 4. Infanterie- Regiment Nr. 103 Hempel, zum etatsmäßigen Pre mierlieutenant mit einem Patente vom Tage der Charakterisirung; die Beförderung des Secondelieute- nants im 5. Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich August* Nr. 104 Freiherr von Hausen, zum Pre- mierlleutenant, vorläufig ohne Patent; die Er nennung der charakterisirten Premierlieutenants von Tettenborn im 8. Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg* Nr. 107 und Hottenroth im Schützen - (Füsilier-)Regiment „Prinz Georg* Nr. 108, zu etätsmäßigen Premierlieutenants mit einem Patente vom Tage der Charakterisirnng; die Beförderung des SecondelieutenantS im 6. Infanterie- Feuilleton. Krdtgirt von Otto Banck. K. Hoftheater. — Altstadt. — Mittwoch, den 22. April wurde Donizetti's Oper „Lucrezia Bor gia* gegeben. Frl. v. Lhavanne gastirte in der für eine Anfängerin aus der Bühne sehr geeigneten Rolle des Orsino. Ihre umfangreiche jugendfrische Stimme von seltener Fülle, Rundung, Kraft und Gleichmäßigkeit entfaltete sich darin mit erfreulichster schöner Wirkung. Die Tonbildung ist gut, natürlich und rein, ausgenommen bei den tiefsten Tönen, welche Stärke und Ünschönheit des Klanges einer falschen Tondildung verdanken, und auch mit der Mittelstimme noch unverbunden sind. Wohl hat Frl. v. Chavanne erst eine fertigere technische Ausbildung und Be herrschung ihrer Stimme zu gewinnen und deren be deutendes Tonvolumen ergiebt dafür besondere Schwie rigkeiten, aber fleißiges Studium kann sie überwinden und das leicht ansprechende Piano der Stimme wird dafür hilfreich werden; ebensowohl das musikalische Talent, welches ihr temperamentvoller Vortrag erwies. Man darf die besten Hoffnungen für die künstlerische Entwickelung der jungen Sängerin hegen, deren Engagement — dem Vernehmen nach — bereit- voll zogen ist. Die musikalische GesammtauSführung der Oper war wenig geeignet, ihre gesanglichen Schön heiten durch feine Ausbildung und Nuancirung dr- BortragS und de- WohtklangeS im vollen Maße zur Geltung zu bringen. In bester hervottrrtender Weife aber zeichnete sich — abgesehen von einigen über Regiment Nr. 105 von PetrikowSky I, zum Pre mierlieutenant bei dem 9. Infanterie-Regiment Nr. 133, vorläufig ohne Patent; die Verleihung des Charakters als Hauptmann an den Premierlieutenant Falcke I im 7. Infanterie Regiment „Prinz Georg* Nr. 106; die Verleihung de- Charakters al- Premierlieutenant an die SecondelieutenantS von Hinüber imSchützen- (Füsilier-)Regiment „Prinz Georg* Nr. 108 und von Laffert im 4. Infanterie-Regiment Nr. 103; die Verleihung von Patenten ihrer Charge an die PremierlieutenantS von Donat im 10. Infanterie- Regiment Nr. 134, Roitzsch und Freiherr von Ham merstein im 3. Infanterie-Regiment Nr 102; die Beurlaubung de» SecondelieutenantS im 1v. Infanterie- Regiment Nr. 134 Heydenreich, unter Stellung L 1» «uite des Regiments, vom 1. Mai n a. an auf 1 Jahr; die Versetzung des Rittmeister» und Eska dron-Chefs im Garde-Reiter-Regiment Freiherr von Stralenheim, als Hauptmann in den General stab; die Ernennung des n la «uits des Garde-Reiter- Regiments stehenden Rittmeisters Graf von Fabrice, unter Enthebung von dem Kommando bei dem Mi litär-Bevollmächtigten in Berlin, zum ESkadron-Chef bei genanntem Regiment«; die Versetzung des Pre- mierlieutenants L In suitv des 1. Ulanen - Regiments Nr. 17 von Zeh men, zu den Offizieren der Reserve