Volltext Seite (XML)
Mts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und öessen Umgebung M Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberftützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UnterMengrun, wildenthal usw. Tel.-Ndr.: Amtsblatt. ! Erscheint täglich abends mit Ausnahme der ! Sonn-und Feiertage s^r br n folgenden Tag. * Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Z Pfennige. Im anitlichen Teile die gespaltene ! Zeile 30 Pfennige. ">»»« Fernsprecher Nr. NO. : 8ezugspreisvierteljührl.M.1.3veinschließl. : : des „Jllustr. Unterhaltungrblatts" und der kmnoristischenveilage„Seifenblasen"inder Expedition,beiunserenvotensowiebeiallen Keichspostanstalten. : « »4 »s »»»»«»»*«»»*—»—< Verantrvortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 2SS — «2. Jahr,lang. ------- Sonntag, dcu 12. Dezember ISIS Höchstpreise siir Butter. I. Durch die Bekanntmachung des Bezirksverbandes vom 12. November 1915 (Nr. 266 des Erzgeb. Volksfreundes) ist der Kleinhandelshöchstpreis fllr süddeutsche Mol kereibutter einheimische Butter (sog. gute Landbutter) auf 1.— Mk., für norddeutsche oder ausländische Molkerei-Tafelbutter auf 1.27 Mk. für Pfund festgesetzt worden. In Abänderung der genannten Bekanntmachung wird nach Gehör der Preisprü fungsstelle der Höchstpreis für Händler für Pfund gute Landbutter auf 1.05 Mk., bei Lieferung frei Haus des Verbrauchers auf 1.10 Mk. erhöht. Für süddeutsche Molkereibutter, sowie für Landbutter beim Verkauf durch den Er zeuger (Landwirt) bleibt es bei dem bisherigen Höchstpreise von 1.— Mk. ll. Auf Grund der Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers über die Regelung des Verkehrs mit ausländischer Butter vom 4. Dezember 1915 wird für ausländische Butter, die von der Zentral-Einkaufsgesellschaft m. b. H. in Berlin zu einem höheren Preise als dem Höchstpreise bezogen worden ist, der durch die oben genannte Bekanntmachung vom 12. November 1915 festgesetzte Kleinhandelshöchstpreis aufgehoben. Für norddeutsche und nicht durch die Zentral-Einkaufsgesellschaft bezogene Molke reibutter verbleibt eS bei dem bisherigen Höchstpreise von 1.27 Mk. Schwarzenberg, den 10. Dezember 1915. Der BczirlMrband der Kgl.AmtslMptMnnschnst SltMuzcnlmg. Mkttilschnlk WMock: Anmeldungen siir Mm Mii: Dienstag, 14. Dezember 2—5 nachmittags im Tirektorzimmer der Bürgerschule. 1. Gemeinde und Privat Beamtenschule zu Geyer. Städt. Fachschule unter Aufsicht des Königl. Kultusministeriums stehend, bereitet für die Gemeindebeamtculaufbahn vor. — Jederzeit Stellungsnachweise für die Abiturien ten durch die Direktion. — Prospekte gratis durch die Direktion und den Stadtrat. Kaiser Wilhelm an der Strypa. MltM der EnteiltetruMn nus griechisches Gebiet. Einer Drahtnachricht von heute morgen zufolge weilte Se. Maj. der Kaiser nach einem Besuch der galizischen Hauptstadt bei seinen Truppen im Süd osten: Berlin, 11. Dezember. (Amtlich.) Kaiser Wilhelm besichtigte nach kurzem Besuch in Lem berg diedoutschen T r u p p e u an der S t r y p a. An der küstenländischen Front ist nach dem Wcrreichifch-ungarifchcu Heeresbericht wieder Ruhe eingetreten: Wien, 10. Dezember. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Stellenweise unbedeutende Ausklärungskämpfe, sonst Ruhe an der Front. Italienischer Kriegsschauplatz An der küstenländis chen Front herrschte gestern, von Artillerieseuer und kleineren Unter nehmungen abgesehen, Ruhe. Die Tätigkeit des Feindes vor den befestigten Räumen von Lar- daro und Niva hält an. Nachmittags griff ita lienische Infanterie unsere Stellungen auf dem Monte Vies und westlich davon (zwischen Chirsr- und Concei-Tal) an; sie wurde unter schweren Verlusten vollständig zurückgeschlagen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Südlich der montenegrinischen Noro grenze werden die Verfolgungskämpfe fortgesetzt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. «sm Balkan eingelausene Meldungen berichten über den weit ren Rückzug der Ententetruppen. Der ersten Depesche zusolge sollen sie sich bereits auf griechischem Ge biet befinden. Budapest, 10. Dezember. Wie der „Az Est" aus Sofia meldet, ziehen sich nach den letzten Mel dungen die Ententetruppen hinter die griechische Grenze zurück, um aus neutralem Gebiete Schutz vor den Angriffen der Gegner zu finden. Haag, 10. Dezember. Nach einer Reutermel dung teilt das englische Kriegsministerium folgendes mit: Di« Bulgaren haben am 6. d. M. nach heftiger Beschießung unsere Truppen im Westen des Doiran-Sees angegriffen. Kleine bulgarische Abteilungen drangen in unsere vorgeschobenen Lauf gräben, wurden jedoch mit dem Bajonett wieder ver trieben. Am folgenden Morgen, also am 7., wieder holten die Bulgaren ihre Angriffe, und es ge lang ihnen infolge ihrer Uebermacht, u n sereTrup- pcn aus ihren Stellungen zu vertrei ben, und unter dem Schutze der Dunkelheit wurden aus eine neue Linie unsere Truppen zurückgeworfen. Die Meldungen über unsere Verluste sind noch nicht eingetroffen. Am 8. d. M. schlugen die franzö sischen Truppen mit Erfolg alle Angriffe ab, wurden aber ebenfalls auf andere Stel lungen zurückgezogen, die sich besser der all gemeinen Linie anpaßten. Der Feind hat anscheinend die Verfolgung der serbischen Truppen in Albanien ausgcgeben, um nachdrücklicher die Franzosen anzu greifen. Konstantinopel, 10. Dezember. Aus Sa loniki fehlen seit vorgestern direkte Drahtnachrich ten; inan nimmt an, daß die Ententemächte die Be setzung der Stadt und die ilebernahme der Verwaltung bereits vorgenommen haben. Sicher ist, daß die Ententetruppen sich auf die Stellung Gevdscheli—Doiran—Saloniki zurück ziehen und mit fieberhafter Tätigkeit diese Stellun gen befeistigen. Einige Reste der serbischen Ar mee, denen es gelungen war, über Elbas an nach Durazzo zu entweichen, wurden dort auf Dampfern sofort eingejchifft und nach Saloniki transportiert, wo sic bereits angekommen sind Es sind etwa 2000 Mann. Man erwartet in Saloniki weitere Nachschübe. London, 10. Dezember. „Times" melden aus Paris, es bestehe Grund, anzunehmen, daß der Kriegs rat der Alliierten beschlossen habe, die Saloniki- Expedition unter keinen Umständen auf zugeben. Die Lürken sind aus dem besten Wege, die Engländer am Trgris eiuzuschließon. Versuche derselben, sich Lust zu ver schassen, wurden blutig zurückge-wiejen: Konstantinopel, 9. Dezember. Das Hauptquartier teilt mit: An der Irakfront nimmt der Widerstand des Feindes merklich ab. Unsere Truppen schlugen die Ausf allo er suche der Engländer blutig ab. Sechs erbeutete Flugzeuge werden jetzt gegen den Feind benutzt. Konstantinopel, 10. Dezember. Das Hauptquartier teilt mit: An der Jraksront gingen unsere Truppen im Norden und Westen noch mehr an die feindlichen Stellungen bei Kut- el Amara heran, brachten dem Feinde große Ver luste bei und zwangen die Abteilungen, die sich am rechten Ufer des Tigris befanden, zum Rück zug nach Kut-el Amara. Im Osten be mächtigten wir uns der Brücke über den Tigris, zwangen einige feindliche Abteilungen, nach Kut el-Amara zurückzugehen und feindliche Kanonen boote, zu entfliehen. An der K a u k aj u s - Fr o n t machten wir in der Gegend von Milo einige, feind liche Patrouillen zu Gefangenen, andere vernich teten wir. Von den anderen Abschnitten nichts Neues. Weiter wird über die Kämpfe aus Gallipoli ge meldet: Konstantinopel, 9. Dezember. Das Hauptquartier meldet: An der Kaukasus- front wurde der Feino bei Alejchgerd zurück geworfen. An der D ardanellenfront bei Anasorta eröffnete die feindliche Artillerie auf dem Lande u. vom Meere her das Feuer nach verschie denen Richtungen. Unsere Artillerie zerstörte feind liche Truppenansaminlungen und jagte Tram.