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A-mer« GrenBote Dier Blatt enthW die amtlichen Bekanntmachungen derAmtshavpt- j Dn Adorier Erenzbote aelangt jeden Wochent. ! Mannschaft Oelsnitz i. Vogt!., des Amtsgerichts, i Im Falle höherer Gewatt (Krieg oder sonstige t L nachm zur Ausgabe, für den nächsten Tag vorda- k der Amtsamvallschast und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland ! Störung des Betriebes) hat der Bezieher keinen l ! tiert.-Anzeigen nach Tarif.-Postscheck-Konto k HO k Anspruch auf Liefemng oder Nachlleferung der i ! 87369 Leipzig. —Fernruf Nr. 14. Gegr. 18» i 11^ k Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises, j smAWWWWliEttHädBrambllch,AiMiM,Brtitriisrld,Bergen,zrMerLSbtk'U.SnttrgMnsran.Sermsgrlm, Agelöburg, Leubetha, Mühlhausen Jiebersreuch, Remtengrün, EKvnberg, Ekbenbmim, Sohl, Mhlbach «. das übr. obere Bgü. SvnntagS »ine illustrierte AnterhaltungSbetlave Druck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogt!.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftletter: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) Donnerstag, den S. Ina» 1930 SS. Iahe». Am Freitag, den 6. Juni 1930, nachmittags 3 Uhr sollen in Bad Brambach im Gasthof „GH»VaezLS Rast" 1 Klavier, 1 Krast-reira-, 2 WiWeWmnkt u. Z Wotoavvamte meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. y 153, 321/30. Adorf i. V., den 4. Juni 1930. tz 1714, 2640/29. H 2380/28. Dar Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Was gibt es Aeses? — Reichskanzler Brüning war einig« Tag« an einer leichten Halsentzündung erkrank. Der Kanzler ist inzwi schen jedoch wiederhergestellt und nahm an der Kabinetts- sitzung am Dienstag teil. — Im amerikanischen Senat ist das deutsch-amerikani sche Schuldenabkommen angenommen worden. — Der König von Schweden hat den Führer der klei nen Freisinnigen Partei, C. G. Ekman mit der Bildung des Kabinetts beauftragt. — Die Zahl der Calmette^kodesfälle in Lübeck hat sich auf 26 erhöht. — In dem Kalischacht Menterode in Thüringen hat fick eine schwere Gasexplosion ereignet. Drei Mann der Belegschaft werden vermißt. — Im Kaisergebirge sind zwei deutsche Studenten töd- lich abgestürzt. — Dem bekannten italienischen Flieger Major Mad dalena ist es gelungen, die Welthöchstleistüngen im Dauer- und Streckenflug zu brechen. ... . 1 einer Spritschmugglerschlacht in Detroit wurder fünfzehn Schmuggler und zwei Polizisten getötet. Statistik and Unanzuot. Keine Volkszählung ISS«. Im Juni dieses Jahres Hütte turnusmäßig eine allgemeine Volkszählung stattfinden sollen, da bei Ein haltung der im Deutschen Reich üblichen Zählungs- olge in jedem Jahrfünft eine solche allgemeine Volks zählung stattfindet und eine solche Regelmäßigkeit im Hinblick auf statistische Vergleichsmöglichkeiten sehr an gebracht ist. ES war auch geplant, mit der diesjährigen Volkszählung eine verkleinerte Berufs- und Betriebs zählung zu verbinden. Berufs- und Betriebszählungen großen Stils wurden seit Gründung des Deutschen Reiches nur viermal, und zwar in Zeitsolgen Von etwa 12 bis 13 Jahren durchgeführt; die letzte allge meine große Volkszählung, die mit einer Berufs- und Betriebszählung verbunden war, fand bekanntlich am 16. Ium 1926 statt, deren Ergebnisse bis zum Augen- blick leider noch nicht vollständig in der Schriftenreibe „Statistik des Deutschen Reiches" ve^fflZNcht sM Im Hinblick auf die Finanznot des Reiches und der Länder wurde der Beschluß gefaßt, die dieses Jahv fällige allgemeine Volkszählung sowie die kleine Be rufs- und Betriebszählung um ein Jahr hinauszu schieben, da offensichtlich die Länder, auf deren Etat die Volkszählung geht, nicht in der Lage zu sein glau ben, Geldmittel für diese so notwendige statistische Arbeit einzustellen. Die Hinausschiebung der Volks- und Berufszählung auch nur um ein Jahr ist an und für sich recht bedauerlich, da bei dem schnellen Wechsel der Verhältnisse eine neue Zählung recht dringend geworden ist. Einmal hat in den seit der letzten Zäh lung verflossenen fünf Jahren die Zahl der neu in das Erwerbsleben getretenen Personen eine beträcht liche Zunahme erfahren, und es ist ohne amtliche Er hebung unmöglich festzustellen, in welchen Gewerbe zweigen und Berufen die neu eingetretenen Beschäf tigten untergekommen sind. Schneller als früher wan delt sich jetzt die Struktur unserer Wirtschaft