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WOmMW WM! MAn?kiM Hohenstein-Trnstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten V«< Klizen, K.nkrrjen, Brrzlrtchen «sw »>r» der Brun»» betrag in Rechnung gestellt Im Kalle höhere! Bewati — Krieg »der lonsttger irgend welcher Störung de» Betriebe» der Zeitung, der Lieferanten oder der Besürderungsemrich- lungen — hat »er Bezieher leinen Anspruch aus Lteserung «der Nachlieferung der ZeUung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreise» Erscheint jeden Wochentag nachmittag» — Fernspr. Nr. II u. 28. 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Nr. 93 Der Naum de» Millimeter» der einspaltigen Anzeigen- l zeile kostet 7 Psg., der einspaltigen Neklamezctlr 21 Pfg. I Mir de» Nachweis werden 25 Goldpfennige berechnet, j Montag, den 22. April 1929 Bezugspreis halbmonatlich VN Moldvlenntge einschlieklich Lragerlohn. 79. IMg. Einmütigkeit zwischen Neichsregierung und Dr geistigen Kräfte verstehen, die, mag auch die Form ihrer Aeußerung sich oft gewandelt haben, Sachlich völlige Berhandkungsfrei- über di« unendliche Kette der Geschlechter hinweg 1. Volke Zitat meint im Gegenteil, daß dem Mutigen der Wahlkreise mit einer festen Begrenzung der Kandidatenziffer für die einzelnen Parlament«. der Preisgebührtl darf unter keinen Umständen dahin ausgclcgt werden, daß Deutsche sich denen untcrordnen wol len und denen ihre stille Zuneigung verkünden, die Unmögliches von Deutschland begehren. Das auch in uns nachwirken. So pflegt sie ein großes Erbe, von dem alle Völker zehren. Darum aber Un fort- und heit der deutsche» Abordnung Keine polnischen Forderungen Vorsitzenden, des Abg. D r. Kaas, eine gut be suchte Sitzung ab. Der Vorstand erledigte ver schieden« geschäftliche Angelegenheiten und be saßt« sich dann besonders mit der politischen daß dem tige daß fen Verständnisses für den völkerverbindenden Cbarakter des Institutes, als Vreußen und später unter Bismarck das Deutsche Reich das Institut in seine Obhut nahm. Das Archäologische Insti tut hält heute Rückschau auf die Arbeit eines Jahrhunderts, stolz auf seine Erfolge und beseelt von dem Willen, seine große Tradition würdig lortzuführen. Auch das Auswärtige Amt ist sich Das erstemal seit dem verlorenen Kriege hat das deutsche Volk, hat auch die deutsche Presse — erst seit Sonnabend tanzt der „Vorwärts" aus der Reihe und vertritt die Politik des Unter schreibens — während schicksalsschwerer Ver handlungen eine geschloffene Haltung gezeigt. Die Einheitsfront gegenüber dem Anslande war für deutsche Verhältnisse selten stark. Jedem ist es klar, daß es sich bei den Pariser Verhandlun gen um das Wohl und Wehe jedes einzelnen und darüber hinaus um das Schicksal von Kin dern und Enkeln drehte. Es handelte sich darum, ob die gegenwärtige Generation ein zwar schweres aber doch einigermaßen menschenwürdi ges Dasein führen soll, und ob die Kinder wie der ein freies Deutschland erleben werden. Es ist ein schwerer, wahrscheinlich auch ein sehr lan ger, aber ganz gewiß ein aussichtsreicher Kampf. sich daran eine Diskussion anschließt. In vorstehenden Kommuniques üb«r die Heu- Kabinettssitzung wird ausdrücklich betont, auch das deutsche Memorandum nur als Die für Montag vormittag um 11 Uhr ange- Lage. Einen Hauptpunkt der Beratungen bil- etzte Vollsitzung der Rcparationskonscrenz d«t« die Wahlrechtsreform. Hierzu wurde eine das Reichskabinctt unseren Sachverständigen Weisungen erteilen würde, und sie