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Dresdner Nachrichten : 31.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187510319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-10, 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-10
- Tag 1875-10-31
-
Monat
1875-10
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.10.1875
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Eingesandt dt» Zeile P,ge. , »ine Uiaraniie siir da» »ich i: tägige »rschei- v» der Inserat« wir» nicht gegeten. /»»wiirttge Annonce«, »iustlgge »«n un» und«» kannten siirmen und Per sonen tnieriren wir nur -egen P r ä n u in e r a n d o« Zahlung durch Brtes- markcn oder Polietneab« luna. Neun Silben losten lö Pfqe. Inserat« sur die Montag» - Nummer «der noch einem Festtag« die Petiljeiie A> Psg«. Sir. 304. Zwanzigstcr Jahrgang. MItredacteur : vr. LmU »!«»«/. Mr das Feuilleton: Lackv«« »SWi-ti»»»». Dresden» Sonntag, 31. Oktober 1873. Für die Monate November and Tecember Werde» Abonnement» aus die „Dresdner Nachrichten" i« der «zpedtttvu, Marieustratze Nr. IS» zu I Mark 70 Pfa» sowie für auswärts bei den Postämtern zu L Marl 8» Pfg. angenommen. Politisches. Endlich ergreift — „ereilt" wäre ein Widerspruch zum „end lich" — daS Schicksal einen Hauptspitzbubcn. vr. Bethel Henry Stroußberg ist in Petersburg verhaftet, über sein Vermögen in Prag und Berlin der Concurs eröffnet worden. Dieser Mensch, besten jüdisch-deutsch-englischer Name schon seine Jnternativnalität wiederspicgelt, hat seine Verbrechen in halb Europa verübt. Berlin wie Bukarest, Moskau wie London, Prag wie Nemyork sind die Schauplätze seiner Thaten. Ein gütiges Geschick hat Sachsen davor beioahrt, daß ein namhafter Theil seines Einkommens in die Stru del des Stroußberg'schen Krachs gezogen wird. Stroußberg wollte bekanntlich einst die Eisenbahn Chemnitz-Aue-Adorf bauen; er er hielt auch von Regierung und Kammern die Eonccssion. Jedoch fand er, daß bei den hier herrschenden soliden Anschauungen, soivie bei der scharfen Ueberwachung, mit welcher ihn Herr v. Friesen zur Erfüllung der Vorbedingungen anhielt, cS besser sei, die Eisenbahn nicht zu bauen. Damals erhob sich gegen Herrn v. Zehinen aus dem Erzgebirge und der baut« tivoooo ein Eutrüstungssturm, als er in der 1. Kammer vor dem Schwindler Stroußberg warnte und einen üblen AuSgang prophezeite. Die Ereignisse haben ihm in zwischen Recht gegeben Tausende von Eapitalistcn, die ihre Er sparnisse verlieren, Hunderte von Ingenieuren, die das verlockende Glücksschiff Stroußberg'ü mit bestiegen, Massen von Lieferanten, die sich in faulen Stroußberg'schen Acticn bezahlen ließen, und unge zählte Schaaren von Arbeitern, die nicht bloS um den letzten Wochcn- lohn geprellt, sondern brodloS für den Winter auss Pflaster gewor fen sind, sie alle ballen jetzt fluchend die Faust gegen den Betrüger. Eurios, daß es Rußland war, wo er zuerst die Kerkerzclle betritt. Rußland mit seinem bestechlichen Bcamtcnpersonal, mit seiner Eor- ruption der Verwaltung wäre so recht der fette Boden gewesen, auf dem die giftige Schlingpflanze Stroußberg'S wucherte. ES ist be schämend für unsere und die österreichischen Nechtszustände, daß