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Diese» Blatt wird »»d Umgebung am d» Lesem von Drerden Lage vorher bereit» al» Ab-nd-Aurgab- zugestellt. währenO e» 0t« Posr-Aoonnellte« am Morgen m einer Sejamtantgabe erhalten. 8erug5gediN)l: Utroau« der»iml«, f und »»,«,». « »«Mich« mcr kinmav ö««« MMAL ?,»?!»», erUA"U iii»,n Veriever m>» der »->»»,ade »„lanimei, »tz. N»k»,ra»m.«dr«ttr: »«chelch»,« »ri«»,» Na»»*MiM»«ell«: Marteovr.»/«. L8LH Druck und Verlag von Liepsch L Neichardt in Dresden. /?nresgen.cack. Annahme von Anlnnoi»»»,«« h,» »aclnniua,» s Uhr tz-pnn- nntz Ärtklta»« nur Marieickraiie » >' bid V,, Nbr Die Hl Von tiae nur.. . , r Ubr „ . «rund-eile «ca » Lilben) L Pta. paiuiliennachnitilett so Dta.: <8e- schäU»a»iki>«rn au! der Pnvatieüe Lkilk so Pia.« die rtvaui,, Leite auf Leriieile so Pf,.« ald ikm,emndt rivallioe -!cü- von Dresdner Tut- Akver^ 7b Pi, von auswLttujei, I 5» -r»««ern n,ch voll». und fdeiertaaen: > «valii,« «nindzeii« so Pis aul PrivatieUe «o Pi,.. 2ivaU«,e Leile als L««,,eland! um, Dresdner Äu>iraa,kbern i Mi., von a»Swdrii,e» l bö M tsamtlioi- nachriäilcn ÜSrund.eiie 2S Via. — Die Preiie der Jnlerale ünd lm Morgen- und Abenodlaftc dieielbe» Aus- wäriiac A»!ira,e nur seaen Psr- ausdccaluu«,. - Deleablätier tollen 10 Lsenulae. Fernsprecher-. Sk. 11 und A0V«. s//»«/ c//»se^a SS/? >)>5 GA» Lniaaal« Neueste Drcihtb«. Hosnack,schien, Srdansrirr. Jnnungs-und Handwerkeitag, Jutcmationalcr Sozialisten- I »> I MT« 64>R» VPikgkl. kongreß Tranerfeier für Joachim, Adolf Wilbraiidt, Ei» deuiicher Thrntertuist. Slrindel.Prvzrb. ! 2kßk»tkvv»k1, »v"g» Ae«este Drahtmeldunaen vom 20 August. Grubenunglück in Deutsch-China. Verl in. Bei ber hiesigen Direktion der Schantiing- Bergvaugesellschast ist h«nte sriih von Tsingtau die Draht- «achrtcht eingegangen, baß in der Fangtse-Grube anschei- «end iqfolge Selbstentzündung von Sprengstvssen in einem uuterirdifthen Aufbewahrungsraum eine schwere Ex plosion stattgesunden hat. bei der zwei deutsche Vor arbeit« und 110 chinesische Bergleute ihren Tod fanden uub lüus schwer verletzt wurden. . Zur Lage in Marokko. Köl«. lPriv.-Tel.f Die „Köln. Ztg." bestätigt in «tue« Telegramm aus Tanger die Meldung von einem Gefecht am letzten Sonntage zwischen den auö Casa blanca anrückenden Kabylen und den Franzosen. Die Ver luste der Kabylen sollen mehrere hundert betragen. Die Franzosen hatten mehrere Tote und Verwundete. Ein Tivailleur wurde gefangen genommen und ihm der .stopf ^bgSbauen. ES ist das Gerücht von einer französischen Ried er läge verbreitet. Die Franzosen breiten einen dichte« Schleier über ihre Operationen a»V, so das, die Wahrheit nur schwer zu ergründen ist. P a r t S. Ueber den Kampf bei Casablanca am Ist. b. MtS. wird gemeldet: Gegen 3 Uhr früh begann das Gemehrfeuer beim Vorposten. Bei Tagesanbrnch brach ein Kapitän mit SV Svabts znr Rekognoszierung aus, mutzte sich ab«, da 2VVO Reiter der Gegner ihn zu »»nzingcln such ten» wieder zurückztehen. Die Spahl» machten dann eine Wendung und stürzten sich, ber Kapitän an der Spitze, «vier Abgabe von Schüssen aui eine Abteilung von mehr lvov