dieses Regiments; die Anstellung des Königlich Preußischen SecondelieutenantS a. D von Tümp ling, als Secondelieutenant im 1. Husaren Regiment Nr. 18 mit einem Patente vom 13. Februar 1883; die Ernennung des charakterisirten Hauptmanns z. DiSp. und 3. Offiziers beim Bezirks-Kommando des Reserve- Landwehr-Bataillons (Dresden) Nr. 108 von Egidy zum etatsmäßigen Hauptmann mit einem Patente vom Tage der Charakterisirung; die Beförderung der Se- condelieutenants der Reserve Schnorr von CarolS- feld des 5. Infanterie-Regiments „Prinz Friedrich August* Nr 104 und von Pflugk des Garde-Reiter- RegimentS, zu Premierlieutenants der Reserve; die Beförderung des SecondelieutenantS der Landwehr- Infanterie Kunze des 1. Bataillons ^Chemnitz) 2. Landwehr-Regiments Nr. 101 und Hartmann des Reserve-Landwehr-Bataillons (Dresden) Nr. 108, zu Premierlieutenants der Landwehr-Infanterie; die Anstellung des Königlich Preußischen Secondelieute- nantS der Landwehr-Kavallerie außer Dienst Möhring als Secondelieutenant der Landwehr-Kavallerie bei dem 2. Bataillon (Döbeln) 8. Landwehr - Regiments Nr. 107; die Ertheilung der Erlaudniß zum Tragen der Landwehr-Armee-Unisorm an den Premierlieute nant der Landwehr-Infanterie a. D. BarthelS; die Verleihung des CharakteiS als Premierlieutenant der Landwehr-Infanterie a. D. an den Secondelieutenant der Landwehr-Infanterie a. D. Landrock; die Beför derung des Assistenz-Arztes 2. Classe l)r. Meyer I des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103, zum Assistenz- Arzt 1. Classe; die Ernennung des Unterarztes l)r. Golebiewski des Pionier-Bataillons Nr. 12, zum Assistenz-Arzt 2. Classe; die Versetzung des Assistenz- Arztes 2. Classe Dr. Wilke des 2. Grenadier-Regi ments Nr. 101 „KaiserWilhelm, König von Preußen" zum 4. Infanterie-Regiment Nr. 103, unter Belassung in seinem Kommando bei der Sanitäts-Direktion; die Ernennung der Unterärzte der Reserve Or. Zenker und vr. Schmidt des 1. Bataillons (Leipzig) 7. Land wehr-Regiments Nr. 106, zu Ajsistenz-Aerzten 2. Classe der Reserve. V. ^bschiedsbewitligunqen. Die Stellung zur Disposition der Rittmeister und ESkadron-ChefS Freiherr von Boyneburgk im 1. Husaren - Regiment Nr. 18 und von Trebra im 2. Ulanen-Regiment Nr. 18, in Genehmigung ihrer Ab schiedsgesuche, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaudniß zum Forttragen der resp. Regiments - Uni triebenen Toneffecten — Hr. Bulb (Don Alfonso) aus und Frau Schöller in der Titelrolle. Der Letzter» gelangen manche Einzelnheiten voll leiden schaftlich wechselnder Affecte, besonders im zweiten und im dritten Acte ganz vorzüglich, und ihre ungewöhn liche Begabung für Spiel und dramatischen Ausdruck bei trefflichen Stimmmitteln läßt immer bedauern, daß es ihr nicht möglich wurde, ihr Talent zu künstlerisch vollkommneren Leistungen durchzubilden. L. B. K Hoftheater. — Neustadt. — Am 22. April: „Die Widerspenstige*, Lustspiel in 4 Acten von Shakespeare. Bon Deinhardstein nach der Bau« dissin'schen Uebersetzung bearbeitet (Frau Hildebrandt als Gast). Die lustige Comödie mit ihrer Sitten- und Frauen schilderung aus der italienischen Renaissancezeit ist bei uns so beliebt, daß diese Anziehungskraft sich selbst bei unvergleichlichem Frühjahrswetter bewährt Zu diesem verhältnißmäßig so günstigen Resultate des Theaterbesuches trug auch noch die zum Schluß vor- geführte Kraftprobe de- „hüpfenden Freier-* von