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Diese« Blatt wird den vesern von Druden «uv Ulligeduu- am Lage vorher dercitS als 2lbritd-2lusgabe zugestellt. während es die Post. Abonnent» am Morgen m einer Gejamtau-gabe erhalte». verugrgedWr:. We»t»»SbrIlck> Ni» »r»«»eu bei tSaNck» MeknaNaer tzuicaauna durch »»Irre Bol«' und ««»»n». au Gää». und Vionlav» um etumav «VN »0P>, durch au»n>ärli«r»oin> »tMonSrr « VN. bei , VN »o «. Bei »lnmatiaer Zulirüuna durch d>« Moll»Ä> «odnrVtlirNarid). iinAul- l«id mit eutiprrchrudriii ZuiiNinae, Nachdruck aller «cittei u, Oriumal. PiMeUunaw nur m» deutlicher jöuellenanaadei.Dread 4!ack>r") ^iläilla. Rachlrdaliche üouorar» au'vriiche dleide» miderückiichtiat: >«riau«te Mamitkrivi« werden mcht autdewabrl. »elearamm-Vdress«: »«chricht«» »r««ve» L8LV Druck und Verlag von Liepsch L Neichardt in Dresden. Knresgen.csrif. »nnallme von Lnlündiaunae» bl» nachmittaa» r Udr Sonn- »ab fteiena»« nur Manenstrab« » vo» u bi» V,i Ubr Die i!„altr«Eru»b- ieile >ca » Silben« 20 Via., «u- kündiauuaen aui der Privasttte Seile 2S Pi» « die »ivaltiaeZeile ansZ>rt- seit« so Pi» . al» Lmgeiandt Zeile so Pi» In «um«»» «ach «»»»- und Feiert«,-« , ivalliae Gn.ndteile so Pi, , aus Priualscite «, Pf,,, r ivalliae Zeile ans Derlieite und al« Elnociaudl so Pi,, Auslo-rtlre Aus» tiäac nur aeaen Lorau»bej»klun,. Beieabiatter sollen ur Pleuniae. Fernsprecher: Nr. U und LviZL HauptgeschaftSilellt: Nanenftr, r». lSlSOLLSirpkSL'Ä Le111SL»L2LlLeLK-8bL§S. Voriütlx s 8tüelc 50 Lkz, Ul ulloi, Zpulksleo», Ocogorivn null Lurkiimerion, »LI« 1«iI«L t k l. kZuclitiolL »t.: Otto öucltlTOl^ »«K«n8vliirin« 8G" „llvr Stin«8« 48. L8 ^«»«»»kraes««« S»s. Iliw« l irlii is». v« jx« Nr. SikL. Evitttl: Neueste Dcahlbeiiitste, Hosnuckisichleu, Zun, Tode des Eizl e zogS Oliv, Ein Blick in den Znkiinslsslaat, Beziiksau. schuß, (sie>Ichlsveihnndln»gen, PodöiclSti, Bcllinel Leben, Lonnrnfl, Nvl'eml'er Neueste Drahtmeldnnncn vom 3 Norombcr Oesterreich uud Italien. Wien. lPriv.-Tel.) DnS „Frenidenblatt" schreibt: Tie ersten Unterredungen, dir zwilchen de,» Miuisler des Reichere» Freiherr« v. Aehienthal und dem tllilieuiicheu Volschustrc Herz»» Vv» Avaona stallgefunbe» dobcu uud die den Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungar» u » o Italien gntte». führten z»m Austausch sehr sieundlchustlichei Erklärungen ziviiche» ve» Miuisler» des Auswärtigen deider Länder, Svivohl vo» seiten des Ministers Freiherr» v, Aehrenthnl nls ouch von leiten des MiuistklS Ttlloui km» hi-rhci die willig üdeieiusii,innende Absicht zum Ausdruck, dkl Pflege uud Bescslignna der engen mib berzlirhe» Bkjieb»»ge» zwischen Oesterreich-Ungarn uud Italien ihre volle Sorgfnit zuzuweudcn. > Rom. D>« „Agencia Stefani" verösfentlicht eine Note, die entsprechend der heutigen Meidling des „Wiener Fremdcnbl," erklärt, in den zwischen den Ministern Titloni uud Aebrenthal ausgelauschten srauüblichen Erklärungen sei die beiderseits bestellende feste Absicht bekundet, in völligem Ein- vernehmen zu handeln und es sich zur Ausgabe zu wachen, die zwischen der