der Ar« der Gerechtigkeit im Lande der Knute rascher zugreist, als bei uns. Liegt das denn bloS an den, mangelhaften Stande der Gesetz gebung? Bot sich denn gar kein Hebel dar, den NichtSwürdigcn in einen Criminalprozcß zu verwickeln? War es nicht bekannt genug, daß Stroußberg betrügerischer Weise seiner Frau alles Elgcnthum zuschricb und seine Gläubiger mit den leersten Versprechungen narrte? Mögen wenigstens, wenn Stroußberg in einem russischen Gefängniß seine Strafe verbüßt hat, ihn die gastlichen Räume von Plötzensec umfangen! Ohne große Begabung war der jetzt bankerotte preußische Eiscnbahnkönig nicht. Er hat sich von kleinen Verhältnissen empor- gearbeitet. Zu Ncidcnberg nahe bei Königsberg 1823 in einer klei nen israelitischen Familie geboren, erhielt er die Namen Baruch Hirsch Strausberg, die er bei seinem Religionswcchsel mit Bethel Henry Stroutzberg vertauschte. Wir übergehen seine Jugcndjahre, die er in England und Amerika als Journalist, Eomptoirist, Sprach lehrer, Versicherungsagent und Spcculant verbrachte. Sein Nus als der Stroußberg, der er später wurde als der Eisenbahn- Stroußberg, begann erst im Jahr« 1861, als eS ihm gelungen war, einer englischen Gesellschaft eine Eisenbahn Eonccssion (Tilsit- Insterburg) zu verschaffen und er in Folge dessen mit einer bedeu tenden Gewinn-Quote an dem Unternehmen bethciligt wurde. Es war dies in Deutschland der erste auf dem Princip der General- Entreprise beruhende Eiscnbahnbau. Nun baute er rasch nach einander für eigene Rechnung die Ostpreußische Südbahn, die Ber- Un-Görlitzer Bahn, die Rechte Oderuferbahn, die Markisch-Posener, die Halle-Sorauer, die Hannover-Altcnbckener, dann außerhalb Deutschlands die Ungarische Nordostbahn und die Rumänischen Bahnen. Ueberhaupt ist eS erstaunlich, wo dieser Mann überall seine Hände im Spiele halte, wie viele und wie ausgedehnte Unterneh mungen er gleichzeitig und in den verschiedensten Ländern in Angriff nahm. In Antwerpen schleifte und cxploitirte er die von ihm erworbene Südcitadelle, in Rußland ließ er sich Strecken von riesiger Länge zum Bau übertragen, bei Hannover, in Dortmund, in Prag und noch an vielen anderen Orten hatte er Maschinen fabriken, den neuen großen Viehlwf in Berlin nannte er sein Eigen, und die Zbirower Herrschaft in Böhmen ging bekanntlich in seinen Besitz über. Alle diese Unternehmungen wurden vergrößert, umge formt, großartige Summen auf Montanwerke, Schneidemühlen rc. verwendet — es steckte mit Einem Worte eine sieberhaste Thütig- keit m diesem Manne, die ihre» Gleichen suchte. Das Jahr 1870 war wohl der CulminationSpunct des Stroußberg'schen Glückes. BtS dahin schien daS Wort Ovid'S von MidaS sich zu bestätigen: „Eine Scholle berührt er; die Scholl' In der mächtigen Hand war flimmerndes Erz." Denn dem Berliner MidaS schaufelte jeder Spatenstich in die Erdschollen, die seine Bahnschienen zu tragen bestimmt waren, flim merndes Erz oder wenigsten» in Erz leicht verwandelbareü Aktien-, Wechsel- und Banknotcnpapiere zu. Von 1870 ging cs abwärts» dir Entzauberung des MidaS begann. Den ersten großen Schlag brachte ihm der Krieg von 1870—1871, bedeutende Verluste, die aber noch keine Stockung