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Morler V Grenzdote »- - —Di« BlsÄ enthM die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaxpt- t" > .".,.',^7',.^....^ 1 Der Adorf« Grenzbote gelangt jeden Wochent. t Mannschaft Oelsnitz i. Vogtl.. des Amtsgerichts i Im Falle höhn« Gewalt (Krieg oder sonstige f r nachm. zur Ausgabe, für den nächstenTag vorda- t d« Wntsamoaüfchast und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland i Störung des Betriebes) hat der Bezieh« keinen f l tiert.-Anzeigen nach Tarif.-Postscheck-Konto l ML ! Anspruch aus Liefemng od« Nachlleferung d« : ßN869 Leipzig. - Fernruf Nr. 14. Tegr.1885 °d« auf Rückgabe des Bezugspreis«, z wrAddrs (BM.), Nad Elster, Bad BnMach, Arnsgrün Brettenseld, Bersen, Freiberg, Sber- nMergettengrün, Kermsgrmi Sugelsburg. Leubetba, Müblkmlen Llebeesrruttz, Remtengrün, Elbenberg, eirbenbrunn, Sohl, Weblbmb u. das übr. obere Bgtl. Gon«ta«< »In« tlMtrterte AnterhaltunsSbetlag» Druck und V«lag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — Verantwortlich« Schriftletter: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) No. IIS Sonnabend, den 2S. Mai 1929. SS. Jabrg Das Avnkuesveefatzeeer über das Vermögen der früheren Lebensnnttelgeschäfls- inhaberin 'N»« veeN». geb. Lauschke in Dad Dra«Matt>> wird nach Abhalt ung des Schlußtermins hierdurch K 3/28. Amtsgericht Ahoef r. W., den 22. Mai 1929, - Auf Blatt 89 des Handelsregisters, betr. die Firma Gustav Tietze (vorm. W. H. Geipel) in Adsrf ist heute das Evlüfchen der )>r»kuea des «Brennerei- techgAEr» Gustav Tietze in Adorf eingetragen worden. Kox 65/L9. Amtsgericht Adars, den 24. Mai 1929. Wiolk>nungsnvtziLl^ltrng. Um neue Unterlagen für feine Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot zu er halten, hat das Arbcits- und Wohtsahrtsmimsterium eine Zählung der Wohnungssuchenden angeordnet Alle Wohnungssuchenden haben nach dem Stand vom 31. Mai 1929 einen Aufnahmebogen auszufüllen und bis zum 4. Juni 1929 an das Einwohnermeldeamt — Rathaus, 1 Treppe — zurückzuliefern. Von Wohnungssuchenden, die keinen ausgesüllten Aufnahmebogen einreichen, wird angenommen, daß sich ihr Wohnungsgesuch erledigt hat; sie haben deshalb zu gewärtigen, daß sic in der Wohnungsliste gestrichen werden. Den uns bekannten Wohnungssuchenden werden in den nächsten Tagen die Auinahme- bogcn zur Ausfüllung zugefertigt. Diejenigen Wohnungssuchenden, die den Ausnahmebogen nicht erhalten haben, werden aufgefordcrt, ihn in unserem Einwohnermeldeamte abzuholen. Da es die Aufgabe der Zählung ist, festzustellen, wieviel Wohnungen zur Deckung des Bedarfs neu erstellt werden müssen, sind bei der Zählung alle die Fälle ohne Interesse, in denen jemand bereits eine einigermaßen befriedigende Familienwohnung inne hat und die Wohnung nur zu tauschen wünscht; denn dann steht seine gegenwärtige Wohnung zur Unter bringung eines anderen Wohnungssuchenden zur Verfügung. Fälle dieser Art werden bei der Zählung nicht weiterbearbeitet werden; die Ausfüllung der Aufnahmebogen ist also zweck los. Adorf i. V., 24. Mai 1929. Der Stadlrat. . steht auch noch keineswegs fest, daß nunmehr fn Parrs eine Einigung zustandekommen wird. Jeden-- ten daß Deutschland f, Io- .Hülden an Amerika vom 37. bis 58. Reparations- tr rn einer noch endgültig zu vereinbarenden Weise ^'"reten solle, trotz aller Bedenken für seine Person «genommen habe und daß auch die Kreise der deut-> Wen Industrie, denen er nahesteht, sich mit diesem Zugeständnis abfänden. Tatsächlich hat der Reichs- berband der Deutschen Industrie bisher zu der Frage eurer Belastung der zweiten Generation, wie sie an- vebnch in Parrs als Konzession angenommen worden fern soll, noch in keiner Weise Stellung genommen, Die führenden Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft Alen den Standpunkt Dr. Böglers, daß über die v «-Jahr-Grenze nicht hinausgegangen werden darf Durchaus. abzuiN^ Bemühungen, Dr. Bögler von diesem Schritt trittsÄnA haben also nichts gefruchtet. Dre Rück man in^en gehen schon brs aus die Zeit zurück, als '165N über das deutsche Höchstangebot von Dr Nönr^nen hinausging. Nur widerstrebend hat now di» ^s^tdem noch mitgemacht, und als nun auch alm-*?