Hrn. Köller da« Ihrige bei. Im Allgemeinen stellte sich die Art der Darstellung des Shakespeare'schen Stücke- in ihrer Geschmacks haltung als eine Sommerausführung dar, da- beißt, man wendete mit Vorliebe einen starken, ausgelassenen Farbenauftrag an, wie ein solcher bei der gewähltern und mehr kritischen Stimmung de- Winterpublicum- in klassischen Dramen ganz von selbst au-geschlossen ist. Bekanntlich kann nicht leicht ein Stück so ver schiedenartig vorgettagen und mit überfröhlicher Laune in den Schwank hinüber gezogen werden, al- diese form mit den vorgeschriebenen Abzeichen, unter gleich zeitiger Verleihung des Charakters al- Major an den Rittmeister von Trebra; die erbetene Verabschiedung nachstehend aufgeführter Offiziere des Beurlaubten- standes aus Allerhöchsten Kriegsdiensten und zwar: des Premierlieutenants der Reserve Bornemann des Schüben-(Füsilier-)RegimentS „Prinz Georg* Nr. 108, der SecondelieutenantS der Reserve von der Decken des Garde-Reiter-Regiments, von MorawSki des 1. Ulanen - Regiments Nr. 17, Richter des 2. Feld- Artillerie-Regiments Nr. 28, der Premierlieutenants der Landwehr-Infanterie Oelzner des 2. Bataillons (Zittau) 3 Landwehr-Regiments Nr. 102, Schade des Reserve-Landwehr-Bataillons (Dresden) Nr. 108, letzteren mit der Erlaudniß zum Tragen der Land- wehr-Armee-Uniform, Wappler und Leonhardt II des 1. Bataillons (Leipzig) 7. Landwehr - Regiments Nr. 106; die Verabschiedung des Majors z. Disp. von Zezschwitz und des Hauptmanns z. Disp. von Leonhardi, in Genehmigung ihrer Gesuche aus Aller höchsten Kriegsdiensten, unter Fortgewährung der ge setzlichen Pension und der Erlaudniß zum Forttragen ihrer bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen. Berichtigung. In der in vor. Nr. enthaltenen Veröffentlichung über die Ernennungen von Commer- cienräthen muß es, anstatt Johann Gottlieb Dietel in Werdau, Johann Gottlob Dietel in Wilkau heißen. Uiü Telegraphische Nachrichten. Leipzig, Donnerstag, 23. April, Mittags. (Privat-Tel. d. DrcSdn. Journ.) Heute Vormittags um 11 Uhr fand eine Parade sämmtlicher hiesiger Regimenter vor dem Brigadecommankrur General major Frhrn. « Lyrn Statt; derselbe braute ein Hcch auf Se. Majestät den König auS, in welches die Truppen beweist rt eiustimmter.. Darauf erfolgte der Vorbeimarsch erst in Zügen, dann in Com- pagnirfroat; die Parade befehligte der General major v. Eerrini di Monte Barchi. DaS Publi cum war in einer nach Tausenden zählenden Menge anwesend. Darmstadt, Mittwoch, 22. April, Abend». (W. T. B.) Den Ständen ist eine Regierungs vorlage wegen Errichtung von Grbäuden für eine mediciniscke und gynäkologische Klinik und ein pathologisch-anatomisches Institut zu Gießen zu gegangen. Die veranschlagten Kosten von 1 441 800 M. sollen durch Aufnahme einer 4prvceutigen An leihe aufgebracht werden. Luda-Pest, Mittwoch, 22. April, AbendS. (W.T.B.) Das Abgeoldnetrnhau» nahm iu seiner heutige» Sitzung mrt 219 gegen 133 Stimmen die Vorlage, betreffend der OberhauSreform, in der vom Oberhause angenommenen Fassung an. (Vgl. dre „Tagesgeschichie".) Szegedin, Mittwoch, 22. April, Abends. (W. T. B.) Dir Bergung der am Abende noch un versehrten Garderobe und Bibliothek des Theaters war unmöglich, da bezügliche Versuche wegen der einstürzenden Mauern als lebensgefährlich vom Stadtdauptmann untersagt wurden. Das Theater ist unrettbar verloren. iVgl. die Rubrik „Ver mischtes") Pari», Mittwoch, 22. April, AbendS. (W.T. D.) Der „Temps" veröffentlicht ein Telegramm au» London, dem zufolge die Lösung der Frage des „Bosphore Egyptien" nabe bevorstehc und in welchem es im Uebrigtn beißt: Die Krage biete zweierlei Gesichtspunkte, einmal die Verletzung Zähmung des bösen Käthchen's. Hr. Matkowsky spielte den Petrucchio, und wie man mit Vergnügen sehen konnte, würde er sich bei mehr Mäßigung ganz annehmbar in den wirksamen Ton dieser Rolle hinem- finden. Ein gleiches Lob läßt sich zum Vortheile für Frau Hildebrandt aussprechen. Von ihrem Organ und ihrer Routine unterstützt, beherrscht sie den prak tischen Bühneneffect in so geschickter Weise, daß für ihre Darstellung nur noch ein echt weiblicher Grund fond zu gewinnen und mehr Uebermuth und Eigen wille innerhalb einer ohnmächtigen Erziehung, dagegen aber weniger angeboren boshaftes Naturell zu offen baren wäre, um den Uebergang zu einer demüthig zärtlichen Gattin glaubhaft zu machen. O. B. Eine schöne Barbarin. Nach dem Englischen von France- Hodgson Burnett. (Fortsetzung) „ES ist auch durchaus nicht unsre Absicht, auf regend zu sein*, entgegnete Miß Belinda mit milder Würde. „Eine lehrreiche Unterhaltung aber, mein liebes Kind, ist meistentheil» für alle daran Bethei ligten höchst nützlich.* „Da muß ich freilich gestehen, daß ich noch wenig lehrreiche Unterhaltungen mit angehört habe*; gab Octavia freundlich zu. Sie machte sich eigentlich nicht mehr auS Herren gesellschaft, als die meisten Mädchen, aber sie überlegte doch im Stillen, ob wohl auch einige junge Herren einqeladen seien und ob es in Slowdridge überhaupt einige gäbe, die man bei festlichen Gelegenheiten pro- ducrren könnte, wenn sie auch für gewöhnlich nicht in eine» von Franzosen innegrhabten DomicilS und dt, den Vertretern einer französischen Behörde zn- gefügte Beleid'gung; hierfür habe Frankreich das Recht, Gknugthuung zu verlangen, sodann aber die Krage der Unterdrückung des Journal» „BoS- pbore". Wahrscheinlich werde Frankreich anläßlich diese» Gegenstand«» gegenwärtig keine Reklamation erheben: die Angelegendeit werde aber den AuS- gangSpunkt bilden für eine Verhandlung zwischen Frankreich und dem Khedive über die Behandlung der fremden Presse in Aegypten. London, Lonner»tag, 23. April. (Tel d. Dresdn. Journ.) Die „Daily News" melden, daß die englisch-russischen Verhandlungen der letzten Tage dir Aussichten auf eine gütliche Auseinander setzung nicht förderten. La» St. Petersburger Cabinet scheine nicht geneigt, au» einer fatschen Stellung herauSzutreten, während dir Nachgiebig keit Englands nahezu erschöpft sei. „Daily New»" erfahren ferner, r» fänden Unterhandlungen mit Italien wegen Besetzung eine» TheileS von Aegypten durch italienische Truppen Statt. St. Petersburg, Donnerstag, 23. April. ,Tel. d. DreSdn. Journ.) Anläßlich de» neuen Be- richles be» Srr LumSden sagt da» „Journal de St. Pötersbourg": ES kommt uns sehr gelegen, von diesem Schrift stücke zu sprechen. Da der Premier Gladstone selber hinsichtlich der Aussagen Lumsden's schon rm Voraus bemerkte, daß dieselben auf Behauptungen aus afgha nischer Quelle beruhten, wie können da durch dreies Dokument gewrsse Therle des Berichtes vom General Komarow, der doch so genau und vollständig ist, er schüttert erscheinen. ,Der Premier Gladstone wird sicherlich nicht erstaunt sein, wenn die russische Regie rung