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Hohenstemer Tageblatt cke Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein - iikeu, Sonntag den 12. Juni 1892 mng Glauchau-München 39,80 M -Salzburg oder Bad Reichcnhall 54,40 betr. Utrecht, 11. Juni. '.N rr< 48,80 6000 re aox Uhr. 28,70 39,00 35,10 43,00 ich >b- -Kufstein -Lindau ten. Ka- IH. Kl. 17,00 M. 22,50 „ 20,40 „ 2460 „ i der s. » -eisen e e- hen 4. Rom, 10. Juni, im September eine antreten. el: U Italien. Der Kronprinz Victor Emanuel wird Reise nach Spanien und Portugal Belgien. Anläßlich der heutigen Ankunft der M. n »g. den mnkt >e", im !rs- kan mit ist. WM 12 okt- ung hr an rlo« oberer aus- , als: »rd s" k «ter orf icht Tagesgeschichte Deutsches Reich. Ueber die Zeit des Besuches des italienischen Königs- Paares am deutschen Kaiserhofe schwebt noch Ungewißheit. Diese ist aus deu Schwierigkeiten entstanden, die sich bei der Beseitigung der letzten MinisterkrisiL in Italien geltend machten und bei dem ersten Auftreten des neuen Ministeriums Giolitti vor der Deputirtenkammer fortsetzten, so daß höchst wahrscheinlich die Auflösung der Deputirtenkammer und Neuwahlen bevor stehen. Die näher liegenden politischen Pflichten gegen das Land müssen natürlich Vorgehen, und unter den obwaltenden parlamentarischen Umständen, die die Anwesenheit des Königs in Rom zum mindesten wünschenswerth machen, begreift es sich, das König Humbert, dessen Gewissenhaftigkeit in der con- stitutionellen Führung des Regiments über die italienischen Grenzen hinaus in hohem Ansehen steht, feste Bestimmungen für seine und seiner Gemahlin Reise über die Alpen noch nicht - treffen konnte. Der bereits zu Beginn des Frühjahrs für Ende Juni in Aussicht genommene Termin für den Besuch in Potsdam war, wie man sich erinnert, vorläufig und vielleicht auch mit Rücksicht auf die Anwesenheit des Kaisers bei den Kieler Regatten und auf die sich unmittelbar daran schließende Nordlandsfahrt auf dle Zeit gegen Mitte Juni verlegt worden. Es hängt von dem weiteren Verlauf der inzwischen eingetreteuen parlamentarischen Kämpfe ab, wann die Hindernisse sür die Abreise des Königs Humbert beseitigt sein werden. Da darüber, wie nicht unwahrscheinlich ist, noch Wochen vergehen können, so ist mit der Möglichkeit eines Aufschubes des Besuchs bis gegen den Herbst hin zu rechnen; denn während des Juli ist unser Kaiser au den Gestaden Norwegens, und für den Monat August wird in dem Kaiserhause einem freudigen Familienereigmsse eutgcgcngesehen. Sollte der Fall eintreten, daß die beiden Herrscherpaare für jetzt noch auf die Freude eines Beisammen- seins in Potsdam verzichten müßten, so wird es, namentlich in ausländischen Kreisen, die dem Dreibunde übel gesinnt sind, nicht an Versuchen fehlen, den Ausschub des Besuchs politisch auszudeutcn und auSzubeuten. Ein solches Beginnen darf im Voraus und abgesehen davon, daß cs noch nicht ganz feststeht, ob der erwähnte Fall eintreten wird, als völlig verfehlt erklärt werden. Selbst bei weniger freundschaftlichen und, man darf sagen, innigen Beziehungen zwischen den beiden Höfen, als sie eS thatsächlich sind, wäre e- selbstverständlich, patz die Gründe, die den König Humbert zur Zeit in Rom zurückhalten, vollste Würdigung finden müßten. Bei dem Verhältniß, wie es zwi schen Kaiser Wilhelm und König Humbert besteht, kann die Verständigung über den Zeitpunkt des Besuchs nicht die min- beiden Königinnen versuchten die Socialisten, republikanische Demonstrationen zu veranstalten, und vercheilten Schmäh schriften gegen die Königin Emma auf der Straße. Die