Reitern. Eine Kompagnie Schlitzen und eine jwadron Häger zu Pferde gingen gleichzeitig etwa 100 t« vor. woraus die Marokkaner flohen. Dse Spahif 'ettwn Toten und einen Verwundeten, auch waren Mehrere Pferde getötet und verwundet« Um 1044 Uhr bot Äst Wauischer Hauptmann die Hilfe seiner Truppen an, dir General Drude ablehnte. Marokkaner, welche die An höhen zur Rechten deS Lagers besetzt hatten, wurden durch Gewehrsalven verjagt. Bon deck Schützen wurde ein Mann getötet, zwei wurden verwundet. Die Haltung der Truppen ist eine ausgezeichnete. Parts. Gestern morgen erfolgte auf das Lager des Generals Drude vom Norden her ein Angriff der Stämme Menata und Ziadia, die sich an den bisherigen Gefechte« noch nicht beteiligt hatten. Für heute wird ein grober Sabylenan marsch aus der Gegend von Maza- ga» erwartet. Tanger. Nach Nachrichten aus Mogador soll der Häuptling Ma el Ainin bei seinem Durchzug die staids der Lflus und Gidur ausgesordert haben, gegen die Fran zosen zu marschieren, die staids hätten jedoch abgelehut. DaS Konsularkorps hat Admiral Philibert »m Entsendung etneS Gtationsschiffes nach Tanger ersucht. Auch die Kon suln in Marrakcsch haben um Entsendung eines Schiffes dorthin gebeten. In Sassi herrscht aus das Gerücht hin, datz Mulet Hafid zum Sultan ausgcruscn wor den sei, eine gewisse Erregung. London. sPriv.-Tel.s „Daily Mail" meldet aus Tanger, datz Maclean dem Onkel des Sultans El Mcrani heute ausgelicsert »»d morgen nach Alkniiar gebracht werden svll. Raisuli befindet sich in seinem alten Lager bei Haut«. Mainz. Der Kaiser ist mit Gefolge um 3 Uhr bei Wärterbude 3g bei Mainz cingctrvsse». Zum Empfange waren anwesend der Grvtzberzog und die Grvhhcrzvgin von Hesse». Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, KreiSdirektor Freiherr v. Gagcrn, der komman dierende General v. Eichhorn, der Gouverneur und Kom mandant von Mainz. Der Kaiser, der die Uniform seines 116. Regiments trug, begrützte die Anwesenden aus das herzlichste und ritt in das Gefcchtsgelände. A» der Ge fechtsübung nahmen teil die Regimenter 115 und 116 der 16. Infanterie-Brigade, die gegen das 117. Regiment manöv rieren. Beiden Parteien ist Artillerie und Kavallerie bei- gegebe». Mainz. Nach Beendigung der Gefechtsübung hielt der Kaiser eine längere Kritik ab und ritt sodann die ront oer auf dem Grützen Sande in Parade ausgestellten ruppen ab. In Parade standen die Infanterie-Regi menter Nr. M, 67, 88, 115, 1l6 und 117, dir Unterofsigier- schulc Biebrich, die erste Abteilung des Fcldartilleric-Negi- mcntö Nr. 6l, das Futzartillcrie-Regiment Nr. 3 und das Pionierbataillon Nr. 21. Es fand ei» zweimaliger Vorbei marsch statt, wobei jedesmal der Kaiser und die anwesen den Fürstlichkeiten ihre Regimenter vorstthrtcn. Nach dem Parademarsch ritten der Kaiser und der Grvtzherzvg an der Spitze der Fahnenkvmpagnic in die reichgcschmnckte Stalst ein, von einer tauscndköpsigen Menge mit Hurrarufen stürmisch begrübt. Göttingen. lPriv.