deshalb aus dem Berliner Aufenthalt der Herren Schacht und Vögler ein« ganze neue Grundlage erwarten. Ein solches Eingreifen des Neichsregierung liegt aber nicht vor, sondern die deutschen Sachver ständigen werden auch in der nächsten Sitzung nach ihrem Ermessen handeln. Gewisse Machtgruppen in Deutschland fürchten nichts so sebr wie vorübergehende annehmlichkeiten. Man kann dann nicht wursteln. Man kann nicht mehr flüstern Gläu- Tri- Jahr- indet nicht statt, da am Montag vormittag die Besetzung des verstorbenen englischen Delegierten Lord Revelstoke stattsindet. Ob die Vollsitzung am Montag nachmittag oder vielleicht erst Diens tag vormittag stattsindet, ist noch nicht bestimmt worden. 2. 3. lächeln, man muß laut reden und dem sagen, was ist. Noch einmal deutlicher: Ein von den bigern für ein paar Jahre bewilliotes butmoratorium, dem ein halbes hundert schwerster Sklaverei folgen würde, käme irgend einer a u g e n b l i ck l i ch e n d e u t s ch e n Machtgruppe vielleicht zustatten wäre aber niemals im Interesse des deutschen Volkes. Damit könnte wohl ..fortgewurstelt" werden. Man käme um die Unannehmlichkeit herum, allmonatlich bei Bankdirektoren kurzfri stige Kredite aufzunehmen, die recht ungern ge währt werden. Man könnt« den dadurch im jetzt äußerst angespannten Budget entstehenden Spiel raum dazu benutzen, um auf sehr verschiedene Weisen seine Popularität zu steigern. Was könnte man nicht alles machen, wenn man nur dieses eine Mal wieder sagen dürfte: Nach uns die Sintflut! Man hätte ein paar schöner Jahre vor sich, die man mit einigen künstlichen inner politischen Machtkämpfen im Stile von „Zirkus unter Wasser" beleben würde. Man könnte — und deshalb flüstert man „lieber das von Regierung zu Negierung Verhandeln". Man flüstert von „Provisorien" und „Moratorien", wie man es einmal von den berühmten „Rück wirkungen" tat, und man ist schon wieder halb Entschließung angenommen, in der es heißt: So weit die Mißstände auf das heutige Wahlsystem zurückznführen sind, ist die Herstellung einer engeren persönlichen Ver bindung zwischen Wählernund Ge wählten vordringlich« Aufgabe, insbesondere auch bei Aufstellung der Kandidaten. Das in der letzten Zeit lebhaft erörterte System der soge nannten freien Listen kann trotz mancherlei Vor teile keine brauchbare Lösung bieten. Als geeig neter Weg zur Verbesserung des bestehenden Wahlrechts erscheint dagegen die Verkleinerung Es kann mit Bestimmtheit angenommen werden, daß Schacht von der von ihm ein genommenen und ausführlich begründeten Hal tung nicht abgeh:n wir >. Die deutsche Leistungs fähigkeit wird nach wie vor di« Grundlage der Verhandlungen bilden. In Berlin wird darauf hingewiesen, daß dis deutsche Leistungsfähigkeit ei"« veränderliche Größe sei, die von vielen wirtschaftlichen Faktoren abhängig ist. Es liegt in der Macht der Entente, diese Größe ver änderlich zu gestalten. Dabei braucht nur aus die Zollabkommen, Tarifvergünstigungen usw. hingewiesen zu werden. Drei Punkte sind es, die besonders betont werden müssen, und über die bei der heutigen Kabinettssitzung völlige «ine Diskussionsgrundlage zu betrachten ist, und in diesem Sinne hat ja auch Dr. Schacht sich einem französischen Journalisten gegenüber ge äußert. Außerdem ist unterstrichen worden, daß mit dem Hinweis auf die Voraussetzungen der deutschen Leistungsfähigkeit keine politischen Forderungen gestellt morden sind. Wenn die deutschen Sachverständigen die Frage einer E r - Weiterung unserer