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Dresdner Nachrichten : 05.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187407052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-07
- Tag 1874-07-05
-
Monat
1874-07
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.07.1874
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74. rbuw Sahn- !bbaf> rcichS einer legen. itzertn wie» lhiffer An- ,lde» cntc»- tt SiUtb inner, chbac. ,ä. h auch )intc» sofort a. c,tx> er sucht. >cL, u. 4- ic von ,l. bis wirk enac Iteficc- estanie !> >ßc 8. t?2 ion in Sv.irk »i zab- pacl'- tcr 1>. lidcn beten. tr und «erkor. er und zu t, 'sene ^>„«1 an der ei- aben- llgr-, r, luetS, ctheS. on er G o> bcö Eo estilla )ö» » in Val e, wrrkth, Pktrieb, >4000Rbl, «in,«» 8nterot»,.«nn-»»« Witt« i S»»»»»»««,, »,« V-M«,» Lamdur«. «ek- ZK.WO Ae». — v»,t» 4 0». in »r-xlfurt «. - k» V«li» in — «»- »iW « 0». t» Part». Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsvcrlehr. Druck und Tlgenthum der Herausgeber: Ltepsch Nktlharöt in Dresden. Derantwortl. Redacteur: Julius Reichardt in Dresden. »rot« re anaen»«me>> Ist» Ld.»Udi, «°nn«,» »i» vttUL,» t« UU>. Sn Neustatr: »rote Klofter- d bt» Slaüim.4 Uhr. Der Raum etnrr ein- lpaltiarn PeUlzkil« lallet iü Pt». LiugelLndr dir Zeile ii Ngr. »tne «arantie >Ur do» »ilchtitiigiae iirtchei- nen der Ins,rote wird nicht gegeben. iluiwiirtige «nnoncen- Aullrag« »on und unbe kannten Mimen u. Per. tonen interiren wir nur argen Pränumcrandc. Zahlung durch Briefe markcn oder Pol>ein»ay. lung. u Silben lostr» >>/, Ngr. Jnicrale eur die Montag» Nummer oder nach einem gelttai» die Zeile 2 Ngr. «r. 188. Remyeh«ter Jahrgang. Mtttedacteur: Für da- Aeutlleton: vr. lklnill Msrvir. Leettvl« S>»rti»»i»». Dresden, Sonntag, S. Juli 1874. PolMscht». Tiner Reihe glänzender Namen begegnen wir in de», Verzeich nis der ausgezeichnete» Juristen, welche der BundeSrath zu Mit gliedern der Commission zur Ausarbeitung eines deutschen Civilge- setzbuchs gewählt hat. Die deutschen Bundesstaaten sind hierbei ihrer Bedeutung nach bedacht. Nur Sachsen ist ganz leer ausge gangen.*) Zwar gehört dieser Commission der in Leipzig wohnende Präsident des NcichSoberhandelsgerichts vr. Pape an; aber dieser ausgezeichnete Rcichsbeamte kann doch unmöglich als Repräsentant des sächsischen bürgerlichen Gesetzbuchs gelten; ebensowenig als der jetzt noch auf der Carola-Nuperta in Heidelberg docirende Geh. Rath vr. Windscheid, obwohl er von Michaelis ab unscrerLandesuniversität Leipzig angehören wird. Nun gilt aber unser sächsisches bürgerliches Gesetzbuch als das zur Zeit vorzüglichste in Deutschland. Mußte es schmerzlich überraschen, daß seiner Zeit die Vorcoinmission ablehnte, dasselbe als Grundlage zur Ausarbeitung eines gemeinsamen deut schen CivilgesetzbuchS zu verwenden, so muß sich unser Bedauern steigern, daß nicht ein einziger Jurist aus Sachsen gewählt wurde, um die Nechtsinstitutionen, di: sich bei unserem Volke ausgebildet haben, gebührend zu vertreten. Wenn daher das künftige deutsche bürgerliche Gesetzbuch auf unser Güter- und Familienrecht, auf unser Ehe- und Erbrecht, auf unsere agrarischen Verhältnisse keine Rücksicht nehmen sollte, so würden wir uns nicht wundern. Wir beklagen dieses Jgnoriren Sachsens durch den BundeSrath in hohem Grade, möchten aber doch fragen: wozu reist unser Justizministcr Abeken so häufig nach