Volltext Seite (XML)
Schönburger Tageblatt »rschewt täglich mit Ausnahme der Tag« nach Sonn- und Festtagen. «suahme von Inseraten für die nächster- setz stunde Rümmer bis Vormittag« V,11 Uhr. »er AboanementSvrei« betrügt Vierteljahr- «Y I Mk. «0 Pf., monatlich SS Pf. Pszeln« Nrn. 10 Pf. Inserate pro Zeil« 10 Pf., für auswärts 15 Pf. und Val-enbirzer Anzeiger. Filialen: in Attstadtwaldcuburg bei Her-u Otto Förster: in Lallenbecg beiHrn.Ltr»«vl- wirker Fr. Herm. Richter; in Kaufungw re" Herrn Fr. Janaschek; in LangenchurLdori »r> Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herr« Wi.- Helm Tadler; in Wolkenburg bei HomL Herm. Wildenhain; in Ziegelheim bei Herr» Eduard Kirsten. I^spr-ch-r Nr'^. Amtsblatt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Waldenburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lnnzena«, Lichtenstein-Callnberg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke:' Altstadt-Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langenleuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhai» Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. 1998 Mittwoch, Sen 28. Oktober Witterungsbericht, ausgenommen am 27. Oktober, Nachm. 3 Uhr. Barometerstand 767 mm reduziert auf den Meeresspiegel. Thermometerstand -s- 13° 6. (Morgens 8 Uhr st- 3° 6. Tiefste Nackttemperatur st- 2,z° O.) Feuchtigkeit?« ß eh alt der Luft nach Lambrechts Polymcter 670/0. Taupunkt st- 7" 6. Windrichtung: Siidost. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 0,0 mm Daher Witterungsaussichten für den 28. Oktober: Halbheiteres Wetter, zeitweise dunstig bedeckt. ^Waldenburg, 27. Oktober 1908. Die Wiederaufnahme der Dumaverhandlungen in Peters burg lenkt den Blick unwillkürlich auf das Zarenreich. Was man da sieht, ist noch unerfreulich genug. Das Beste ist noch die Tatsacke, daß sich die dritte Reichsduma wenigstens am Leben zu erhalten vermag, während ihre beiden Vor gängerinnen bekanntlich schnell der Auflösung verfielen. Die Mehrheit der gegenwärtigen Abgeordneten hat ein Verhältnis mit der Regierung herzustellen und nun schon auf beinahe ein Jahr zu erhalten vermocht, das für die Fortdauer der gesetzgeberischen Arbeit zur Förderung der inneren Zustände des russischen Reiches gewisse Garantien bietet. Freilich, wie viel ist noch zu verbessern, um die allgemeine Lage auch nur zu einer erträglichen zu machen! Die Unsicherheit im Lande ist noch immer eine große. Das hat soeben erst wieder die Ermordung eines deutschen Reichsangehörigen in Warschau bewiesen, die sich als ein politisches Attentat herausstellte. Und was ist das für eine Sache, daß die Zarenfamilie seit nahezu drei Jahren nicht mehr wagt, im Petersburger Winterpalais zu residieren, son dern sich abwechselnd in den durch die Bajonette der zuver lässigsten Truppen abgesperrten Schlössern von Sarskoje Selo und Peterhof aufhält. Diese Tatsache beweist doch, daß das Leben des Kaisers Nikolaus ll. andauernd bedroht ist. Das nervöse Herzleiden der Kaiserin ist eine Folge der beständigen! Angst und Aufregung. Auch während der ablaufenden Duma» - ferien hat es nicht an Entdeckungen revolutionärer Anschläge > gefehlt. Die Studentenunruhcn, die Lohnstreitigkeitcn, die Stockungen in Handel und Wandel verdüstern das trübe Bild der Gesamtlage noch mehr. Und nun gar die finan ziellen Kalamitäten! Zur Wiederherstellung