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Tageblatt. ... ' " . -- s - i' Amtsblatt deS Kgl. Bezirksgerichts zu Freibergs sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. 22«. vereine von Lützen und die patriotischen Vereine von Merseburgs Hohenmölsen und Delitzsch sich aufgestellt hatten. Als Se. P!aj7 der König mit den kronptzinzlichen und prinzlichen Herrschaften, sowie die fremden Fürstlichkeiten sich dem Denkmale näherten, wurde das Feldlied Gustav Adolph's: „Verzage nicht, du Häuflein klein intonirt, worauf der Superintendent, Consistorial-, Schul- und Re- gierungSrath Fiobenins eine Ansprache an Se. Maj. den König richtete, welche auf die hohe Bedeutung gerade dieses Denkmals für die evangelische Kirche hinwies und es als eine Pflicht ihrer Diener^ erkannte, die mannichfach destructiven Tendenzen der Zeit zu be kämpfen. Der König antwortete darauf : . . „Ich danke Ihnen für die gesinnungsvollen Worte, die Sie au -dieser, für unsere Kirche so wichtigen Stätte an mich gerichtet. Sie haben ganz recht gehabt, des fortdauernden Kampfes zu gedenken, den die Religion zu bestehen hat, da ja die Fundamente, auf denen Alles beruht, von gewisser Seite zu untergraben versucht werden. Daß Sie es als Ihre Pflicht anerkennen, das Feld Ihrer BerufS- thätigkeit mit Freudigkeit zu beackern, hat Ihr Mund soeben aus gesprochen, und doch ermahne ich Sie noch, dieser Arbeit mit allem Ernst und aller Hingebung obzuliegen; denn ich suhle und weiß, daß wir noch einen harten und schweren Kampf zu bestehen haben werden. Aber der Allmächtige, welcher unser Preußen ja so sichtlich segnet und beschützt, wird uns auch diesen Kampf durchfechten und siegreich zu Ende führen lassen. DaS walte Gotti" Perleberg, 25. Sept. Der hier in Haft befindliche ehemalige ° Redaeteur der „Schlesw.-Holst. Ztg", May, hat bei dem KreiS- gericht seine Freilassung gegen eine Caution von 1000 Thaler be antragt. Ein Beschluß hierüber wurde noch nicht gefaßt, weil die r Anklage feiten der Staatsanwaltschaft noch nicht erhoben ist; doch wird der Eingang der Anklageschrift in den nächsten Tagen erwartet. Die mündlichen Verhandlungen beginnen vielleicht schon Ende nächster Woche. Der Oberstaatsanwalt Adlung betreibt persönlich die Untersuchung mit Umgehung de« hiesigen Staatsanwalts. Uebrigens soll die Behandlung Mah's eine höchst rücksichtsvolle sein: er erhält Licht, CigarreU und Lectüre, von welcher jedoch Zeitungen ausge nommen sind. Frankfurt, 24. Sept. (F. P.) Heute fand im „Englischen Hofe" eine Sitzung des Ausschusses de« deutschen Reformverein» statt, an welcher fast alle Mitglieder Theil nahmen. DaS Resultat war folgende Ansprache an die Mitglieder des Vereins: „An die Manöverfelde fuhr Se. Maj. der König zu dem Denkmal an der Lützen-Leipziger Chaussee, welches den sogenannten Schwedenstcin umschließt, auf welchem, oder in dessen Nähe, die Leiche König Gustav Adolph« nach der Lützner Schlacht gefunden wurde. ES besteht aus einem gußeisernen Baldachin, der, von vier schlanken Säulen getragen, einen steinernen Ruhesitz beoeckt, vor welchem der Stein liegt. Hier hatten sich die Geistlichen der fünf Diöeesen Stadt und Land Merseburg, Lützen, Weißenfels und Schkeuditz, sowie die Schullehrer derselben versammelt uyd innerhalb des Gitters Platz genommen, während außerhalb desselben die Krieger- Mitglieder des deutschen RevormvereinS. DaS Recht Schleswig- Holsteins auf volle Selbstständigkeit und Unabhängigkeit, auf seinen legitimen Herzog Friedrich Vitt, und auf die Geltung seiner Landesvertretung wird neuerdings durch die Uebereinkunft von Gastein auf'S Schwerste beeinträchtigt. UeberdieS ist die Rechts sicherheit und die Freiheit deutscher Staatsbürger durch die Ber- haftung nnd Gefangenhaltung des Or. May in empörender Weise verletzt. Die Bestrebungen de« Reformvereins, welcher die Um bildung des Deutschen Bundes auf legalem Wege sich zur Aufgabe » gestellt hat, sind gelähmt, so lange Fürsten« und