Berlin, wenn er nicht einmal eine so natur gemäße Sache, wie die Vertretung Sachsens durch einen >yit unserem bürgerlichen Leben praktisch vertrauten Juristen, durchsetzen kann? Aus der Partei der bairischen Clericalcn scheidet sich allmählig die Gruppe der „Patrioten" aus, die nicht unter dem päpstlichen, sondern unter den, bairischen Banner gegen den NationallibrraliSmpS zu Feld zogen. Von den Cleriealen werden diese überzeugungstreuen Männer freilich.Judasse genannt und das „bairische Vaterland",for- bert da« clericale Casino aUf, die beiden Pfarrer Weiß und Zill, den Herrn v. Miller um» Herrn Gschwncher beim Kragen zu nehmen und sofort au» dem Club auf die Barergasie zu werfen — „natür lich bildlich gesprochen, denn im Casino giebtS keine Hausknechte". Ein anderes clericale» Blatt, die „Donauzeitung", nennt die patrio tische Fraction eine Leiche, die durch jeden GalvqeiisirungSversuch nur noch leichenhafter werde"'. Die Clericalen werden aufgefordert, als kleinere, aber von den unzuverlässigen particularistischen Elementen geläuterte und darum entschlossenere Padtei frisch drauf loszugehen und von München aus das deutsche Reich aus den Angeln zu heben. Offener ist wohl noch nicht ausgesprochen worden, daß eine Partei einer deutschen Kammer nicht die Landes-, sondern nur die Interessen des unfehlbaren Papstes zu vertreten habe. Während unser durch mehrfaches Ehrcnbtirgerrecht uns ver knüpfter LandSmann Fürst Bismarck nach Kissingcn reist, ist der deutsch« Kronprinz nebst Gemahlin in England angekommen, um bi» zum Herbst auf der Insel Wight zu verweilen. Der deutsch« Kaffer aber reist in 8 Tagen nach Salzburg, um von dort die östrei- chische Kaiserin in Ischl aufzusuchen und dann die bewährten Wasser von Gastein zu benutzen. Mit den Spiegelfechtereien und Manövem der französischen Nationalversammlung, ihren Ausschüssen und Unterausschüssen, der Organisation oder Nichtorganisation des Septennats langweilen wir di« Leser nicht; hat es doch den Anschein, als sollte in der französi schen Verfassung Alle» so bleiben, ivie es ist, ein Zustand, von dem Jedermann einsieht, daß er nicht dauern kann, den aber Niemand ändern kann und will. Urber Rußland kommen aus Central-Asien recht eigmthiimliche Nachrichten. Man erfährt, daß der aus Taschkent, nach Kaschgar abgesandte Bevollmächtigte der russischen Regierung in Kaschgar verhaftet und in» Gefängniß geworfen worden sei und daß die Kaschgaren, einen russischen Feldzug befürchtend, an ihrer Grenze eine 10,000 Mann stark« wohlgerüstete Armee ausgestellt hätten, die von einem in Kaschgar befindlichen Engländer ausgerüstet wor den sei. Daraus wäre zu schließen, daß der fortwuchernde Kampf England« und Rußlands in jenen Gegenden trotz der erfolgten Ver schwägerung der Dynastien und trotz aller ausgctauschten Freund- schastSphrasen gerade jetzt erst im Beginn« stehe, von beiden Seiten otganisirt zu werden. . Ueber den Tod de» spanischen Marschall Concha in dem Gefecht bei Muro schwebt noch ein Dunkel. Nach der einen Lesart starb er dm schönsten Soldatentod eine» Feldherrn. Mehrere Ba taillon« jüngerer Truppen zauderten da« von dm Carlisten verthei- digte Dorf Muro z« mhmm. Da stürzte er vor die Front und begann ein« Standrede an seine Soldaten, um sie anzufeuern, als M «ine feindliche Kugel niedrrstreckte. Nach anderer Lesart er schossen sein« eigenen Leute, die Republikaner, selbst