-« wichtigsten deutschen Vorbehalte von den - Sachverständigen beiseitegeschoben wurden, nand fern Entschluß fest. An seine Stelle ist nun Dr. Kastl getreten. Damit ist aber g„^."ichk gesagt, daß dieser die Konzession Dr. Schachts wn daß Deutschland für die interalliier- Sie letzte Woche. In Paris herrscht wieder einmal Krisenluft. Die neueste Denkschrift der alliierten Sachverständige» hat die Lage nicht erleichtert, sondern erschwert; denn es hat sich gezeigt, daß die Einigung unter den Alliier- ten nur auf Kosten Deutschlands erzielt worden ist. Die schon am Mittwoch nnt großer Bestimmtheit auf- iretenden Gerüchte von dem Rücktritt Dr. Böglers ließen deutlich erkennen, daß Deutschland wieder einmal am Scheideweg steht, und an Vieser Tatsache konnte auch durch das übliche amtliche De menti nichts geändert werden. Etwas voreilig war es Allerdings, wenn einzelne Blätter, die «s in der Fixig. der Berichterstattung anderen zuvortun wollten, wissen wollten, daß der Rücktritt bereits am Mittwoch «folgt sei. Tatsächlich hat Dr. Bögler erst am Don- ««stag vormittag der Reichsregrermrg offiziell seinen Rücktritt erklärt. Die offensichtlich recht schlecht infor- UAen Berliner „zuständigen Stellen" hatten noch Mittwoch abend die Meldung verbreitet, daß Dr Vög. "ach Paris zurückgekehrt sei, wählend er sich ta^ auf der Reise nach Berlin befand, wo er noch ' Wien Abend eintraf. Da- gibt es Neues? , — Wie nunmehr amtlich bestätigt wird bat Dr Vöu- näl^ekgt?^^ vormittag sein Amt ^ Sachverständig » , D,^n Hannover wurde am Donnerstaa eine «roße Kvlonialtagung mit einem Begrüßungsabend ^eröffnet. , aus den Münchener Hitlertagen bekannte Oberst, um^rüs tstnach Ostasien abgefahren, angeb. chLesifche DW Obersten Bauer in .,71 RAh Aeldungen der chinesischen Nationalregierunx- mußten sich die Kwangsitruppeu etwa 70 Kilometer von Kanton zurückziehen. Im Gebiet dec Unterelbe zwischen Krempel und Mrdlum hat ein Waldbrand großen Schaden angerichtet. — Auf das Landratsamt in Itzehoe wurde nachts ein Dhnamitanschlag verübt, durch den erheblicher Material schaden angerichtet wurde. — Beim Absturz eines französischen Wasserflugzeuges sind vier Insassen ertrunken. Na» Mlcrs NNW» au» S»M§ RMritt? Wie zu dem Rücktritt Dr. Böglers von zustän diger Stelle ergänzend mitgeteilt wird, hat die Reichs regierung nicht versucht, Dr. Bögler zur Zurücknahme seines Rücktritts zu bewegen. Bögler habe in seiner Rücktrittserklärung keine besonderen Gründe für den Rücktritt angegeben. Es sei jedoch bekannt, daß, als seinerzeit den Deutschen in Paris vorgeschlagen worden sei, mit dem Uoungschen Plan 2050 Millionen Mark als Dnrchschnittsjahreszahlung anzunehmen, dies Dr. Bügler als erheblich zu doch crschrenen sei. Er habe sich aber schließlich mit schweren Bedenken unter ge wissen Voraussetzungen dazu bereit erklärt, diesem Plan zuzustimmen. Generaldirektor Dr. Bögler. VSglrrS Houptb,denken hätten sich gegen di« über »7 JahreSzahlunaen htnauSgehanden L1 IahreSzahlun- oen gerichtet. Ein weiterer Grund sei die Aenderung der Revisionsklausel (Sicherheitsklausel). Endlich habe Bögler großen Wert auf das Zahlungsmoratorium ge legt, das bekanntlich von den Alliierten abgelehnt wor den ist. Reichsbankpräsident Dr. Schacht hat dem Vor sitzenden der Pariser Sachverständigenkonferenz, Owen Aoung, in einem Schreiben offiziell mitgeterlt, daß Generaldirektor Dr. Bögler, der zweite Sachverstän dige, aus der deutschen Delegatton ausgeschieden ist. Dr. Bögler wird sich von Berlin zur Kur nach Karls bad begeben. Vorher aber wird er der Reichsregie rung seinen