italienischen nutz der österreichiich-nngarischcii Ne- aieruna bestehenden ausgezeichneten Beziehungen immer noch herzlicher und enger zu gestalten. Zmn Ltliisferausftand. Geestemünde. In einer gestern abend abgchaltencn Versammlung des Dampslchisfvereins „Untcrweser", in der über die Ausstandsb«we,>ung der Fischdamvfer beraten wurde, wurde eine Einigung mit der Mannschaft erzielt. Danach erbalten an Heuer die Steuerleute 120 Mk,, die Netz- macher 95 Mk,, Matrosen der Inlandsdamoscr 75 Mk„ Matrosen der Nordleedampser 85 Mk„ Heizer 85 Mk,, Köche 95 bis 100 Mark, Mit diesen Vorschlägen erklärten sich die Matrosen einverstanden. Der Äusstaud kann hiermit als beendet ange sehen werden. Berlin. sPrio.-Tel.s Der „Berliner Zeit am Mittag" wiwd aus angMich eingoiveihten Kreisen versichert, datz die ,Ka n z l e r k r ise viel ernster sei. als äutzerlich crlcnnbar. Leipzig. Gestern abend wurden bei einer Ncvision der hiesigen Stadtkass« U n r e g e I m ä si i g k c i t e n entdeckt, die sich zunächst nicht aufklärcn liehen. Heute morgen stellte sich der Kassierer Grützman» freiwillig der hiesigen Staats- anwaltschaft mit der Selbstbezichtiguug, grohc Beträge aus der Stadtkasse veruntreut zu haben. Er wurde in Hast behalten. Die Höhe der unterschlagenen Summe ist noch nicht fcsigestellt worden. Wie die hiesige» Zeitungen melden, soll es sich um einen Betrag von ettva 100 000 Mark bandeln, . Leipzig. iPriv.-Del.s Die hiesige Polizei verhaftete eiiisn gefährlichen Hochstapler, den Ebenukcr Walther Wenge aus Leipzig, der nciben anderen in Berlin und Ham burg verübten Slraslaten im Mai ein minderjähriges Mädchen von hier nach Paris entsührt hat. Das Mädchen wurde ihm dort abgenommen, woraus Wenge nach England flüchtete, Wenge ist schon vielfach mit Zuchthaus vorbestraft. Köln^ tPkiv.-Tel.j Der älteste Sobu deS Fürsten z» Benthelin-Steinsurt, Prinz Eberwh » , verzichIete nuf seine Erst ge b n r t s r e cb t e , die mit dein gesamten HanSvermögc» auf den jüngeren Bruder ilbergiugeu. Münster. (Piiv.-Del,) Während die hiesigen Studtoervrd- neten bezüglich der Fl e i s ch t e» e r» n g einen Aullag angeuoiu- men baden, wonach der Magistrat crüuht wild, mit säinllichcn — zum tv'slläli'chcn Slädlebaude geliö-eude» Städte» in Beihiuduug > z,l treten, um eine geuuiuiame Petition a>l die Tlaalslegieluug zu lichten, veilnulet ans audc,c>l iveioäliichen Stadien, dah luau eine ganz cneigische gemeinsame Akiiou in der Nichlang olane, das; für de» Fall, dah die Peliliou a» die Zi'egie>oug. ivie bisher, siuchllos bleiheu sollie, der ,t!»tser aus die Notlage der Arbeiter klassen hiugewicscu weide» sott Aache n. «P-io -Tel > Nach einer Mitteilung deS „Palks- fleuudes" aus Heeileu ist ein ziveiiel Beb iOwec a» de» w ii il e » Ezzesien der voiige» Woche oeihnstet wuldeu, »ämlich der aus Botlivv stamiiieude Bergmaiiu Busch, Er Halle Verlegungen, die von d>ei Nevulveltchüheu henühlcn, Dei diille Beteiligte, Bustians, ist noch flüchtig. Man forscht „ach ihm aus deutschem Gebiete. München. Ein früherer Bahnholsportier erschoh in vergangener Nacht aus Nahrungssorgen in seiner Wohnung leine beiden sechs- und achtjährigen Töchter und lötete sich dann selbst durch einen Schuh in den Mund, Franks » rta, M. Die „Franks. Ztg " meldet ans New- york, dah in Manila ein japanischer Offizier, der Fcstungspläne zeichnete, festgenommen wurde, Paris. Minister Vriand erklärte einem Redakteur des „Matin" über die Folgen des T r e n n u n g s g ci e tz e s/ Am 12. Dezember wird die katholische Kirche, die das sie begünstigende Trennnngkaeseh abgelehnt hat, sich dem,gemeinen Rechte unter werfen müssen. Da das Trcnnuiigsgeieh die freie Ausübung der Kulte verbürgt, so wird der katholische Kultus gleich anderen ausgeübt werden können. Der Pfarrer wird seine Messe wi» gewöhnlich lesen. Aber die Vcniitliing der Kirche wird ihm nur acsraitet sein, während die Kultusgemeinichasten gleichsam ein Eigentumsrecht daran haben. Tie Kirchen werden Eigentum des Staates. DaS etwa 400 000 000 Frcs, betragende Vermögen wird unter Segnester gestellt. Das TrcnmuigSgeicv schuf große Privilegien sür die katholische Kirche, die diese aber ad- gelehnt hat. Paris. Ter neue Äolonialminister hat beschlossen, dem cinnamilischen Ministerrate die Klag« gegen den A ö n i-g Tbanb Tbai wegen der von ihm verübten Grcueltatcn vor- legen zu lassen. Madrid, D e p u t i e r te n ka m m er. Der frühere Ministerpräsident Morel führt bezüglich der Handelsverträge aus, es sei bedauerlich, daß das wirtschaftliche Gebiet eine politische Arena geworden sei, und mahnt zur Einmütigkeit, da die Sondcrintcrcssen vor den Interessen der Allgemeinheit znrücktrelen muhten. Es cntspinnt sich eine Debatte darüber, ob die zweite Kolumne des Handelsvertrags' unverändert bleiben müsse oder geändert werden könne. Der Finanz- minister und der Minister des Aeuheren sprechen sich dahin aus, dah, wenn man diese zweite Kolumne als unveränderlich betrachten wolle, dies das Zustandekommen jeglicher Handels- vertrüge veihindern würde. Man mühte der den Handels verträgen Reziprozität hcrbeizuführcn suchen. London. iPrlv-Tel.s Hiesige Blätter bringen lange Meldungen ans Wie» über den angeblich bevoislebende» Drei« kaiserbund, ES wird bebauplek, in österreichischen mahgcben- den Kieisen betrachte mau die Allianz zwischen Nuhluud, Deutsch land und der hubsburgischcii Monarchie als beschlossene Sache. Ter neue Minister des Aeuheren Baron Aehieulhul. der Thron- solger Erzheizvg Franz Ferdinand und andere eiusluhiei,he Peijön- licbkestc» in Oesterreich seien entschiedene Anhänger des Dreikaiscr- brindcs, London. „Daily Mail" wlrd aus Alexandrien von gestern gemeldet: Hier sind aus Kvrtnm Nochrichlcn einactrofsen, nach denen in den Beziehungen zwischen den sudanesischen Mrlitär- behörden und den belgischen Vertretern in der Enclavc Lado eine Spannung eingetrcten sei. Anstatt ihre Strcit- kräite zn verringern, seren die Belgier dabei, diese z>ü verstärken und weitere Vorräte an Munition »nd Geschützen in das strittige Gebiet zu bringen. Newyork, Die jüngsten Nachrichten von Peary über seine Nordpol-Expedition gelangten an den hiesigen, nach ihm benannten Polarsvrschnngskluo „Peary", Der Damp fer „Rvoscvelt", das Schiss der Expedition, überwinterte an der Nordküstc von Granlland, Im Februar wurde eine Schlitten-Erpedition nordwärts augelrclen, und trotz nngünili- ten WelterS gelangte Peary über das Eis bis 87 Grad 0 Min, nördlicher Breite, Nach vielen Mühsaicn kehrte die Expedition zn dem Schisse zurück. In einer zweiten Expedition, die nach Weilen ging und ans der die Nordküsle von Grantland bereist wurde, entdeckte Peary beim 100. Mcridional neues Land, «San Francisco, Der Attorney-General Moddy har den Buii-dektdistriklsaMvalt Dcvlin angewiesen, vre sür die Japaner tätigen Anwälte bei ihre» Schritten gegen den Schul- rat betreuend die Wiederaufnahme eines japanischen Schülers in eine bestimmte Schule zu unicrstützeu, Tanger, Der deutsche Gesandte Dr. RosLN ist «in Larasch angckommcn. Wegen der Unsicherheit der Lage wird er aui dem Seewege zurückkehrcn. LerHichcS und Liichsiskljcs. Dresden. 3 November Erzherzog Otto j- Gestern ngchmitiag t Uhr nahm der Pro.eHor Dr. Zemann die Einbalsamierung der Leiche des verblichenen Erz herzogs in Amocleuheit des Obcrstlwfmeisters Baron Dlau- howesky und des Hei-'ekrctärS Rom vor. Nach der Einbalsa- mierung wurde die irdische Hülle des Erzherzogs in die Uniform eines ungarischen Generals der Kavallerie gekleidet und ln einen Metall'arg gebettet. Um 61s> Uhr erfolgte die Heb er füll rung der Leiche unter dem üblichen Zeremoniell in das' A ug a r t e n p a ta i s, wo sie im Schreibzimmer des hingc- ichiedcncn Erzherzogs ausgobahrt wurde. Die Erzherzogin Maria Iojepha und Erzherzog Karl Franz Joseph »rasen abends in Wien ein. begaben sich in das Augartcnpalais und verfügten sich sofort in das Traucrgemach, Am Frciiaa vormittag hatte sich in der Villa eine Hof- kommission ciiraesttiiden, uin nach dem Testameui des Der- blichencn zu nicben, da es nichi unioöglich schien, dah das Testament Bestimmunaen bezüglich der Lcichenseicr enthalte» konnte. Die Herren suchten unter den Papieren des Erz herzogs und sawden schiichlich ein solches in der Schreibtisch- lade, lieber de» All der Aussindnug wurde ein Protokoll gus- acnommen. Das Telia,»ein übernahm der Obersthofmeister des Verblichenen, Fcldmarschall-Leutnant Freiherr v. Dlau- howesly, Dieücr fuhr in die Horburg uud überbrachte das Testameut dem Ersten ObcrMoimcister Fürsten zu Liechten stein, der es dem Kaiser untcvbrditcn wird. Nach den Ver fügungen des Testaments wird -der Kaiser die Anordnungen treffen. Die Hoftrauer in Wien wird aus sechs Wochen vom Tage des Leichenbegängnisses an anac'agt werden. Für die ersten zwöi Wochen gilt tie'c Hoftrauer. Die Honestlichkejten im Fasching 1907 werden nicht mehr durch die Hoftrauer be- rührt werden. Am K ö n i g I i ch c n^H of e zu Dresden wird für den verstorbenen Erzherzog Otto von Oesterreich 4 Wochen Trauer angelegt, —* Sc, Majestät der König hat sich heute von Mailand »ach Venedig begeben. Nächsten Dienstag wird er der Bei te tz u n g d c s ve r sl o rb e ii e n E rz h c r z og s O t I v von Oestcrrcich in W i e n