ihn meuchlings. Di« Republikaner hatten ihn im Verdacht, daß wenn er in Estella, ein Hauptbollwerk der Carlisten, eingezogen sein würde, er dann den Prinzen Don Alfonso zum Könige von Spanien ausrufen würde. Die alfonfistischen General« warteten an der Grenze Spanim» die» Ereigniß ab. Die Republikaner kämm aber dem Pronunciammto Concha's zuvor, indem sie den populärsten General der Alfoiffisten mitten auf seiner Siegeslaufbahn meuchelten. Wo die Wahrheit liegt, ist schwer zu sagm. Unmöglich ist die letztere Lesart nicht. Noch schwieriger ist e» anzugeben, wann «in Ende des Bürgerkrieg« dort bevorsteht. *) Kurz vor dem Drucke ersehen wir, daßWolf'STelegraphen- tzureau «n sämmtlichrn an die deutschen Zeitungen gelangten Depeschen dm Ramm de« vom Bundcörathe gewählten sächsische» Vertreter» wrgaelaffen hat. ES gehört lener Kommission nänp. llch, wie wtr mit Gcnugtbuung constatiren, der sächsische Over- «ppellatlonSgertcht-präsldent v. Weber an. Die Ausführungen obigen Artikel» erledigen st» daher. Locale« und Sächsische«. — Ihre Majestäten der König und die Königin sind nach dem „Dr. I." vorgestern von Elster über Falkenstein, Auerbach und Ei benstock nach Schneeberg gereist, habm daselbst da« Nachtquartier genommm und gestern Vormittag halb 10 Uhr von dort die Reise über Aue, Schwarzenberg, Schcibenbera, Schlettau und Buchholz nach Annaberg fortgesetzt, von wo Ihre Majestäten Abends in Pillnitz zurückerwartet werden. — Wie die Reichszeitung berichtet, werden zu dem nur auf etwa drei Stunden berechneten Aufenthalt des Kaisers von Ruß land im königl. Schloß zu Pillnitz großartige Vorbereitungen ge troffen. Da die Ankunft de» Kaiser» über Gedlitz erfolgt, bei Be nutzung der fliegenden Fähre aber da» zahlreiche Gefolge von dem kaiserlichen Herrn nothwmdig getrennt werden würde, wird da» Uebcrsetzen über die Elbe mittelst der drei vorm Schloß zu Pillnitz liegenden Hofgondeln bewirkt werden. Die GondelierS erhalten zu diesem Zwecke durchaus neue Livreen. Der Kaiser wird an der großen Freitreppe landen und daselbst von I. Majestät der Königin und dm allerhöchsten und höchsten Herrschaften empfangen werden, welche von drin gesammtm sogmannten großen Dienst umgeben sein werden. — Der Bankcttsaal in Pillnitz wird für da» Diner mit der reichsten Blummdecüration und einem Theil der Schätz» der Silberkammer auSgeschmückt werden. -» Dem Vernehmen nach beabsichtigen die hier lebenden russischen Herren und Damm der höheren Gesellschaft ihren Monarchen bei der Ankunst auf der Station Sedlitz zu begrüßen. Nach Empfang des Besuches de» Kaffer» von Rußland werden zwei btt drei Tage zu der König-reife in die Oberlausitz verwendet, an welcher Ihre Maj. die Königin ebenso wie an der gegenwärtigen Reffe Antheil nehmm wird. Nach Beendigung derselben wird Se. Maj. der König alsbald zum Ge brauche des Seebade» sich nach Ostende begeben, Ihre Maj. die Kö nigin aber, gleichfalls zum Gebrauche der Kur, nach Marimbad rei sen. Der Aufenthalt der Herzogin von Genua am Hofe der Kö nigin-Mutter in Pillnitz wird voraussichtlich btt gegen dm Herbst wHren. Im Gefolge der H«zoam befinde» pch gegenwärtig der Mäequtt de Rapallo und die EsittG» Peis kRalapaffa. — Ueber den Empfang der von Chemnitz an» zur Ueber- reichung des EhrendiplomS an den Reichskanzler Fürsten Bismarck nach Berlin abgegangenen Deputation erhielt da« „CH. Tgbl." fol gendes in der Nacht