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Allgemeiner Weiger c?" Anzeiger Inserate, die 4gespal- ^^'ntwocheuuich zweiMal: 51 L >e»e Korpuszeile 12 Pfjür Mittwoch und Sonnabend. 1 1) 1 I I Inserenten im Rödertale, ftir NS?«« _ . K-WSLLr: die Grtsöeöörde Iltis den Kemeinderat zu Wretnia. slellungen nehmen auch uniere Bei größeren Aufträgen und »Zeitungsboten gern entgegen. . Wiederholungen Rabatt. Lokabtinreiger kür clie OrlsLaNen grrtniz, 3roßrsdrMrf. ßsu8wa!<Ie, frznhenldsl unä Umgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags II Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag II Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 70. Sonnabend, den 1. September 1917. 27. Jahrgang Städtische Sparkassen Bischofswerda Radeberg Zinssatz für Zinssatz für O «r il oi Sparein- «rN vi Giroein- O Zi, o, O j2 Io sagen: O I2 los sagen: o ,2 ,o Tägliche Verzinsung. Giroein lagen : Oertliche; unä ZäGDer. Bretnig. Mit dem Eisernen Kreuze aus gezeichnet wurde der Soldat A l f r e d Petzold von hier. Bretnig. Die Königliche Amtshauptmann schaft Kamenz für den Kommunalverband weist in einer Bekanntmachung darauf hin, daß für den Bezirk des Kommunalverbandes Herr Paul Bathke als Milchreoisor angestellt worden ist. Diesem liegt die Ueberwachung der gesam ten Milch- und Buttererzeugung ob. Er hat die Butter- und Gemeindesammelstellen, Mol kereien und Milchwirtschaften des Bezirks stän dig zu kontrollieren, bei den Milchviehbesitzern Milchproben vorzunehmen unv alle Einrich tungen für Milchwirtschaft nachzuprüfen. Die von den Gemeinden bestellten Milch- und Buttervertrauenspersonen haben ihn hierbei allenthalben zu unterstützen. Das Betreten der Gehöfte und Ställe sowie die Vornahme von Melkproben ist ihm jederzeit zu gestatten. Zu widerhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bestraft. Milchoieh- besitzern, die ihr Lieserungssoll nicht erfüllen, obwohl sie nach Angabe des Milchrevisors in der Lage wären, haben die Wegnahme bez. Verschsießung der Zentrifugen und Butterfässer usw. und Auferlegung des Milchablieferungs zwanges zu gewärtigen. — Beschlagnahme von Wäsche in Gasthäusern. Eine einschneidende Maß nahme ist soeben von der Reichsbekleidungsstelle verfügt worden. Sie hat die Beschlagnahme der Bett-, Haus- und Tischwäsche, die sich^im Besitz von Gewerbe- und gemeinnützigen Be trieben befinden, ausgesprochen. Betroffen wer den alle Betriebe, dre auf die Beherbergung oder Beförderung von Personen oder den Ver kauf von Lebens- oder Genußmitteln zum Ver zehr an Ort und Stelle gerichtet sind, insbe sondere Hotels, Pensionen, Logierhäusern, pri vaten (nicht öffentlich-rechtlichen) Krankenanstal ten, einschließlich Genesungs- und Erholungsr Heimen, Gast-, Schank- und Speisewirtschaften, Personenschiffahrt-,. Schlaf- und Wagenbetrieben und dergleichen. Das gleiche gilt von der im Besitze von Wäscheverleihgeschäften befindlichen Wäsche. Die Beschlagnahme erstreckt, sich auf die gesamte vorhandene Bett-, Haus- und Tisch wäsche ohne Rücksicht darauf, ob sie gebraucht oder ungebraucht ist. Nachdem erst kürzlich die Verwendung der verschiedenartigen Gasthaus wäsche eingeschränkt worden war, setzte sofort ein lebhafter Handel mit diesen Wäschevorrälen ein, wodurch die Gefahr unberechtigter Preis steigerungen und unzweckmäßiger Verwendung dieser wertvollen Wäschebestände entstand. Die neueste Verordnung der Reichsbekleidungsstelle bringt ein Verfügungs- insbesondere Veräuße rungsverbot dieser Wäsche, während eine Ent eignung durch die Verordnung nicht angeordnet wird. Die vorhandene Wäsche darf vielmehr auch noch in Zukunft weiter gebraucht werden, soweit ihr Gebrauch nicht durch die von der Reichsbekleidungsstelle angeordnete Verwendungs beschränkung ausgeschlossen