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M ei ß eritz-Mullg TUszeitW M Azchtr ßr AMMM SjMtbtrg 11. U. AmlSblttH für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mtt achtselttgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. HH Freitag den 15. Mai Idl4 abends 80. Jahrgang' , Die ^welherltz-Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sann- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. SO Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,P ost boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Inserat« werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech- net. Bekannrmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 85 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierte2nserate mit entsprechendem Auf- schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 80 Pf. Das im Grundbuchs für Schlottwitz Blatt 42 aus den Namen des Landwirts Friedrich Hermann Mar Forker in Schlottwitz eingetragene Grundstück soll am 29. Juni 1914 nachmittags st24 Ahr an d-r Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 6,6 Ar grob und auf 8051 M. 95 Pf. geschützt. Es ist an der Schlottwitz—Hausdorfer Straße gelegen und besteht aus einem massiven Wohnhaus mit Vorgarten, Hofraum, Gemüse- und angelegtem Obstgarten. Die Flurbuchnummer ist 87 e, die Ortslistennummer 13L. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen das Grund- stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 26. März 1914 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be rücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläu bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbei- führen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Dippoldiswalde, den 14. Mai 1914. 2a. 9/14 I>lr. 2 Königliches Amtsgericht. Ueber das Vermögen des Materialwarenhändlers Arthur Richard RÜthrich in Reinhardtsgrimma wird heute am 14. Mai 1914 vormittags 10 Uhr das Konkurs- verfahren eröffnet. Der Gemeindevorstand Arnold in Reinhardtsgrimma wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 6. Juni 1914 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des emannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Eläubigerausschusses und eintretendenfalls über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Freitag den 12. Juni 1914 nachmittag» >/24 Ahr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Eemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muh auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache abgesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 6 Juni 1914 anzeigen. K(4/l4. Königliches Amtsgericht zu Dippoldiswalde. Auf Blatt 67 des Handelsregisters, betreffend die Firma Mühlenbauanstalt ««d Maschinenfabrik vorm. Gebrüder Seck, Aktiengesellschaft, Zweigniederlassung Eisenwerk Schmiedeberg in Schmiedeberg ist heute eingetragen worden: Hans Friedrich Ferdinand Krusemark ist nicht mehr Mitglied des Vorstands. Zum MItgliede des Vor standes ist bestellt der Fabrikdirektor und Ingenieur vr. vr. in^. Gerhard Luther in Dresden. 1 ä Kex..47 b/l4. Königliches Amtsgericht Dippoldiswalde, den 13. Mai I9l4. Wahlen der Versicherungsvertreter als Beisitzer des Versicherungsamtes beim Stadtrat zu Dippoldiswalde. (88 40 flgde. der R.V.O) Das unterm 9. vor. Mts. in N-. 82 der Weißeritz-Zeitung bekanntgegebene Wahl ergebnis ist als endgültiges Ergebnis anzusehen, da eine Anfechtung der Wahl innerhalb der vorgeschriebenen einmonatigen Frist nicht erfolgt ist. Dippoldiswalde, am 14 Mai 1914. Das Bersicherungsamt des Stadtrats zu Dippoldiswalde. Ratssekrelär Heil, stellvertretender Vorsitzender und Wahlleiter. Gesperrt wird vom 16. bis 19. Mai die Raiustratze Grohölla—Possendorf unter Verweisung des Verkehrs über Wendischcarsdorf. Wendischtarsdorf, den 14. Mai 1914. Der Gemeinderat. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Zu ihrer alljährlich einmal statt findenden Tagung kehren morgen Sonnabend die im sächsischen Landesverband vereinigten Mitglieder des großen Bundes der deutschen Militär-Anwärter bei uns ein. Wie stets bei solchen Anlässen wird auch diesmal Dippoldiswalde seine Gäste herzlich bewillkommnen und alles tun, ihnen den Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu machen. Ernster Arbeit ist der Sonnabend- Nachmittag und Sonntag-Vormittag gewidmet. Die Tagesordnung für die Verhandlungen weist eine lange Reihe wichtiger Punkte auf, unter denen manche zu aus gedehnter Aussprache Veranlassung geben werden. Am Sonnabend abend findet im Schützenhause ein Kommers statt, zu dem die Bürgerschaft der Stadt herzlich einge laden ist. Veranstalter ist die hiesige Ortsgruppe des Verbandes. Sie hat dazu ein Programm zusammen- gestellt, das der Genüsse vieles bietet. Musikstücke werden mit Gksangsoorträgen und verschiedenen Soli abwechseln und einen Prolog, die Begrüßungs- und Festansprache umrahmen. Ganz besonders beifällig wird wohl das Solo des Herrn Oberpostassistent Lehmann ausgenommen werden, der sich als Leiter des Männergesangvereins Ein- tracht und Militärgesangoereins auch um die gesanglichen Nummern ganz besondere Verdienste erworben hat. Für Sonntag nachmittag ist nach einem gemeinschaftlichen Mittagessen im Hotel Stadt Dresden ein Ausslug zur Talsperre und Besichtigung derselben geplant Hierzu wie auch zu der für Monlag vorgesehenen Partie nach Alten berg ist aber lachender blauer Himmel ganz besonders nötig. Wollen wir hoffen, daß der Mondwechsel am Sonnabend noch bessere» Welter bringt, als wir es die letzten Tage daher hatten, damit das Fest zu aller Zu friedenheit verläuft. Unsern Gästen aber rusen wir ein herzliches „Willkommen" zu — Herr Bürgermeister Jahn ist nach Ableistung der militärischen Uebung zurückgekehrt und wird nächsten Montag die Amtrgeschäfte wieder aufnehmen. — Auf Linlaoung der Künigl. Amtshauptmannschast Dresden-A. findet Montag den 18. Mai nachm. 2/44 Uhr im Saale des Gasthofs Master eine Verhandlung wegen Bildung eine» selbständigen Gutsbezirks des Malterer Tal- sperrengebtets statt. — Wie wir nach eingezogenen Erkundigpngen an zu ständiger Stelle mitteilen können, ist das hierorts ver breitete Gerücht, daß der Fall Willkomm in der nächsten, wahrscheinlich im Juni stattsindenden Schwurgerichts- pniode zur Verhandlung kommt, vollständig au» der Luft gegriffen. In Sachen Willkomm ist die Voruntersuchung ! noch nicht beendet, infolgedessen kann auch eine Anklage noch nicht erhoben werden. Außerdem ist uns von anderer ebenfalls gut unterrichteter Seite wiederholt ver sichert worden, daß erst alle mit dem Vereinsbank-Krach zusammenhängenden Untersuchungen (Fall Wünschmann usw ) beendet sein müssen, ehe an die Aburteilung Will komms gedacht werden kann. Bor Ende des Jahres wird also hieran kaum zu denken sein. — Der hiesige Gebirgsverein gibt Prospekte der hiesigen Talsperre und Umgegend heraus, welche Touristen und Reisende in den Gasthäusern der Stadt, sowie in Malter, Gasthaus zum Steinbruch und Dippoldishöhe un entgeltlich zur Orientierung erhalten. — Nicht minder halten die hiesigen Buchbinder den Führer von Dippoldis walde und Umgegend mit Waldkarte des Gebirgsoerein» in neuer Ausstattung zum Verkauf bereit, damit Spazier gänger in der Heide sich bester zurechtfinden. Das Tal sperrengebiet ist in der Karte eingezeichnet. — Waldbühne Bärenburg — Theater Kipsdorf. (Be- richtigung) Wie wir soeben von maßgebender Seite unterrichtet werden, Ist das Unternehmen aus einem Komitee heroorgegangen, welches jedweden Ueberschuß zu gemeinnützigen Zwecken hiesiger Gegend verwendet So ist besonders eine Zuwendung des in hochherzigster Weise von Herrn Amtshauptmann vr. Sala ins Leben gerufene Heim für tuberkulöse gefährdete Kinder ins Auge gefaßt. 