-Tel.f Der Seismograph notierte zwei starke Erdbeben in östlicher Richtung. Die Stärke der Schwankung übertras alle Erdbeben der letzten Zeit. Breslau. Wie die „Schles. Ztg." anS Zabrze meldet, sind aus dem Anglist-Schachte der bei Bisi'upitz gelegenen Hedwigivnnschgrnbe gestern dnrch vorzeitiges Losgchen eines SprcngschnsseS sieben Bergleute schwer ver letzt worben. Zwei von ihnen sind bereits gestorben. Paris. tPriv.-Tel.f Hiesige Blätter melden, datz sich der französische Botschafter Cambon in wenigen Tagen, einer Einladung deS Reichskanzlers Fürsten Bülow ent sprechend, nach Norderney begeben werde. , Petersburg. Die in einigen ansländiichen Blättern ausgetauchten Gerüchte» datz die Auslandsreise deK Finanz Ministers Kokowzow mit Anleiheplänew der russischen Regierung ober überhaupt mit finanziellen Operationen in Verbindung stehe, beruhen aus reiner Er findung. Ter Minister unternimmt die Reise lediglich zu seiner Erholung. Petersburg. In Samara sind 10. in Astrachan 11 neue Cholerafällc vorgekommen. In den Dörfern längs der Wolga greift die Epidemie um sich. Mit Rück sicht auf die vergröberte Gefahr sind in Pensa, Twer und in den Hascyortcn der Wolga besondere Vorsichtsmaß regeln getrosfen worden. Columbia. Der Staatssekretär des Krieges Taft befürwortete in einer im republikanischen Klub von Ohio gehaltenen Rede zum E i s e n bah n f r ach t g e s e he ein Amendement, das di« Kommission ermächtigt, Normen für eine einheitliche Klassifikation der Frachtsätze auf allen Eisenbahnen vorzuschreiben: ferner einen Antrag, der die ttebcrkapitalisierung der Eisenbahnen verhindern und damit verhüten will, datz das vom Publikum für di« zu Mcliora- tiviiszmcckcii bestimmten Obligationen gezahlte Geld in die Kassen unehrlicher Finanzlcnte Metze: die am Zwischen handel beteiligten Bahnen sollten ohne ein Zertifikat der Kommission sür den zwischenstaatlichen Handel keine Obliga tionen ausgeben dürfen. Taft befürwortete weiter ein Amendement, den Ankauf der Obligationen für kon kurrierende Linien zu verbieten, sprach sich indessen gegen eine Verstaatlichung der Eisenbahnen aus. Er halte die Zeit sür eine Verbesserung des Antitrust- gesehes für nahe hcrbeigekommen, damit man di« Kunst griffe zur Monopolisierung im Handel treffen könne. Er wünsche aber nicht, datz dir Trusts mit Stumps und Stil auSgerottct würden, da die Trusts, die sich i» gesetzlichen Bahnen bewegten, dem Vvlkswohle ebenso nützlich seien wie den Aktionären. Er sei übrigens im Prinzip An hänger des Schutzzolles. Tie Mehrzahl der extremen Schutzzüllner scheine jetzt der Ansicht zu sein, datz eS nicht nur unklug, sondern auch gefährlich sein würde, wenn die republikanische Partei sich in dem nächsten natio nalen Parteiprogramm nicht zur Tarisreform verpflichte. Lertliches und Sächsisches. Dresden. 20 August. —* Se. Mas. der König begab sich heute früh nach dem Truppenübungsplätze Zeithain und wohnte dort der Be sichtigung der 47. Infanterie-Brigade bei. Di« Rückkehr nach Moritzburg erfolgte gegen Mittag. —* Dem Generalmajor z. D. v. Bosse, bisher Kom mandeur der 88. Infanterie-Brigade, ist das Komturkreuz 2. Klasse des Verdienstordens verliehen worden. —* Am 18. August verschieb nach kurzem Leiden zu Partcnkirchcn der Königl. Oberstabsarzt D r. Zimmer. Der