herbeiführten. Eine noch schlimmere Wendung nahm für ihn die Angelegenheit der rumänischen Bahnen, die Bukarester Kammer ließ die Bahnen gerichtlich abschätzcn, expropriirte ihn und zahlte ihm nur den von ihr ermittelten SchähungSwerth. Einige Millionen Thaler Verlust war für Stroußberg die Folge; er mußte daher schon damals den Berliner Lichhof. einen großartigen Besitz, zu Gelds machen. Seine Familie hat der Elende, der sein Ende voraussah, noch in seinen guten Tagen: gegen alle Eventualitäten sichergestellt. Er hat Familiengüter in verschiedenen Theilen der preußischen Monarchie und über die Grenzen derselben hinaus. Er hat Paläste in Berlin und anderswo. Sein Nesidenzschloß ziert die Berliner Wilhelmsstraße, di« Straß« der Gesandten und Minister. Die in der Mitte der Fayad« angebrachte hohe, durch beide Etagen reichende Halle, von vier mächtigen korinthischen Säulen gebildet, verfehlt niemals die Paffanten, denen sich zum ersten Male dieser Anblick bietet, zu fesseln. DaS Vorzim mer des Eisenbahnkönigs ist als Jagdzimmer decorirt. Nichts als Waffen- und Geweihschmuck. Eine kostbare Bibliothek, deren Wände zwei Stockwerke bilden, ist durch eine zierliche Wendeltreppe mit den Wohnzimmern verbunden. Ein Säulcngang führt in das geräumige Billardzimmer, an das die Bildergalerie stößt, die eine große Anzahl von Meisterwerken neuerer Zeit enthält. In den Ge mächern der Gemahlin des Eisenbahn-Midas ist die Pracht noch größer. Der reich decorirte große Empfangssaal, der achteckige Musik- und Tanzsaal nnt halbrunden Nischen und mit einer Bühne zur Dar stellung lebender Bilder, für Orchester u. dcrgl., daS Boudoir der Dame mit einem Balcon nach dem herrlichen Garten, das Blunien- zimmcr mit einem Marmorspringbrunncn u.s.w. folgen einander. Der Eisenbahn-König war mehrere Jahre auch Mitglied des deutschen Parlamentes. Er zählte dort, wie der Prinz Albrecht von Preußen, Baron Rothschild und Andere, zu den „Wilden", hatte aber seinen Platz stets in der freiconscrvativcn Ecke. Da saß ep im weißen Nocke, gemüthlich mit seinem Nachbar plaudernd, sonst aber ein schweigsamer Abgeordneter, ein feister, wohlgenährter, untersetzter Herr, zwar blond, aber doch unverkennbar der ehemalig« Baruch Hirsch. Eine Schmach bleibt eS auf alle Fälle, daß der Elende so lange sein Handwerk treiben konnte. Möchten doch die im BundeSrathe verbündeten Negierungen, statt ihren Scharfsinn auf die Erfindung neuer Verbrechen, auf die härtere Bestrafung oller freiheitlichen Regungen zu richten, lieber das Strafgesetzbuch nach der Richtung hin verbessern, daß den Betrügern und Schwindlern das Hand werk gelegt und Hunderttausenden von braven Bürgern herbe Ver- mögenLverluste und Jammer aller Art erspart bleibt! Locale» «v» Sächsische». — I. Maj. die Königin-Mutter hat gestern da» hiesige kbnigl Nesidenzschloß, I. Maj. die Königin Marie das königl. Palai« Huf der AugustuSstraße, Se. K. Hoheit der Prinz Georg mit seiner Frau Gemahlin K. Hoh. und Familie daS Palais auf der Langcstrahe be zogen. — Wer gestern Abend nach 6 Uhr die Pragerstraße hinaus, dem böhmischen Bahnhose und dem Bismarckplatze zuging, dem strahlte von fern her ein feenhaft beleuchtetes Gebäude