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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für -ie Ortsbehörde und den Gemeinderatzu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- Rabatt nach Uebereinkunft, Neösklion, Druck unb Verlag von A. Schurig, Bretnig 7. Jahrgang Sonnabend, den 18. September 1897 Nr. 7s. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag V,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunft. sudelt. Am andern Morgen entfloh der Mör ¬ der, der an einer Hand verwundet ist und Der des Mordes stark verdächtige, — Großes Aussehen erregte es am letz- als der Pirnaer aufzubewahren. — Bei den Herstellungsarbeiten an der 3. — Ein Einwohner von Niederhaßlau Anders begonnenen 22. Hauptversammlung des deut- Andreas Meyer-Hamburg men wurde in Hainsberg von einem nach Chemnitz gehenden Eilgüterzuge überfahren und sofort durch Trennung des Kopfes vom Rumpfe getötet. V- vie md rlle Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 18. Sept. 1897. — Von einem Feinde unbeleuchteter Fluren und Treppen geht dem „Pl. Wchbl." folgende originelle Zuschrift zu, die wir heute unseren Lesern zur Kenntnis bringen. Das inie Hainsberg-Kipsdorf ist vor einigen Tagen ein schwerer Unfall vorgekommen Der dort beschäftigte Arbeiter Thomas Marek aus Böh ¬ mit dem Berge im Rosenthal zu Leipzig be schäftigt und darüber nach einem dem „Leipz. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dom. 14. p. Trin.: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Nachm. 2 Uhr: Katechismus unterredung mit der konf. männl. Jugend v. H. u. B. Getauft: Max Erwin, S. d. P. E. Koch, E. u. Leinw. in B. — Ida Anna, T. d. E. Th. Philipp, Hausbes. u. Tagearb. in H. — Bruno Paich S. d. M. B. Petzold, E. u. Tischlers in H. — Unehel. S. in H., unehel. T. in B. — Richard Otto, S. d. F. M. Nitzsche, E. u. Leinw. in H. Beerdigt: Erich Johannes, S.. d. E. A. Meißner, E. u. Kaufmanns in B. —Otto Paul, S. d. E. M- Petzold, Zigarrenm. in B. — Frida Hedwig, T. d. F- M. Schmidt, gemeingefährliche Mensch heißt Oelschlägel gen. Remus; er ist etwa 18^ Jahr alt, mittel groß und von ziemlicher Körperkraft. Er ist bereits wegen Stechern mit Gefängnis bestraft; funden, bei dem aber Hahnemann, der an einer Hand gelähmt ist, wenig Widerstand hat leisten können. Nachdem das Opfer un mittelbar daneben unter niedrige Büsche ge bettet worden war, hat der Mörder den Wagen umgelenkt und ist durch Wurzbach nach Roda cherbrunn hin gefahren. Im Wirtshause kam er gegen Mitternacht an und brachte die mit Blut getränkte Pferdedecke mit in das Wirts zimmer. Das Blut suchte er durch heftiges Nasenbluten zu erklären. Hier hat er seinen Appetit nut fünk Knackwürsten gestillt und ist dann dort übernachtet. Das Bett und die im Zimmer Vorgefundenen Papiere, Briefe - ra n- ar )N n- ur . . ,: „Wenn müssen denn letzt die Treppenlampen ange brannt werden. Es ist schauderhaft, wie sichs unsere Plauenschen Hausbesitzer bequem machen. Misten sie die jetzt anbrennen und die Treppen beleichten ? Sterzt eins ab, dann ist das Malör da und wer bezahlt denn die l Kosten. Bitte sehr, legen se in Ihrem ver ¬ lose Manipulationen auf Kosten der Volks gesundheit auszuführen." Hierauf hat Ober bürgermeister Dr. Georgi zu Leipzig an es liegen jetzt nicht weniger wie sieben Anzei gen gegen