Verewigte gehörte dem 136. Regiment in den Jahren 1860 und 1861, dann dauernd seit dem Jahre 1900 cm. —» Zur Landtagswahl. Für den 41. ländlichen Wahlkreis, umfassend die Landgemeinden in den Amts- gerichtsbczirken Reichenbach, Lengenseld, Kilchberg und Schuccberg. wurde als konservativer Kandidat Herr Ober- amtsrichtcr D o st aus Bischofswerda ausgestellt. Die Kan didatur Dost wird vom Bunde der Landwirte und den An hängern der Mittelstands-Bereinigung unterstützt. Der zuerst ausgestellte konservative Kandidat Herr Professor Dr. I a e o b i - Rcichcnbach ist aus Gesundheitsrücksichten von der Kandidatur zurückgetretcn. Für die Nationalliberalen kandidiert Herr Gcmeindevvrstand Kletnhemvel-Wilkau. —* Vergangene Nacht ist im hiesigen Königl. »t»era- logisch.geologischeu Museum ein Einbruch »ttLbt «orten. Der Täter hat anscheinend ein Fenster eingedrückt, ist eiu- gesriegcn und hat dann die Glaödeck«! zweier Tische zer trümmert. Am Tatorte haj er einen alten, Hellen, ganz schmutzigen Strohhut, der als Einlage Los Blatt «Der Weltsviegel" vom 8. 8. 07 enthielt, sowie zwei Fußlappen aus Handtuchstoff zurückgelaffen. Dem DteVe ßnb i» die Hände gefallen: 33 lose Kristalle von Diamaot vo« der Grütze eines Stecknadelkopfes bis zu der einer großen Erbse, meist wafferhell. zum Teil auch grünlich. Wert pro Stück je nach Grütze 15 bis 40 Mk.: 8 Stück gediegen GolL, davon 3 Stück in Form dünner Bleche »nid seiner «oo»- „nd baumartiger Gebilde. 1»/« X VsX 1 Zoll, 2^4 X IVrX Zoll und 844X1X2 Zoll grob aus Siebenbürgen: «in Stück als stumpfeckiges Geschiebe aus bräunlichem Quarz »nit «ingcwachsenem Gold, 2^4 X 2^4X2^ Zoll groß, aus Amerika: 1 Stück dunkelgelb in Form dicker, ästiger Bleche in grau-weitzem Ouarz, Geschiebe, aus Amerika, B/eX Vs X 2 Zoll: 1 Stück in Form eines Geschiebes aus grauem Onarz mit «ingcwachsenem gediegenem Gold aus Vir- ginicn, 1^4X44X1 Zoll: 1 Stück dunkel goldgelb, kugel förmiges Geschiebe, aus Sachsen, '44X^X^4 Zoll groß. Weiter noch 1 Stück, dessen Aussehen unbekannt ist. Eisen platin: 6 kleine abgerundete schwarze, sehr schwere Körner im Gewicht von 2'tz Lot. Platin: Eine Anzahl kleiner, loser Körner, abgeriebcn, stahlgrau, bis stccknadclkopsgrotz. V>« Lot schwer. 1 Kristall, in Gold cingewachsen. Werk 30 Mk. Platiniridium: silberweiße bis stahlgraue ab geriebene Körner. 32 Stück, Größe bis Stecknadelkops, '/>« Lot schiver: Iridvömium: Kleine, tafelförmige, stumps eckige, blangrauc bis silbermcitze Körner, Gewicht und Zahl der Körner unbekannt. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Kriminalabteilnng. Demjenigen, durch dessen Angabe die Ermittlung des Täters gelingt, wird eine angemessene Belohnung zugesichert. —* Der Dresdner Sedanfeier-AuSschnß hielt gestern abend unter dem Vorsitze des Herrn St.-V- Dr. med. Hopf eine zahlreich besuchte Sitzung ab, die sich mit der Ausgestaltung der Kunst und Wissenschaft. 