Rücktritt noch einmal schriftlich auzeigen und motivieren. Di« Lag« ist sehr gespannt. Dr. Scharst« stat off«« avsgesprmtz««, daß aurst sein Rücktritt durästaus im Ber«irst V«s Miiglirst«« U«g«, «ad di« Heeren Zlastl «ad Melrstinr staden first ist« darin ang«frstlafs«n. * Sin SchieberMnMlk. Der Trick, den die alliierten Sachverständigen vorgenommen haben, um ihre Forderungen mit dem Uoung-Plan scheinbar in Einklang zu bringen, beruht auf folgenden zwei Operationen: 1. Der neue Pla« beginnt vo« 1. April 1»2» zu laufen. Aür diese erste AnmritSt erscheint im Jah» lnngsplan »er Alliierten ein« Fälligkeit vm» nur 42» Millionen Mark, gleichzeitig aber fordern Vie Alliier ten bas Weiterlaufen veS DaweSplaneS bi» zu« »1. Dezember L»2g. Während also Vie erste Annuität des neuen Plaues in Höhe von 42» Millionen gezahlt wird, Werve« gleichzeitig gezahlt «eun Monate Vee DaweS-Annurtät, i« ganze« 208 mal « --- runv 180« (Fortsetzung s. 2. Seite.) Das Pfingstfest hat wieder eine Fülle von Tagun gen und Kongressen aller Art gebracht. Von deutschen Tagungen war die bedeutendste der Kieler AuSlands- deutschentaa, der diesmal, entsprechend dem Ta gungsort, ganz im Zeichen der NorvschleSwtger Frage Hand. In der internationalen Politik haben die Pfingsttage die Konferenz der Kleinen En- tente gebracht, deren Ergebnis in folgende Punkte zusammengefaßt werden kann: 1. Abschluß eines neuen Vertrages über die SchiedSgerichtsbarkÄt und die fried liche Losung der Streitfragen. 2. Die Frage der Mit gliedschaft Jugoslawiens im Völkerbunvsrat. 3. Die einheitliche Stellungnahme der Staaten der Kleinen Entente in der Reparationsfrage, die keine Nachgiebig keit in der Zahlung der Reparationsquoten zuläßt. !4. In der Minderheitenfrage wird die Kleine Entente zusammen mit Polen und Griechenland auf ihrem bis herigen Standpunkt verharren. 5. Die Feststellung, daß sich daS Verhältnis der Staaten der Kleinen Entente zu Sowjetrußland nicht geändert hat und daß keine neue Einstellung Sowjetrußlands gegenüber fest gelegt worden ist. 6. Das wirtschaftlich einheitliche Vorgehen der Kleinen Entente. taiiS hat Dr. Schacht keinen Zweifel darüber gelassen, daß für iHv eine Zustimmung nur in Frage kommen kann, wenn die im Owen-Uoung-Plan vor gesehenen Erleichterungen noch in diesem Jahr in Kraft treten. Dieser Standpunkt wird offen bar auch von der Reichsregierung geteilt. Wenn die alliierten Sachverständigen auf volle Zahlung der diesjährigen Dawesrate bestehen, so fällt für die Reichsregierung jeder Grund fort, einen schnellen Abschluß der Verhandlungen durch bedenkliche Zuge ständnisse zu erkaufen. Die dringend erwünschte Ent lastung der Reichssinanzen würde dann für dieses Jahr doch noch nicht erreicht werden. Das war aber der Hauptgrund, weshalb man in Berlin auf den Abschluß hindrängte; denn man ist sich natürlich dar über klar, daß das mühselig zustanoegekommene Finanz kompromiß nur eine sehr unvollkommene Lösung der yinanzkrise bedeutet. Eine HerabsHung der Tribut- Mahlungen hätte daher eine Erleichterung der noch immer gespannten Politischen Lage bringen können. Fallen alle diese erhofften Vorteile fort, so besteht für die Reichsregierung kein Grund wehr, die Entscheidung zu beschleunigen. Man kann dann getrost die Sach verständigenberatungen bis zum Herbst vertagen, um dann vielleicht zu einem günstigeren Ergebnis zu ge langen. In Moskau tagt zur Zeit der 5. Sowjetkon- oreß, der zunächst eine Politische Aussprache brachte. In der üblichen Entschließung wurde selbstverständlich die Regierungspolitik gebilligt. Rykow als Bericht erstatter konnte damit noch einen Triumph feiern, viel leicht seinen letzten, denn man munkelt seit einiger Zeit davon, daß man auch an seine Kaltstellung denkt. Fast noch wichtiger als die politische Aussprache ist für die Sowjetunion die Aussprache über den fünfjährigen Wirtschastsplan, die inzwischen begonnen hat.