Volksrecht in einem deutschen Lande, von deutschen Regierungen selbst, in solcher Weise hintangesetzt und gebeugt wird. Aus diesem Grunde glaubt der Ausschuß im Sinne sämmtlicher Vereinsmitglieder zu handeln, wenn er heute beschlossen hat, von einer Generalversammlung de» Vereins bis weiter abzusehen. Frankfurt a. M., den 24. Sept. 1865. Der Ausschuß des deutschen Reformvereins." Wien, 24. Sept. Die „Graz. Tagesp." sagt, wenn auch zu dem deutschen Abgeordnetentag in Frankfurt keine Theilnehmer au» Oesterreich sich einfinden dürften, so seien doch einige steirische Volksvertreter, darunter l)r. Rechbauer, ihres Rechts, an dem Ab« . aeordneteutage Theil zu nehmen, sich wohlbewützt und zähltest di» L inuige Verbindung Oesterreichs mit Deutschland nach wie vor pr 1863 Tagesgeschichte. Berlin, 25. Sept. (B. Bl.) Se. Maj der König hat sich Heuke Mittag 12 Uhr zur Erbhuldigung von Lauenburg nach Rätzebürg begeben. Im Gefolge Sr. Majestät befinden sich der Ministerpräsident Graf Bismarck als Minister für Lauenburg und der geh. Regierungsrath v. Wolff aus dem Ministerium des Innern. Die Rückkehr Sr. Maj. soll Mittwoch erfolgen. Se. Majestät gedenkt am Freitag zur Geburtstagsfeier Ihrer Maj. der Königin nach Baden-Baden abzuretseN. — Ueber das Reiseprogramm deS König« nach Lauenbürg wird berichtet: Am Montag, den 25. Sept., Festempfang Sr. Maj. des Königs an der Landesgrenze auf dem Bahnhofe Büchen durch den Regierungspräsidenten und den Land- marschall. — Meldung der Beamten des Amtes Lauenburg, sowie des Eisenbahncommissars. — Auf dem Bahnhofe bei Ratzeburg Empfang durch die Beamten des Amtes Ratzeburq und Geleite durch berittene Amtseingesessene bis zur Stadt. — Beim Eingänge der Stadt Aufstellung der Gilden und Zünfte und Empfang durch den Magistrat. — Illumination der Stadt und Fackelzug der Be wohner Ratzeburgs. — Am Dienstag, den 26 Sept., allgemeine Vorstellung d?r Behörden und Beamten, unter Vorbehalt der nähern Zeitbestimmung. Darauf die Erbhuldigung des Landes durch die lauenbnrg'sche Ritter- und Landschaft in der St. Petri« kirche vor der versammelten Gemeinde. — Die Mitglieder der Ritter- und Landschaft erwarten Se. Majestät den König in der Kirche, der Superintendent empfängt ihn an der Kirchthüre. Diner der Ritter- und Landschaft, dann Feuerwerk in der Allee der De« molirung. Abends Ball der Ritter- nnd Landschaft. Illumination der Stadt. — Am Mittwoch, den 27. Sept., Besuch des Amtes und der Stadt Lauenburg. Rückkehr nach der Stadt Mölln. Diner der Stadt Mölln auf dem Schützenhofe. — Rückreise Sr. Majestät über Büchen.. — Wie der Hamburger Senat, so sendet auch der Lübecker einen Senator (Curtius) zur Begrüßung deS König« nach Ratzeburg. — An der preußisch-holländischen Grenze wird bereits Militär verwandt, um das Einschleppen der Rinderpest zu verhüten. Uebri« geNS ünterlassen die Holländer nichts, die Verbreitung der Seuche » zu wehren. Die bedrohten Gemeinden schließen sich selbst ab in ähnlicher Weise, wie die preußische Regierung eine Abschließung des Landes veranlaßt. Leider kann den gefährlichen Verbreitern der Krankheit durch keine Grenzsperre der Eingang gewährt werden. So lange nicht ein kräftiger Nord das Fliegengeschmeiß vernichtet, wird der Erfolg auch den besten und anerkennenswerthesten Vor sichtsmaßregeln zweifelhaft bleiben. — Auch in Danzig sind Anord nungen getroffen, daß durch die Hafenbehörden einer Einschleppung der Rinderpest aus den Niederlanden und England vorgebeugt werde. Merseburg. 22. Sept. Das heutige zweite Feldmanöver führte Se- Majestät der König, Allerhöchstwelcher demselben von 9 Uhr früh bis beinahe 2 Uhr beiwohnte, auch in die Nähe der Stadt Lützen und ihrer beiden berühmten Schlachtfelder. Vom Erschein« jeden Wochentag früh 9 U. Inserate werden bi« Nachm. 3 Uhr für die pichst« Nr. angenommen. Donnerstag, den 28. September Pua merteljährt. LV Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile odn deren .Raum: mit K W. berechnet.