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l« des >ekom- He, da ig M, Plötz- re Ge- iugen- chchin- fonen" türzie rd der wäh llasse, ts be- e und e Zug 1 Än- Ver- ^etzhen nicht der Mel- : nur Hücks, rr den twen- Amt;- un- Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1.50 einschließl. des „ollustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. Hel.-Kdr.: Amtsblatt. -VL8». Eibenstock, Earlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün,wildenthal usw. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - - --- --- 57. Aa-rg«»,. > ----- Erscheint täglich abend; mit Ausnahme der :: Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeil« 12 > Pfennige. 3m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. - - Fernsprecher Nr 2lv. Mittwoch, deu 17. Augost Am 18. August 1910 waren der s. Termin der diesjährigen Gemeindeeiukommeu» Neuer und der S. Termin «emeiudegrundsteuer fällig. Es wird die» mit dem Be merken in Erinnerung gebracht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen vierzehn» tägige« Frist gegen etwaige Restanten im Wege der Zwangsvollstreckung vorzugehen ist. Der Gemeinderat zu Schönheide. rd efn Besser- s-Nork fident- 9 Uhr b. .) l« ist rrkau- «I, s - «er Haut Ich«»- liti lng. ii-U van« Nest. 1»« st» Türkische Sorgen. Dier türkische Mnanzminister Dschavid Bey hält sich seit einigen Tagen in Berlin auf, nachdem er vor her in Paris mit sranzösischjen Banken zu günstigen Bedingungen eine neue Anleihe abgeschlossen hat. Zwar Hal er bestritten, daß er zu gleichem Zwecke nach Ber lin gekommen sei, aber die fortgesetzten Besprechungen! mit den Direktoren der Berliner Großbanken lassen daraus schließen, daß Dschavid Bey sich mit diesen Her ren nicht nur über das Wetter unterhalten hat. Der noch jugendliche türkische Staatsmann, der seine po litische Laufbahn als Journalist begonnen hat, gehört Au den befähigtsten Mitgliedern der nunmehr regie renden jungtürkischen Partei, und in seinem Vater lande setzt man die größten Hoffnungen aus seine Be strebungen, die sehr darniederliegenden Finanzen des Osmanen-veiches Au sanieren. Ein Teil der französi schen Presse versucht nachträglich Dschavid Bey seinen großen Erfolg, den er durch den Abschluß einer Anleihe von 150 Millionen Franks bei einer französischen Bank- gruppe zweifellos errungen hat, zu verkleinern, in dem sie darauf hinweist, daß die französische Regie rung gegen den Abschluß dieser Anleihe gewesen sei und als Antwort darauf Lie Kotierung der neuen Emis sionswerte an der Pariser Börse verhindern werde. Dem gegenüber hat der Minister selbst ausdrücklich erklärt, daß die französische Regierung an solche Maß nahmen garnicht henke. Ferner hat er betont, daß die türkische Regierung an die Ottomanbank, die der Mi nister zur Mitarbeit nicht herangezogen hat, rn keiner Weise gebunden, vielmehr frei sei, mit jeder Partei, die günstige Bedingungen biete, ihre Anleihen abzu schließen Sollte sich der Berliner Besuch Dschavids tatsächlich nicht mit Anleihegelüsten beschäftigen, so wird er immerhin nicht ohne Einfluß auf die handelspoliti«- schen Beziehungen zwischen der Türkei und dem deut schen Reiche bleiben. Denn der Finanzminister hat natürlich mit Len leitenden Persönlichkeiten der Re gierung Mhlung genommen und insbesondere lange mit dem neuen Staatssekretär Les Auswärtigen von Kiderlen-Wächter konferiert. Auf