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Movauer V Zageblatt und Anzeiger I Das „Zschopauer Tageblatt und Aasiger" erscheint werk täglich. Monatlichsr Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 80 Pf. — Bestellungen werden in unferer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Anzeigenpreis«: Die 46 mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; die 95 mm breite Millimeterzeile im Textteil 25 Pf.; Nachlahstaffol O; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Do» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da, zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinonzamte, Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 - Nuf 712 Zeitung für die Ort«: Börnicken. Dittersdorf. Dittmannsdorf. Gornau» Hokndorf Krumhermersdorf. Scharfenstein. Schlöbcken/Trzged. Waldkirchen/Lrzgeb., Weißbach. Wilifchthal, Witzschdorf. Ar. 304 Sonuabenb/Sounlag, 28./2S. Dezember 194g M. Jahrgang Heftige Explosionen und große Stande im Zentrum und am Sstrand der Stadt / Vene Erfolge unserer U-Voote / 5 feindliche Handelsschiffe mit Z718Z VRT. versenkt / SchwereVomben aus Z bis IMV-Touner Berlin , 28. Dezember (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehvmacht gilbt bekannt: Ein Unterseeboot, von dessen letzten Erfolgen ei« Teil ergebnis bereits bekannt gegeben ist, meldet die Versenkung von vier bewaffnete« feindliche« Handelsschiffen mit ins gesamt 21340 ART. Ei« weiteres Unterseeboot hat den 12 823 BNT. grasten bewaffnete« britischen Handelsdampfer „Waidtira" versenkt. Nach der Ruhe der Weihnachtstage setzte im Lanfe des 27. 12. die Luftaufklärung und die Kampstätigkcit der deut schen Luftwaffe wieder ein. Ei« Aufklärungsflugzeug traf ostwärts der Thcmsemündung ein feindliches Handelsschiff von etwa 8- bis 19 000 BRT. mit zwei Bomben schweren Kalibers. I« der Nacht zum 28.12. griffe« stärkere Verbände deut scher Kampfflugzeuge London mit zahlreichen Spreng- und Brandbomben aller Kaliber an. Heftige Explosionen und große Brände im Zentrum und am Ostrand der Stadt zeig te» die starke Wirkung des Angriffs. Fcrnkampfartillcrie vcS Heeres und der Kriegsmarine beschoß in der gleichen Nacht feindliche Schiffe, die sich Diin- tircheu zu nähern versuchten und zwang sie zum Abdrehcn nach Norden. Der Feind flog nnr mit wenigen Flugzeuge« i« das Küstengebiet ei», ohne auf deutschem Reichsgebiet Bombe« z« werfe«. Vorposten- nud Sichcrungsfahrzeuge wurden in der Nordsee von feindlichen Torpedoflugzeuge« erfolglos a»gc- griffcu; sic schosse» drei Flugzeuge ab, ei« weiteres feind liches Flugzeug wurde durch Flakartillerie zu«« Absturz ge bracht. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Der ilallenlsche Vehrmachlsderichl Rom, 28. Dezember (Funkmoldung). Das Haupt.uartier der Wehrmacht gibt bekannt: Im Grenzgebiet der Cyrenaica an der Front von Bar- dia Artillerietätigkeit. In Zusammenarbeit mit der Luftwaffe hat eine unserer motorisierten Kolonnen eine feindliche motorisierte Abtei lung vernichtet und die Besatzungen gefangen genommen. Eine Flottcneiuheit hat längs der Küste Panzerabtei- I««geu beschoßen und dabei kleinere feindliche Abteilungen zerstreut «nd motorisierte Artillerie zum Schweigen gebracht. ! Unsere Bomber habe,« während des gestrigen Tages und ! der voraufgehendc« Nacht vorgeschobene Stützpunkte und Motorkolonne« des Feindes weiterhi« wirkungsvoll an gegriffen. Unsere Jagdflieger hatte« heftige Luftkämpse mit de« gegnerischen