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Mittwoch, den 22. Januar ISSü V er I a a » o r« , Tm » » de » R»,«lqe»vr«i>», Dl«- lqelvaNene PeNlzeN» !»<» <s. Namilien- an,ei^e» u.Llcllenneluche Dlc 3^e>i>reil«imecell«. 30 mm breil I .« !Z!lr Sinceinen mcherbalb de» Nerdreuunq-'oebicles 4<» z die-I>etUrcNn,necell» Brieloob.:,» Z ^mNalie büherer Mewnv erlUiÄl ede ^erp'sichiima »u« vie'eemia -owic Lrlilllnni «. Anzeigen-A»ilr^7eu n. "eilinnn v. Lckindeneriatz, DeichäMicher Teil Frn», Vu»onrl>, Dresden. Nummer 1« — 2S. Jahrgang Griiveim Kmn> wschentl.mil den tlüistr. MratiSbeiiagen .Die Keil' und der Kinderbeilage „Frohmut', -owle de» rerlbetlaycn ,E>. Unno-Biali' „llnierdalinng »nd Witten'. .Die Welt der Frau' „Aerztlicher Ratgeber' »Das gute Buch' .Filmrund« schau'. Mouailicher Be,»gSvr«tS 3 MI. einlchl. Betiellgeld. Utueelnunimer ><» «p Sonnabend- u. Sonntagnummer !tU HauptlchrilNi-ller- Dr. w. Dedeztzk. Dresden. t«etchaitS>telI«. Drnctu.Verlag: «ermanta OI.-G. Ilir Bering „nd Druiterer. Filiale Dresden. Dresden-kt-l. Volle, stinke,7. Zemru-lNVIL. Potllcherklonio Dresden 2703. Bantkonlo Ttadtbank Dredde» Br 017,9 Für christliche Polilik und Kultur tttedattton der Lachtltche» VultSreltiing DrcSden.Mliladl 7. Polierslratze l7. Fernrlu ,071l und 2IVI2. Amerika will slürksle Beschränkung -es Bestands an Schlachtschiffen fordern London, 21. Ionuor. (D ruhlb«rick i ) In der Köillgsgnteric des ObcrklnuseS w»rdc heute mittag kurz »ach 12 Uhr die F l o, 1 e „ t o n s e r e u z, die aus Anregung des amcritanischen Präsidenten zur Perminderung der Seerüstun- ge» eiullcrnfe» tvorden ist. durch de,, König von England feier» sich cröfsnet. In der gestrigen vorkereitenden Sitzung sind »och dein ,.D<ül>i Telegruph" svlgende für den (Fang der Beratungen mich!i>ze Beschlüsse geiaht tvorden: Wenn Macdonald einer Sitzung nicht Iteiivolinc» siann. wird der Vorsitz der Reihe nach von anderen auolünd!scheu Hmiptdclegierten übernommen wer den. Der ursprünglich geplante Tugesordnnngsausschutz ivird uicht eingesetzt werden, aber Maedonald wird von Zeit zu Zeit nach seinem Ermessen eine Znsainnienkunft der „(Frohe» Fünf" einbernfen. um die Tagesordnung für einen bestimmten Tag oder eine bestimmte Woche zu vereinl>aren. Die techntsche >r U n t e r a u s s ch ii s s e werden wahrscheinlich erst ernannt wer den, wen» der Hauptausschutz eine vorläufige Vereinbarung über grundsätzliche Fragen und über die eventuell damit ver bundenen polittscs/en Probleme erreicht hat. — Der Bereich! ans Festsetzung eines starren Schemas für die Arbeit der Konferenz ermöglicht eine gewisse Elastizität und dürfte sür den Ansang «inen Zusammcnprall der Meinungen verhindern, oder wenig stens vbschwochen. Andererseits besteht die Gefahr, das, die Erörterungen sich dadurch in die Länge ziehen. — Man rechnet mit einer Konserciizdauer von etwa drei Monaten. k «- Ter diplomatische Korrespondent des „Dailn Telegraph" beschäftigt sich mit den Rückwirkungen gewisser Washingtoner Meldungen, wonach Präsident Hoover eine einschnei dende Verminderung der Schlachtschiffe sämt- Iili)«r Flotten zu vertrete» plant, aus poUtisclp, und marine- technische Kreise Frankreichs. Rach Darstellung des Korre spondenten betrachtet man dort ein Projekt mit Besorgnis, bei Lessen Durchführung die Vereinigten Staaten „nd Grosibrilan- nicn