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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188606035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860603
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860603
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-03
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1886
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nrtartio» und Lrprditisn Johaanesgafse 8. Sprechstundr» der Urdarti«: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« ö—S Uhr. s>» bt» Nba^»» ni>«kt«»»lrr vt»»»tcr>»4« gch die Aetacu«» „chr »krtmvttch. N»«aß»e »er für »te ,Schftf»«ge»-« Ru««er heftiwwte« Jttjergte «, rvochentage» »t« L U»r N»ch«ttt«,». »u Soun- «u» KeAta«e»frich »t«'/,» Uhr. 3n dru ^Uate» str 3«s.-A»»-tz«e: Htt« Kie«». Uuiverfi»ät«llraße 1. i-'axtl Ltsche, Kathärinenftr. Ä, p. mir »t« '/,» lttzr UchMcrIWMait Anzeiger. Organ fir Politik. Localgeschichte, tzandels- und^Seschästsverkchr. 154. Amtlicher Thetl. Veklnmlmachuu-. Der diesjährige Leipziger NZr»I««rkt wird am 17. und 18. J««t aus dem FleisePerplatze Hierselbst abge» halten; es kann jedoch die Anfuhre und Auslegung der Wolle in hergebrachter Weise bereit» am 16. Juni erfolgen. Maschinen und Geräthe. welche Beziehung zur Landwirth- schcfft und zur Wollproduclion haben, könne» während des WollmarkteS daselbst in der Nähe der Waagebude, soweit Platz vorhanden, aufgestellt werden. Leipzig, den 27. Mai 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi, Wilisch, Aff. Oberbürgermeister. Vekauntmachllug. Um da» Feuerwehrdepok möglichst schnell und sicher von ausgebrochene» Schadenfeuern benachrichtigen zu können, ist von uns die Vermehrung der öffentlichen Feuermeldestellen in Aussicht genommen worden. Gleichzeitig ist von mehreren Besitzern größerer Etablissement« die Absicht kund gegeben worben, sich mit dem Feuerwekrdevot oder solchen städtischen Feucrmelvestcllen, welche mit Morse-Apparaten versehen sind, durch von Herrn Larl Gustav Hoff«««« ^hier herm- stellende automatische Feuermelder verbinden zu lassen. ES steht bei der Einsachheit dieser Anlage und mit Rücksicht auf die nicht hohen Kosten derselben zu erwarten, daß dergleichen Anschlüsse an städtische Meldestellen sich mehren werde», und da hiervon nickt nur die Durchführbarkeit der ganzen Mahregel. sondern auch di« Zahl der von un» zu errichtenden öffentlichen Meldestellen adhängt, so ersuchen wir alle Die- , nigen, welche gesonnen sind, ihre Wohnungen oder Etablisse ments mit den öffentlicken Meldestellen verbinde» zu lassen, dies baldigst bei uns schriftlich zu melden, und sind wir gern bereit, weitere Auskunft in der Angelegenheit auf dem Rath hause. Zimmer Nr. 8b, zu ertheilen. Leipzig, den 28. Mai 188«. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Tröndlin. G VkkailntMchims. die Beseitigung de- auf hez. über de« HausbSde« stch .»sammelude» Rüste- b-tr. Der Umstand, daß in der letztere« Zeit mehrere Brände durch Entzündung von Nutz, welcher sich unter dez, Dächern von Wohnhäusern, bez. aus deren Böden angesammelt, ent standen sind, aiebl un» Veranlassung, die Herren Haw-- vefitzer und Grundstuek-verrualter, unter Hinweis aus die aus solchen Ruhanfammlungen entstehende Gesabr, auch hiermit ausziisorder«. im Interesse größerer Aeurrsicherheit zur Beseitigung deS sich ansammelnden RuheS möglichst selbst bcizulragen und zu diesem Zwecke die HauSböden resp. obersten Räume unter den Dächern öfter- rrvibiren und den daselbst vorhandenen Nuh sorgfältig entfernen zu lasten. Gleichzeitig werben die BezirkSschornsteiafeger hier- durch angewiesen, von den bei Gelegenheit der Esseineinigung bemerkten Ruhansaminlunaen nickt nnr dem betreffenden Hausbesitzer oder GrundstückSverwalter Mittheilung zu machen, sondern auch der Unterzeichneten Behörde von denjenigen Falle» Kenntlich zu geben, in welchen Hausbesitzer oder GrundstückSverwalter sich trotz erhaltener Mitteilung zur Beseitigung des Ruße» nicht jreiwillijz verstehen. Gegen Säumige letzterer Art wird von un» mit aller Strenge eingeschritten werden Leipzig, den 29. Mai 188«. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Gcorgi. Wilisch. Aff. Nachdem die Lttchbändler-Jnttung zu Leipzig ihre Auflösung besehlofsen hat, bringen wir unter Bezugnahme aus tztz. 9« und 94 der Gewerbeordnung diesen Auslösungsbeschluß »nt der Aufforderung zur öffentlichen skeiintniß. etwaige Forderungen au die genauute Innung btunen 4 »Suchen und längsten» bi- zun» 28. Juni diese- Jahre- bei der Unterzeichneten Auf sichtsbehörde unter »häerer Begründung der etwaigen An sprüche anrunielde«, andernfalls aber sich zu gewärtigen, daß die Auslösung der Innung werde genehmigt werden. Leipzig, am 22- Mai 188«. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Gevrgi. Reichel. Vkkasntmachllng. Mittelst Bekanntmachung vom 1«. August 1883 wurde im Interesse unseres ActenweseoS von un» darauf aufmerksam gemacht, daß di« an unsere Expeditionen zu richtenden Ein gaben aus ganze Bogen, sogenanntes Uctenformat, mit Tinte zu schreiben seien, wobei auf der ersten Seite zu beginnen sei. Da dieser Anordnung vielfach entgegengehandelt worden ist. bringen wir dieselbe hierdurch in Erinnerung, indem wir nn» Vorbehalten, Eingaben, welch« diesen Erfordernissen nickt entsprechen, wie Postkarten. Zettel aller Art, Bogen, auf welchen die Seiten nicht nach obiger Vorschrift beschrieben sind, hektographische Abzüge und dergleichen^, zurückzuzeben. Alle darau« entstehenden Nachtheil« und Weiterungen werden al«dan» di« Absender solcher Eingaben lediglich sich selbst zu» zusckrriben haben. Leipzig, den 2». Mai 188«. Der Raüß der Stndt Leipzig. vr. Teorgi.Hentschel. Vekamrtmchml-. Die Erdardeiten auf vrm Areale ver alte» Verbindung»- babn werden nächsten Freitag, de» 4. Juui diese« Jahre-, in Angriff genommen werden, und e« wird de«» bald von diesen» Tage ab diejenige Strahe, »el«he auf der alte» verdtuduag-dahu läug« der Veterinär« Ntutk »w» der äutzere» Hospital ftratz« »ach her Ltedtustrah« fiihrr, auf die Dauer de« Strabeubiuu« ftlr »Le» «udefuqteu Fährverkehr gesperrt. Leipzig. de» 31. Mai iK« d- D-r Math drr Gtah t Lrtzwtu. Ausschrribung. Die zur Herstellung von Verwaltung«- und Wohngebäuden de« neu zu errichtenven Schlacht- u»h Viehhps- zu Leipzig erforderlichen 1) Erd» und Maurer-Arbeiten, 2) Steinmetz-Arbeiten, 3) Asphall-Arbeilen, 4l Zimmer-Arbeiten. 5) Schmiede-Arbeiten sollen auf dem Wege de- öffentlichen Angebote« vergeben werden. AngebotSsormulare, Lieferungsbedingungen und Zeichnungen sind gegen Erlegung von 3 für die Zeichnungen und 1 für die Schriftstücke jeder Arbeilsgaltuug vom «. Juni au »m Echlachthosbaubureau, Kaiserin Auausta-Gtroh«, zu ent nehmen oder gegen Einsendung de- entfallenden Betrage« und der Portokosten von dieser Geschäftsstelle zu beziehen. Ebenda wird auch jede weitere Auskunft rrtheilt werden. Die Angebote sind mit der Aufschrift: »Angebot auf Erd- und Maurer- (bezw. Steinmetz- rc.) Arbeiten für den (cklachl- und Biehhos zu Leipzig" bi« zum 18 Juni d. I. Mittag« 12 Uhr an die Nuntiatur de- Ratbdause« einzureichea. Der Rath behält sich da« Reckt vor, die Arbeiten jeder Gattung entweder einem oder, nach Gebäude» getrennt, mehreren Unternehmern zu übertragen. Leipzig, den 29 Mai l886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Grmgmutb, Assessor Donnerstag den 3. Juni 1886. au« den Vorgängen der Krim „unaen schöpfen und sick de-ha.d uns IN 3 beeilen Wa« aber lrotz- mit k-r Abrüstung n.ckt .^^^auSsordernte Haltung der dem unbcarenlich bleibt, ist vie ocrauv, De»tu»a ist Auflage Ltt.ULO. ^boilurwrutsprris viertel,. 4-, stlk. inel. Bcmqerlotin 5 Mk., Lurch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Namiirer 29 Pi. Belegeremplar U) Pf. Gebünreu sür Extrabeilagen ii» Tageblatt. Formal gesalzt» oliur Postbesörderung i-O MI. «It Poftdesorderung 69 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeilr 20 Ps. Größere Lchrllie» laul uns. Prei.verzcichiuß. TabeÜarijcher u.Ziffcrnsay nach höherm Tarij. Kkltameu unter dem Redactiousstrich die 4gespa!i. Zelle öOPs., vor den Familie nnachrrchlcir die 6geipalteoe Zeile 40 Pf. Inserate sind steis an die ExprSitiou zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuumnrauüo oder durch Post- Nachnahme. 80. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Erdarbeiten aus dem Areale der ehemaligen alten Verbindungsbahn stad vergeben und werden deshalb die nicht berücksichtigten Herren Bewerber ihrer Offerten entlassen. Leipzig, am 26. Mai 1886 Der Rath der Stadt Leipzig. vr- Georgi Gringmuth, Assessor. Gesucht wird der am 10. Mai 1846 zu Rodelshain geborene Putz- und Weißwaarenhändler Christof Friedrich Grast Hertug, bisher in Leipzig wolmbaft, welcher zur Fürsorge bez. Zahlung von Unterhallsbeiträgen für seine hier der öffentlichen Unterstützung auheimgesalleue Familie nnzu- halten ist. Leipzig, 29. Mai 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. (Ar«e»aurt.) Ludwig-Wolf. Doko.e. Seffeutliche Liknns der Handelskammer Kretin«, den 4. ^»»i 1886. RachnMkags « Uhr. t» dere» LttzungSsaalr, Neue Börse. I- Tagesordnung: 1. Negistraud«. 2. Bericht de» Herr» Echn«»r über die Festsitzung au» Anlaß d«S Söjübrige» Bestehens des Deutsche« Hanve>»tag». 3. Bericht« des Jahresberichts.Auslchujse- über » die Berordnung des Königlichen Ministerium« des Fnnern, Vsrschriften für die Einrichtung und dr» vetrieb »er Eiaarreu-Aabriken und Vrsritigung der Hausindustrie bettcsfend; b. da- Lr- suchen des Königlich Preußischen Londgericlts zu Magdeburg, einen Handelügedrauch belrkffcnd; c. das Gesuch des Herrn Carl Aüttzert, Begutachtung eines dentschr» Wrchskl- sar«ulars bctr. 4. Berich« über ein vorliegendes Gesuch, die Anstel««- et»»« Waareu-WüNer« betreffend. Hieraus nicht-öffentlich« Sitzung. Nichtamtlicher Theil. Zur griechischen Frage. Die Sachlage kann nicht treffender gekennzeichnet werden al» durch die Gegenüberstellung deS griechischen Rundschreiben» vom 3l. Mai und de» türkischen vom 30. Mai. Die griechische Note macht Mittheilung von der Demobilisirung der griechischen Truppen und erhebt Widerspruch gegen die Blockade, weil sie die Abrüstung erschwere; die türkische dagegen be schwert sich darüber, daß die Griechen nur zum Schein ab rüsten und sortdauernd Munition und Truppen an die Grenze senden/ ferner da» türkische Fort ZhgoS bei Mczzovon besetzt halten und befestigen. Die türkische Regierung spricht schließlich ihr Bedauern darüber aus, daß sie genöthigt werden könnte, sich wieder in den Besitz dcS Fort- zu setzen. Die Mitlhcilung. welche IrikupiS ain 23. Mai der Kammer machte, daß die Griechen und Türken beiderseits ihre Truppen von der Grenz« zurückgezogen hätten, war soniit fatsch, denn di« Griechen sieben heule noch auf türkischem Bode». Außer dem ist die Behauptung unrichtig, daß die Abrüstung durch die Blockade erschwert werde; denn die Griechen bediene» sich zum Truppentransporte nach der Heimath eines französischen TranSpoNschiffe». die Blockade hindert also den Rücktransport der griechischen Truppen nicht, wohl aber haben die Griechen Mittel und Wege gefunden, weitere Truppen zu Lande nach der Grenze zu schaffen, wie die türkische Note vom 36. Mai bezeugt. Man sieht, daß unter Trikupis genau dieselbe Politik ver Doppelzüngigkeit und Zweideutigkeit weiter betrieben wird, wie sie unter Delyannis geübt würbe, mir mit dem Unter schiede, daß Trikupis mit den Mächten keine diplomatischen Beziebungen mehr unterhält, sondern sich auf Proteste gegen ihre Maßregeln beschränkt. Fast scheint eS. al« ob Griechen, lanv gute Freunde gesunden hat, welche ihm die Schwierig, keilen der Blockade erleichtern Helsen. Wie man so ganz be!» läusia erfährt, daß eia französische» Schiff griechischeTruppen befördert, könnten ja auch russisch« Schiffe sür de» übrigen Verkehr sorgen, denn auch Rußland nimmt bekanntlich an der Blockade nicht Theil. Jedenfalls hat sich Griechenland in da« Unvermeidlich« gesunden und läßt di« Blockade über sich ergehen, ohne etwa« Ernstliche« gegen dieselbe zu unternehmen, doch wohl in der Hoffnung, daß über kurz oder lang Zwischenfälle «»treten werde», welch« der Lag« «in« verändert« Gestalt geben. Mau braucht nicht de« Phantafiegebildeu de« „Diritto" zu folgen, welcher für da« nächste Frühjahr eine» Krieg »wischen Rußland und Oesterreich vorau«saat. fall« er nicht früher zum Auldruch kommen sollt«, und davei di« Fähigkeit de« Grasen Xobllnnt bezweifelt, di« an-wärtig« Politik Statt»« sanur M löst»; «äs» »« >«» «ö d» Grtuh« dem unbegre.sl.ch öl-.v.. .'t °^alläu möglich- Deutung ist Griechen gegen die Türkei. Die ^ zum «"griff der versuch, die Türken au« ^ ^ ,,j,schülv spielen zu hervorzulocke», um dann die g i ^ ^ ^ nehmen, können und das MUl-.d Rußland» m An pruch zu ^ ^ D.e Türken handeln auch ... dieser Plm - g ^ „,,d « L 7.LL «'MKr A keinem voreiligen Ruckzug »"leite,. ' > ehrliche griechische Küste erst dann ire'gcbe, . w-"" . der unk vollständige Abrüstung Griechenlands auch ven d Türke, anerkannt wird. , DaS Fort be. Me^oven liegt nördlich von Ianina an der Ore», dowen ist also sür Griechenland von Wichli.zkell. n>» be.m ÄuSdruch einer Bewegung in M°-eb°.tten Io den Auirübrcrn die Hände reichen zu können. Die , sind sich der von dieser Seile drohenden Gesahr wehl bewngl und l'tticn deSliald Macevonien ">,t starke» S>re. >äN>- besetzl; die Grieche» tverden daher auch im gunlttgsten Falle kein leichtes Spiel habe». Aber eS >', w'^" "tt 'cl>r bc;e>chi,c»dcr Beweis sür d.e griechische Treulosigkeit daß sie »ulte» in, Fci.öc» eine lürkische Fe,lung besetzen n.iv 'rctzdeiii Europa gegeuuöer ihre friedlichen Absichten betonen. ,a die Bersl llniig so weil lreiden. die Blockade als H»>öcr>ng sür die «örüstung anzuklagen. Nach der neuesten lurkischen Enthüllung der griechischen Praktiken wcrd die Blockade wokl noch lange aufrecht erballen bleiben, vielleicht wirb ^ter griechische Pro! sl aber die Folge haben, daß die Blockade noch strenger gehandhabt wird al« bisher. ^ ^ ^ . Am 20. Mai glaubte man allgemein daS G»Ve bcs griechische» Ränkespiels herbeigekommen. Nachdem di-Mehr heit der Kammer de» von Trikupis empsoblenen Prändent» schaslScand,baten gewäbll Halle und Trikup,» selbst die Bildung eines Eabinels übernommen halte, gab man sich überall der Hoffnung hin. daß Griechenland schleunigst abrüsten. daß in Folge dessen die Blockavc ausgebobe» werden und Alle» wieder in da« gewohnte Glci« zurückkehrc» würde. Aber wie schwer hat sich Europa i» Trikupis getäuschll Dieser griechische Staatsmann ist ein zweiter DelpanittS, nur ,,, anderer Form, er scheint seinen Vorgänger sogar n»<h im Ränkespiel zu übertreffe». Er sah ein, daß er nicht nur die Bestimmung über bi« Berwendung der Armee, sondern auch über die der Slaatsgelter i» der Hand habe» müffe. um vollständig Herr der Lage zu sein, deshalb ver einigte er in seiner Person die Ministerien dcS Kriege» und ler Finanzen und behielt sich außerdem den Vorsitz vor. Seine erste Sorge war. die leere» Lasse» neu zu fülle», daher die Beanlragung der neuen 26-MiIlw»e»-Anlcibc. Es wird zwar gewiß sehr schwer Halle», diese» Geld flüssig zu machen, aber Trikupis hat weit reichende Berbindunge» und wird wohl die Zeit seiner Muße nicht unbenutzt baden verstreiche» laste». Die Personen haben in Athen gewechselt, die Politik ist dieselbe geblieben, die Griechen sind nach wie vor sür Europa unfaßbar, e» sei denn, daß die Türkei Vollmacht erhält, sich zu Lande vor den Ausrührern Rübe zu verschaffen. Mit einer beispiel losen Geduld spielt dir Türkei ihre Rolle als ausnierksaincr Beobachter und Kritiker der griechischen Ränke und Treu losigkeiten weiter, und di- Griechen hoffen nicht« sebnlicher, als Laß den Türken endlich die Geduid reißen möge, daß sie mit starker Macht hervorbrcchen und die Griechen zu Paare» treiben werden, weil diese hoffen, daß dann rin Mächtigerer den Türke» Halt gebieten wird. Aber diese so heiß herbei gewünschte Wendung will immer noch nicht rintreten, eS kommt deshalb schließlich daraus a», welcher vo» beiden Theilen die Kriegsbereitschast länger aushält, die Türkei oder Griechenland. Die Energie Europa« ist mit der Blockade- maßregel erschöpft; wenn diese« Mittel nicht h'ltst, um Griechenland zur Beruunst zu bringen, dann kann eS nur der Bankerott, und daß dieser nicht «»tritt, dafür scheinen un bekannte Hintermänner zu sorgen. » Leipzig, 3. Juni 1886. « In den zuständigen AuSschüflen de» Bunde«rathS soll (wie schon kurz erwähnt) nächster Tage eine neue kaffer licke Verordnung über die Militairtransporte aus E'senbahaen in Kriegszeiten berathen werden. Der Entwurf eine- neuen Reglement- ist dem BundeSrath bereits im October 1885 zugegangrn. Diese« Reglement trifft die näheren Bestimmungen, nach denen jede Eisenbahnverwaltung die Beförderung der bewaffneten Macht und der Krieas- bedürsniffe zu bewirken bat. I» Gemäßheit de» Gesetze- über KriegSleistungen vom 13. Juni 1873 wird der Bedarf an Gegenständen zur Ausrüstung von Eisenbahnwagen, welchen die Verwaltungen bereit zu halten haben, von den vereinigten Ausschüssen de- BundeSrath« für Lanvheer und Festungen und sür Eisenbahnen. Post und Telegraphie festgesetzt. Die Vergütung der Tisenbahnverwaltungen für die Transporte erfolgt nach einem von Zeit zu Zeit zu revidirenve» Tarif, über den schon seit Jahren Verhandlungen geschwebt baden Die Kriegstransportordnung selbst ist. wie gesagt, dem Bundes rath schon »in vorigen Jahre zugegangen. Sie bezieht sich nur aus Angelegenheiten, bei denen die Mitwirkung von außer- halb der Militairderwaltung stehenden Behörden und Per sonen erforderlich ,st. enthält aber auch in dieser Begrenzung noch «ne erhebliche Zabl von Festsetzungen rein technischer ^ Emlheilung sämmllicher Babnen de« Reiche« mit Locomotivbetrieb in größere BetriebSgrbiete und Linien, die Unterscheidung vo» Krieg»- und FrievenSbetrieb. die Ein- » Zöge de« öffentlichen Verkehr» und m Mmtairiüqe. d,e Regelung der Benutzung der Telegraphen, linien, Zuständigkeit und Geschäftsverkehr der Behörde» rc. ""d gemeldet: „Nachdem da« Panzerschiff „Hansa h EomMandant Eapitain z. S. Dieter». """ wehrtäaiqen UebungSsahrt zurück^ P°0»n al« Wachlschiff dem königlichen «chlosse gegenüber wieder eingenommen. Di, „Hansa" ist da« erst« Schiff m der Reibe der KrieqSsahrzeuae die in 2'"" "5" d" Wasierallee ki« zu! Ld,anstatt die beide» TorpcdobootSdivisionen. da» Stammschiff der Panzer« reservedivisio» ..Sachsen" und vaS neue Panzerschiff „Olden burg". Der Ehes der Admiralität, Ge»crallie»tena»t von Ca- vrivi. welcher, vom Eapilaüi-Lieulenant Siegel begleitet, gestern spat hier eintraf, besichtigte heute Vormittag die Eavelten-, resp. Seccadetlen-Schulschiffe „Niobe" und „Prinz Adalbert" und begab sich Lau» an Bord de« Panzerschiffes „Oldenburg", um den Prinzen Heinrich zu begrüßen." * Der ReichslagSabgecrbnele für WormS, Proseffor vr. Marquarkse», erstattete am 30. Mai seine» Wählern ci»(-i, längere» Rechenschaftsbericht über die letzte ReichStagS- session. Die nalio» (illiberale Wählerversaminlung be- saßtc sich sodann auch mit der Berathung der kirchenpolilffchen Lage in Hessen und nahm schließlich nachstehende vom Frei» Herr» v. HeUl begründete Resolution an: „Angesichts der drcnncndeu Bedeutung, welche die Revision der Kircheiigtietze '» unserem Äioßlierzvgthum im Augenblicke erlangt bai. ergrelie» die zahlreich zur Entgegennahme eines Berichtes des R.- chslagsabgeordneien Proi. vr. M .kquardiea versamuiellen liessischen Liaatsbürger des SLahlkreiseS Warins-Heptieiidcim-LOinipiea die Gelegenheit des Zusammenseins, um zu erklären: Sie erachten die ^,'lbeil'tihrung deS friedlichen Zusammenlebens aller lLonsesiionen im var»äl.scheu Staale als ein zu erstrebendes hohes Ziel. Die durch SlaalSgesetze klargcslcllle Abgrenzung der Rechte und Pflichten der Kirche»ge,»ei»schasien gegenüber der Staatsgewalt entsprang de» gleiche» Absichten. Jnsowril eine Milderung dieser Gesetze den Staat solche», Ziele näher bringt, ohne seine Hoheitsrechte zu chädige». Itliine» wir sie billigen; aber nur ein des Benraueus Sr. konigk. Hoheit des Gros,Herzogs, der Stände und der Mehrheit per Bevölkerung sicheres Ministerium ist in der Lage, den rechte» Frieden herbeizusührcn. Nicht zum mindeste» auö diesem Grunde v.