sich auf das Zeugniß ihrer Generäle verläßt. Da- Blatt bemerkt werter, wenn es sich darum handle, zu einer Verständigung zu gelangen, so sehe man nicht ein, welchen Nutzen eine solche Polemik habe, dre sich auf Nebensächliches beziehe, während es doch so wich tig und nützlich wäre, die Dinge klarzustellen und zum Schlüsse zu kommen über die Grenzfrage. Was dre von der englischen Regierung nachgesuch ten Credite anlange, so stehe es England frei, sich zu beunruhigen; was Rußland angehe, so bleibe dasselbe ruhig, fo sehr es sich auch von dem Einste der Umstände Rechenschaft ablege, und werde den An forderungen der Situation zu begegnen wissen. DaS „Journal de St. Petersbourg* schließt, es werde sich glücklich schätzen, wenn der Wunsch des Earl Gran ville, mit allen Mächten in freundschaftlichen Be ziehungen zu bleiben und jede Differenz auf fried lichem Wege zu regeln, in Erfüllung gehe. Belgrad, Mittwcch, 22. April, AbendS. (W. L. B.) Die Skupschtma hat in ihrer heutigen Sitzung eine Adresse angenommen, in welcher die Freude über dir guten Beziehungen zu allen Staa- ten, insbesondere über die Gastfreundschaft de» Kaisers von Oesterreich und ten Besuch des Kö- nigS von Rumänien, sowie dem Bedauern über die fortdauernd getrübten Beziehungen zu Bulgarien Ausdruck gegeben wird. Di« Skupschtina spricht die Hoffnung au», daß dir Regirrung auch ferner hin die Ehre und das Ansehen Serbien» wahren werde, und verheißt, die im vorigen Jahre begon- nrue Culturarbe t zu Ende zu führen und sich hierbei den König, der überall in erster Rcrhc zu treffen sei, zum Muster zu nehmen. Athen, Mittwoch, 22. April, Abrnd». (W. T. B.) Infolge brS Ausfalles der Wahlen hat das Ministerium seine Entlassung gegeben. den Vordergrund traten. Von Miß Belinda hatte sie noch keinen einzigen männlichen Namen gehört, außer den de- Vikars von St. James, und als sie den eines Tages am Hause Vorbeigehen sah, hatte sie an seiner dünnen, schwarzen Gestalt mit dem spärlichen, geist lichen Backenbarte auch kein besonderes Interesse neh men können. Wir müssen hier auch gestehen, daß Miß Belinda dem ersten Erscheinen ihrer jungen Verwandten m der hiesigen Gesellschaft mit inneren Angstschauern entgegensah. Eine Theegeseüschaft bei Lady Theobald bedeuiete so viel, als eine förmliche Einführung in die Slowbridger Kreise. Jedes junge Mädchen aus den höheren Gesellschaftsschlchten, das als erwach>en aus der Pension zurückkam, wurde zuerst zu Lady Theobald zum Thee gebeten, wo es während eine- ganzen Abends ein Gegenstand der wachsamsten Kritik war. Ihr Betragen wurde einer genauen Controle unterworfen, ihre gesellschaftlichen Fertigkeiten geprüft, sie mußte ihre neuesten „Salonstücke* vorspielen, sie wurde von der Wirthin in- Gespräch gezogen, und von der schüchternen Bescheidenheit ihrer Antworten, der ehrfurchtsvollen Andacht, mit der sie lauschte, hing dann ihre ganze zukünftige Stellung in der Gesell schaft ad. So war es am Ende nur natürlich, daß Miß Belinda ängstlich war Als der wichtige Abend herankam, herrschte in mehr als einem House der Hohenstraße große Auf regung. Dre Geschichten von den Diamanten, den Goldgräbern und den Silberminen hatten sich natür lich in vermehrter und verbesserter Auflage in un glaublich schneller Weise verbreitet. Auch wußte Jedermann, daß nur Lady Theobald'- feine Rücksicht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite