Volltext Seite (XML)
Eibenstocker Tageblatt Anzeiger str den KnttZgerichtrdeM Eibenstock mb besten Umgebung Der Bezugspreis beträgt monatlich 1M RM bei freier Zustellung, bei Abholung in unserer Ge schäftsstelle 1,60 RM. Erscheint tägl. nachm. mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Im Fall« I,Sherer Gewalt oder sonstiger Störungen des Betriebs der Zeitung hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. yernsprecher Rr. 51V. 154 «»fassen- -te Ortschaften: Eibenstock», Wauenthai, Earlsfekb, y«nbshübel, Neuheibe, Oberftkhengrün Schönheide, Schönheider» Hammer, Sasa, Unter- stützengrün, wttdenthal, Wilzschhaus, wolfsgrün usw. Vieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der staatlichen und städtischen Behörden zu Eibenstock Der Anzeigenpreis beträgt für die 46 mm breite Millimeterzeile im Anzeigenteil 5 Pfennig, für die 90 mm breite Millimeterzeile im Tertteil 15 Pfennig. Annahme der Anzeigen bis späte- stens vormittags 9>. Uhr, für gröbere einen Tag vorher. Eine Gewähr für die Aufnahme der An zeigen am nächsten oder am oorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. Postscheckkonto Leipzig Nr. Z6667. ----- 85. Jahrgang. — Dienstag, den 5. Juli 1S»8 und Strassanktionen! Was praktiziere die politische Ver waltung? Vermehrung der Staatspolizei im deutschen Gebiet und Aufmarschverbote für deutsche Verbände bei gleichzeitigen wiederholten Aufmärschen der Sokolforma tionen nach Prag und in Prag. Was verbreite die Presse der tschechischen Regierungsparteien? Angebliche Be schlüsse über Parlamentsvorbereitungen zur Behandlung von Nebenfragen des Nationalitätenproblems, ohne daß konkrete Verhandlungen mit der Sudetendeutschen Partei über die Frage überhaupt begonnen hätten. Der Artikel schließt wie folgt: „Daher sei heute schon vor Versuchen des Ausweichens vor einer grundsätzlichen Lösung und vor frühzeitigen parlamentarischen Experi menten nicht nur vom Standpunkt des Sudetendeutsch tums, sondern auch im Interesse des tschechischen Volkes und einer friedlichen Entwicklung im Staate gewarnt — selbst auf di« Gefahr hin, daß dies von kleinen Geistern nicht als verantwortungsbewußte Warnung, sondern als antistaatliche Drohung verdreht wird. Ohne oder gegen das Sudetendeutschtum gibt es keine Lösung der nationalen Frage dieses Landes! Mit dem Sudeten deutschtum aber gibt es nur eine Lösung, die das Ver trauen rechtfertigt, eine ganze Lösung zu werden! Die Haltung der Presse der tschechischen Regierungsparteien und die unveränderte Verwaltungspraxis ist aber bis zur Stunde noch weit entfernt davon, ein solches Vertrauen aufkommen zu lassen! Konrad Henlein wariei ab Verhandlungen in Prag ohne ivcsentlichc Fortschritte. Am 4. Juli erstattete in Eger die Abordnung der Sudetendeutschen Partei Konrad Henlein eingehenden Bericht über den Stand der Gespräche mit der Regierung. In diesem Bericht nmrde Konrad Henlein vorgetragen, daß die Negierung nach wiederholtem Drängen nur einen Teil des Nationalitäten st atuts über geben habe, und daß die Uebergabe des Hauptteils nach der Zusage des Ministerpräsidenten Dr. Hodscha erst in dieser Woche erfolgen werde. Weiter teilte die Delegation mit, daß die vom Mini sterpräsidenten Dr. Hodscha bereits am 15. Juni dieses Jahres zugesagte Stellungnahme der Regierung zu den Vorschlägen der Sudetendeutschen Partei nochnichter folg t ist. Schließlich wurde auf die Worte des Minister präsidenten Dr. Hodscha hingewiesen, es werde in der forma len Behandlung der Nationalitätenfrage, also insbesondere in der parlamentarischen Behandlung, nichts ohne Ein vernehmen mit der Sudetendeutschen Partei erfolgen. Konrad Henlein erteilte der Delegation weitere Richt linien und stellte abschließend fest, daß er erst nach der offiziellen Stellungnahme der Regierung zu den Vor schlägen der Sudetendeutschcn Partei und nach Vor lage des vollständigen Nationalitäten- statuts biertu Stelluna nebmen könne. 5lowaten und ttarpato-Mrainer bei hodza Prag, 4- Juli. (TNB.) Ministerpräsident Hodza empfing Montag nachmittag eine Abordnung der slowakischen Volkspartei. Gegenstand der Aus sprache waren insbesondere die Ausweitung der Kompetenz der slowakischen Landesvertretung und die Frag« eines Lan desschulrates für die Slowakei, sowie die Anwendung der in den politischen Beratungen der Regierung vorbereiteten Novelle zum Sprachengesetz auf die Sprachenverhältnisse in der Slowakei. Ueber di« Aussprache mit den Vertretern der Slowakischen Volkspartei wurde folgender amtlicher Be richt ausgegeben: „Ministerpräsident Hodza empfing heute nachmittag die ! Vertreter von Hlinkas Slowakischer Volkspartei, den Vor- ! sitzender-Stellvertreter Tr. Tiso unv den Generalsekretär Dr. ! Sokol. Gegenstand des Gespräches waren einige Gesetzes- Projekte, die für die bevorstehende Parlamentssession vor bereitet worden sind." Vorher hatte der Ministerpräsident den Gouverneur der Karpato-Ukraine, Constantin Hrabar, und den Vizegouverneur und Landpräsidenten der Karpato-Ukraine Tr. Meznik zu einer Aussprache über die Frage der Durchführung der wei teren Etappen der karpato-ukrainischen Autonomie empfangen. Wie die Prager Presse berichtet, gedenkt der Minister präsident die Verhandlungen über die Lösung der Natio nalitätenfrage am Dienstag fortzusetzen. Wie soll es eigentlich weitergehen? Warschau, 5. Juli. (Funkspruch.) Tie innerpolitische Lage in der Tschechoslowakei wird von dem polnischen Minderheitenblatt „Tziennik Polzka" in einem Aufsatz beleuchtet, der von der polnischen Telegrafen agentur wiedergegeben wird. Trotz der wirklich zahlreichen Besprechungen zwischen Vertretern der nationalen Gruppen, die aber über einen Meinungsaustausch, Versprechungen und Möglichkeits-Händeschütteln nicht hinausgegangen seien, bleibe die Lage der Nationalitäten weiter nebelhaft. Es sei noch nicht zu erkennen, wie es zu einer Einigung kommen könnte, oder wie auch nur eine Annäherung der Anschauungen zwischen denen, die zu fordern, und denen, die zu geben haben, zu er reichen sei. Tie Situation sei um so schwieriger, als eins völlige Rekonstruktion der verfassungsmäßigen Grundlage:» des Minderheitsstaates notwendig sei. Es sei also eine grund sätzliche Aenderung der Verfassung notwendig. Infolgedessen ließen die von den Verwaltungsbehörden weiterhin ununter brochen angewandten Methoden der Unterdrückung nicht daraus schließen, daß man sich überall des Ernstes der Lage und der Notwendigkeit bewußt sei, für die einzelnen Volksgruppen eine Lösung zu finden. Als Friedensrichter für Hundshübel ist der Landwirt Adolf Willy Schmidt in H««dshübel in Pflicht ge nommen worden. Amtsgericht Eibenstock, den 4. Juli 1S38. „Segen, ohne oder mii uns?,, Ein Artikel des sudetendeutschcn Abgeordneten Kundt. Die „Rundscha u", das Blatt der Sudetendeutschen Partei Konrad Henleins, veröffentlichte kürzlich unter der Ueberschrift „Gegen, ohne oder mit uns?" einen Auf- , satz des sudetendeutschen Ernst Kundt, eines Mit- ! gliedes der sudetendeutschen Abordnung, die mit der Regierung in Prag Verhandlungen über die Lösung d"er Rationalitätenführung führt. Der Artikel, der als „Randbemerkungen und Warnungen zur innerpolitischen Lage" gekennzeichnet ist, ist von so großem Interesse, daß wir seine Gedankengänge an dieser Stelle veröffentlichen. Der Abgeordnete Kundt schreibt u. a.: Es sind nun nahezu zwei Jahre verflossen, seit unter dem Druck der politischen Entwicklung — wobei Entwicklung und Politik der Sudetendeutschen Partei eine zunehmende, mitbestim mende Rolle spielten — einige staatliche Verantwortungs- träger und schließlich auch die Regierung in Prag ent gegen allen vorherigen Behauptungen immer klarer be kennen mußten, daß die nationale Frage in der Tschecho- Slowakei ungelöst geblieben ist. — Schon im Sommer 1936 habe Staatspräsident Dr. Benesch auf einer Rede in Reichenberg offen zugegeben, daß nicht alles in Ord- nung sei und daß eine Lösung im Wege einer Dezen tralisation der Verwaltung in Aussicht geftellt wurde. Bis zur Stunde sei es bei einer bloßen Dis kussion geblieben, denn tatsächlich sei die von der Revo lutionsregierung 1918 begonnene nationalstaatliche Zen tralisation auch von 1936 bis zum heutigen Tage durch Gesetzgebung und Verwaltungspraxis in gestei gertem Maße fortgesetzt worden. Kundt führt dann weiter aus, daß der von Benesch im Jahre 1936 angeregte Gedanke einer Dezentralisation der Verwaltung auf der Grundlage der Länder allerdittgs durchaus keineLösungder nationalen Frage bedeuten würde. Zur Grundlage jeder wie auch immer gearteten Dezentralisation müßten vielmehr die nationalen Ele mente des Staates, die Völker und Volksgruppen und ihr Siedlungsgebiet, und nicht die aus einer längst überholten Geschichtsentwicklung verbliebenen Länder genommen werden. „Für das deutsche Element im Staate würde sogar die idealste Selbstverwaltung der Länder im Wege einer solchen Dezentralisation der Verwaltung und selbst einer Gesetzgebung nur bedeuten, daß z. B. in Böhmen und Mährisch-Schlesien nur der tschechischen Mehrheit, nicht aber der deutschen Minderheit innerhalb der Landesorgane eine größere Entscheidungsfreiheit von feiten der Zentralstaatsgewalt, die gleichfalls in den Hän den einer tschechischen Mehrheit liegt, zugute komme. Da mit würde dem Sudetendeutschtum keinerlei Selbstverwal tung zukommen. Hingegen würden dadurch die Konflikt herde zwischen den Nationen im Staate noch vermehrt und so das Nationalitätenproblem nicht gelöst, sondern ge radezu aus die Spitze getrieben werden." Kundt weist dann auch eine Lösung des Nattonan- tätenproblems durch den Gedanken der Länderauto nomie zurück. Die Lösung werde von der tschechischen Presse und von einflußreichen Politikern im In- und Auslande propagiert. Insbesondere zeige die Propa ganda des Parteiblattes „Lidove Listy", das zu den extremsten Organen tschechischer Expansionsideen gehöre und sich durch seine nationalrechtliche Unbelehrbarkeit vor allem auszeichne, daß dieser Gedanke eine neue Ge fahrenquelle für das Sudetendeutschtum darstelle. In der Krisenzeit von 1936 habe man noch geglaubt, ohne Parlament und ohne Gesetz mit einer belanglosen Geste der Regierung das unzufriedene Sudetendeutschtum be ruhigen und das aufmerksam gewordene Ausland ab lenken zu können. Der Versuch sei jedoch mißlungen. „Unzufriedenheit und Kräftekonzentration bei allen Natio nalitäten, vor allem im Sudelendeutschtum, bewirkte nur im Zusammenhang mit entscheidungsvollen außenpoliti- schen Entwicklungen eine erhöhte Aufmerksamkeit und Un geduld des Auslandes einschließlich jener westlichen G r o ß m ä ch t e, die die Gründung des Staates im heuti gen Ausmaß entscheidend gefördert hatten." Alle Gespräche zwischen der Prager Regierung und der SDP. wurden mit europäischer Aufmerksamkeit ver folgt, und man erwartete nichts anderes als eine totale Lösung der zur Diskussion stehenden Probleme. Dem gegenüber verkünde die Tschechenpresse in ihrem besten Teil allgemeine Redewendungen und in der Mehrheit Unversöhnlichkeit und Unnachgiebigkeit in allen entschei denden Fragen. Worüber sprächen einzelne Minister, wie z. B. erst in diesen Tagen der tschechische Justtzminister Dr. Derer? Ueber die Disziplinargerichtsandrohungen „Valencia in Gefahr, Madrid Sicherst gefährdet" Angstschreie der roten Machthaber Weitere bedeutende Erfolge der Rationalen Burgos, 5. Juli. (TNB.) Wie das nationale Hauptquartier mittelst, wurden die Operationen bei Terucl und an der Küste mit glänzendem Erfolge fortgesetzt. Ter Brennpunkt der Kämpfe liegt 20 Kilometer südlich von Teruel, wo der gegnerische Widerstand überall gebrochen werden konnte und wichtige Stellungen eingenommen wurden. Die nationalen Erfolg« haben «inen erneuten Notschrei der roten Machthaber heroorgerusen, den biefe über den Sender in Valencia an die Bevölkerung der Ostküste richteten^ Di« Lage Valencias, so sagte der bolschewistisch« Sprecher, sei „äußerst kritisch", und es bestünde G«fahr, daß die Stadt an die Nationalen veclorenginge. Auch di« Verbindungen zwischen Madrid und dem Süden seien aufs äußerste ge fährdet. Die Sowjetbonzen forderten deshalb jeden einzelnen zum „bedingungslosen Einsatz" b«i den Schanzarbeiten auf. Zwei rote Brtgab-n aufgerieben Salamanca, 5. Juli. (Funkspruch.) Wie der nationalspanische Heeresbericht meldet, wurden an der Teruel-Front die Operationen fortgesetzt. Tie Nq- tionalen drangen weitere 7 Kilometer vor und fügten dem Feinde schwere Verluste zu. An der Castellon-Front im Ab schnitt Tales eroberten die Truppen Garcia Valinos die Ortschaft Benitandua, erreichten das Ufer des Flusses Vlo und besetzten alle im Norden des Espadan-Gebirges liegen den Höhenzüge. Im Abschnitt Bechi wurde die Ortschaft Artana besetzt. In der Nähe der Küste wurden die Puntal- Hühen erstürmt, wo die Roten über 500 Tote und 400 Ver wundete zurückließen. Tie Beute an Kriegsmaterial ist außer ordentlich groß. Bei den letzten Kämpfen wurden zwei rot« Brigaden aufgerieben. Tie nationalen Flieger bombardierten die Kasernen von Tortosa, die Wassenfabriken in Algemefi, die in Brand gerieten und eine Brücke bei Alciras. Oie Asien ermordeten einen Chilene« Hinrichtung trotz aller Vorstellungen in Barcelona. Nach in Santiago de Chile eingegangenen Kabcl- meldungen ist der ch i l e n i s ch e Arzt Doktor Juan F. Gimenez in Barcelona hingerichtet worden. Gimenez wurde im Jahre 1936 unter der Anschuldigung, eine Gegenrevolution ins Werk gesetzt zu haben, in Madrid verhaftet. Noch zuletzt hatte der chilenische Botschafter in London, Edwards, versucht, ein Austauschversah- ren cinzuleiten, doch wurde dieses mit 7 zu 5 Stimmen abgclehnt. Tann machte der Präsident der chilenischen Republik, Aleffandri, noch einen letzten Versuch, indem er Negrin persönlich um Freilassung bat. Aber auch dieser Schritt blieb ergebnislos. Die Tagespresse von Chile hat in ausführlichen Leit artikeln zu diesem Uebergriff der roten Horden Stellung genommen. Sie führt die verschiedenen seindseligen Hand lungen ins Feld, die während der letzten Zeit von den spanischen Bolschewisten Chile gegenüber an den Tag ge legt wurden, so z. B. die schon zwei Jahre andauernden Verhandlungen zur Auslieferung der Flüchtlinge der chile nischen Botschaft, die von Sowjetspamen immer wieder hinausgezögert wurden. Es sei an der Zeit, energisch gegen diese Uebergrifse Front zu machen.