-ruriachleii die gegen den LtaalSmiiiister Finger und die oberen Schulbehörde» hervorgclrelenen Machinationen allgemein Eulrüftung. In Rückblick aut frühere schwere Kämpfe einpfiiidet da« Land mit beioaderem Dank die Wohlihaten de» »nt Beginn der 1870er Jahre iuaugurirle» weiseo Regiments, unter welchem wir glücklich und snedlich leben." * Vom Rothen Kreuz in Württemberg schreibt die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung": Da« in den letzten Jahren gegründete „freiwillige Iwürttem. der gische Sa n itütsco rpS ' zählt, nach eluer aberuraligea Ber- slarlung un« 24 Mann, nun die stattliche Zahl von 328 einschließlich der Cbargirlcn. Nachdem jchon ü» vergangenen Herbste daS LorpS eine musierglltige Uedung unter de» Augen der im Samariterdienste so hoch stehenden Königin Olga aus geführt nud sich hierdurch die Allerhöchste, sowie allseitige Anerkeimuug erworben, hat dasselbe durch eme »euerdiiigs erst abgeballene, vo« allgemeinstein Interesse sür weueste Kreise sich rrweiseube Uebung sowohl seine Tüch- ilgkeit erprobt »ls bewieseu, daß In seinem Inner» unter der rastlose» Tdäiigkeit seine« Leiter« vr. Rachiigal str!« sort- gearbeitet wrrbe, um auch tein 13. Armcecorp» — getreu dein varqesteckie» Ziele — ii» Falle eines KrirgeS eine starke Hilfe aus dem We e des freiwilligen Saiiuäks-diriiste« zu sichern. Ist doch die Möglichkeit einer raschen H.lseleistung aus den, Schlachtfeld« ein beruhigendes Gefühl für den Kampier, der ini Getöse der Schlacht und der dadurch hervorgerusene» Ausregung die ciuzelnen Greuel- seeiien weniger sicht, als aus dem schrecklichen, vo» gräßlich ver- stümmclien Körpern bedeckte» Feld, in dessen Mitte er selbst sür das Vaterland bluter und bisher läge- und nächtelang hilflos lag ES ist cine durch den letzte» Krieg bestätigte Erfahrungssache, daß die meisten moderne» Gefechte mit Einbruch der Dunkelheit ab gebrochen wurden und so cs thaffachllch frühestens in der daraus folgenden Nacht möglich wurde, de» Braven, welche i»i Kampfe ihr Blut vergossen. Hilse angedeihen zu lassen. Wie mangelhaft aber beim knappen Scheu, der Laterne diese Hüseleistung trotz der hohen Ausblldungsstuse uujcrer Sanitälslruppru, trotz des größte» Elsers war, beweist die historische Thatsach--, daß vom Schlachffelde von Graveloiie die letzten Berwundeie» nach drei, von dem vou Sedan erst nach volle» vier Tage» emgeholl wurden. Hier mußte nun nolhwcndig Abhilfe geschaffen werde», um die Ihellweisc an Hecken, Mauern, in Grüben verkrochenen, theilweise ohu- iiiächligen und dadurch zu einem bemerkbaren Zeichen un. fähige» Verwundeten zu finden, und deshalb lag die Verwendung de« elektrischen Lichte» als BelcuchtiiiigSmittel nahe. Mehrfach schon in London, Paris, Wien und Berlin vorgenommene Versuche mit der Verwendung elektrischer Beleuchtung iin Sauüätsdieust koanteu theils der «ostwieligkeit, theils der Schwerfälligkeit bet der Be- wegung der Apparate wegen nicht über da« Stadium de» Versuchs hinauolommen. — Am 