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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UnMWH Mittwoch, den 19- Oktober 26. Jahrgang. Diese Leitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit dm Beilagen .Neue Illustrierte*, .Mode und Hrt»* und „Der Ksbotd*. Schristkettung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-OLrilla. 'M amtlichen BeLanntmachungen M Ottendorf-OkMa. Gem eind« - Mo. Fhonw ÄL tSL AetttmgE erschetttt Di«-* L NteMllWS- NWÄ-'.LRL.'-L - d. 8i»i«rmU^l »d. d. BrfLrdtrm^». Z r»ni) HM »ei««, Av x dm« » »«Mpqmis«. S Postscheck-Konw Leipzig Nr. 2914L Nummer ^22 st »0»<- M km «ifKMUqM»«» ,^""LLs?LL«-Kr; Amtlicher Leit. Der 3. Termin Grundsteuer ist dir späiestenr 20. Hktover ds. Is. an die hiesige Siruerkaff« zn entricht»». Htteudorf-Hkrissa, am 15. Oktober 1927. Der Bürgermeister. Oertliche» und Sächsische-. Dttrndorf-Vkrilla, den zs. Oktober zyrr. — Wer in diesen Herbsttage aus dem grauen Alltag in die schönen Wälder flüchtet, der wird eine Helle Freude haben und sein bunte« Wunder erleben. Man glaubt sich in rin Reer von Farben versitzt, da» Auge wird überrascht durch eine Farbensymphonie ohne gleichen. Fürwahr, zu keiner Jahreszeit schuf die Natur eine bewegtere Farben pracht al« jetzt in unseren Wäldern. Da schwebt «» um die Kronen der Kiesern bläulich grün, dir schlanke« Wipfel der Fichten düster« schwarzgrau. Vom zarten goldgelb der Buchen bi» zum dunklen braun der Eichen leuchtet «« uv« allenthalben entgegen. Zuweilen flammt e« auch in den Gold wie roter Feuerschein auf, namentlich im milden Schein der Herbflsonne. Vereinzelte Sichen haben sich noch grün gehalten, als wollten sie dem Welken und Abstrrben Noch eine Weile trotzen. Und erst die verschiedene Tönung und Verteilung dieser Farben im einzelnen. In Hellen Bändern gewundenen Streifen zieht e« sich über da« Blatt Hier ist e« gesprengelt, dort glüht mitten au« dem dunklen Braun da« lebensfrohrsse Rot in dicken Klexen auf. Hin und wieder begegnet man in den Anlagen Zirrgewächseu die in brennenden Gelbrot wie grelle Theaterkulissen wirken. Doch nicht mehr lange dauert di« Pracht. Wenn erst die rauhen Nordwinde in« Laud brechen, jagen si« all da« Laub von den Zweigen in Gräben und au Hecken in braunen, verwehenden Haufen zusammen. Schon jetzt find viele Blätter gefallen und haben den Rasen mit einem schwellenden Teppich bedeckt. Aber dennoch find Bäume Und Sträucher noch reich belaubt und legen Zeugni« ab von der Ueberfüll« und Rrichtum der Natur. Irden Tag wird es bunter. Die Bäume müssen er sich gefallen lassen. So «in Baum ist doch eigentlich »in grober Rätsil. Und wir Menschen? Keiner kann sich gegen den Winter wehren. Wir fürchten ihn. Allenthalben sieht man die knarrenden Wagen mit Kohlen fahre«. Sie bringen Waffen gegen den Winter, so bereitet sich lavgsam da« Leichenbegängnis in der Natur vor. Sie stirbt in ihrer Hsrbste-schöaheit, der letzt« Hauch des freuudlicheu Sommer« verglüht in einen Flammenmeer. — Aus Anlaß einer Eingabe, die di« Reich«verfaffung der Reisenden und Vertreter im Gewerlschasttbund der An gestellten an da» Reichspostmiutfterium wegen Verbesserung de» Ferusprechdtenstr« auf dem flachen Lande gerichtet hat, hat der Reichspostminister folgende, auch die Oeff«utltchk»il interessierende Antwort erteilt: „Die Fsrnsprechdieuststunden auf den flach«n Lande werden dem Verkehrtbedürsut« soweit irgend möglich augepüßt. Si« müssrn