im Jahre NIM unter Umstünden nur noch siebe». Japan noch vier Grotzkampfschisfe besitzen würden. Frankreich sogar nur noch zwei oder drei. Man operiert nach der Schilderung des Korrespondenten mit dem Argument, das, ein so geringer Bestand an Kampsschiffen gegebenenfalls «ine ilnlerlegcnheit der französischen Flotte gegenüber den sechs von Deutsch, la n d geplante» „Westentaschenpanzcrschiffen" ergeben würdet!! und das; es deshalb, falls der Ablxni der Schlachlschisslotten Talsaä>e wird, für Frankreich unerlässlich sei. eine Anzahl neuer Ponzerkreuzer von mindestens lüOaO Tonnen Wasserverdrän gung mit zwölszölligeu Geschützen zu erbauen. Zu diesen französischen Aeuheruugeu bemerkt der Korrc- spondeut. daß es doch sehr zweifelhaft sei, ob Amerika i» seinen Vorschlägen überhaupt so weit gehen werde. — In diesem Zu sammenhang beschäftigt er sich auch mit den englischen Aeuße- rnngen in denen, wie bekannt, das Thema der völligen Abschaffung der Schlachtschiffe zum ersten Riale, wenn auch in unbestimmter Farm, offiziell angeschlagen worden ist. Dazu verzeichnet er das Gerücht, dis; Vrcmiernünister Macdona>d wie einige seiner Ministerkollegen durch die Kritik, die von Marinefachlculen an der von ihm dnrchgeführten .Herab, setznng der britischen Kreuzermindestsardernngcn von 70 ans 50 Schifte geübt wurde, nervös geworden seien. Ta die Kreuzer zur Unterstützung der Schlachtflotte bestimmt seien. Hollen, so berichtet wenigstens der „Daiil, Telegrooh". einige Minister geglaubt, enieu Ausweg darin zu erblichen, wenn man die Sch!«chlschifslc-1te ganz abschasse, um damit die geplante Ver minderung der Kreuzerflottc um 20 Fahrzeuge zu rechts« rügen. Dies sei das Motiv gewesen, das Macdoiiald veranlasst habe, die Absäiaslung der Limeuschifse in die öffentliche Debatte -u werfe». Rückkehr aus Sem Kaa Die Folgerung?» aus den Kaager Schwierige Fragen Berlin. 2l. Januar. Die deutsche Delegation von der Haager Konferenz ist heute jrüh kurz nach 7 Ul» jalnviaumäsilg in Berlin eingcirojsen. » Dag, berichtet das V. D: Unmittelbar nach der Rückkuist Her-deutsche» Delegation lverdni die Minister, sobald ihnen die Ka'liincitsbcratungen Zeit lamm, mit ihren engeren politischen Freunden in Verbindung irelen: ins'oelondere werden di« beiden Volksparlcilichen Telegatiousmitatieker am Mittwochnachmittag ihrer Fraktion Bericht erstaiüm lieber den Rahme» der Haager Konferenz hinaus greisen Einzelbesprechuiigen, die das Reichs- fmanzmiuisterium zur Vorbereitung der Finanz reform mit Vertreter» der Repierunesvurteie» eingcleitct hat. Line Fühlungnahme der Parteien unlereiinnider wird erst folge», tocnn die Plane des Ministeriums in etwas stsierec Form vor- kiegeu. Die Fraktionen werden im übrigen in den nöchslen Tagen vor alleni über das Z ii n d h v l z in o n o p o l g e s«tz beraten. Bet der D>' stehen Volksmirici und den Denrokraten bestehen Bedenken gegen Bevorzugung der Konsumvereine in der Regierungsvor lage. Man neig! dort dazu, diese mindestens in dem vom Neichs- rot gezeigten Maste abzuändcrn. An der Annahme der Vorlage, die spätestens bis zum 3t. Januar erfolgt sein must, um die Kreu- Scr-Aulcihe zu sickern, besteht aber nickt der geringste Zweifel. — An parlamenlarischen Kreisen der Milte wirr, mit erfreulicher Z„. versieb! der Glaube» an das Zustandekommen der Finanz, rcsorm belonl. Hicrdei sitieiut aber nur an ein Programm für die Bedürfnisse des Jahres 193» gedacht zu werden, während mau eine „grosse" Fiuaiizrcform einer späteren Zeit vorzubchalten ge denkt. Beschlüßen für -re Beichssinanzen Dem Reichstag ist jetzt der Entwurf eines Zündhol z- monopoiqesetzes zugcgangen. Einleitend weist die Neichs- regierung darauf hin, das; das Gesetz spätestens am 31. Januar 1930 verksind.