b e i w o hn e n, —* Ihre König!, Hoheiten der Kronprinz und der Prinz F riedrich Chri stii a n haben heute die Rückreise von Ku»isl ,i,«d Mssc,«sl1inft. 28 Ulir.l 28 Uhr.j W 0 ch e n 1 P i c l p l a n d e r K ö n i g l. H 0 i t h c a t e r, Opernhaus. Sonntag: „Lohengrin," s7 Uhrst Montag: „Oberon." <7 U'hr.I Dienstag: „Fideüo," t'/s>6 Uhr.i Mttt- i^wch: „Orpheus und Eurydike,^ „Flanlo solo," s7 U,i Donnerstag: „Die Fledermaus." s? U.i Freitag: 2. Sinioniekouzcrt, Serie I, s7 Uhr.i Sonnabend: Manfred." s'/B Uhr.j Sonntag s11,>: ,Oberon," s7 Uhr:i — S ch a u j v i e l h a n s. Sonntag: aehintttags Uhr: 1, Vokksvorstellung: „Das vierte Gebot," ends Vz8 Uhr: „Der Raub der Scioincrinncn," Montag: l>w Wildente." s? Uhr.i Dienstag: Herodes und Mariamne," sf-HL Uhr.i Mittwoch: „Der Biberpelz," tVa^ Uhr.i Donners tag: Zur Erinnerung an Schillers Gcbnrtsiag: „Die Jungfrau von Orleans." s7 Uhr.i Freitag: „Lohndiener." l'/P Sonnabend: „Der Dieb," „Der verlorene Sohn," sst» Sonntag l11.>: „Der BibUothckv.r." s'/28 Uhr.i 1°* Mitteilung aus dem Bureau der K ö n i g l i ch c n Hos- theater. Im S ch a ufp i e l ha u s e wirh' Montag, den 5, November, Henrik Ibsens Sckmuspiel „Die Wildente" mjt Jmu Salbach als Gina, Herrn Wiecke als Gregcrs, Herrn Mcher als tzialmar Ekdal, Herrn Mebncrt als Werte, Herrn Müller als Ekdal, Hern, Stahl als Rclling aufgcsührt. Die Rolle der Hedwig spielt zum ersten Male Fräulein Verden, f* Wochenspielplan des Nesidenztl, eaters. Heute Sonntag: „Tausend »nd eine Nacht" siyr,, ^Dle lustige Witwe" z7>/4 Uhr>; Montag: Schunspiel-Adonurinent, S Seele: „Coeasie u. Cie": Dienstag, Mittwoch, Dvnnerslag med Sonnabend : „Die lustige Witwe"; Fcettag: Opecetten- Äbemnemkn». 3. Serie : „Die schöne Helena". Gesellschaft für Literatur und Kunst. Nächsten Mittwoch findet der erste dieSwiutertiche Kammer, mnsklabend auf dem Königl Belvedere statt. Die Aus- fahrend,n sind: Konzrrtiänaeii» L»cie Berber SopraiO. Professor Vertrand Roch «Klaviers. Hvchjchnllehrer .mi Kö,tt„. Konseivalv- rtum Viktor Portb >lttarito,0 nnd bas L «.eichynariett ElSmnnn, Kderer. Eller. Nusser Zum Vvrtiage kommen: Lieder von vertrand Roch. Fantasie kür Planoiorte und Violine von Carl Iketnecke. Quartett von Robert Schumann. f* Nachiichlrn ans Hofsental in Labiador besagen, daß der N 0 rd p v l s 0 r I ch e r Roberte Peary die Rückceiie augctteten habe, ohne den Noidpol erreicht zn haben. Der Fottcher sei bis zu 87 Gcad t> Niinulen nördlicher Brette gelaugt, dem nöidlichsten Punkte, der bisher von einem NoldpolsoOchcr erreicht worden sei. Berliner Leben. L, Berlin, 1. November, cm cs , . . , grimmig blickten die Ordnungshüter darein. Die Einheimisch, wußten cs besser; die weißen Handschuhe und die Ehrenzeichen der Polizisten sagten ihnen, daß wieder einmal in diesem be vorzugten Haine die Enthüllung eines Denkmals slattflnde. Zu einer Berliner DenkmalL-Enlhüllung aber gehört strengste poli zeiliche Absperrung, wie zur Erstürmung deS Köpeiiicker Rat hauses, Ausnahmsweise war cs kein Unbekannter, dem dieses neue Tiergarten-Denkmal errichtet