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Amts- und Anzeigeblatt für den «»scheint «e « Abonnement S'ZLLLL Lenrk des Amtsaenchts Glbenkolk -LLSL. tag und Sonnabend. In- Expedition, bei unsenr Bo- sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- ZeilelOPf und dessen Hlmgevung. P-stanst-lten Verantwortlicher Redakteur: E. Hanvebohn in Eibenstock. ISS. Dienstag, den 16. Oktober L8S4. KoukurSverfahren. Ueber das Vermögen des MaterialwaarenhändlerS ^Idlu in Oberstützeng»ün wird heute am 27. September >894, Nachmittag 41/2 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt 2 an brock in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 23. Oktober 1894 bei dem Gericbte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintrelenden Falles über die in H >20 der Konkursorvnung bezeichneten Gegenstände, sowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 2. Wovember 1894, Vormittag 11 FLtjr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auf erlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum >8. Oktober >894 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Kautzsch. Bekannt gemacht durch: Akt. Friedrich, G.-S. Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Stickmeisler Ilermauu tLükiivI, zuletzt in Eibenstock, der flüchtig ist oder sich verborgen hält —, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Eibenstock vom 8. August >894 erkannte Gesängnißstrafe von zwei Monaten vollstreckt werden. Es wirs ersucht, den Hähnel zu verhaften und in das nächste GerichiSgefängniß abzuliefern. Eibenstock, den >2. Oktober 1894. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Staad. Beschre Alter: 39 Jahre. Statur: untersetzt. Stirn: breit. Augenbrauen: blond. Nase: breit. Zähne: gut. Gesicht: gewöhnlich. Sprache: deutsch. Kleidung: unbekannt. Besondere Kennzeichen: keine. bung: Größe: I.oo in. Haare: blond. Bart: blonder Schnurrbart. Augen: grau. Mund: gewöhnlich. Kinn: breit. Gesichtsfarbe: gesund. Bclanntmachllng. Heute ist der Hufschmied Kerr Varl Lrust liiert aus chrmchain als Nachtschutzmann verpflichtet und eingewiefen werden. Eibenstock, am 15. Oktober 1894. Der Rath der Stadt. »r Körner. Graupner. Bekanntmachung. Wegen Reparatur der Rcdmerwasserteirung wird Dienstag Und Mitt woch, den 16. und 17. Oktober dss. Js., Nachmittags in der Zeil zwischen 1 und 4 Uhr das Wasser ans 1 Stunde gesperrt werden. Eibenstock, ten 15. Oktober 1894. Der Rath der Stadt. Ki-. Körner. Gnüchtel. Bekanntmachung. Auf Antrag res Siadlralhs Hal der mitunlerzeichnele Kirchenvorstand be schlossen, einen Theil des hiesigen, zwischen der Hauptstraße und der Haberleilhe gelegenen, alten Friedhofs, Nr. 348 des Flurbuchs der Stadt Eibenstock, der zur Verbreiterung des HaberleithnerwegS dienen und an die Stadtgemeinde abgetreten werden soll, zu säkularisiren. Auf dem Friedhöfe haben seit der ain 1. April 1873 erfolgten Schließung Beerdigungen nicht weiter stattgefunden. Der von dem evangelisch-lutherischen Lanresconsistorium ertheilten Anordnung zufolge bringen wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß und fordern die jenigen, welche 1. gewillt sind, eine auf dem alten Friedhöfe beerdigte Leich« eine« Angehörigen wieder ausgraben und in eine auf dem neuen Friedhöfe hier erworbene Grabstelle überführen zu lassen, oder 2. Ansprüche auf Erhaltung vou Gräbern oder auf Ueberlassung der auf Gräbern des oben vezeichneten Frieobofs befindlichen Grab stein«, Anpflanzungen, Umfriedigungen und vergleichen erheben wollen, hiermit auf, diese ihre Ansprüche bet deren Verlust alsbald und spätestens den 30. Httover 1894 in der Registratur res unterzeichneten Stadtraths oder auf dem hiesigen Pfarr amte schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und zugleich eo. unter Vorlegung etwaiger Verleihungsurkunden zu bescheinigen. Eibenstock, den 29. August 1894. Der Kirchenvorstlmd. Der Rath der Stadt. Böttrich, ?. »r Körner. Der Welt Postverein blickte am Dienstag vor. Woche auf einen zwanzig jährigen Bestand zurück. Am 9. Oktober 1874 wurde in Bern der .Allgemeine Postvertrag" abgeschlossen. Sämmtliche Staaten Europas, Aegypten und die Ver. Staaten von Nordamerika, im ganzen 22 Staaten mit einem Flächenraum von 37 Millionen Quadrat kilometern u. 350 Millionen Bewohnern traten damals zusammen, um für den internationalen Briefverkehr fortan ein gemeinsames