15 Schellerhauer Landbewohner sind auf der Waldbühne Milwirkende im Sinne der guten Sache. — Vor 350 Jahren, am 15. Mai 1564, starb in Rostock der lutherische Theologe Matthäus Jud er. 1528 zu Dippoldiswalde geboren, besuchte er die Schulen in Dresden und Magdeburg und studierte die Rechte und Theologie in Wittenberg. Er wurde zunächst Konrektor des Gymnasiums in Magdeburg und erhielt 1560 eine Berufung als Professor der Theologie nach Jena, mußte aber, weil er ohne Konsistorialerlaubnis ein Buch hatte drucken lassen, 1562 auswandern und ging nach Wismar, von wo er als Prediger nach Rostock be rufen wurde. Noch ehe er sein Amt antreten konnte, starb er. — Die Landungsbrücken für das Motorboot sind jetzt eingetrossen und ist bereits mit dem Auslegen sofort begonnen worden. Beim Bahnhof Malter, wo trotz de» schlechten Wetter» gestern viel Verkehr herrschte, konnten die Passagiere de» Booles die Brücke bereits mittags benutzen. Am Abend war je eine solche Brücke auch an den anderen Anlegeplätzen befestigt, sod,.ß her Verkehr sich nun um vieles sicherer abwickrlt. — Die Gesundheitsverhältnisse der Lehrlinge. Auf Grund eingehender Untersuchung konstatiert vr. A. Fischer in den „Blättern für Volksgesundheitspflege", daß viele von den schwächeren Knaben und Mädchen nach der Schulzeit nicht einmal in den leichteren Berufsarbeiten be stehen können, weil sie für keine der üblichen Betätigungen körperlich geeignet sind. Er wünscht daher eine systema tische ärztliche Untersuchung aller in Betracht kommenden jugendlichen Personen. Am besten ist es, die Kinder beim Austritt aus der Schule zu untersachen und hinsichtlich ihrer körperlichen Tauglichkeit für den in Aussicht ge nommenen Beruf ärztlich zu beraten. Nach der Statistik der Leipziger Ortskrankenkasse weisen unter den Ver sicherten die 15 —19 Jahre alten viel häufiger und länger dauernde Krankheitsfälle auf als ihre Berufskollegen, die im Alter von 20—24 oder von 25—29 Jahren stehen. Die Krankheitszisfern der Lehrlinge sind höher als die der mittleren Klassen. Bei den jungen Menschen von 14 bis 16 Jahren handelt es sich um Personen, die sich noch in der Wachstumsperiode befinden und die trotzdem schon den Schädigungen des Berufslebens ausgesetzt sind. Körper größe, Brustumfang und Körpergewicht erfahren gerade im Alter von 14—17 Jahren die größte Zunahme Für diese Zeit der Entwicklung ist daher eine besonder» auf merksame Pflege nötig. Aber die kaufmännische und ge werbliche Lehrzeit läßt in der rauhen Wirklichkeit die Er füllung dieser hygienischen Ansprüche nicht zu. Die Wohnung»- und Ernährungsverhältnisse der Lehrlinge sind vielfach nicht befriedigend, namentlich wenn sie bei ihren Meistern wohnen. Die jugendlichen Arbeiter brauchen jetzt, soweit sie nicht bei ihren Eltern wohnen, Schlaf stellen. Da sie für deren Miete nur einen geringen Preis aufwenden können, sind diese Räume gewöhnlich schlecht, was die jungen Leute ost genug dazu veranlaßt, in ihren freien Stunden Wirtshäuser aufzusuchen. So wenig wie für eine ordentliche Wohnung, so wenig sind für eine kräftige, der Wachstumsperiode entsprechende Ernährung die notwendigen Mittel vorhanden. Hierdurch entsteht das Verlangen, das Mahl durch Alkoholica zu würzen und sich dem Tabakgenuß hinzugeben. — Aus Anlaß des Regierungsantrittes des Herzogs von Braunschweig hat die braunschweigische Regierung beim Bundesrat beantragt, daß Drei- und Fünfmarkstücke als Denkmünzen ausgeprägt werden, die das Bildni» des Herzogspaares tragen. — ZurProzetznot. Die Stimmen mehren sich, die eine Reform des Prozeßverfahrens, vor allem für den Bagatellprozeß, verlangen. Wie ungeeignet unser heutige» Gerichtsverfahren gerade für diese Art Sachen ist, dafür