Polizei nahm 7 Verhaftungen vor. Frankreich. Paris, 11. Juni. An der Grenze wurden zwei deutsche Blätter mit Beschlag belegt, angeblich wegen heftiger Angriffe aus den Präsidenten Carvot und die Regierung, anläßlich der Feier io Nancy und der Unterredung mit dem Großfürsten. besten Anstände, Bedenken oder gar Verstimmungen erregen, und ebenso ist cS nach Lage der politischen Beziehungen zwi schen Deutschland und Italien, die nach Ansicht unterrichteter Kreise so befriedigend, klar und sicher als nur möglich sind, ziemlich gleichgültig, ob sich die beiden Herrscherpaare,m Früh oder im Spätsommer im persönlichen Verkehre der aufrichtigen Freundschaft, die sie verbindet, versichern werden. Die „Köln. Ztg." schreibt: „Für die Frage, die die Franzosen die elsaß-lothringische zu nennen belieben und die für Deutschland längst gelöst ist, brauchen sie auf eine Unter stützung seitens des Czarcn nicht mehr zu rechnen. Darüber hat die Kieler Zusammenkunft, wie wir auf Grund zuverlässig ster Quellen zu versichern im Stande sind, nicht den geringsten Zwerfel gelassen, daß, falls eS Frankreich belieben sollte, diese Frage Deutschland gegenüber einmal praktisch aufzurollen, der Czar nicht daran denken wird, Frankreich in seinem Vorgehen zu unterstützen. Die Erklärung, die in dieser Hinsicht der Czar abgegeben hat, ist völlig unzweideutig und ihre friedliche Trag weite ist so groß, daß sie einer etwaigen Neigung, sich in Deutsch land über das Navciger Manöver besonders auszuregen, wohl ein Gegengewicht zu geben vermöchte, zumal jenes Manöver einen metallischen Beigeschmack har." Berlin, 11. Juni. Die „Nat.-Ztg." sieht in der Kieler Zusammenkunft einen Beweis dafür, daß die Leiter der russi schen Politik auf die normalen internationalen Beziehungen zu Deutschland Werth legen, was sehr erfreulich ist. Die „Natio- nal-Zertung" läßt es dahingestellt, ob die Erklärung des Czaren, welche die „Köln. Ztg." veröffentlicht hat, richtig sei, eine Trag weite könne die Erklärung keinesfalls haben. Berlin, 11. Juni. Mit Bezug auf die von der „Kreuz- Zeitung" gemeldeten russischen Truppeuverschiebungen an der deutsch-österreichischen Grenze schreibt die „Voss. Ztg.", man werde wohl daran thun, zwischen Vertrauensseligkeit und ge steigertem Argwohn zu verharren und daran fcstzuhalteu, daß auch in Zukunft Alles beim Alten bleiben werde, und keine wesentlichen Milderungen, sicher aber noch weniger eine Ver schärfung der internationalen Spannung eingetreten sei. Berlin, 11. Juni. Es verlautet, die Verlobung des rus sischen Thronfolgers mit der Prinzessin Schaumburg-Lippe werde demnächst osficiell proclamirt werde«. Köln, 11. Juni. Bezüglich der Ausführungen regierungs freundlicher Blätter über die Wichtigkeit des Falls, daß die Staatsweishcit des Fürsten Bismarck in irgend einer Form dem Reichsintercsse wieder zugesührt würde, bemerkt die „West- deutsche Allg. Ztg.", daß hierzu leider jede Voraussetzung fehle, da an den entscheidenden Stellen die Absicht nicht bestehe, den Rath des Fürsten in ernsten Fragen in Anspruch zu nehmen. Fahrpreise für Hin- nnv Rückfahrt: ' - - I. Kl. U. Kl. Darmstadt, 10. Juni. Auf Wunsch des Großherzogs beräth die Kammer über die Erhöhung der Civilliste in ge heimer Sitzung. Die Minderheit will nur 30,000 Mark mehr für die Erhöhung der Hofbeamteugehälter bewilligen. Oesterreich-Ungar«. Wien, 11. Juni. Die „Neue Fr. Pr." bezeichnet daS Danktelegramm des Czaren an Kaiser Wilhelm, sowie die Kundgebung Flourens als beruhigendes Zeichen. Man könne diesen russischen Rückzug nach dem mißlungenen Vorstoß nur mit