1"» Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hoftheater. Im Opernhause werden Donnerstag, den ZS. August. Richard Wagners .Meistersinger von Nürnberg" gegeben. Die Besetzung ist die folgende: Sans Sachs: Herr Scheidemantel. Walther Stolzing: Herr Burrian, Eva: Fxau Rast, Magdalene: Frl. v. Chcwanne, David: Herr Rüdiger, Beckmesser: Herr Erwin. Pogner: Herr Plaschke, Kothner: Herr Söpsl. f" Konzert des Vrlvedere-Vrchrfters. In dem Programm des gestrigen Konzert» waren et,lüge Nummern Kompositionen des Hamburaischrn Kapellmristers Oskar Fetr^S eingeräumt. Fetr4» ist echter Hamburger und da ist e« lustig zu beobachten, daß sich da oben,- wo die Elbe breit ist. DonauwelleiMnae und W«ner Lüfte regen. In den Walzern und Märschen, dk sich durch sinnsälllg« Melodik und flotte» Rhythmus auSzeichnen, pul siert Wiener Blut, erfrischt vielleicht durch eine kräftige Brite von der .Waterkant". Ein feine- liebenswürdiges Stück ist die Serenade für Streschquintett mit Klavier. Die paßte so hübsch »» de« weiche» duuklen Abend, den verschwtmnienden Kouturen der Llbufer und den blinkenden Lichtern, die sich bell im ichwarzen Wasser spiegelten. Herr FetrSS dirigierte sein« Kompositionen in Wiennisch« Manier nicht allein mit dem Taktstock, sondern «tt de« ganzen Körper, es fehlt, nur »och die Geig« in der Hand, um »hn für einen Zigeunerprimas zu halten. DaS Publi- l lieh sich die leichte flotte Musik gern gefallen und zwang Dirigenten durch stürmischen Beifall zu wetteren Spenden. » Orchester spielt, weiter unter der Leitung seine« Kapell- sterS Herrn Olsen Konwosrtionen von ThomaS. Marschner, tt recht beifall-würdig. ch?. Die Trnnerfeier für Joachim in der Musikhochschule »» verlt». Zu einer großartigen imposanten Huldigung für öe« verstorbenen Meister Joachim gestaltet« sich dt« Trauerfeirr in der Kuppelhalle der Hochschule für Musik. Die Kuppelhalle war schwarz und violett drapiert, goldene Lorbeerkränze und golden, Palmen zierten die Seitenwände. Von vier rissigen Opserbecke« war der Sarg flankiert, der inmitten eines SatncS von Palmen, Blumen und Kränzen ausgestellt und mit einer violetten Samtdecke über zogen mar. Zu Füßen des Sarges waren mehrere Ketten mit den zahlreichen Orden des Meisters niedergelegt. Vorn an lagen weiterhin die Kränze der Kaiserlichen Majestäten. Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt von einer glänzenden Gesellschaft des Geistes, der Wissenschaft und der Kunst. In erster Reihe als Vertreter des Kaiser- paarcs war erschienen Prinz Heinrich von Preutzen, so- wie als spezieller Vertreter des Kaisers noch der Flügcl- adjutant Oberst v. Lhelius. Sämtliche Berliner Hoch schulen waren durch ihre Rektoren bezw. ihre Vertreter, die Universität Berlin durch Professor Dr. Iurktp vertreten. Von sämtlichen Hochschulen waren Kränze eingegangen. Zu Seiten deS Sarges standen die Vertreter der Studenten schaft mit den umflorten Bannern beider Hochschulen. Der lange Leichenzug formierte sich und begab sich durch die Hardenberg- uuo Berliner Strchtze und am Königl. Schlosse vorbei nach dem Kirchhof der Kaiser Wilhelm-Gedächtnis- ktrche. Der Vertreter LcS Kaisers mußte die Trauerfeier vorher verlassen, weil er von einem leichten Unwohlsein befallen wurde. Deputationen hatten noch entsandt: die Meininger Hofkapelle, die Berliner Philharmonie. Solo und Chor