und unse res sozialen Lebens, und so ist jede Hinausschiebung einer Momentausnahme der Verhältnisse im deutschen Volke bedauerlich. Noch verhängnisvoller wäre es allerdings, wenn eine so bedeutungsvolle und umfang reiche Zählung wie die Volks- und Berufszählung mit unzureichenden Mitteln und wegen Mangel an Geld mitteln etwa nicht in dem notwendigen Umfange durch- gesührt würde. Sine unzureichende Statistik bringt nicht nur die Gefahr einer schiefen Darstellung der Verhältnisse, sondern hier würde insofern eine falsche Sparsamkeit zur Verschwenderin, weil alle für eine unzureichende Statistik ausgegebenen Geldmittel nutzlos sind. Eine Volks- und Berufszählung, die nicht in der Lage wäre, die brennenden Fragen unse rer Gegenwart, so z. B. die Verschiebung m der BerusSschichtung, eine scharf erfaßte Fannlrenstatrstrk, eine genaue Durchleuchtung der Wanderungsbewegung, insbesondere vom Lande zur Stadt, usw. zu beant worten, wäre fast ohne jeden Wert und nutzlos aus- gegebenes Geld. Auch eine bessere Durchglre- d«rung der einzelnen Berufsstände ist erforderlich. So z. B. stellt die Zusammenfassung von Beamten und Angestellten in der letzten Berufszählung einen außerordentlich großen Mangel dar, der um so schwer wiegender ist. als es sich doch um zwei bedeutende KMnMra! und Skitlmg. MM« Ler Mnettr unter MM Le» MMM. - MerWde «egen Lie MoMMne — Berlin, 3. Juni. Die heutig« Kabinettssitzung unter dem Vorsitz des Reichskanzlers Dr. Brüning, der man in Politischen Kreisen mit ziemlicher Spannung entgegensah, begann erst um 7,30 Uhr abends. Gegenstand der augenblick lichen Kabinettsberatungen bildet bekanntlich die Frage, in welcher Weise der voraussichtliche Fehlbetrag im Haushalt und bei der Arbeitslosenversicherung abzu decken ist. Hinsichtlich der Deckungsvorschläge ist die parla mentarische Lage noch völlig ungeklärt. Insbesondere sind die Widerstände gegen alle irgendwie gearteten Notopferpläne und gegen die von der Regierung ge plante Erhöhung der Arbeitslosenvcrsicherungsbeiträge um 1 auf 4>/z v. H. nach wie vor sehr stark. Stark umstritten ist auch das Ausgabensenkungsgesetz, das durch vorzeitige Veröffentlichungen bereits zum Gegen stand lebhafter politischer Auseinandersetzungen ge worden Ist. Auch innerhalb der Reichsregierung wer den die Parlamentarischen Schwierigkeiten, die diesem Gesetz entgegenstehen und beim gegenwärtigen Stand »er Dinge seine Erledigung durch den Reichstag bei- nahe unmöglich machen, nicht verkannt. Gut unterrichtete politische Kreise glauben des halb, daß die Behandlung der Ausgaben-Senkungsvor« läge des Finanzministeriums frühestens in der Herbstsitzung des Parlaments erfolgen wird, auch wenn das Kabinett schon jetzt über die sehr umfang reichen Vorlagen Beschluß fassen sollte. SS wird wohl Herbst Verden ... Dieser Ansicht scheint übrigens auch der Reichs kanzler Dr. Brüning selbst zu sein. In einer Unter redung mit einem Münchener Journalisten nämlich erklärte der Minister, daß er noch einige Zeit von dem Vertrauen leben müsse, das man ihm und der Regie rung entgegenbringe. Alles, was jetzt geschehen könne, sei Aufräumungsarbeit. Es werde wohl Herbst werden, vis man die großen und positiven Arbeiten zur gründ lichen Reform unseres staatlichen Lebens in Angriff nehmen könne. Vieles sei in den letzten Jahren ver- <äumt worden. Allerdings sei die Ungunst der wirt schaftlichen Entwicklung in dem tatsächlich eingetretenen Maß wohl nicht vorauszusehen gewesen. Er glaube auch nicht an eine sehr schnelle und entscheidende Bes- ferung, da die jetzige Krise mit ihren furchtbare« Folgen für den Arbeitsmarkt nicht auf Deutschland beschränkt sei, sondern überall in der Welt auftrete. Mit besonderer Sorge verfolge die Regierung da« Schicksal der deutschen Landwirtschaft und damit zusammenhängend das der deutschen Grenzgebiete. Die jetzt beschlossene Ost Hilfe sei ein Notprogramm, das den hartbedrängten Gebieten des deutschen Ostens wenigstens über die schwerste Zeit Hinweghelsen und sis durch großzügige Maßnahmen auch verkehrspolitischev Art dem Deutschtum erhalten solle. Die Reichsregie rung werde ihre Grenzlandaufgaben auch gegen über dem Bayerischen Wald nicht verleugnen. * Vegründung -es SstWe-GesetzeS. Dem Reichsrat ist vom Reichsminister des Innern die Begründung zum Osthilse-Gesetz und zum Entwurf eines Gesetzes über die Deutsche