seiner kriegerischen Macht zu Wasser und zu Lande, zur Reorganisation seiner Verwaltung, zur Förderung seiner Landeskultur bedarf Ruß- ! land ganzer Milliarden. Die fortdauernde Unsicherheit seiner inneren Lage erschwert ihm die Aufnahme auswärtiger An leihen. Jeder will schließlich mit Rußland in gutem Ein vernehmen leben, Niemand dem bedrängten Freunde mit ! Mammon unter die Arme greifen. Rußland wird sich daher auch hüten, durch Rücksichtslosig keiten in seiner auswärtigen Politik Krisen herbeizuführen, die seine finanziellen Nöte noch erschweren könnten. Es ist ja verwunderlich genug, daß der Zar gerade jetzt den scrbi-; scheu Thronfolger empfangen will, zu dessen Charakterisierung, wir weiter kein Wort zu verlieren brauchen. Aber daß es sich bei diesem Empfange um die Zusage einer kriegerischen! Unterstützung Serbiens durch Rußland handeln könnte, halten wir für ganz ausgeschlossen. Ter Zar will durch den Emp-! fang des Kronprinzen Georg die Serben und die mit diesen Verbündeten Montenegriner wohl nur seiner wandellosen! Sympathie versichern, ihnen eine moralische Stütze verleihen "Nb ihnen beweisen, daß sie als Slaven seinem Herzen nahe j flehen. An einen Krieg gegen Oesterreich-Ungarn, der dic§ beiden andren Drcibundmächte, sowie Frankreich und Eng land in seinen Wirbel reißen könnte, denkt der Zar schwerlich. Rußland ist für einen Krieg gänzlich unvorbereitet. An einem der ersten Sitzungstage der Ncichsduma wird der Minister Iswolski das Wort zu einer Erklärung über die auswärtige Lage ergreifen. Wir hoffen und wünschen, daß diese Erklärung eine Klärung im friedlichen Sinne bedeuten wird. Die Eindrücke, die Iswolski bei seinen Unterredungen in Berlin gewann, von wo er direkt nach Petersburg zurück kehrte, bestärken uns in der Hoffnung, daß er in der Duma ein friedliches Programm entwickeln wird. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser ritt am Montag spazieren, hielt dann Emp fang ab und frühstückte bei dem Reichskanzler. Die Besprechungen des russischen Ministers des Aus wärtigen Iswolski, der am Sonntag an der kaiserlichen Frllhstückstasel teilnahm, mit dem Reichskanzler und dem Feststellung würde leichter sein, wenn nicht auch die neue gäste in die unteren Wagenklassen gedrängt hätte. Aber es und das Luftschiff wurde in die Halle zurückgebracht. Auch genaue Prüfung. Die Beamten könnten dankbar sein und und nahm sich vor allem der Unterbeamten an, deren Am ergebnis von 5,513,336 Mk. abgeschlossen. lich gezahlten Mieten stattfinden. Dagegen wird ein Unter, veranschlagt. Der preußische Kultusminister vr. Holle scheidet aus dem Amte. In Bestätigung früherer Meldungen schreibt die „Voss. Ztg.": Es ist schon seit längerer Zeit bekannt, daß der Minister sich den erheblichen Schwierigkeiten seines Amtes, die zum Teil auf persönlichem Gebiete lagen, nicht scheint doch so, als ob über die Fahrkartensteuer der Stab schon grundsätzlich gebrochen ist. Je eher diese unglückliche Steuer verschwindet, um so besser. Die für die Reichsfinanzrcform in Aussicht genommene Jnseratcnsteuer läßt die Inserate frei, in denen offene Stellen angeboten oder gesucht werden. Die Höhe der Steuer richtet sich im übrigen nach dem Umfang der Inserate. Für die Höhe der Jnseratcnsteuer kommt auch die Einwohnerzahl der Städte und Gemeinden in Betracht. Städte mit mehr Ztg." die Kanalisierung