entgegen. Es war da» neue Polytechnikum, in welchem die Gencral- belcuchtungüprobe vorgenommen wurde. Die Blicke des Wanderers hingen entzückt an dem prachtvollen Bauwerke, dessen stylvolle Renaissance-Ornamentik in dem Flammenmeere imposant hervor trat. Dian stelle sich, um das Lichtmecr sich zu denken, vor, daß das Hauptgebäude 25 Fenster Hauptfront und je 17 Fenster Seiten front in 3 Etagen zählt Die Beleuchtungsprobe hatte den Zweck, zu sehen, auf wie hoch sich der Gasconsum belief und ob die Rohrleitungen die für den Brennbcdars genügende Weite besitzen. Das Hauptgebäude, denn um dieses allein handelte es sich zu nächst, zählt ca.ß 900 Milchglaüglockenbrcnner und überdies über 100 andere Flammen. 4 im Parterre angebrachte Gaszähler größter Sorte ergeben, wenn sämmtliche Flammen brennen, einen stündlichen Bedarf von 100 Kubikmetern Gas, di« der städtischen Gaskaffe eine Einnahme von 22 Mark pro Stunde zu- sühren. Nicht bloS von Außen strahlte das Gebäude im hellsten Glanze, ein wahres Lichtmecr übersiuthete den Ein- trctenden. DaS Treppenhaus erinnerte wenigstens, was die Helle betrifft, nahe an das Treppenhaus der großen Oper in Paris. 6 Kandelaber und mehrere Kronen verliehen dem Trcppenhause des Polytechnikums nahezu TagcShelle; der ganze Corridor und sämmt liche Räumlichkeiten, Lehrzimmcr u. s. iv. haben AtilchglaSglocken- brcnner. Besonders strahlend trat die Aula (2 Kronen mit je 40 Glocken ohne die Wandarme) und das Directorialzimmer hervor. Allen denen daS Vergnügen gewährt war, dieser Beleuchtungsprobe bcizuivohncn, sprachen sich höchst befriedigt über das Ergebniß aus. Die säiiimtlichen GaS-Nohrlcimngen sind von Kühnscherf und Söhne hier, die Kronen, Brenner und Glocken lieferte die Berliner Actien- Gcsellschaft für Ecntral-Heizungs-, Wasser- und GaSanlagen, vor mals Schaffer und Walcker (in Dresden Marienstraße 24) und machen sämmtliche Gas-Anlggcn ihren Fabrikanten durch solide Dichtheit und Tüchtigkeit alle Ehre. — Unter den fir das Pastorat in Neustadt in Aussicht ge nommenen Herren befand sich bekanntlich auch Herr Pastor Schmidt in Colmnitz. Derselbe ist neuerdings aber von der Regierung als Consistorialrath nach Bautzen berufen worden und hat diese Stellung angenommen. — Die amtliche Uebcrsicht über die Ein- und Rückzahlungen in den 160 Sparkassen des Königreichs Sachsen läßt erkennen, wie sehr gegen das Vorjahr die Sparsähigkeit deö Volkes geschwunden ist. 1874 wurden bis Ende September in den 4 Kreishauptmann schaften 63,100,749 M., dagegen 1875 nur 61,457,069 M. ein gezahlt, d.i. 1,643,680jM.1weiiigcr. Dagegen verlangten die Ein leger in dem gleichen Zeitraum von 1875 6,641,117 M. mehr als 1874 zurück; nämlich 1874 nur 39,299,522 M., dagegen 1875 bereit» 45,994,639 M. Mit anderen Worten: die Bevölkerung ersparte weniger und zog bedeutend mehr Geld aus den Sparkassen zurück. Ein Lichtpunkt ist immer noch der, daß die Einzahlungen immer noch beträchtlich die Rückzahlungen übersteigen. — Da» Criminalgericht hat sich gezwungen gefühlt, abermals einen Rechtskundigen aus der Neustadt in seine sichere und unge störte Verwahrung zu nehmen, auf daß derselbe Zeit und Muße ge winnt, sich von dem