ist. Es ist dagegen verboten, sie für andere Zwecke, als denen sic bisher diente, zu benützen. Die Besitzer der Wäsche sind verpflichtet, die am I. Oktober 1917 in ihrem Besitze (Eigentum oder Ge wahrsam) befindlichen Gegenstände der vorbe zeichneten Art der Reichsbekleidungsstelle anzu melden. — Feindliche Streikagenten. In den letzten Wochen sind hier und dort in deut schen Fabriken und Werkstätten wieder geheime Flugblätter verteilt worden, in denen Stimmung für einen allgemeinen Demonstrationsstreik ge- Isurre Na»ricbien. Vom oberen Jsonzo bis zur Wippach fanden gestern wieder starke Kämpfe statt; der Feind ist überall abgeschlagen worden. Im Prozeß Suchomlinow machten der frühere Generalstabschef Januschkewitsch und Suchom linow wichtige Enthüllungen über die russi sche Mobilisierung. Der russische Arbeiter- und Soldatenrat berief eine große Konferenz zwecks Beratung von Maßnahmen zur Abwendung des Unterganges der Wehrmacht. Norwegen nahm die amerikanischen Bedingungen an und stimmte dem Ausfuhrverbot nach Deutschland zu. - Der Hauptausschuß des Reichstages lehnte den sozialdemokratischen Antrag auf Aufhebung des Belagerungszustandes ab und vertagte sich bis zum 27. September. Der vorläufige polnische Staatsrat hat endgül tig seinen .Rücktritt beschlossen. > Spareinlagen und Einzahlungen auf Girokonten I sind nach Maßgabe der Gesetze mündelsicher. Hypothekendarlehen in barem Gelbe auf Hausgrundstücke und landwirtschaftlichen Besitz. — Beleihung von Wertpapieren. — Aufbewahrung und Verwaltung von Kriegsanleihe scheinen und allen sonstigen sicheren Wertpapieren. — Einlösung von Zinsscheinen. — Auskünfte bereitwilligst. Sparein-z ! lagen: ' Tägliche Verzinsung. macht wird. Den Arbeitern wird vorgegaukelt, daß sie durch allgemeine Arbeitseinstellung das sicherste Mittel zur alsbaldigen Kriegsbeendigung in Händen hielten. Es ist bezeichnend, daß diese Agitation gerade zu einer Zeit einsetzt, in der unsere feldgrauen Verteidiger an allen Fronten heftigsten Anstürmen der Feinde aus gesetzt sind. Die feindlichen Offensiven waren natürlich von langer Hand vorbereitet und seit Monaten für Mitte August geplant. Der Ver dacht ist deshalb nicht abzuweijen, daß diese ge-" fährliche Streikagitation auf feindliche Agenten j zurückgeht, die immer noch ihr Unwesen bei uns! treiben können. Jedenfalls nehmen oie verant wortlichen Führer der gewerkschaftlich organi sierten Arbeitermassen das vaterlandsverräterische Treiben sehr ernst. Mit Entschiedenheit ver langen sie, daß alle besonnenen Elemente unter der Arbeiterschaft der feindlichen Streikhetze ent gegentreten. Zum vaterländischen Sinn der deutschen Arbeitermassen, der sich in den ver flossenen drei Kriegsjahren schon so oft und so glänzend bewährt hat, darf man gewiß das Vertrauen haben, daß er die feindlichen Machen schaften durchschaut und sich nicht auf Abwege locken läßt. Die kämpfenden Brüder und Söhne unserer Arbeiter und Arbeiterinnen müßten jede Unbesonnenheit zuerst mit ihrem Blute büßen. — Es ist wegen der Knappheit an Futter mitteln wiederholt vorgekommen, daß Landwirte Brennesseln verfüttert haben. Wenn auch die Blätter der Brennessel im Gegensatz zu den Stengeln der ausgewachsenen Pflanzen als Vieh futter geeignet sind, so ist es doch im höchsten Grade bedauerlich, wenn Brennesseln verfüttert werden. Bekanntlich wird die Brennesselfaser, die in den Stengeln enthalten ist, zur Streckung der geringen Vorräte an Webstoffen dringend gebraucht. Durch das Verfüttern junger Brenn nesseln wird die vorhandene Menge Fasern in unersetzlicher Weise vermindert. Auch beim Sammeln von Brennesseln für Webereizwecke gehen oie Blätter als Viehfutter nicht verloren, da sie beim Trocknen abfallen und verfüttert werden können. Das Vieh nimmt auch