der Nogat nun sicher zur Ausführung kommt. Q' " " ' - —- Staatssekretär v. Schön waren einer halbamtlichen Meldung der „Köln. Ztg." zufolge von dem gemeinsamen Wunsche getragen, der allgemeinen Beruhigung zu dienen, ernsteren Verwickelungen vorzubeugen und das Einvernehmen unter den Mächten zu fördern. Der Ton der Verhandlungen ent sprach den traditionellen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Berlin und Petersburg. Kriegerisch ist die Lage also nicht, und es bleibt nur abzuwarten, ob die Türkei sich wie mit Bulgarien so auch mit Oesterreich-Ungarn direkt auseinandersetzen, oder aber auf die englischen Proteste und Versprechungen hin — England verspricht Geld und nötigen Falles eine Flottcndemonstration vor Konstantinopel zugunsten machte gegen das Projekt der Elektrizitätssteuer ernste Be denken finanzieller und volkswirtschaftlicher Art geltend. Der Vorstand des Deutschen Städtetages, der am Montag unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Kirschner in Berlin ver sammelt war, sprach sich entschieden gegen Einführung der geplanten Gas- und Elektrizitätssteuer aus. Die Abschaffung der Fahrkartensteucr wird reiflich erwogen. Die zuständigen Stellen suchen sich darüber klar zu werden, ob die durch die Fahrkartensteucr bewirkte Ab wanderung in die unteren Wagenklaffen finanziell nicht mehr schadet, als der Ertrag der Steuer gut machen kann. Diese fangsgehalt besser auf 1100 oder 1200 Mk. erhöht werde. Die 477,000 Mk. zur Erhöhung der Repräscntationsgelder für hohe und höchste Beamte lehnte der Redner ab. Das Geld sollte den Untcrbeamten zugewendet werden. Finanz minister v. Rheinbaben versuchte die Erhöhung zu rechtfertigen und machte Mitteilungen über den Wohnungsgeldzuschuß; er In den amtlichen Monatsberichten über die Einnahmen der Preußisch-Hessischen Eiseubahnvcrwaltung pflegten die auf- fälligen Mindereinnahmen, namentlich aus dem Güterverkehr,! mit allen erdenklichen Zufälligkeiten begründet zu werden, ! nur nicht mit dem Rückgänge der wirtschaftlichen Kon-j junktur. Daß dieser dennoch der Uebeltäter ist und den Ausfall verursacht hat, wird jetzt von der „Nat.-Ztg." fest-j gestellt. Das Blatt schreibt: Die Eisenbahneinnahmen im ersten Semester 1908 haben rund 982,9 Millionen Mk. be tragen, oder 8,4 Millionen weniger, als im gleichen Zeit raum des Vorjahres. Das Weniger ist ganz durck den Güterverkehr veranlaßt. Während nämlich der Personen-! und Gcpäckvcrkehr gegen das Vorjahr ein Einkommenmehr! von 13,6 Millionen und die sonstigen Quellen ein solches von 0,1 Million zu verzeichnen hatten, betrug der Ausfall beim Güterverkehr nicht weniger als 22,1 Millionen Mk. Es ist also sicher, daß der ungünstige Ausfall der Eisenbahn- Einnahmen gänzlich auf den Rückgang in der wirtschaftlichen Konjunktur zurückgeführt werden muß. lieber die Steuervorschläge des Reichsschatzsekretärs Sydow herrscht unter den Bundesregierungen kein volles Einvernehmen. Der bayrische Finanzminister Frauendorfer, Die tschechischen Ausschreitungen gegen die deutschen Studenten in Prag sowie das Verhallen der dortigen Polizei gegen die Deutschen, das den Exzessen erst die Krone auf setzt, scheinen selbst der in dieser Beziehung sehr langmütigen Regierung in Wien über die Hutschnur gegangen zu sein. Um den unausbleiblichen Eindruck der Prager Greuel auf das Deutsche Reich