Verdacht der Unterschlagung reinigen zu können. Ein traurige« Zeichen der Zeit, daß dies in diesem sonst so ehren» werthen Stand jetzt so oft vorkommt. — Die von der 2. Kammer für giltig erklärte Wahl de» De. Heine wird in den Sälen de« Leipziger GenchtSamt« mehrere Nach spiele erhaltm. Einmal wird das Sparig'sche Wahlcomits in Lie- bertwolkwitz gegen vr. Heine klagen, weil dieser e« angeblich mit einem höchst despektirlichen Namen belegt hat. Zum Anderen will es sich das Heine'sche Wahlcomite nicht gefallen lasten, daß ihm die Sparig'schen Freunde in einem Proteste an die Kammer vorgeworfen haben, der Holzhändler Binder habe in betrunkenem Zustande sich für Sparig ausgcgeben. Der Holzhändler Binder findet in dieser Erzählung eine „Verleumdung". — Für Herstellung der Anfahrt nach der Eisenbahnbrück« bei Niederwartha war eine Summe von ca. 60,000 Mark veranschlagt worden und das Ministerium hatte die Direktion der Berlin-Dresd ner Eisenbahn aufgcsordert, die bezüglichen Pläne cinzureichen. Da dies nicht geschehen war, so wurde neuerdings Letzterem bei 500 Reichsmark aufgegebcn, solches zu bewirken. — Repertoire der Königlichen Hoftheater. 'Altstadt: Sonntag: Der Prophet. (Ans. */,7 Uhr.) — Montag: Maria und Magdalena. — Dienstag: Die Follunger. — Mittwoch: Macbeth. — Donnerstag: Mignon. — Freitag: Der Graf von Hammerstein. — Sonnabend: Belisar. Neustadt: Sonntag: Nathan der Weise. (Anfang i/,7 Uhr.) Dienstag z. e. M.: Com» teste Dornröschen. Genrebild in 1 Akt, von A. Günther. Der letzte Brief. N. e. — Donnerstag: Comtesse Dornröschen. Der letzte Brief. — Sonnabend: Ultimo. — Nach dem „L. T." sollen bei dem Leipziger Bankgeschäft Heinr. Küstner u. Co., welches seine Zahlungen eingestellt hat, di« Activen mit ca. 2,400,000 M. die Passiven übersteigen, so daß e« sich eigentlich nur um ein« ZahluugSstockung handeln dürfte. — Der auch in weiteren Kreisen als Rosenzüchter bekannte gemüthliche Herr Carl Hempel in Diesbar ist, wie uns von seinen Angehörigen mitgetheilt wird, am 29. Oktober gestorben. — Der sogenannte Frauenteich bei Eisenberg-Moritzburg wurde am 28. und 29. October von dem bisherigen AmtSteichpoch- ter Sönitz zum letzten Male gefischt. Al« dieser vor längerer ZK1 seinen verhältnißmkßig billigen Pacht antrat, kostete der Centn« de« beliebten Fische« nur 8 bis 9Thlr., und da sich di« Preise nach und nach steigerten und sogar die Höhe von 70 bi» 75 Mark erreichten, so ist es nicht zu verwundern, daß H«r Sönitz ein wohlhabmder Mann wurde. Wie man sich in Eisenberg-Moritzburg erzählt, hat nunmehr der Prinz Georg die sämmtlichen Moritzburger AmtSteiche in Pacht genommen. — Gestern Vormittag ist eine Frau, welch« einen Handwagen zog, mit der Deichsel desselben gerade in einen an der Ecke der Schloß straße und kleinen Brüdergasse angebrachten Schaukasten hinein ge fahren, hat denselben total zertrümmert, selbst aber durch die Glas splitter nicht unbedeutende Verletzungen an der einen Hand erlitten. — Am Donnerstag Abend stürzten zwei in der Tannenstraße wohnhafte Handarbeiter in Folge von Trunkenheit die zu ihrerWoh- nung führende Treppe hinab und verletzte sich dabei einer derselben, ein junger lediger