-port- schisfe in seichte Stellen der Bai von Kimikli Li man. Bei Ari Burnu auf dem rechten Flügel heftiger Bombcnkampf unter Beteiligung eines feindlichen Kreuzers. Ein Panzerschiff, ein Mo nitor, ein Torpedoboot und ein Ponton des Fein des eröffneten das Feuer zu einer bestimmten Zeit nach vielen Richtungen Unsere Artillerie zerstörte einen Teil der feindlichen Schützengräben und zwang den Monitor durch zwei Treffer, sich zurück zuziehen. Bei Seddul Bahr der gewöhnliche Ar tillerielampf. Ter Feind richtete Lufttorpedos in größerer Zahl als sonst gegen unseren linken Flü gel. Unsere Artillerie zerstörte einige Munitions niederlagen der seindlichen Artillerie. Am 8 De zember beschädigte unsere Artillerie ein englisches Flugzeug. Dieses und der Flieger verbrannren vollständig. Konstantinopel, 10. Dezember. Drs Hauptquartier meldet: An der Dardan el- len front beschossen feindliche Panzerschiffe bei Kemikli Liman kurze Zeit unsere Stellungen. Un sere Artillerie erwiderte und richtete sichtlichen Schaden in den feindlichen Schützengräben und Ar tilleriestellungen an. Zwei Granaten trafen die Landestelle bei Kemikli Liman und verursachten große Verlust« und Verwirrung. Von fünf Mi nen, die der Feind am 8. und 9. Dezember in diesen, Abschnitt springen ließ, explodierten drei gerade unterhalb seiner Schützengräben: die bei den anderen, die in ungefährlichem Ab stand explo dierten, verursachten uns bloß den Verlust von 10 Toten und Verwundeten Bei Ari Burnu Hefti ger Kampf mit Artillerie- und mit Bomben. Dec Feind schleuderte Lufttorpedos. Ein Kreuzer, be schoß in Zwischenpausen unsere Stellungen; uns.r Feuer zwang ihn, sich zu entfernen. Ein anderer Kreuzer kam aus Kanoneufchußweite heran. Bei Seddul Bahr bewirkte- unsere Artillerie die Ein stellung der Bombenwürfe und brachte die feind liche Artillerie zum Schweigen. Zwei Kreuzer be schossen wirkungslos unsere, Stellungen. In der Nähe des Suezkanals soll ebenfalls wieder ein Gefecht stattgefunden haben: Paris, 10. Dezember. Dem „Matin" wird aus London gemeldet: Das Prejjebureau teilt init, daß am 23. November zwischen einer Abteilung in discher Kavallerie, die von el Karanta aus aufgebro chen war, und seindlicheu Truppen, denen es gelun gen war, sich der Zone des Suez! an als zu nä hern, ein Gefecht stattgesunden habe. Auf feind licher Seite wurden 7 Mann außer Gefecht gesetzt und dem Feind« außerdem 12 Gefangene abgenom men. Die indische Kavallerie verlor einen Toten. Vom Krieg der U-Boote ist ferner zu berichten: Rotterdam, 10. Dezember. Der englische Dumpfer „Triuga", 2150 Tonnen, wurde ver senkt. London, 9. Dezember. Lloyds meldet: Dir britischen Dampfer „Veria" und „Goulandis" wurden versenkt. London, 10. Dezember. Der Marinemitar beiter der „Morning Post" schreibt: In den letzten fünf Wochen sind über 30 britische, französische und italienische Schiffe, darunter auch Transport schiffe, im Mittelmeer versenkt worden. Die ge naue Zahl ist nicht bekannt. Amtliche Berichte dar über sind selten veröffentlicht worden, die meisten Nachrichten kamen von Lloyds (Schiffsversicherung. D R ). Es ist anscheinend unmöglich, die. österrei chischen Häfen zu blockieren, auch die Einfahrt in das Adriatische Meer scheint dem Feinde unver schlossen zu sein.