-t werden müsse. In der Frage der Sonderbc- Handlung der Konsumvereine ist bekanntlich zwischen Reichsregierung und Reichsrat keine Einigung erzielt worben. Der Neichsrat hat u. a. das Kontingent für bis Konsumvereine auf 19 vor Kisten jährlich beschränkt, während die Regie rungsvorlage 23 00V Kisten vorsieht. Die Neichsrcgierung hat in dieser Frage eine Doppelvorlage dem Reichstag zuge leitet. Ihr der Begründung weist die Regierung darauf hin, daß das Mvnopolgesetz gegenüber dem gebenden Nechtszustand für die Genossenschaftsfabriken eine erhebliche Einschränkung bedeutet. Mit den vorgesehenen Einschränkungen ersclwine die Beibehaltung einer Sonderstellung der Eenossenschnstssabriken gerechtfertigt Donnerstag Reichskagsbeiinn Nachd'-n nunmehr der Reichstag für Donnerstag einberufen ist. haben auch einige Fraktionen des Reichstags ihre ersten Fraktionssitzungen im neuen Jahr anberaumt Die Deutsche Volkspartei tritt am Mittwochnuckmittag bc« reits zusammen. Zentrum und Wirtschaftspartei haben für Donnerstag mittag Fraktionssitzungen einberusen. Am M.ttwoch nachmittag 5 tlhr tritt der Aeltestenrat er neut zusammen, um im einzelnen den Plan für die Plenar tagung des Reichstages sestzulegen. Am morgigen Dienstag- nachmittag stmdet im ReichR.-q die angekündigte gemeinsame Besprechung der Fraktionsvoi ninde der Sozialdemokraten, des Sozialdemokratischen Parteivvrstandes und der Vertreter der Freien Gewerkschaften über die Frage der Anleihcdrosseluug sür die Gerne,ndcn und die Arbeitslosigkeit statt. * Der deutsche Botschafter in Paris gab am Montag zu Ehren des neuen amerikanischen Botschafters Ewge. ei» Diner. * Meuternd« Sträflinge. Auf ein«!» französischen Dampfer, der Sträflinge nach Südamerika übersührle. haben die Ge fangenen gemeutert und versucht, eine» Wärter zu erdrosseln. Die Rädelsführer wurden ins Eisen gelegt. Seipels MieSerauflrelen Die Wandlung der innerpolilischen Lage in Oeilerreich Von besonderer österreichischer Teils. Wien. 21. Januar. lUta.) (Teil Jahresbeginn ist Lesterreich innerpolitisch in lebhaftester Bewegung. Tie in den Monaten des Ver- fossnngskampfes festgeschlossene Front der drei bürger lichen Parteien — Christiichsoziale. Grostdentiche und Landbund — zeigt plötzlich Tprüngc und Nisse, die sich immer erweitern und bei Fernerslehenden Sen Eindruck erwecken müssen, als ob das (stebäude der bürgerlichen Mehrheit, mit der Lesterreich gegenwärtig regiert wird, stündlich zusammenbrechcn und unter sich auch die Negie rung begraben könnie. Eine Darstellung des latsachüchen Sachrwrhaltes ist in diesem Momente daher notwendig. Mit dem Wiedereintritt Tr. Teipe ! s in die aktive Politik, der er längere Zeit aus ge sundheitlichen Rücksichten ferne bleiben musste, ist sofort stärkste Bewegung in das slarr gewordene Bild der öster reichischen Innenpolitik getragen worden Tr. Teipel. der die Führung der Christlichsozialen Partei in den ersten Tagen des neuen