ihn vor. Er reist jedenfalls unter anderem Namen und mit anderen Papieren. — In Crimmitschau wurde der Gutsbesitzer Mar Schiefer von einem Zucht stier derart in den Unterleib gestoßen, daß er schwer krank darniederliegt und an seinem? Aufkommen gezweifelt wird. — Von ruchloser Hand ist der Kirchhof in Naila an der vogtländischen Grenze derart verwüstet worden, daß man glauben könnte, es hätte eine Schaar Wahnsinniger darin ihr Unwesen getrieben. Es wurde nämlich ein Teil des starken Zaunes umgerissen, etwa 16 der schönsten Kindergrabsteine teils umgeworfen, teils stark beschädigt, von einigen Grabsteinen Erwachsener die großen schweren Kreuze abgeschlagen und dieselben sonst noch stark beschädigt, ein Fenster der Leichenhalle eingeschlagen sowie auch an der Wetterseite der Leichenhalle eine^Nenge Schiefer herab- gerissen, Gräber zerstört rc., kurzum ein Akt krassester Rohheit verübt. — Der Agent Krause, der mit seiner Ehefrau jetzt inLetpzig festgenommen wor den ist, hat nach den angestellten Erörterungen zweifellos den Juwelendiebstahl im Steiner nen Hause in Karlsbad verübt. Gestohlen wurden Juwelen im Werte von etwa 40,000 Gulden. Die gestohlenen Gegenstände, von denen nicht einer im Besitze des verhafteten Ehepaares vorgefunden wurde, hat Krause möglicher Weise in einem Gasthause oder in einer Privatwohnung, wahrscheinlich in einen Koffer verpackt, hinterlegt. Am 8. d. M. hat seine Ehefrau, wie die Polizei ermittelt hat, ein paar prächtige Ohrgehänge mit Brillanten' und Türkisen besetzte Ringe getragen, die sie! bei ihrer Verhaftung nicht mehr im Besitze hatte. I — In der am Dienstage in Karlsruhe Tagebl." vorliegenden Berichte sich wie folgt geäußert: „Der Redner (Meyer) wendet sich gegen den Leipziger „Scherbelberg", der aus angefahrenem Unrat bestehe und nach Jahr tausenden seinen Entdeckern Kunde von dem geistigen Leben der Leipziger geben werde. (Stürmische Heiterkeit). Diejenigen, die dieser Idee zum Sieze verhalfen haben, mästen sich darüber klar werden: Kommt einmal der Hauch einer epidemischen Krankheit über die Stadt Leipzig, dann werden die Leute, die diesen Berg aufgerichtet haben, unter allen Umständen gelötet werden. Wir haben das Medicinalrat Dr. Siegel, der mit Stadtrat Dr. Schmid die Stadt Leipzig auf jenem Kongreß vertritt, gestern folgendes Telegramm abgesandt: „Medicinalrat Siegel, Karlsruhe, Verein für öffentliche Gesundheitspflege. Haben Sie oder Schmid kein Wort auf die unver schämten 'Angriffe Andreas Meyer's gegen Leipzig erwidert? Bitte Drahtantwort. Georgi." Während des Nachmittags ging nicht m Gefahr gekommen sind. - - , wäre es ia gewesen, wenn sich das Unglück; dem Viehhändler Hahnemann aus Wurzbach, schen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege rastete, ^er d" Masse der! wird im Weiteren gemeldet, daß der bestialische, hat Oberingenieur Andreas Meyer-Hamburg " "eichcqttgten Arbeiter schwere Ver-! Mörder sein Opfer durch 16 Stiche in Kopf, j in seinem Referate über den Stand der letzungen nicht zu vermeiden gewesen ivären. Das vonnerahnliche Krachen des Zusammen sturzes wurde bis in den nächsten Dörfern gehört und umstand bald eine große Menschen menge die Unglucksstätte, welche einen überaus traurigen Anblick bietet. In schier undurch dringlichem Chaos liegen da die starken Bal- .Gerüstes, welche