Rohstoffbasis vorgebracht haben, so ollte das nicht heißen, daß damit die Forderung auf Rückgabe der Kolonien oder des Korridors gestellt würde. Di« Voraus setzungen der deutschen Leistungsfähigkeit um umfassen vielmehr noch eine ganze Reihe ande rer Fragen. So ist es doch, um nur ein Beispiel zu nennen, eine nur selbstverständliche Feststel lung, daß die Leistungsfähigkeit sich heben würde, wenn sich Weg« für eine Besserung der Lage unserer Landwirtschaft finden lassen. Es ist wohl anzunehmen, daß die deutschen Sachverständigen in der nächsten Eitzung ihre Auffassung in diesem Sinne darlegen werden, und man neigt in Berliner Kreisen zu der Ansicht, daß damit ein abruptes Ende Berlin, 21. Avril In Berliner politischen Kreisen stellt man sich die nächst« Sitzung der Pariser Konferenz so vor, daß zunächst über die Verhandlungen im Revelstoke - Ausschuß berichtet wird, und und halb geneigt, die Zukunft der Nation für das Linsengericht der Vermeidung augen blicklicher Unbequemlichkeiten aufs Spiel zu setzen. „Denliebich.derUn möglich es be gehrt!" So lautet ein klassisches Zitat. Es In Paris kämpften Männer mit zäher Ener- gie für die deutsche Sache. Sie haben ihre Linie gehalten. Sie haben keinen Zweifel darüber ge lassen, daß sie nur auf das Möglich« eingehen und das Unmögliche ablehnen werden. Der best Beweis dafür, daß sie richtig gehandelt haben, i der, daß die französische Presse gegenüber de einfachen und jedem verständlich«» Nichtlinien nicht anders aufzubringen weiß als den jetzt bald durch ein Jahrzehnt erprobten Vluffversuche, mit denen es bisher noch jedes einzige Mal geglückt ist, die öffentliche Meinung Deutschlands zu spal- ten und der jeweiligen Regierung das nötige Kniozittern beizubringen. Wenn Deutschland weiß, was es will, sollte der. Abschluß der augen blicklichen Verhandlungsperiode über die Tribute zu nichts anderem führen, als zu dem vor läufigen formellen Weiter bestehen der Dawesverträge. Diese Dawesverträge aber schließen die an Sicherheit grenzende Mög lichkeit in sich, die bisherigen Tributforde rungen ad absurdum zu führen. Sie gewähren Deutschland die vor allem von Frank reich so gefürchtete Chance einer Stockung der Barzahlungen. Mit einer vorübergehenden Un- annehmlick'keit für Deutschland wäre von der ganzen Welt der Beweis erbracht, daß der Standpunkt der deutschen Unterhändler begrün det und die Wünsche der Tributoläubiaer in den leeren Luftraum der politischen Machtübersteige rung hinausprojiziert sind. Sie Wurzeln unserer Kultur Hundertjahrfeier des Archäologischen Institut« des Deutsche» Reiches Berlin, 21. April Vor 1 0 0 I a h r e n am 21. April wurde das Archäologische Institut des Deutschen Reiches im Palazzo Caffarelli in Nom gegrün det. Die Hundertjahrfeier des Institutes, des ältesten seiner Art, wurde mit einer Festsitzung im Plenarsaal des Reichstages Sonntag abend würdig eingeleitet. Die Festrede hielt der Präsident des Archäo logischen Institutes des Deutschen Reiches, Prof. Dr. Gerhart Rodenwald t. Anschließend ergriff der Reichsminister des Auswärtigen, Dr. Stresemann, das Wort. Nachdem er im Namen der Reichsregierung dem Archäologischen Institut herzliche Glückwünsche ausgesprochen und die Gäste aus allen Ländern willkommen geheißen hatte, führte er u. a. aus: Wer unsere Kultur verstehen und ganz sein eigen nennen will, der muß auch d i e W u r- zeln kennen, aus denen sie erwachsen ist. Diese Wurzeln aufzuzeigen, ist die hohe Aufgabe der archäologischen