wnrdc. Ein Komponist, be kannt im vcntschen Land. Bekannt und volkstümlich wie kaum ein zweiter, Albert Lortzing, Dazu sogar noch ein ge borener Berliner. Also einmal ein wirklich angebrachtes Denk- dern flotte, burschikose Engel, oie fünf Gestalten aus Lvrtzings bekanntesten Werken verkörpern. Der eine mit einer mächtigen Allonge-Perücke gemahnt an den klugen und weisen Bürger- uieister aus „Aar und Zimmermann", zwei andere becher schwingende an die weinieligen Kellermeister aus „Undine" und „Waffenschmied", die beide» letzten stellen den Schulmeister und den Bruder Studio ans dem „Wildschütz" dar. Das Ganze ist ja kein überragendes Meisterwerk, aber immerhin eine ge lungene Schöpfung, und wenn einige Berliner Kunslkriliker unbarmherzig daraus losbauen, so arbeiten sie nur nach einem vorhandenen Abklatsch, der Ebcrlein unter allen Umständen verdammt. Mit diesem Lortzing - Standbild hat es unser Tiergarten nun glücklich aus 47 Tenkinäler gebracht, wenigstens soweit durch sic geschichtlich nachweisbare Persönlichkeiten geehrt und „verewigt" werden. Außerdem gibt es da noch zahlreiche u»stho!ogische, allcgorijelic und sonstige Figuren in Marmor und Erz, Im Berliner Mcnnwra-Mcer, wie der Volkswitz den dcukmaigescgnclen Tiergarten benannt hat, gibt es schon jetzt Stellen, wo man die Bäume vor Tankinälern nicht mehr sehen kann. Demnächst werden wir das Jubiläum des 50. Tier garten-Monuments seitlich begeben können. Hinzpetcrs Büste, die der preußische Kultusminister soeben in Auftrag gegeben hat, wird freilich nicht darunter sein,^ Sie kommt in die Nntionalgaleric, wo sich der Prinzen-Erzieher inmitten der dentichcii Geistcshcrocn allerdings etwas vereinsamt Vorkommen dürfte. Die Nachbarschaft eines Bismarck, Moltke, Ranke, Helm» holtz, Mommscn usw, würde auch einen bedeutenderen Manu, als den Bielefelder Gehcimrat, einigermaßen genieren. Die Wege der Vorsehung sind eben heutzutage noch dunkler und wunderbarer, als ehedem, Der gute Lortzing, um aus ihn zurückzukommen, der sich bei Lebzeiten langsam zu Tode gehungert hat, würde nicht wenig erstaunen, wenn er erfahren könnte, daß am Tage seiner Denkiiials-Entbüllung in drei Berliner Theatern vier teiner Opern aufgeführt wurden. Das Königliche Opernhaus gab nach mittags den „Waisenschmicd" nnd abends „Zar und Zimmer mann , das Theater des Westens ein verschollenes Musik- Märchen „Die drei RolandSknappen", ein minderwertiges nach gelassenes Werk, und dos Lortzing-Theater „vndine". Er be währt sich auch darin als ein echt deutscher Meister, daß man ihn erst lange nach seinem Tode mit Ehren überhäuft, sogar ei» neues Theater mit seinem Namen schmückt. Das LordinF- Thcalcr ist übrigens die längste Zeit Berlins neuestes Theater geblieben Diesen Rang macht ihm nunmehr das Neue Schau spielhaus am Äollendorfplntze streitig. In 250 Tagen ist der vollständige Neubau dieses Hauses, mit dem auch ein großer Konzerlsaol verbunden ist, sertigaeslellt worden. In der F keil sind wir jedensalls allen anderen über. Dieses Lob man unseren Architekten um so williger spenden, als man Z