Vergnügen constatiren und brauche sich nicht weiter bei den drolligen Uebertreibungen, mit welchen die Pariser Boule- vardszeitungen sich für die Kieler Entrcoue zu entschädigen suchen, aufzuhalten. Wien, 11. Juni. Eine Meldung der „PeterSb. Corresp." aus Rom erklärt die Nachricht über ein Einvernehmen Ruß lands mit der Curie, die liturgische Sprache in Polen betreffend, für unbegründet. Wien, 11 Juni. Der hiesige clericale Hofadel agitirt unter seinen Mitgliedern dafür, baß diese an der Trauungs- feierlichkeit bei der Vermählung des Grafen Herbert v. Bis marck mit der Gräfin Hoyos nicht theilnchmen, weil, obwohl die letztere katholisch ist, die Trauung protestantisch vollzogen werden soll und die Garantie fehle, daß die Kinder aus der zu schließenden Ehe katholisch erzogen werden. Wien, 11. Juni. Die Donau hat bei Kornenburq und Schönau die Schutzdämme durchbrochen und Alles überfluthet. Die Ortschaften Schönau, Mansdorf, Eckardsau und Orth sind meterhoch unter Wasser. Gutsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Friedrich Otto Winter eingetragene Grundstück, ein Handgut, Fol. 54 des Grundbuchs sür Langenberg und Nr. 57 des Brand- catasterS, bestehend aus den Parzellen 1a, 1b, 326, 327 und ^329 des Flurbuchs, nach diesem 8 da 14g a (14 Acker 217 ^R.) groß und mit 249,72 Steuereinheiten belegt, soll mit dem vorhandenen Vieh, den Vorräthen, der anstehenden Ernte und den zur Führung der Wirth- schaft gehörigen Gegenständen am 22. Juni 1892, vormittags 1V Uhr an Ort und Stelle in Langenberg um das Meistgebot freiwillig versteigert werden. ck. den gv- r. 12. Uhr Sonderzug von Chemnitz nach München, Salzburg, Bad Reichenhall, Kufstein und Lindau, ÄliNiend, den 16. W und 13. AWE. Abfahrt von Glauchau 4 Uhr 31 Min. Nachm. Ankunft in München 5 „ 50 „ Vorm, am 17. Juli bez. 14. August. Fahrkartcngültigkeit 45 Tage. Schluß des Fahrkartenverkauss am 15. Juli bez. 12. August abends 6 Uhr. Näheres ergiebt die bei den sächsischenStaatsbahnstationcn unentgeltlich zu crhalteodeUeberficht über die Sonderzüge. Dresden, am 8. Juni 1892. Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseiscnbahneu. Hoffman«. Verpachtung. , . , Zu unserer Bekanntmachung vom 7. dls. wird abändernd bemerkt, daß die Kirscheuverpachtung am 13. dss. nicht um 6 Uhr, sondern um 5 Uhr m Petzolds Restauration „Zur Windmühle" stattfindet. - - Um 6 Uhr desselben Tages findet die Verpachtung des anstehenden Grases auf der für Wasserzweckc neu angekauften Wiese statt und wollen sich Pachtlustige an dem er wähnten Grundstücke einfinden. Hohenstein, den 9. Juni 1892. Der Stadtrat h. vr. Backofen. Entrichtung der Gemeinde-Anlagen. Am 1. Juni c. ist der 2. Termin der Gemeinde-Anlagen fällig. Hohenstein, am 31. Mai 1892. Der Stadtrat h. vr. Backofen. Im Gasthofe zur Sonne^^^henstein, Goldbachstraße, kommen den 15. Juni, Nachmittag 3 Uhr — dort eingestellt — eine Parcyie Sattlerwaaren, worunter ein Sopha, Reise- tafchen, Bücherranzen u. V. m. gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Aktuar Kurth. (Q. 289/92.) Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w Die Versteigerungsbedingungen sind an der hiesigen Gerichtstafel, sowie im Veit'schen Gasthofe in Langenberg angeschlagen. Hohenstein-Ernstthal, am 2. Juni 1892. Königliches Amtsgericht. v. Feilitzsch. Bekanntmachung. Sonntag, de» 12. Juni a. e., nachmittags 4 Uhr sollen in Drechs- ler's Restaurant die zur Abwalzung der Nutzung- und Hütteugrundstraße erforderlichen Fuhren an den Mindestfordernden vergeben werden. Oberlungwitz, am 10. Juni 1892. Der Gemeinderat h. Oppermann.