Wissenschaft. Sie ist ja nicht ein Wühlen in toten Dingen, sie läßt vielmehr den Geist lebendig werden, der hinter diesen Dingen steht, und lehrt uns die seelischen und seine Produktionsfähigkcit fördert." Abermals verschoben Paris, 21. April Schacht fes' ' w" Schacht am Schluß seiner Ausführungen: Ich fahre mit dem Gedanken, daß ich in Pa- HMxW, Wh WWrSlWresStM ris selbst die ungläubigsten Thomasse noch da- von überzeuge» werde, daß wir nicht mehr Esst», 21. April leisten können, und daß man Deutschlands Lei- Der Neichsparteivorstand der Deutschen Zen- tungsfähigkcit nur steigern kann, wenn man trumspartei hielt heute hi«r unter Leitung seines Vor dem MMMM Berlin, 21. April Die beiden Sachverständigen, Reichsbank- präsident Dr. Schacht und Dr. Bögler, weilten am Sonntag in Berlin und haben die Mitglieder des Neichskabi nettes über den Stand der Expertcnberatungen in Paris informiert. Sie berichteten insbesondere über die Be deutung und die Behandlung des deutschen Me morandums. Die Sachverständigen stellten da bei fest, daß keinerlei politische, sondern nur wirtschaftliche Anregungen in dem Memorandum enthalten seien, ferner, daß der jenige Teil des Memorandums, dem von ande rer Seite politischer Charakter beigemcssen wor den ist, weder im Unterausschuß noch im Ple num erörtert wurde, sowie daß das Memoran dum genau so wie die übrigen Memoranden als Diskussionsgrundlage dienen sollte. Die Minister erklärten, daß sie auch ferner hin den Sachverständigen ihre unverän derte Verhandlungsfreiheit z» be lassen wünschten. Keine Verknüpfung der interalliierten haben sich in ihr auch immer ave Nationen in Schulden mit der deutschen Reparations- gegenseitigem Verstehen auf dem Wege zum gkei- ve77flichtu»g. chen Ziel zusammengefunden. Jede gemeinsam« Besonders auf di« unter 3 genannt« Feststellung Arbeit im Dienste der B^llenlchaft aber ist A r - wird in Berlin Gewicht gelegt. Im übrigen wird I b e i t a m F r i ed e n. Es war ein Beweis tie- die Gesamtlage in Berlin als ernst, wenn auch nicht hoffnungslos angesehen. Wieder abgereift Berlin, 21. April Dr. Schacht und Dr. Vögler haben sich heut« abend nach Paris zurückbcgeben. Kurz vor seiner Abreise gewährte Dr. Schacht i -ah nur einer ehrenvollen Ueberliefe- rinem Vertreter des „Montag auf dem Bahn- folgt, wenn es auch in Zukunft dem Jnsti- steig eine Unterredung, in der Dr. Schacht u a. seinen Schub und leine Nilfe angedeiben läßt, ausführte, daß er mit der gleichen Ruhe, mit der nehmen teil an der Jubelfeier in anfrichti- er nach Berlin gekommen sei, auch wieder nach Pewnnderung für die wertvollen Leistungen Paris zurückkehr«. Er werde dort di« Verhand- vergangenen Jabrhunderts, in dankbarer lungen wieder aufnehmen und abwarten, sinerkennung der fruchtbrlnaen>en Arbeit in der wie die Vertreter der übrigen Staaten in der cricoenwart imd in freudiocm Vertrauen auf die Vollkonferenz zu den Vorgängen im Unteraus- Institutes in den kommenden Zeiten, schuß sich einstellen würden. Wörtlich sagte Dr. Schacht md WM erstatten MW Auch weiterhin unbeschränkte Verhandlungsfreiheit der Verhandlungenin diesen, Sta dium vermieden und die Konferenz zu nächst sachlich weitcrberaten wird. Allerdings hat man bei der Beurteilung der Lage auch vermerken müssen, daß den deutschen Sachverständigen in der heutigen Kabinetts sitzung ihre Unabhängigkeit ausdrück lich erneut garantiert worden ist. Das ist von Bedeutung gegenüber französischen Presse st! mmen, die di« Lag« so darstellen, als wenn