Ablösungsbank vor gelegt worden. Ueber die Durchsührungsorgane heißt es in der Begründung u. a.: * Es ist in Aussicht genommen, an die Spitze jeder Landstelle einen besonderen Kommissar zu setzen und ihm die nötigen zur wirtschaftlichen Prüfung befähigten Organe anzugliedern. Dem Kommissar ist als beraten des Organ ein Ausschuß zur Seite zu stellen, in dem sowohl die Gläubigerkreise (die hauptsächlich beteiligten Kreditinstitute, Handels- und Handwerkskammern usw.) wie die Schuldnerkreise vertreten sind. Im Interesse der notwendigen örtlichen Fühlung nahme wird sich die Tätigkeit der Landstetten auf die Mitarbeit örtlicher Vertrauensmänner und der in den Kreisen bestehenden Behörden (Finanzämter, Landrats ämter) zu stützen haben. Entschließung -es Veamtenbundes. Ablehnung »es Notopfers aller Festbesolvetcn. — Für Heranziehung aller Bolksschichten. Der Gesamtvorstand des Deutschen Beamtenbun des wendet sich mit einer Kundgebung unter Bezug aus das angekündigte Ausgabensenkungsgesetz gegen alle Maßnahmen, „deren sichere Folge eine alle Schichten der Beamtenschaft erfassende Beunruhigung und eine Rechtsunsicherheit wäre, die den Glauben und das Ver trauen in die verfassungsmäßigen Garantien erschüt tere". Die Beamten fänden ein solches Beginnen un erträglich. Der Gesamtvorstanv sei der Auffassung, daß der außergewöhnlichen Notlage des Reiches und vieler Volksgenossen durch Heranziehung aller Bolksschichten nach dem Grade ihrer Leistungsfähigkeit begegnet Verden sollte, wobei unter eine nach sozialen Gesichts punkten bestimmte Grenze nicht heruntergcgangen wer- »en dürfte. Wer ein Notopfer allein von feiten »er Beamten fordere und es für einen geeigneten Weg aus der Kinanznot des Reiches halte, verkenne die wirt liche Lage des größten Teiles der Beamtenschaft. «nv ganz unterschiedliche Berufsgruppen handelt, die nur in wenigen Gewerbezweigen zusammenfließen. Eine unzulängliche Statistik und die Verzögerung in der Veröffentlichung der Ergebnisse, wie sie auch bei der letzten Zählung infolge der knappen Etats mittel eingetretrn ist, bringt nicht nur die Gefahr einer schiefen Darstellung, sondern jede Verzögerung in der Aufarbeitung und Veröffentlichung kann wich tige, das Wohl des ganzen Volkes oder der Wirt schaft oder eines Berufsstandes betreffende Entschlie ßungen verzögern. Wenn man nunmehr zu dem Ent schluß gekommen ist, die im Juni dieses Jahres fäl- «ge allgemeine Volkszählung um hoffentlich nur ein Jahr zu verschieben, so ist da« gewiß für die Stati stiker ein schwerer Entschluß gewesen, denn er bringt »tcht rmr eine» statistischen Schönheitsfehler dadurch, daß di« deutsche amtliche Statistik aus dem regelmäßigen Turnus herauskommt, sondern «S werden sich auch mancherlei Schwierigkeiten bei dem Vergleich mit den früher in regelmäßigen Zeitabständen erfolgten Stati stiken Herausstellen. Man darf freilich nicht übersehen, daß auch einige bedeutende und ausschlaggebende euro päisch« Länder, wir nennen nur Frankreich und Eng land, ihre Volks- und Berufszählung nicht alle Jahr fünft vornehmen, sondern die letzte Zählung war in vtefen Ländern ISS6 und die nächste findet ID31 statt. Wenn in diesen Turnus sich Deutschland ebenfalls dauernd einreihen würde, so entstände aus der Not eine Tugend, wir hätten dann die Möglichkeit, zu einer gleichmäßig laufenden Statistik aller bedeutenden Län der zu kommen. Trotz allem muß aber gesagt werden, daß die Ver weigerung der Mittel für die Durchführung der dies jährigen Volkszählung — es handelt sich um Beträge, die nicht allzu sehr ins Gesamtgewicht fallen — zeigt, wie wenig allgemeines Verständnis für die Bedeutung und Nützlichkeit der Statistik überhaupt Vorhände» ist. Dem deutschen Volke und der deutschen Wirtschaft geht es gewiß nicht so gut, daß man diese regelmäßige Buch führung über den Bestand und die Entwicklung deH deutschen Bolles entbehren oder ohne weiteres hinaus schieben könnte. Je ungeklärter und schlechter eine Lager ist, um so feiner und besser muß die Statistik zur Durch leuchtung des wirklichen Zustandes beschaffen sein, da mit aus den gewonnenen Erkenntnissen Mittel und Wege zur Abstellung gewisser Notstände gefunden werden. Oskar Böhme. « * Münchrn. Abermals hat ein schweres Unwetter weite Gebiete des bayerischen Oberlandes hart betroffen. Die neuen Unwetter vernichteten vielfach den pawzen Zaatcnstand.