vom Donnerstag in Berlin abaegangmr» Tele gramm : „Aus seiner Durchreffe von Varzin nach Kiffingen empfing der Reichskanzler hmte Nachmittag 5 Uhr eine Deputation der Stadt Chemnitz, um da« kunstvoll in Erz auügeführte Ehrenbürgerdiplom aus deren Hand mtgegmzunehmm. Der Fürst, welcher durch den längeren Aufenthalt auf seinem Sominerfitz sichtlich gestärkt war, empfing die Deputation quf das LiebmSwürdigstr und sprach ihr in warmen Worten seinm Dank aus, inbesondere betonend, daß er die, wie von verschiedenen deutschen Städten so auch von Chemnitz, ihm zu Theil gewordene Auszeichnung freudig als Quittung darüber be trachte, daß auf diese Weise «ngesucht Da» Dank und Anerkennung finde, was er für die Einigung des deutschen Vaterlandes gestrebt und gethan. Bei der hierauf folgenden Familimtafel brachte der Fürst, den Becher mit deutschem Rebensäfte gefüllt, als Bürger von Chemnitz auf Ee. Majestät ven König von Sachsen, auf das Ober haupt der Stadt Chemnitz „seinen" Bürgermeister, und auf die Bür gerschaft von Chemnitz in deren anwesenden Vertretern einen Toast aus, welchen Bürgermeister Müller durch «in begeistertes Hoch auf Se. Maj. dm Kaiser, Se. Durchl. dm Reichskanzler und da» Hau« Bismarck erwiderte. Nach einigen im «ngerm Kreise der fürstlichen Familie überaus genußreichen verbrachten Stunden schied die De putation hochbeglückt durch den ihr gewordenen, die Stadt Chemnitz höchst ehrenden Empfang." — Im Jahre 1875 sind in Sachsen an Grundsteuer drei Pfennige den 1. Februar, zwei Pfennige den I.Wai, zwei Pfennige den 1. August und zwei Pfennige den 1. November von jeder Steuereinheit zu entrichten. — Die Gewerbe- und Personalsteuer ist mit je einem halben Jahresbetrage am l h. April und Ib.October abzuführen. Die laufende Einnahme und Ausgabe des ordentlichen Staatshaushaltes für jedes der Jahre 1874 und 1875 ist laut Finanzgesctz auf die Summe von 15,830,973 Thalern festgestellt, zu außerordentlichen Staatszweckm aber für diese beiden Jahre überdies noch ein Tesammtbetrag von 27,327,478 Thalern auS- gefttzt. — Während de» Gewitters gestern Mittag in der Stunde von 12 bis 1 Uhr hat ein Blitz in die im Grundstück Sr. Maj. de» König« in Strehlen etwa 100 Schritt« von der königl.sVilla stehende hohe Pappel ein- und verschiedene Splitter abgeschlagen. Sech- armen Staarm ward bei dieser Gelegenheit die Pappel, in deren Geäst sie Schutz vor dem strömenden Regen gesucht, zum Todesplatz. Der Blitz hat st» alle erschlagen und nach dem Gewitter fand man sie am Fuße der Pappel; der eine Staar war vollständig zerrissen, die anderen mehr und minder verbrannt. Merkwürdig war, daß allen die Schwänze abgesengt waren. — Im Zoologischen Garten find nm angrkommen: Eine circa 8 Fuß lange Schlange vom Seegal «ob»o uüd eine australische Rauchschuppeneidechse Lraod^osavrus rvgovne. — Meteorologische Notizen und Andeutung des MitterungsgangcS. DieMaxima der eintägigen Regenmengen des Monat» Juni, in einem fünfundvierzigjährigm Zeitraum zu Dresden notirt, sind, mit Ausnahme des Maximums für Juni 1863, von demNegenfall am 29.Juni1874 bei wsitem übertroffcn worden. Bei dem am Mittag de« 29. Juni sich entladenden Ge witter erreichte der Regenfall die Höhe von 43 Millimeter, und nach diesem Gewitter biS'zum 30. Juni früh 8 Uhr ist noch 19,, Millimeter Regen gefasten, so daß die Regenmenge vom 29. Juni früh 8 Uhr bis 30. Juni frtzh 8 Uhr in .Reacnhöhe 62^ Millimeter beträgt. Die Messung ist «n M»m 10 Pcmftr Quadratfuß Auf- > fangfläche habenden Regenmesser, welcher nahebei in der Mitte der Stadt aufgestellt ist, ausgeführt worden. Der Negenfall am 29. Juni war noch dichter im Nordosten der Stadt, da die wolken bruchartige Entladung nach dieser Richtung hin das Centrum hatte. Am 13. Juni 1863 war die Regenhöhe 84^ Millimeter. Die darauffolgenden größten eintägigen Juni-Regen-Maxima sind: 1866 mit 50, 1841 mit 41, 1838 mit 39 und 1870 mit 38 Millimeter Negenhöhe, die kleinsten eintägigen Juni-Regen-Mengcn find 1868 mit 5, 1635 und 1864 mit 8, 1832 und 1857 mit 9, 1858 mit 10 und 1841 mit 11 Millimeter Negenhöhe. Die Maxima der Regenmengen im Juni fielen fast durchgängig auf Ge wittertage oder auf die umnittelbar izach Gewittern folgenden Tage. — In dieser Woche werden zunächst durch zeitweiligen Regen sich Gewitterwolken entladen, dann wird östliche Luftströmung eintreten und größer^ Klärung des Himmels verursachen. SNrometrius. —- Nepertoir des Königl. Hoftheater. Neustadt: Sonntag: Ultimo.—Montag: Das Urbild des Tartüffe. — Diens tag : Maria und Magdalena. Maria: Frl. Haverlandt, al» Debüt. — Mittwoch: ErziehungSresultate. Gänschen von Buchenau Margarethe und Agnes: Frl. Both, vom Stadttheater in Berlin, a. G. — Der Störenfried. N. e. Babette: Frl. Gräffner, vom K. Theater in Wiesbaden, a. G. — Freitag: Minna von Barn helm. Franziska: Frl. doch, a. G. — Sonnabend: Ultimo. — Vorgestern batte die Gtrod'scheSchübenka pelle, welche gegenwärtig tn Berlin Im „Eiskeller" conccrtirt, die Eine, beim Reichskanzler Fürst BiSinarck zu spielen. Derselbe hat die Kapelle aus da- Freundlichste ausgenommen und sie nicht allein vorzüglich bewirtvet, sondern sich auch längere Zeit mit ihr un terhalten. Er führte unsere wackeren SchützenMustker in ver schiedenen Zhellrn seines Hauses persönlich herum und zeigte Ihnen'manchen bedeutungsvolle» Gegenstand, z. B. den Lisch, an welchem der denkwürdige Frieden unterzeichnet ward re. — Die dritte Hauptversammlung des Deutschen Geometer- Vereins findet nicht, wie gestern berichtet wurde, am 5. Juli, sondern vielmehr Montag den 6. Juli, Vorm, v Uhr, im Königlichen Belvedere statt. - Der Bezirksveretn der Wilsdruffer Vorstadt und der zum Besten de» der Unterstützung dringend brdürsenden Kin - deruartenS zu Friebrrchstadt abhalten. Außer einem Vocal- und Jnstrumental-Eoncert soll Abends eine brillante Be leuchtung de» Gartens sowie des zur Versagung gestellten Ltn- denplatzcs vor dem Feldschlößchen slattftnte». Zur Förderung des genannten edlen Zweckes wird auch am Festabende eine Vcr- loosuna veranstaltet werbe», zr, welcher Herr Kaufmann Neuste schon setzt, Tharandterstraße Nr. 3 undSecstrastcNr.4, i. Etage, freiwillige Beiträge und Geschenke eiitgegennlmmt. Alles Wei tere wird durch die Zeitungen und durch Plakate zur Kenntniß dcS Publikums gebracht werden. — Auf der Wilsdruffer Straße, am Schaufenster des Herrn Uhrmacher Thimlg steht eine sonderbare Uhr, über die sich schon Mancher den Kops zerbrochen hat. Diese „Lvmiuls inMorisuüo", wie sie strmtrt, sieht ungemein einfach auö. Von einen, eleganten Fußarstell geben zwei gebogene, vergoldcie Drähte In die Höhe, welche einer einfachen, durchsichtigen Glasscheibe, tm Durchmesser von etwa LS —28 kentimctcr, zur Stütze dienen. An dieser Scheibe, die ein Zifferblatt darsieilr, sind an