Jahres wieder übernahm, hat am ch Januar eine aufsehenerregende Rede gehalten, in der er seine Gedanken über die Turchsührung der stän dischen Idee in Oesterreich entwickelte. Tie Bcrfas- sungssrage wurde damit wic.der ins Rollen gebracht und ein weiterer Schrill aus dein Wege einer grundlegenden Reform des Parlamentarismus vorbereitet Teipcl. der mich in seinem soeben erschienenen Buch ..Ter Kainvs um die österreichische Benassung"*! den ständischen Gedan ken behandelt, lehnt einen Entwurf, wie ihn die kürzlich beschlossene Berfassungsresorm enthält, insofern ob. als er den Ttänderal von dem Klassenkampsoedanken da durch völlig reinigen will, dasz die Arbeitnehmer in Ge Bernsss1ä»de eingeordnet und die 'Bildung eigener A>- beiinebmergruppeu verworfen werden. Tasz das Auftreten Seipels von der gesamten Lin - k e n heilig bekämpft wird, ist nicht weiter verwunder lich; sachliche und persönliche Motive erklären die viel fach leidenscisiistlichen Angriffe, denen der Führer der Ehristlichsozialen Partei seit seinem Wiederouslre'.en aus der politischen Bükno ansaesetzt ist. Bemerkenswerter und — wenigstens für den Fernstehenden au'-a! ender ist die Tatsache, dasz sich die G r o sz d e » t s ch e Bartei in kaum weniger heftiger Form gegen Tr Leine! wen det und hierbei zu persönlichen Wendungen greift, wie innn diese sonst nur im Lager der Linken gewohnt nar Plötzlich erschien hier eine einheitliche Fron: der Tazwu- deinokraten-rind Grgszdeutsa>en hergesieüt Es erg bi sich also der geradezu groteske Zustand, dasch Parteien in einer Negieningskaalinan sitzen und einander in grund legenden Fragen bekämpfen; denn die Eh: ist st ck'egale Partei stellte sich inzwischen in aller Form geichloneu li ier TeigeI und auch der Führer der chrntlichtoz-alen Ge- iverkschanen. Kunschak. der in den lebten 'Monaten (namentlich in der Heimivehrsragel eigene Wege zu gehen begann, hat in einer öffentlichen Erklärung denn Ltände gedanken Teivels voll .'.nuest mm! Aber nicht nur im Berhäitnis zwilchen den genann ten beiden Parteien klafit ein Tpalt. der eines Tages — eines Wahltages -- ein Abgrund werden wird, auch der Landbund ist mit den Christlichsozialen nichts weni ger als ein Herz und eine Seele Wenn sich schon in Kullursragen der Landbnnd wiederhalt van seinen christlichsozialen Koalitionsgenassen trennte und m>! de» Sozialdemokraten marschierte lbei einer snngste,, Bau ernkammerwahl wurde der Laiidbundkandidat bereiis mit.HilE' der Sozialdemokraten gewähltst so bat kürzlich ein an und sür sich ganz, unbedeutender Antast in Lmz. zu einen: drohenden Ausmarsch van dem Landdund an gehörenden Bauern gegen christüchst'ziale Fuuküvaäre geführt. Auch die Ausschließung des gegen» ürstoer.- Hst-ad- Ministers Sclmmn aus der .Heimweh, inhrle zu Testa Neu. die das Verhältnis der beiden Barleien nicht gerade ver besserten Tie bürgerlichen Parteien in Lesterreich zeigen so mit das Bild dreier bereiis streng geschiedener Gruppen, die iliilei dem Kanzler Schober vereint marschieren, aber in den Momenten, in denen sie zu ihren Wähler» spre che». bereits getrennt schlagen: denn es ist heule schon Tatsache, d a s; R e n >v a h l e n aus einer Ein- h e i t s I i st e » > ch t m e h r st atIfiuden werde „. Tr. Seipel halte als Buudesliaiizier bekanntlich diese Vcrlaq Wiiv-lni Bmniewetrer. Wien und Leipp,,.