diese Weise wird auch ein Gedankenaustausch über politische Fragen stattge- funden haben, der den Beziehungen zwischen den bei den Ländern nur dienlich sein kann Herr von Kider len-Wächter soll einer der besten Kenner des Orients, sein, worüber man sich eigentlich nicht besonders zu wundern braucht, wenn man berücksichtigt, daß er lange Jah-re als Gesandter in Bukarest gesessen hat und auch in Konstantinopel als Vertreter des Botschafters Frei herrn von Marschall tätig gewesen ist. Dschavid Bey wird seinen Aufenthalt in Berlin bis zur Ankunft des Großveziers Hakki Pascha in Marienbad verlängern- um dann über den Erfolg seiner europäischen Reise Bericht zu erstatten. Auch der türkische Premierminis ter wird längere Zeit im Auslande verbleiben und hat zunächst in Wien Station gemacht. In Marienbad wird der Großvezier eine Begegnung mit dem Grafen Aeh- renthal haben, die von großer politischer Bedeutung ist. Zwar denkt die ottomanische Regierung nicht daran, sich hem Dreibunde anzuschließen, aber die schwierige Balkansrage läßt eine Annäherung der Türkei an Oesterreich wünschenswert erscheinen. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Bulgarien, die eine ruhigere Entwickelung Ku nehmen schienen, zeigen n-euordiugs eine gewisse Spannung, Lie sich in der lebhafteren Bsetonung bulgarischer Beschwerden gegen die Türkei äußert. Sofern es sich um tatsächliche Vorgänge han delt, dürste es wohl gelingen, die Meinungsverschieden heiten wie in früheren Fällen so auch jetzt zu beseitigen. Ein besonderer Ton wurde in die öffentlichen Erörter ungen der Lage gebracht durch die Anregungen eines offiziösen bulgarischen Organs, die Geschehnisse in Ma kedonien einer Untersuchung durch die Großmächte zu unterwerfen und Hamit die abgeschlossene Phase der Jnterventionspolitik von neuem zu eröffnen. Bis jetzt aber ist, fo wird von deutscher offiziöser Seite hervor gehoben, nicht bekannt geworden, daß die Anregung in einem der politischen Mittelpunkte Europas auf fruchtbaren Boden gefallen wäre. Man kann der jung türkischen Regierung nur wünschen, daß sie nicht nur die .Finanznot, sondern auch ine Sorge um die bulga rische Krage bald von sich abschütteln kann. Tagesgeschichte. Deutschland. — Abreise D ernburgs nach Ostasien. Der ehemalige Staatssekretär Bernhard Dernburg wird am heutigen Dienstag Berlin verlassen und die Reise nach Ostasien antreten. Dernburg fährt zunächst über Alexandrowa bis Wladiwostok, wo er am 27. August «intrefsen wird. In Wladiwostok wird er sich dann so fort nach Tokio einschiffen. — Die verkauften deutschen Linien schiffe. Die beiden Linienschiffe „Weißenburg" und ,-Kurfürst jFriedrich Wilhelm" sind am Sonntag, ge führt von Konteradmiral Koch, mit 26 türkischen Offi- ziieren an Bovd, nach der Türkei in See gegangen. Die beiden Panzerschiffe erhielten die Namen „Hai- veddin Barbarossa" und „Turgut Reis." — Schmiergelder in der Marine. Aus Kiel wird geschrieben: Seit Jahren führen die Kom mandobehörden der Flottenverbände und Schiffe einen hartnäckigen Kampf gegen das Schmiergelderunwesin in der Marine. Immer wieder zahlen Lieferanten für die Kriegsschiffe, namentlich Schlächter und Bierbrauer den Botteliers Schmiergelder, um Aufträge zu erhalten, oher sich dauernde Lieferungen zu sichern. Es hat sich bisher als unmöglich erwiesen, diesen Mißbrauch zu beseitigen. Fünf Oberbotteliers