indessen au« wirt- '-östlichen und bettiebttechnischru Gründen mit den Dienst- stunde« für den Postverkehr, di« wiederum von dem Ein treffen und Abgehrn der Post«« abhängig sind, tunlichst lusammeng»l»gt werden. Brsouder« bri den Postagentureu b»i d«nen di» Wahrnehmung de« Posttklegraphen-Fe-nsprech- btenße» iu der R-gU in ein« Hand liegt, ist «ine oer- Ichsidenartitz« Festsitzung der Dienstuuden nicht angängig. Die Deutsche Reichspoft ist dauernd bestrrbt, die Fernsprrch- Dienstzeiten besonder» auf den flachen Land«, soweit e« im siahmru der verfügbaren MiNel irgend möglich ist, zu ver- bessern und so zu legen, daß auch während der Mittagszeit^ der Fernsprecher benutzt werden kann. Die volle Br-j Medigung aller Wünsche wird sich indessen nur durch die Einrichtung de» Selbstanschlußbelrieb», der eine ununter brochen« Sprechmöglichkrit bietet, erreichen lassen. Die all- Sememe Durchführung dieser Betriebsweise wird nach Möglichkeit gefördert. Sie wird aber bei dem außerordeKt- «Hm Umfang der Arbeiten und der Höhe der Kosten noch <!n« Reth« von Jahrrn in Anspruch nehme«. -- Unser Menschrnüberschuß von 5 Millionen auf ver- singe, tem Rrich»z«bt«t zwingt seit Jahren allgemein zur' Sparsamkeit und erklärt die stark« Nachfrage nach einem pttitweuen, dabet wohlschmeckende» Kaffeegetränk zur Ge ¬ nüge. Kornfrauk — gesund wte da» tägliche Brot, das weitverbreitete Erzeugnis des Welthause» Heinrich Frank Söhne G. m. b. H-, Berlin-Ludwig«burg, kommt diesem Antrieb zu wirtschaftlicher Lebenshaltung auf da« glückliche entgegen und hat dadurch eine. außerordentliche Absitz- steigerung zu verzeichnen. Er ist heute in allen B- völkcrungsschichten zu finden und der Nrme F-ank bürgt auch hier stet« für erstklassige Beschaffenheit. 100 Taffen (rin Halbpfundpaket) kosten nur 30 Pfennig. Dre«den. Am Sonuabknd in den Abendstunden ist auf drr Staat«ßraße «ach Moritzburg zwischen dem Bergrestaurant und der Baumwiese ein Motorradfahrer in eine kl«in« Grupp» von Pfadfiudiru hiniin gefahren, hierbei iß ein 18 Jahre alter Gymnasiast überfahren nnd schwer verletzt worden, so daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Leipzig. An der Ecke Ost- u. Riebeckßraße ereignete sich am Sonnabendabends eia schwerer Unfall. Zwei Radfahrer wollten vor drr haltenden Straßenbahn die Riebrcküraßr überqueren, in dem gleichen Augenblick kam von der Reitz mhainer Straße her ein Auto, angeblich in s hr schnell»! Fahrt. Der eine der Radfahrer kam über die Straß», während der zwkit» von d«m Auto erfaßt und über- fahren wurd«. Da« Auto ist vollständig auf den Bürger- steig grsahrru. Der Verletzte trug einen doppelten Schädel- bruch davon. Bei dm verunglückten Radfahrer handelt e« sich um den 18 jährigen Speditionrgrhilfen Hellmut Riedel Riedel ist im K-ankeuhau» St. Georg a« den Folgen de» Unfalls gestorben. Meißen. Der 45 Jah» alte Gut«- und Zifgelei- Besitzer Adolf Abbe! iu Mcißen-Altzaschendorf, Inhaber der Dampfziegeki und Dachflcinfabrik F. Hönicke, verunglückte unweit seiner Wohnung am Sonnabtndmorgen tödlich. Gr befand sich in einem Kraftwagen de« Kaufmann« Heidrich, der von diesem selbst gesteuert wurde. Während der Durch, fahrt der Neulandgafft, die übrigen» für Kraftfahrzeug« ge sperrt ist, kam de« Auto ein bisher unbekannt«! Radfahrer entgegen. Brim Aurbiegeu war das Fahrzeug zu wett an di« steile Böschung geraten uud infolgedessen uMLestürzt. Heidrich kam mit dem Schrecken davon während