wie Streichhölzer erü m und d.e mächtigen Steine, die uno b Mühe die Höhe gewunden ' sl» «au emgefügt waren. Es wird Leu Krengungen und vieler Arbeit be- oursen,^um einigermaßen wieder Ordnung in diesen Trümmerhaufen zu bringen. Noch im Lause de^ heutigen Tages bildete die Unglücks- ltatte den Sammelpunkt vieler Menschen, sehr derb, denn viele hiesige haben e hartes — Das „Stolpener Tageblatt" be-!Fell. E alter Aponente." richtet vom 15. September Folgendes: „Ein> — El.. Bauwerk, welches bestimmt war, eine Zierde wurde gefänglich eingezogen, da er nach einem unserer Stadt zu bilden, der neu errichtete im Orte allgemein verbreiteten Gerüchte an Turm der hiesigen Kirche, der seiner Voll- dem Tode seines Jahre alten Kindes nicht endung entgegen ging, ist gestern Abend in ohne Schuld sein soll. der 9. Stunde zusammengestürzt. Mit großer! — Infolge vorzeitigen Selbstöffnens der Schnelligkeit verbreitete sich um die angegebene > Koupeethür stürzte in Deuben ein Fabrik- Zeit die Nachricht von dem Unfall und wußte f arbeiter aus dem Zuge und verletzte sich man auch von einigen Verunglückten zu be-.schwer. Dieser Unglücksfall enthält eine richten, was sich aber zum Glück als unwahr ernste Warnung gegen das vorzeitige Thür herausstellte, da glücklicherweise Menschenleben öffnen. — Ueber den schrecklichen Raubmord an Nacken und Hals tötete. Es hat nach den > Kehrichtverbrennunz in Deutschland sich auch ersten Stichen jedenfalls ein Kampf stattge- --7 ... E. und Fabrikarb. in B. Krrchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Georg Karl, des Hausbesitzers und Viehhändlers Kurze in Fr. S. — Max Willy, des Gutsbes. Haufe in Fr. S. — Auguste Clara, des Maurers Fichte in Fr. T. — Martha Rosa, des Geschäftsgehilfen Rheinbach in Br. T. — Ernst Alwin, des Wirtschaftsbes. Gnauk in Fr. S. Getraut: Max Otto Hartig, Mühlenpachter in Oberhelmsdorf mit Amalie Selma Rosen kranz in Fr. Beerdigt: Friedrich Hermann Kunath, Guts besitzer in Fr., 48 I. 2 M. 29 T. alt. Dom. 14. p. Trinit.: Früh 8 Uhr: Beichte und Kommunion, ^9 Uhr: Hauptgottes dienst, nachm. i/z2 Uhr: Katechismusunter redung mit den konfirmierten Söhnen von Fr. und Br. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden ein getragen : Bertha, T. des Fabrikarb. Gustav Martin Philipp Nr. 242 b. — Max Otto, S. des Kutschers Karl August Börner Nr. 127. — Außerdem ein unehelicher Knabe und ein uneheliches Mädchen. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Max August Hennig, Fabrikarb. Nr. 187 o, mit Minna Auguste Hahn Nr. 171 b. — Carl Ernst Claus, Tischler in Langebrück, mit Alma Bertha Thieme Nr. 125 o. Sterbe-Register. Als gestorben wurden ein getragen: Amalie Auguste geb. Rentsch, Ehefrau des Zimmermanns Friedr. Fero. Keyn Nr. 221 e, 65 I. 2 M. 22 T. alt. — Paul Richard, S. des Tagearb. Johann Heinrich Ende Nr. 21, 4 M. 16 T. alt. — Paul Alexander, S. des Fabrikarbeiters Ernst August Sachse Nr. 119, 20 T. alt. — August Emil Schreier, Gutsbesitzer, Witwer Nr. 36, 56 I. — M. 26 T. alt. welche mit Staunen vor diesem Zeichen der Hahnemanns, die der Mörder jedenfalls wegen' s. Z. in Hamburg miterlebt. (Beifall.) Und Vergänglichkeit der Werke von Menschenhän- des Geldes durchsucht hat, sind mit Blut be-!daher warne ich davor, solche kecke, burschi- den standen. Welches die Ursache dieses Ein- s ' " - - — Die demnächst zur Fahne eintreffen- sturzes gewesen ist, dürfte wohl durch die l.., - . den Vaterlandsverteidiger wollen wir ganz! sofort energisch vorgenommene Untersuchung dieselbe mit zwei Taschentüchern verbunden besonders darauf Hinweisen, daß die jetzt für>zu ermitteln sein; von einer Wiedergabe der hat. D?