einem in der Mitie befindlichen kleinen Knopf zwei Zeiger angebracht. Das ist Alles. waS man sieht. Slber obichon nlraend ei» Werk oder eine ti« Zeiger bewegende Krait ersichtlich ist, zeigen diese doch ganz rschng'Und bewegt sich der große Zeiger von Miuute zn Mluntc rustweise weiter, während der kleinere natürlich in längeren Zwischenpausen, aber auch ruckweise, sich fortbcwcgr. Die räthsel- haste Bewegung geschieht folgendermaßen. In dein vergoldeten mit einer Stlderguirlande verzierten Fußgestcll befinden sich zwei Werke, ein gewöhnliches Uhrwerk und eines, welches, durch dgS vorgenannte i» Bewegung gesetzt, aus mechgniic! cui Wege die ruckweise Bewegung der Zeiger veranlaßt. Die Uhr ist eine in tcressante pariser Erfindung. — Gegen Mitte August wird vo» Wien aus eine Gesell schaftsreise nach Dresden. Berlin, Hamburg, Helgoland, Kore», Hagen, Christian!» und Stockholm zu ermäßigten Preisen veran staltet. ES können sich auch hier Passagiere anschiicßcn und ist Näheres bei Adolph Hessel, Scheffelgaffc 7, zu crialstcn. — In Blascwitz waren an mehreren Abcnten emS der Eibe heraus (an der Ziegelei» Hllicruic zu vernehmen, wie von einem Ertrinkenden herrührend. Einige Herren nun gingen tcr Cache auf den Grund, und trafen eine» baumstarken, nur mit fleisch- farbigen Tricotö und einer blauen Schürze 6) vckleitcicn Maiifi in der Elbe, tcr sehr wohl schwimmen konnte, und nur aus Scau- dalsucht schrie und die Ncichbarschait erschreckte. Zur Rede gesetzt, wich er mit albernen Reden aus und entzog sich auch dem beige- Holten Polizisten. Hunderte Menschen umstanden die sehr nackte Scene. Man darf wohl hoffen, daß nach der Vermehruva der GcnSdarmcn in Wasewitz taö willkürliche unanständige Baden hart an dem Spazierwege, bester controlirt werde, als dies leider bis letzt geschieht. — Grimma. 2. Juli. Gestern fand die Beerdigung dev er- mordeten VuchbindermcisterS Eichhorn statt. Die Auslegung In der Stadt ist eine gewaltige und leicht erklärlich, wenn man be denkt, daß in einem Zeitraum von ea. 3 Jahren hier achtBrant- stlitungen, zwei Mordthate», el» Raubmordanfall und ctuige große Diebstähle vorgekommen sind. ES scheint mit Gewißheit angenommen werden zu können, daß der Geselle des Ermordeten der Thäter ist, obschon er mit Beharrlichkeit leugnet. Inwieweit dieser Bösewicbt mit dem am Postmeister Behrend und mit einem früher in Großenhain verübten Verbreche» in Verbindung z„ bringen ist, Ist Gegenstand genauester Untersuchung Seitens der Richter undPollzclorgane. Dieselbe» haben unter «einen Effecten nebst ankeren Waffen einen sechs- und zweilänfigen Revolver und eine» Dolch mit abgebrochener Spitze gesunden. Aus den Wunden des Postmeisters B. wurde aber eine abgebrochene Dolchspitze herauSgezoacn. DcrJnhaitirtc ist aus Danzig gebür tig, bat früher In Großenhain in Arbeit gestanden und befindet sich schon seit längerer Zeit bei E. in Arbeit, doch soll ihm Seitens des Meisters gekündigt worben sein. Ei» hier garüi- sonirender Reiter, aus Danzig gebürtig, ist ebenfalls verhaftet. — In Theuma (Voigtland) ist der seltene Fall vorgekomme«, daß ein Blitz von dem auf einem Gute befindlichen Blitzableiter ab sprang und in die Gebäude einschlug; im Wohnhause wurde dte Tochter vom Hause vom Stuhl geschleudert und im Stall Thiere getödtet. - In Chemnitz haben die Toeickldemokralm am
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