Mensch, derartig, daß er TagS darauf an den Fol gen gestorben ist. — Vor mehreren Tagen ist ein auf dm Militär-Neubauten beschäftigter Zimmergesell, welcher aus Uebermuth auf dem Bauge rüste über eine Stange hinweg laufm wollte, von derselben 3Stock werke hinab gestürzt und hat dabei den linken Oberschenkel gebrochen. Er ist deshalb in der Diaconifsenanstalt untergebracht worden. — Der Besitzer dcrSchraubcndampfboote, Herr Parrau, macht bekannt, daß die Fahrten derselben mit heute für dieses Jahr auf hören werden. Meteorologische Notizen und Andeutung dcS Wittern ngögangeö. Die mittlere Temperatur de» Monats November ist 3 Gr. R.» gegen 5 Gr. niedriger als die mittlere Temperatur teS MonatS Oktober. Die Oberfläche der Erde wird in der Sonnenbestrahlung nur noch dis gegen L<> Gr. erwärmt. In den trübe» Morgenstunden sinkt die Tempe ratur nictst selten unter den Gefrierpunkt; anhaltende.Kalle findet aber nur höchst selten in diesem Monat statt, und der Schnee, weicher bisweilen fällt, schmilzt in der Regel sehr bald, so daß. mit seltenen Ausnahmen, die Schiiechedettuna als eine nur flüchtig vorübergehende erscheint. Die ttuit ist meistens leucht und nebelig, da die südwestliche Windrichtung in diesem Monat vorherrscht. Die EIcctricität ist In den höbcrcn Luttschichte» sehr gering, aber In den niederen, sowohl an heiteren alö auch an nebeligen Tagen, stärker, so das, die Ausgleichung der tittgcgeiigcscptt» Eleetrici- tatcu ohne Gewitter crioigk. Auö den mctcorelogiichc» Tabellen ist auch ersichtlich, daß Novcinbcr-Gewitlcr nur höchst selten Vor kommen. — In dieser Woche wird zunächst raube Witterung statthabcn; cs werden bei nordöstlicher Windrichtung zeitweilig Schnccwolken über unsere Gegenden ziehen; dann wird bei west licher LustströmlmgverändeciicheHinimelobcwöttung bei gelinderer Temperatur entstehen. ttaronwtrin». — Fri. Aunhe. deren pädagogische Verdienste In Dresden wohlbekannt sind, dcakyichtlgt in ihrer Mädchen-ErzlehungS-An- staik im Waldpark einen Evkius von wöchentlich sich wieder holenden Vorträgen für jüngere und ältere Damen ein zurichten, wür Gelchlchte ist Herr Doc. Seemann, für ^stcratur iWelt- ^steratur» Herr vr. Häbler, sür äumstgeichichte Herr Oberlehrer Baumbach, lür Mythologie Herr Oberlehrer Bmimbeich, für französische Literatur Herr Prozessor Malllard, lür Länder- und Völkerkunde Herr Doc. Seemann, sür Naturwissenschaften, Zoologie, Botanik Herr Voigt gewonnen und soll der CycluS nächste Woche beginnen. Auch sinh bereits die einleitenden Schritte gctdan. um mit der Ersiehungsanstalt eine Lchrgnstgit für Töcl'tcr der höheren Stände. Irden ichulsiielttigen Alter», zu verbinden. Die Bewohner von Blascwitz und Waidpatt werben tlc'r Notiz mit großer Befriedigung vernehmen. - ?aß dicEinkommen steunr-Einschätzung selbst viel Gelt, viel Zeit und vor ttlen Dingen viel Arbeitskraft braucht. Ist gtnuglam bekannt, daß sie abcr auch eine Köchin brau»t. taö ist neu ^n vir 225 t.r Bautzner NacbrIch- ten lesen wir erstaunt Folgendes: „Austordernng. Die in Kaupa bei der Einkommensteuer. Einschätzung altz Köchln blrnenbc Bertha Knoftus wird hierdurch ausgrsor-
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