- sie benützte, zumeist wohl bei der zuständigen hierauf bezüglichen kursierenden Gerüchte wollen Krankenkaffe hinterlegte Quittungskarte der wir absehen." Jnvaliditäts- und Altersversicherung nach ab- — Großes Aussehen erregte es am letz geleisteter Militärdienstzeit bei Wiedereintritt ten Dienstag in Zehista, als der Pirnaer in ein versicherungspflichtiges Beschäftigungs- > Bezirks-Gendarm Grellmann den Polizeidiener Verhältnis wieder gebraucht wird. Zur Ver-s und Nachtwächter Eidam in Zehista verhaf- meidung späterer lästiger Schreibereien und i tete und dem Pirnaer Amtsgerichts-Gefängnis Erörterungen liegt es daher im Interesse, zusührte. Wie sich sehr bald herausstellte, eines jeden einzelnen Rekruten, sich der Quitt- > hat sich Eidam, der etwa 50 Jahre alt und ungskarte vor seinem Eintritt beim Militär l Vater von 7 Knaben ist, des Verbrechens zu beschaffen und zum späteren Gebrauch gut wider die Sittlichkeit schuldig gemacht. Der aufzubewahren. Verhaftete, der in nächster Zeit aus seinem — In den 31 Wahlkreisen, in denen Amte scheiden wollte, hat bereits seine ver- Neuwahlen zum sächsischen Lrndtage zu voll-, brecherische That eingestanden und angegeben,? ziehen sind, kämpfen 39 bürgerliche Kandidaten er sei während der Ausführung derselben be- um das Mandat. Davon gehören zur kon- trunken gewesen, servativen Partei 17, zur nationalliberalen 9, zum Kammerfortschritt 2, zur (anti?emit-, Li ischen) Reformparler 7, zur freisinnigen Volks- parlei 1, während einer vom Bund der Land wirte allein, einer von der „Mittelstandspar tei" ausgestellt ist und einer als zu keiner Partei gehörig kandidiert. Die bislang auf gestellten 6 sozialdemokratischen Kandidaten dürsten sich noch um einige vermehren. — Gerade zur Zeit der Obsternten ent stehen nicht selten Meinungsdifferenzen zwischen den Beteiligten darüber, wem bei Nachbar- , . ..... „....^ grundstücken überhängende oder überfallende klassische Schreiben lautet wörtlich: Früchte gehören. Durch 8 363 des sächsischen . Bürgerlichen Gesetzbuchs ist diesbezüglich be stimmt: „Auf das Grundstück des Nachbars überhängende Früchte gehören dem Eigentümer des Stammes, welcher jedoch zum Behufe ihrer Abbringung das Grundstück nicht wider dessen Willen betreten darf. Uebergefallene ... ... Früchte sind Eigentum dessen, welchem der ehrten Blatt unsern Hauswirthen dre Ge- Grund und Boden gehört, auf den sie gefallen schichte ans Herz — aber thunlichst e bissel sind." sehr derb, denn viele hiesige haben e hartes — Der Mörder des Viehhändlers Hahne- . . _ . mann, der 18 jährige Handarbeiter Franz darauf hin aus Karlsruhe folgende Antwort Oehlschlägel, ist in Bamberg im Gasthof ein: „Oberbürgermeister Georgi, Leipzig. „Zum weißen Kreuz" festgenommen und als- Mittwoch Diskussion nicht zugelassen^ heute bald nach Reuß j. L. gebracht worden. Er energische Entgegnung durch Dr. Schmid er- ist geständig. Bei dem Burschen wurde ein, folgt. Siegel." neues großes Messer vorgefunden.