und Botteliers sind jetzt vom Kriegsgericht der Hochseeflotte wegen An nahme von Schmiergeldern zu je vier Wochen Mittel arrest verurteilt worden. Das Gericht stellte ausdrück lich fest, daß die Angeklagten durch Ungehorsam zogen das ausdrückliche Verbot, Schmiergelder anzunehmen, das Ausehen des Unteroffiziers- und Bottelierstandes herabgesetzt hätten. In der kriegsgerichtlichen Verhand lung kamen allerlei interessante Einzelheiten ans Ta geslicht. Es wurde festgestellt, daß die Botteliers in früheren Jahren von den Lieferanten direkt Prozente verlangt hätten, wenn sie Bestellungen überbrachten. Ein Lieferant erklärte, es sei ihm niemals vorgekom- mlen, daß ein Bottelier die Annahme eines Geldbe trages für die Ueberbringung eines Auftrages abge- lehnt habe und ein Kriegsgerichtsrat, der durch die eingehende Untersuchung den Dingen auf den Grund gegangen ist, teilte mit, daß, nachdem den Lieferanten die Gewährung von Geschenken an die Botteliers ver boten worden, die Lieferanten vielfach bei Besuch der Botteliers ihren Geldschrank geöffnet und dann aus kurze Zeit ihre Bureaus verlassen hätten, um den Bot- Leliers Gelegenheit zu geben, sich das für sie bestimmte Geld aus dem GelLschrank zu nehmen. Den jetzt ver urteilten Botteliers vom 1. Geschwader werden sich in nächster Zeit weitere vom 2. Geschwader und von der Aufklärungsgruppe anschließen, denn auch in diesen Flottenteilen find Unredlichkeiten aufgedeckt worden. Admiral von Holtzendorff, der Chef der Hochseeflotte, hat vor einiger Zett erklärt, daß unnachsichtig allv Lieferanten ausgeschlossen würden, denen nachgewiesen würde, daß sie Schmiergelder gezahlt hätten. Die Schlächter sind bereits übereingekommen, Konventio nalstrafen von 1000 Mark für jede Uebertrptung fest- zujsetzen. Andere Geschäftsleute werden diesem Bei spiele folgen. Die Marinebehörden hoffen, unterstützt durch Lie redlichen Kaufleute, dem seit Jahrzehnten betriebenen und tief eingefresfenen Schmiergelderun- wesen ein Ende machen zu können. Es wäre dringend zu wünschen, daß dies gelänge. — Metz, 15. August. Mehr als 12000 Kriegs veteranen aus allen Teilen Deutschlands sind als Teil nehmer an den bis zum 18. August währenden Ge denkfeierlichkeiten aus Anlaß der 40. Wieder kehr des Jahrestages der Schlachten um Metz hsir eingetroffen. Die Räumlichkeiten der Gast höfe reichen bei der großen Masse der Festteilnehmer bei weitem nicht aus, Tausende finden in Büraerquar- tieren oder in den Kasernen Unterkunft. Ms Vertreter des Kaisers weilt hier Generalfeldmarfchall Graf Hae- selor. Auch der preußische Kriegsminister General v. Hoeringen gedenkt morgen hier einzutreffen und bis zum 18. d. Mts. zu verweilen. Auf den nach den Schlachtfeldern führenden Eisenbahnen sind mehrere Sonderzüge eingelegt worden. Etwa 400 Kränze sind von deutschen Gemeinden, Vereinen und Regimentern zur Niederlegung an den Gräbern der gefallenen deut schen Krieger, gestiftet worden. Der gestrige Tag be gann mit her Schmückung der Kriegergräber und Denk mäler in Metz und auf den Schlachtfeldern von Colom bey und Noisseville. Der heutige Montag (als Mariä Himmelfahrt in Elsaß-Lothringen ein amtlicher Feier tag) beginnt mit der Schmückung der Gräber und Denk- mälor auf den Schlachtfeldern westlich der Stadt Da ran schließen sich Gedenkfeiern auf den Gefilden von Monville, Gravelotte und St. Privat. Am 