Jäger». Eines unserer Flugzeuge hat im Mittelmeer eine,« 8000- Tonncn-Dampfcr durch Torpedo versenkt. Jnsgesam wurde» drei feindliche Jagdflugzeuge ab- geschofle». Ein eigener Bomber ist nicht zurückgekehrt. Ai« der griechischen Front wurden feindliche Angriffe durch unsere entschlossene Gegenwirkung znrttckgewiescn. Es wurden Gefangene eingebracht und antomatische Waffen er beutet. Bomber- und Fagdformationeu richtete« aufeinanderfol gende Angriffe auf Truppe», Stellungen und Straßenkno tenpunkte. Der feindliche Flottenstützpunkt Prcvcsa wurde angegriffen. Die dort liegenden Schiffe wurden getroffen. Eines unserer Unterseeboote im Atlantischen Ozcan ist nicht zurückgckehrt. In Ostafrika nichts Voit Bedeutung. Vedröngle Herzen Lager« Trost Ler MolrMschLA Leihao-lspreLIzer In den Weihuachtsseierlagen ist in Großbritannien alles ausgcbolen worden, was an amtierenden und ehemaligen Staatsoberhäuptern und anderen Scheingrößen des plutokra- tischen Englands und seiner Trabanten vorhanden war. Von Benesch bis W ilhelminc, der letzten Königin der Nieder lande, vom Ersten Lord der Admiralität Alexander bis zum King George Vl. selbst, und sie alle machten in ihren „Weihnachlsboischasten" ihrem bedrängten Herzen Lust, wuß ten aber im übrigen in 'ihren Weihnach.sepisteln nichts weiter zu predigen als den alten I l l u s i o n s k i t s ch, und kann ten keine anderen Weihnachtsgeschenke sür das britische Volk als die Bitte um Geduld Wenn der Erste Lord der Admira lität Alerander die britische Marine ansleht, so fortzusahren wie oisher, dann ist das auch kein rechter Trost angesichts der katastrophalen Schifssverluste des Empire. Nachdem bereits Churchills ungewöhnlicher Einfall, statt zu seinem Volk zu den Italienern zu sprechen, eine eindeutige Abfuhr aus Italien erlitten hat, wird man auch in England den Ernst nicht verkennen können, durch den sich die Wcih- nachtsbotschast de Valeras auszeichnet, in der der irische Ministerpräsident vor allen Dingen den amerikanischen Iren noch einmal die Gefahren aufzeigt, in denen Irland steht, und den unerschütterlichen Entschluß kundgibl. jeden Angriff auf die Freiheit Irlands bis an die Grenzen der Macht zu ver teidigen. Irland will unter allen Umständen neutral bleiben, und man wird das vor allen Dingen in gewißen Kreisen Ame rikas sehr wohl verstehen die den irischen Freistaat als Sprungbrett für ein Eingreifen der USA. in den europäischen Krieg benutzen möchten. In diesem Zusam ¬ menhang nklis; darauf hingewiesen werden, daß der von ge wisser Seite gemachte Vorschlag, Irland, das bekanntlich inmit ten des deutschen Sperrgebiets liegt, durch die USA. als außer halb der Kricgszone liegend zu erklären, um so amerikanische Geleilzüge unter dem Schutz amerikanischer Kriegsschiffe, in irische Häfen bringen zn können, nur als ein neuer Trick ge wisser Kriegshetzer zu werten ist. Und man muß sich darüber im Klaren sein, daß irgendwelche einseitigen Erklärungen an der durch die deutsche totale Blockade geschaffenen Lage mit allen daraus zu zielzenden Folgerungen nichts zu ändern vermag. Wer sich in das deutsche Sperrgebiet begibt, das deut lich genug abgegrcnzt worden ist. kommt darin um. Wenn England auf amerikanische Hilse spekuliert, so sind die Ansichten maßgebender Fachleute sür dis Briten wenig tröstlich. So meint Sir'Walter Lepton, daß diese Hilfe sich frühestens in» Winter 1941, wenn nicht gar erst im Sommer 1942 auswirken könne, bis dahin müsse England eben sehen, wie es hinkomm:. Das Eraebnis der britischen Weihnachlsbelrachttmtzen ist trotz der recht zweifelhaften Trostlichter, die man im britischen Volks wegen der Teilersolge in Nordafrika und Albanien au gezündet hatte, recht mager gewesen. All die frommen Reden ' und Wünsche der ersten Garnitur des Pluwkratcntroßes konn- . ten die Stimmung des britischen Volkes nicht heben; denn die ! Ueberzeugung, daß es ziemlich faul in England steht, greift > immer mehr um sich. Man ist allmählich auch in England i mißtrauisch geworden, weil hinter aller Aufgeblasenheit dieser scheinheiligen Wcihnachtsprediger lein Glaube und kein- Tat stehen. „Entscheidend ist das Endziel" Farinacci vor der Faschistischen Partei. In Cremona hielt Staalsminister Farinacci eine Ansprache an die Faschisten, in der er die wichtigen Fragen des Augenblicks behandelte. Wenn die Engländer erklärten, so führte der Staatsministcr aus. daß das Mittelmeer die Hauptfront des Krieges darstellt und betonen, daß sie gerade gegen Italien die militärischen Kräfte eines großen Teiles ihres Imperiums eingesetzt haben, dann sei dies sür Italien Anlaß zu besonderen, Stolz. Nicht eine Schlacht sei für den Sieg entscheidend. Entscheidend sei eS, das Ziel zu erreichen. Dieses Ziel aber werde mit jener Sicherheit erreicht werden, die den beiden befreundeten Nationen von Mussolini und Hiller in spiriert werden. In Anspielung auf die Veränderungen im italienischen Oberkommando erklärte Farinacci, man habe mehr als nötig von einer gewissen „Wacheablösung" geredet. Es sei einfach verrückt, zu Llauben. daß ein gewißer Wechsel in Italien und vor allem bei den Männern des Regimes Rückwirkungen aus- gelöst hätte. Die Italiener stünden geschlossen hinter ihrem Führer und dächten einzig und allein daran, zu siegen. Wir haben die Gewißheit, so schloß Farinacci, daß der Sieg unser sein wird. Wir sind dessen sicher, daß die Opfer unsere Generation groß machen wcrdcn. Der Mörder des wrttKen MüsnMtenMrers gestände Wie ans Beirut gemeldet wird, ereignete sich bei der Verhandlung wegen der Ermordung des syrischen Naliouati- stenführers Dr. Schahbandar ein aussehencrrcgender Zivi- schenfall. Der Haupiangeklagte, Kleinhändler A s s a s s a, legte nach hartnäckig durchgehaltcncm Leugnen plötzlich während der Zeugenvernehmung ein volles Geständnis ,b. Assassa er klärte, daß er Dr Schahbandar aus freiem Antrieb ermordet habe, um Syrien von solchen und ähnlichen Polituern zu be freien. WeihmchlsMsn; -er Wirtschaft Dio Weihnachtstage bitten in jedem Jahre einen will kommenen Querschnitt durch die wirtschaftliche Struktur der Käuferschichtcn wie des Handels. Es sind immer bedeut same Abschlüsse, die uns gegeben werden und aus denen die Wirtschaft neue Hinweise und Anregungen schöpft. Die Vorweihnachtszeit 1940 trug Merkmale einer be sonderen Art, die nicht immer ohne weiteres aus dem Kriegsgeschehen zu erklären sind. Sehr früh setzte sthou bio Bedarssdeckung zu Weihnachten ein, eine außerordent liche Kauflust machte sich bemerkbar, die zweifellos zn einem wesentlichen Teil aus der Tatsache häufigerer Wcihuachts- gratifikationcu zu erklären war, daraus weiterhin, daß ein ganzes Jahr ungestörter und unablässiger Vollbeschäftigung eine zusätzliche Kaufkraft von nicht geringem Ausmaße auf- gespeichert hatte und daß schließlich auch eine bemerkens werte Verlagerung des Bedarfs von den — wenn man so sagen will — primitiven Konsumgütern auf die Ckegeustände des gehobenen Verbrauchs stattgefuudcn hat Gerade die durch kriegswirtschaftliche Maßnahmen bcd'ugtc Abwendung von einem Teil der eigentlichen ..leiblichen Genüsse" und der textilen Stnndardgeschenkc auf Artikel, die man sonst wohl in den Sektor von Luxus und Kultur zu verlegen gewohnt ist, hat das Bild des Weihnachtsmarktes stark beeinflußt. Dio aller Erzeugung und allem Verkauf übergw ducken Prinzipien der zentralen Lenkung und Planung haben fast unmerklich die -lencrollinie des Weihnachtsgeschäftes be- stittimt. Es ist also dafür Sorge getragen worden, daß nicht ans dem Vollen gewirtschaftet und die Torge um daS Mor gen vernachlässigt wurde, sondern daß nur die Menge an Lebeusgütern zur Verfügung stand, die unbeschadet den Auf gaben der kommenden Monate, ja des kommenden Jahres und der heraufdämmernden Nachkriegszeit entzogen werden konnte. Demgegenüber stand der notwendige Ablauf eiucS aufgestautcu Bedarfes, der sich angesammelt hatte, während man die Wirkung der deutschen Schläge gegen die britische Insel beobachtete und noch kein enbgült'ges Bild darüber hatte gewinnen können, wie lange sich dis Brechung des eng lischen Widerstandes hinzichcn würde. Tie Kührerredc. die unmißverständlich dargelcgt hatte, daß d rS Reich keinen Fin ger zur Herbeiführung Villiger Piestigcersvlge rühren, 'on- deru seine Politik und Kriegs sä sträng vor allein von dein Gedanken an die Vermeidung überflüssiger Verlusts, au die sparsamste Anwendung kostbarer und unersetzlicher VolkS- krast leiten lassen werde, hat sich hinsichtlich des Weihnachts geschäftes in dem Entschluß weiter Kreäke ausgewirkr, uun- mchr die notwendigen Einkäufe nicht nur für die umnittel- baro Festzcit, sondern darüber hinaus auch für eiueu grö ßeren Zeitabschnitt vorzuuehmcn und dabei gleichzeitig den bisher ausgeschobenen Bedarf zu decken Noch ist es zu früh, im einzelnen die Ergebnisse, wo möglich braucheuwcise geordnet, vorzulegeu und auszu werten. Fest steht aber jedenfalls schon, daß eine Bedarfs deckung in einem Umfange möglich gemacht worden ist. die bestimmt von den meisten Käufern und auch von vielen Ber- küuferu nicht erwartet worden war. Das ist eine Fest stellung, die auch durch diesmal häufiger hörbar gewordene Stoßseufzer nicht entkräftet wird — „es sc: ja rein gar nichts zu bekommen". In Wirklichkeit ist ungeheuer viel gekauft worden. Churchills Tänschungsvcrsuch auch in Spanien durchschaut. Die Zeitung „Madrid" erinnert an heuchlerische Erklärungen auS dem Jahr 1914. — „Neuauflage der Taktik gegen Deutschland." Madrid, 27. Dezember (Funkmeldung). Die Zeitung „Madrid" befaßt sich in ihrem Leitartikel mit Churchills Versuch, das italienische Volk von seinem Dnce zu trennen. Das Blatt erinnert daran, daß es sich hierbei um eine neue Auflage der englischen Taktik gegen Deutschland aus dem Jahre 1914 handele. Damals heuchel ten die Engländer ebenfalls, daß der Krieg sich nicht gegen bas deutsche Volk, sondern gegen den Kaiser richtete. So bald dies erreicht sei, würden die Deutschen freundschaftlich und brüderlich behandelt werden. Wie es nachher kam, wisse das deutsche Volk ans eigenem Erleben. ES sei klar, daß Churchill mit seinem neuen Täuschuugsversuch gegenüber dem italienischen Volk lediglich Dumme ködern wolle. Britischer -MO-Toi-en-Tankcr torpediert. Neuyork, 28. Dezember (FuntmAdung) Nach einer Meldung von Associated Preß ist der 4980 BRL. große englische Frachtdampser „Aroanbhan" vor der ichotiischeu Küste torpediert worden.