29. Mai nun rückte Abends daS württem- vergliche freiwillige Sanitätscorps in der Stärke von 200 Mann aus und hatte sich die Ausgabe gestillt, mil einem eigens hierzu construirten Bcleuchlungswagcn das lerrai» in der Umgebung des eine Stunde uord- östlich von Slullgart gelegene» „Burghvlzhoses" von einer größeren An- zahl von fiktiven Verwundungen zu klären. Der Burgholzhos liegt aus elnem Hügel mit ziemlich steilen Hüngeu und hat in seiner Um gebung eine mäßig dichte Bewach'ung mit Hecken. Dazwischen lause» Gräben, kurz, das Terrain ist so coupirt, als es iu Wirklich, keil irgend denkbar ist. Sobald vollkommene Dunkelheit herrschte, begann die Uebung. Der BeleuchtuiigSwagen von der elektrotechnischen Fabrik Erhard Si. Eonip. in lliilerlürkheim, besonder« lcichi und einfach construirt, kann beliebig überAccker und Wicsengesahrenwerden.undlo wurde sofort seine Ausstellung bewerkstelligt, wiccsdcrZweckverlangte. Die 2000 Normalkerzen starke, vou 12 Batiericu, welche sür eiue ganze Nacht ausreichende Füllung haben, gespeiste Bogenlampe mit Parabolspiegel, ausgehängt an einer höher oder niederer ausziehbaren Schcere und nach allen Richtungen drehbar, sandte ihr Licht, bei dem aus 700 Meier noch gewöhnlicher Druck lesbar ist, in jede Terrainsalte nach jedem Gegenstand. Die Patrouillen schwärmten aus; gespannt folgte das zahlreich im Kreise versanimelie Publicum, darunter der Präsident dcS württrmbergischen Kriegerbundes, Prinz Hermann zu Sachsen-Weimar, der Generalarzt bcs Arineecorps u.A .denr Verlaus der Uebung, die cm wirklich glanzendes Resultat lieferte, den» eine Stunde genügte, in» sämmllichc Verwundele, trotz des wellen Terrains, zn bergen. Der Beleuchlungswagen halte sich voll kommen gebrauchssähig gezeigt, und da er Nacht sür Nacht 3 bis 10 Wochen benutzt werde» kann, sofern jeden Tag die Füllung er gänzt wird, wozu nur das Miisühren einer grwffseu Menge von Kupfervitriol nöthig ist. so erscheint besonder« auch bei feinem billige» Preise von nur 1290 .4! — den Kosten von 10,000 Frcs. sär die bisherigen ähiilichen Apparate gegenüber — seine praktische Verwendung sür den nächlttchc» Frld-Sanitätsbienst gesichert. Die Uriheile über die Leistungen der Mannschaslen bei der Uebung waren allgemein anerkennende und werde» ein neuer Sporn sür den Verein sein, aus dem betretenen Pfade sortzuschreiteu. Hier sei, gleichzeitig dankend, erwähnt, daß eS durch die Liberalität des LeatralcomitSS der deutschen Vereine vom Rothe» Kreuze möglich wurde, jedem Eia- lelnen de« Lorps ein Eremplar de« Leitsndens sür de» Unterricht der ttenvllligen Krankenträger von Starke L Rühlemann zu übergebe». Die in diesem Frühjahr seiten« des preußischen KriegsmialfteriumS tür die Milltair-Krankenträger aaqeardneten Verladung-Übungen wurden auch vom würtlembergischen SanititSeorp« sofort augestellt. Zu welterer Anregung dc« Interesse« wird lm kommenden Winter vr. Nachttgal tm „Schwäbischen Franenvrrein" etae» Lnrsus über die Krankenpflege tm Haus und Ho«vttal halten, n»d so »trd abermals in »er «oSbildnng tüchtiger Krinkenpfieaertnaen tm Frieden für de, «Kbronch im Krieg« ei, weiterer Schritt per Gr- füllung der A»sgabe. welche sich der Verein pvo Roth-, Kreuz« - »ethag, zum «Hl« «sere« engere, Vaprlaade« wie de«
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