ge trocknete Brennesseln gern an. Bischofswerda. Zahlreiche Ruhrerkrank ungen sind in letzter Zeit hier vorgekommen. Bautzen. (Sitzung der Königlichen Straf kammer des Landgerichts am 28. August.) Schwer verstoßen hatte der Bäckermeister und Pfefferküchler Friedrich Oskar Oswald in Puls nitz Meißner Seite gegen die Verordnungen des Bundesrats über den Verkehr mit Mehl, Brotmarken und die Abgabe von Backwaren. Sein Betrieb ist deshalb auch von der König lichen Amtshauptmannschaft Kamenz im Dezem ber 1916 geschlossen worden. Oswald hatte die vereinnahmten Brotmarken gebündelt an den Gemeindevorstand abgeliefert, jedesmal viel mehr Brotkarten darauf vermerkt, als darin enthalten waren, viel höhere Zahlen der abge lieferten Marken in das vorgeschriebene Marken buch eingetragen und dadurch massenhaft mehr Mehl vom Kommunalverband erhalten, als ihm zustand. Erleichtert wurde das gemeingefähr liche Handeln dadurch, daß der Gemeindevor stand die Brotmarken nie nachgezählt, sondern anstandslos den Bezugsschein für Mehl nach Oswalds wissentlich falschen Angaben ausgestellt hatte. Eine unvermutete Revision durch den Beamten der Mehlverteilungsstelle Kamenz deckte die Sache endlich aus. Wo das viele Mehl hingekommen ist, wurde nicht festgestellt. Nicht ausgeschlossen ist, daß Oswald Mehl an andere verkauft hatte. Ferner hatte er Brvt und Semmel oft ohne Marken verkauft. Von der weiteren Anklage des Preiswuchers wurde Oswald freigesprochen, im übrigen aber zu 2 Monaten Gefängnis und 150 Mark Geldstrafe oder 30 Tagen Gefängnis verurteilt. Graupa. (Sämtliche Bäckermeister des Ortes gefallen.) Nachdem durch Granatschuß Bäckermeister Wünsche von hier gefallen ist, sind damit sämtliche drei Bäckermeister unseres Ortes aut dem Felde der Ehre geblieben. Dresden. Wegen Verbreitung aufreizen der Flugscbriften in der Nacht vom 21., zum 22. August hat die Dresdner Polizei eine größere Anzahl von Personen sestgenommen und dem Gericht zur Bestrafung zugeführt. Annaberg. (Jungmannen beim Torfstich.) Seit mehreren Wochen ist im Torfstich von Reichenhain im Erzgebirge eine Jungmannschaft von Schülern des Realgymnasiums Annaberg beschäftigt. Die 15- bis 17jährigen Jungman nen haben sich freiwillig zu dieser Arbeit gemel det und arbeiten im Dienste der Stadt Anna berg, die ihre Einwohner für den kommenden Winter mit genügend Brennstoff versehen will. Die 20 Jungmannen nächtigen auf Strohlagern im Wildhaus. Sie haben alle Arbeiten vom Torfstechen bis zum Verladen des getrockneten Torfs zu verrichten. Unermüdlich tun sie ihr nicht ganz leichtes Werk mit großer Freudigkeit. Klingenthal. (Verhängnisvolle Explosion.) Durch unvorsichtigen Umgang mit Licht beim Abfüllen eines 100 Kilogramm schweren Firnis ersatz enthaltenden Fasses wurde im nahen Gras- litz der 13 jährige Laufbursche Josef Hoyer bei der Explosion des Fasses auf der Stelle getötet, ein I5jähriger Drogerielehrling schwer verbrannt und durch Luftdruck sämtliche Fensterscheiben zertrümmert sowie das Haus arg beschädigt. — Ein feindlicher Agent als Brand stifter. Die Ansicht, daß das Großfeuer auf dem Rittergut Hainspitz (Sachsen-Altenburg) Anfang dieses Monats, bei dem die gesamten Erntevorräte und Wirtschaftsgebäude vernichtet worden sind, auf Brandstiftung zurückzuführen ist, hat ihre Bestätigung gefunden. Als Urhe ber wurde der 17 jährige Scholar Tysser von Altishofen, ein Schweizer, der erst seit einigen Tagen auf dem Rittergut beschäftigt war, ermit telt. Er hat sein Verbrechen eingestanden. Es besteht kein Zweifel, vaß Altishofen ein bezahl ter Agent des feindlichen Auslandes ist und daß er Helfershelfer hat. Er wurde verhaftet. In seinem Besitz befand sich ein englischer oder fran zösischer Offiziersrevolver. Weitere Verhaftungen stehen bevor. .