Postgebiet mit einheitlichen Brieftaxen zu bilden. Bis dahin war die Portoberechnung und die gegenseitige Portoabrechnung recht schwierig, umständ lich und zeitraubend, abgesehen davon, daß da« Brief- porto auch erheblich theurer war, al« heute, wo wir den einheitlichen Portosatz von 20 Pfennig für den einfachen Brief nach dem Auslande haben. Alle gegenseitigen Abrechnungen der verschiedenen Post verwaltungen sind einfach durch den Grundsatz in Wegfall gekommen, daß der bezahlte Portobetrag einzig und allein der Postkaffe de« Auflieferung«- lande« zu gute kommt: so befördert die deutsche Reichspostverwaltung alle au« dem AuSlande kommen den Postsachen in ihrem Verwaltungsbezirk unent geltlich, während sie dagegen auch den auswärtigen Postverwaltungen für die Bestellung der aus Deutsch land hingesandten Postsachen nichts vergütet. L« ist da« ein feste« Gegenseitigkeitsverhältniß, bei dem Nie mand zu kurz kommt und bei dem alle die früheren Weitläufigkeiten in Wegfall gelangen. Die natürliche Anziehungskraft einer so gesunden Idee, wie sie in dem Postverein verkörpert wurde, zeigte schnell ihre Wirkung und führte dem Verein in rascher, unaufhaltsamer Folge zahlreiche neue Mit glieder au« der Zahl der überseeischen Länder zu. Schon bei dem ersten, im Jahre 1878 in Paris ab gehaltenen BereinSkongreß sah der Verein seine Be ziehungen auf Gebiete aller Welttheile ausgedehnt; um diesem Verhältnisse auch äußerlich Rechnung zu tragen, nahm er hinfort die Bezeichnung .Weltpost verein" an. Gegenwärtig umfaßt der Verein ein Gesammt - Postgebiet von 98,484,348 Quadratkilo meter mit über einer Milliarde Bewohnern. Bei Gelegenheit de« 20. Gedenktages seines Be stehens kann der Verein von sich behaupten, daß er sämmtliche geordneten Staatswesen der Erde umfaßt, daß er die Ausdehnung angenommen hat, die er überhaupt erreichen konnte. Zwar fehlen in seinem Verband zur Stunde noch die Kap-Kolonie nebst Britisch- Betschuanaland und Oranje-Freistaat. Allein e« sind anläßlich des Gedenktages bereits Nachrichten von Kapstadt in Berlin eingelaufen, die an dem Ent schluß der Kap-Kolonie, vom kommenden 1. Januar ab dem Verein bcizutrcten, sowie auch an der Wahr scheinlichkeit, daß Britisch-Betschuanaland und Oranje- Freistaat diesem Schritj alsbald folgen werven, keinen Zweifel mehr lassen. Gleich günstig wie dieses äußere Wachsthum ist auch die innere Entwickelung de» Verein« in der verhältnißmäßig kurzen Frist von 20 Jahren ge wesen. Im Anfang aus den Briefpostdienst be schränkt, hat der Verein nach und nach den Werth bries-, den Postanweisung«-, wie den Postpacket-Verkehr, endlich den ZeitungSvermittelungsdienst in seinen Wirk ungskreis einbezogen. Um eine Vorstellung von dem VerkehrSausschwung, bei dem der Einfluß der Welt posteinrichtungen wesentlich mit betheiligt ist, zu geben, mögen folgende Zahlen erwähnt werven. Der ge lammte Postverkehr, der für da» Jahr 1873 in den heute zum Weltpostverein gehörigen Ländern auf rund 3300 Mill. Sendungen geschätzt wurde, ist bi» 1892 auf 18,000 Mill. Sendungen jährlich, also auf 50 Mill, täglich gestiegen. Unter jenen 18 Milliarden befinden sich rund 8000 Mill. Briefe, 2000 Mill. Postkarten, 73M Mill. Drucksachen und Waarenproben, 260 Mill. Postanweisungen über 12 Milliarden Mark, 330 Mill. Packele, 65 Mill. Werthsendungen u. 45 Mill. Postauftrag«- und Nachnahmesendungen. Die Zahl der Postanstalten ist von 85,443 auf 197,914 ge stiegen, und an Wcrkhen, soweit solche auf den Send ungen angegeben sind, vermittelt die Post jährlich mehr als 70 Milliarven Mark. Wir stehen in der Jetztzeit unter dem Zeichen de« Verkehrs und es kann nicht geleugnet werden, daß die Errichtung des Weltpostvereins einen solchen Riesen verkehr erst ermöglicht hat. Wenn wir auch mit Staunen jene oben gegebenen Ziffern lesen, so werden wir un» doch bewußt bleiben müssen, daß wir noch lange nicht am Ende der VerkehrSentwickelung ange langt, daß wir vielmehr mit der Ausbreitung des Fernsprechwesen», da» auch schon international ge worden ist, ein neue» Gebiet betreten haben, dessen Entwickelung noch gar nicht abzusehen ist. Stetige Vervollkommnungen aus dem Gebiet de» Schiffsbau» und ve« Maschinenwesens, sowie die in Aussicht stehende Einführung der Elektrizität al» BctriebSkraft an Stelle de» Dampfe» bei den Eisenbahnen sind weitere kraft volle Hebel de» Verkehr»! Aber der Weltpostverein