ber Berliner Hofopern, die Generaltntendanz der Dresdner Hoftheater, das Beethoven-HauS und die Stadt Bonn, das Königl. Konservatorium Köln mit Generalmusikdirektor Gteinbach, Verein Berliner Ton künstler. die Deutsche Bühnengenoffenschockt, die Universität Cambridge, die Akademie der Wiffrnschaft in London, die Universität Göttingen ihrem .Hochverehrten Ehrendoktor", der Grobherzog von Sachsen-Weimar. Herzog Georg von Sachsen-Meiningen, der Herzog und die Herzogin von Cumberland. das Braunschwetger und Hannoversche Hof. theater, die Stadt Hannover. Auf dem Kirchhof wurde ber Sarg mit einem Choral empfangen und dem Lrauermarsch au» der AS-Dur-Sonate von Beethoven zu Grabe geleitet. Am Grabe spielte die Kapelle .WaS Gott tut. bas ist wohl- getan" und.Wie sie so sanft ruh'n". Am Grabe sprach der Geistliche noch ein kurzes Dankgebet dafür, datz Joachim der Welt geschenkt worden und kür alle», was Joachim fei ner Familie und feinem Volke geschenkt habe. Oberst v. Chelius, der Vertreter des Kaisers, wohnte bis zum Schluffe der Feier bei. Als der Sarg in die Gruft gesenkt wurde, blieb kein Auge trocken. Im langen Zuge warfen die Leidtragenden drei Hände voll Erde aus den Sarg. Die Banner der akademischen Verbindungen senkten sich drei mal über dem Grabe, während die Chargierten die Schläger znsammenschlugen. Tic Akademie der Wissenschaften und die Akademie der Hochschule batten Halbmast geflaggt. Auch der Berliner Bolkschor der Arbeiter sandte eine Deputation, die am Grabe einen Kranz niederlegtc mit der Widmung: „Dem edlen Menschen und Künstler". f-«- Der Dank der Intendanz des Münchner Hosthcaters. Hoftheaterintendant Freiherr v. Speidel hat an den Bruder des verstorbenen verdienten Musikschriststellers und Kri tikers. den Direktor des Franksurter Zoologischen Gartens. Viktor Göring, ein Beileidsschreiben gerichtet, da» solgendc- begründete Anerkennung der Tätigkeit Dr. Theodor Görings enthält: „Das Münchner Hoftheater verliert in ihm einen langjährigen, geschätzten Referenten, der jeder zeit mit umsaffenden Kenntnissen, höchstem Kuwltverständ- niS und strengster Objektivität feines Amtes gewaltet bat. Sein Wirken, das Sachlichkeit mit hoher Liebe zu dem In stitut vereinigte, kann als geradezu vorbildlich bezeichnet werben. Das Königl. Hoftheater wird ihm für alle Zeit ein ehrendes Andenken bewahren." f* Ehrung für Aböl» Mlbrandt. Am 24. August deaedt Adolf Wilbrandt seinen siebzigsten Geburtstag. Der Dichter, der mit seinen dramatischen Schöpfungen: .Der Meister von Palmyra". .Die Tochter des Heim FabriciuS", „Arrta und Messalina", .Dir Maler" io oft von der Bühne sprach, darf aus ein beglückte» Leben im Dienste edler Kunst znrückbliaen. Unter den vielen Ehrungen, dte idnOiir diesen Tag zuaedocht sind, wird ihn vielleicht am meisten eine Adresse «freuen, die von der Stätte seiner ehemaligen dramaturgischen Wirksamkeit auSgeht: dem Wien« Burgtheater. Die Direktion und dir Mitglieder dieser Bühne, die Wilbrandt vom Jahre 1881 bi» zum Jahre 1887 geleitet hat. haben sich vereinigt, um den. Dichter an setnem Ehrentage eine von Raoul Frank tm Empirestil entworfene