17. August ist Feldgottesdienst am Kaiser Wilhelm-Denkmal und zum 18. August als Abschluß ein Zapfenstreich in Metz vorgesehen. Den in Lothringen anläßlich der Gedenk tage eintreffenden Franzosen ist amtlich das Tragen aller Orden, Ehrenzeichen und Medaillen gestattet wor den. Oesterreich-Ungar«. — Wien, 14. August. Wie die „Wiener Zeitung" meldet, hat der Kaiser dem Staatssekretär des Deut schen Auswärtigen Amts von Kiderlen-Wächter das Großkrieuz des Leopoldordens verliehen. — Der Tschechen-Ausflug nach Wien Die Prager Tschechen haben es sich also doch nicht nehmen, lassen und sind, wie angekündigt, in einem Sonderzuge, etwa 500 Köpfe stark, am Sonntag morgen um 7 Uhr auf dem Franz Josefsbahnhofe eingetroffen. Der Zug wurde aber bis zur Station Gumpendorsershraße ge leitet, von wo aus sie sich in das „Narodni Dum" begaben, um dort das Frühstück einzunehmen. Trotz der frühen Morgenstunden hatten sich einige Tausend Deutsch-Nationale angesammelt, welche die ankommen den WenAelssöhne mit Abzugsrusen und der Absing- ung Ler „Wacht am Rhein" begrüßten- Die Polizei hatte jedoch wettgehende Vorsichtsmaßnahmen getroffen und von dem Stationsgebäude bis zu dem nur wenige Schritte entfernten „Narodni Dum" standen einige Hundert Sicherheitswachtleute zu Fuß und zu Pferde, welche dem tschechischen Einbruch in das deutsche Wien den kaiserlich-königlichen Schutz gewährten. Rachdem die Tschechen in dem Gebäude verschwunden waren, Verliesen sich bald die Leute. Zu irgend welchen Zu sammenstößen mit den Tschechen ist es Nicht gekom men, da sich diese damit begnügten, ohne alle Ab zeichen in kleinen Gruppen die Sehenswürdigkeiten der Reichs Hauptstadt sn Augenschein zu nehmen. — Marien bad, 15. August. Großwesier Hak ki Pascha hatte heute vormittag mit dem Minister dos Auswärtigen, Grafen Aehrenthal, eine Kon ferenz und nahm später an einem ihm zu Ehren gege benen Frühstück beim Grafen Aehrenthal teil. Der Großwesier beabsichtigt, zwölf Tage hier die Kur zu brauchen. Heute abend wird Hakki Pascha den tür kischen Botschafter in Berlin, Nizami Pascha, empfan gen. giraxveeiW. — Pontarlier, 15. August. Dem Präsidenten Kallisr,es wurde auf dem hiesigen Bahnhofe folgen des Telegramm des deutschen Kaisers Wgestellt: Von der schrecklichen Katastrophe in Saujon lebhaft bewegt, bitte ich Eure Exzellenz, mein aufrichtiges Mit gefühl mit den zahlreichen Opfern und der Trauer ihrer heimgesuchten Familien entgegenzunehmen. — Präsi dent Fallieres sandte vom Bahnhofe Verrieres folgen des Danktelegramm an den Kaiser: „Ich bin aufs tiefste von der Teilnahme gerührt, welche Eure Maje stät gütigst an der Trauer genommen haben, die zahl reiche Familien Frankreichs betroffen hat und danke Eurer Majestät auf das aufrichtigste, daß Sie den zart- sinnigen Gedanken gehabt haben, sich unserer Trauer anzuschließen." glatte«. — Was im Vatikan „versöhnlich" heißt. Aus Rom, 15. August, wird geschrieben: Im Streite mit Madrid nimmt der Vatikan auch weiterhin eine versöhnliche, wenn auch bestimmte Stellung ein. Der Heilige Stuhl ist im Prinzip nicht abgeneigt, die Ver handlungen mit Madrid wieder zu eröffnen. Doch ist der Abgang des Ministerpräsidenten deren Vorbeding ung. Weiterhin wird gefordert, daß die spanische Re gierung künftighin Gesetze über Religionsangeleg m- heiten stets erst nach vorhergegangener Verhandlung mit dem Vatikan einbringe.