abzuschwächen, sucht man von Wien aus wenigstens die Polizei zu entschuldigen mit der Behauptung^ sie forderte die deutschen Studenten zu deren eignem Schutze auf, den Graben zu verlassen und in das deutsche Kasino zurückzugchcn, und drängte erst auf die Studenten ein, als diese sich der wohlgemeinten Anordnung nicht fügen wollten. Wie sich diese Darstellung mit der Tatsache reimt, daß be rittene tschechische Polizisten auf die bereits auf dem Flure des deutschen Hauses befindlichen Studenten einsprengten und sie mit Faustschlägen, Fußtritten und Säbelhieben traktierten, das bleibt allerdings das Geheimnis der Wiener Behörden. Von den deutschen Studenten wurden viele recht erheblich verletzt. Die Polizisten, die unter der Führung eines Offiziers die Brutalität verübt hatten, wurden von den Tschechen mit stürmischen Hochs begrüßt, für die sic militärisch dankten. 4000 tschechische Studenten veranstalteten dann einen Demon- mehr ins Amt zurückkchren. Die seitens der preußischen Staatsregierung vom Elbinger zwischen verheirateten und unverheirateten Beamten und Marienburger Deichverbandc geforderten Zuschüsse zu wegen der zu großrn Schwierigkeiten^ Abg. vr. den Kosten der Nogatregulicrung im Betrage von drei Schröder (natlid.) hatte verschiedene Emzelwunschc. ^n der Millionen Mk. sind jetzt bewilligt worden, so daß laut „Voff. der Repräsentativ^ stimmte er mit dem Zentrum „„„ > uberem. Die Beratung wird heute Dienstag fortgesetzt; Die Kosten des Hanes' sind" au? ^Millionen Mk. vorher Vereidigung. Oesterreich-Ungarn. zu einer erfolgreichen Ausübung seines Amtes notwendig , war. Von seinem Erholungsurlaub wird vr. Holle nicht Massenemteflung der Orte soll auf der Grundlage der w,rk- tretcn muß. Ueber den Flug des Zeppelin I am Montag unter Leitung des Grafen wird berichtet: Bei geradezu ideal schönem Herbstwellcr stieg das Luftschiff vier Minuten nach ; Verlassen der Halle kerzengerade in die Luft. Neun Per-! sonen, darunter Frau Prof. Hergesell, hatten in den Gondeln' Platz genommen. Ruhig und sicher machte das Luftschiff eine Reihe der verschiedensten Manöver, umkreiste mehrmals; die Halle und stieg dabei bald höher, bald ging es auf den! See h^b,. s° d°ß die vordere Gondel fast das WaM be- 100,000 Einwohnern unterliegen erhöhten Steuersätzen, rührte. Die Steuer gehorchten ausgezeichnet. Dann wurde! das schweizerische Ufer berührt. Nach der Rückkehr wurde Montag Preußischen Ubgeordneten- gcgen r/z1 Uhr endgiltig auf den Seespiegel hcrabgcgangen, dn starker Besetzung die Beratung der Beamten- " / - ' besoldungsvorlage. Abg. v. Hennigs (kons.) versprach des Sullans und der Verfassung dazu die Vermittelung! Pcrsonentarif-Reform das Reisen verteuert und viele Fahr- der Mächte anrufen wird, so daß eine Konferenz zusammen- Me m die unteren Wagenklaffen gedrängt hätte. A- - die Neichskommission war zugegen. Das Publikum brachte . .. dem Grafen Huldigungen dar. Die Allgemeine Rentenanstalt ^^n pch nicht vom Wege der Treue ablocken lasten, Abg. in Stuttgart hat die Zcppelinsammlung mit einem Gesamt- Schmedding (Ztr.) begrüßte die Vorlage mit besorderer Freude ganz gewachsen fühlte. Auch hatte vr. Holle Anlaß zu der , „ ... . . .... Annahme, beim Kaiser nicht das Vertrauen zu genießen, das /ur d.e höheren und mittleren Beamten um °0 und für die Untcrbeamten um 33^/z Proz. erhöht werden. Die neue