Abbe! tot- gequetscht wurde. Der Verunglückte war unter die Lehne des Vordrrsitzer zu liegen gekommen, wobei ihm der Brustkorb zerdrückt wurdr. Rabenau. In der Freitagnacht wurde in da« Stationsgebäude de« hiesigen Bahnhof» Ungebrochen. Die Täter hatten das Fenster der Fahrkartenau»gabr eingedrückt und den dahinter liegenden Fensterladen aufgewuchtet uud waren eingestiegeu. I« Raum» haben sie alles durchwühlt Schränke aufgebracht« und RM. 1,50 mitgeheu heißen. Di« auf d«m Bod«u aufgeschraubte Stationrkaffe haben sie unberührt gelassen. Anscheinend find sie gestört worden und sind dann geflohen. Der von Dippoldiswalde h«rbeige- rusine Spürhund verfolgt« «ine Spur bis hinter einen Wagenkasten. Dort war deullich zu sehen, daß die Täter dort »in Motorrad stehen hatten uud auf diesen davon gefahren sind, Sin Bahnbeamter bat abend« gegen 10 Mr Uv Motorengeräusch und dessen Abstoppeu gehört, der S^che aber keine Bedeutung beigemeffen, da er annahm, daß der Fahrer die Rabenauer Mühle aufsucht. Werdau. Der Bahnwärter Weidner au« Walddorf. Trünzig,, der am Mittwoch voriger Woche seine Frau, die ihn verlaffin hatte, erschossen hat und seitdem verschwunden war, ist jetzt van einer Streife der Polizei uud der Wald-; arbeite! im Werdau» Wald in einem Dickicht iu der Nähr de» Orte» Stöcken tot aufgesunden worden. Er hatte sich selbst erschossen. Schönwald i. B. Bei den Aufräumungsarbeiten im Hochwaffergebirte wurde der 63 jährig« Arbeiter Hieke au« Tyffa von »inen stürzenden Baumstamm erschlagen. Sport. Sonntag, den 16. Oktober 1927. Handball. König«brück Knaben — Jahn Knab n. Diese« Spiel mußte aursallen da d»r Gegner nicht autrat. überlegen und konnte so Steg und Punkte mit nach Hause nehmen. Fußball. Weißer Hirsch I Jugend — Jahn I Jugend 0:2 (0:1) Beide Raunschasteu traten nicht voll an. Die hiesige 11 war nicht besonder» gut, viele Torgelegrnheiten nützten sie nicht aus. Der Kamps wurde ziemlich hart durchgeführt jedoch der Schiedsrichter, der einwandfrei pfiff, hielt da« Spiel jederzeit iu den erlaubten Grenzen. MechermachmchtK« Koufirmandenstundeu. Dien»tag */, 5 Uhr nach«. Knaben. Mittwoch 4 Uhr nach«. Mädchen. Dre-drrer GchLachtviehmaE. 17. Oktober 1927. Auftrieb: 227 Ochsen, 227 Bullen, 384 Kalben und Kühe, 521 Kälber, 835 Schafe 3896 Schweine. Goldmarkpreisr für 50 Kg, Lebendgewicht: Ochsen 35-63, Bullen 46-65 Kalben und Kühe 25-56, Kälber 58-90, Schaf« 45- 64 Schweine 57—73. Dir Krallvretsi sind nach dm neuen R chtlinim der Landespreirprüsungtzüelsi für Rinder 20 °/., fü^ Köcher und Schafe 18 "/. und für Schweine 16 niedriger al« di» hier amaesübrtiu Marktpreise. ProdrsttettLörfe. 17. Oktober 1927. Weizen 25,7—26,2. Roggen inländischer 25,8—26,2. Wintergerste 23,5—24,5. Haser 21,2—21,6. Mai« 19,5— 19,8 Rap» 31,0-32. Erbsen 33-37. Wicken 28— 29,50. Lupinen 21—22, Lrocke^schnitzel 12,30—12,70. Kartoffelflocken 27-28. W-izmkkle 14,5—15. Roggen- kleie 15,3—16,8 Weizenmehl, Type 70<V° 38-39 Roggeumehl, Typ« 70 o/o 37,50—38. Di« Preise verstehen sich für 100 Kilo iu Goldmark. Rotklee, Mehl, S'bsen, Peluichlrn, Wiiku und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle» andere in Mmde'im^n en von Ilxxx) Kilogramm wgrs. bk-, ous ^2 30 pfy.- Sinns ciss NM oosi-b^sn, Kochen. eUe bests kinser-seiks Niedersedlitz I - Jahn I 2 :3 (1:2) — Die „Jahrrmannschafl" war dem körperlich stä-k»en Gegner durch Schnelligkeit uud b»fsire Spieltechnik ständig Hierzu eine Seil US»