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Schönburger Tageblatt Nr. 202 46. Jahrgang. Freitag, den 31. August 1S23 Die Franzosen besetzen Private Jndustriewerke 'Waldenburg, 30. August 1923. Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langmkeuba- Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. scheu nicht mehr zerstreut in Europa umherflattern, sondern in ein und demselben Gedanken einen festen Zusammenhalt haben sollen. steuer für das selbstgezeichnete Stück Veste Anlage auch für kleine Beträge DollarturS sämtlich am 29. August) 7,481,250 Mk. Dollarkurs (am 29. August) in «ewyort 7,142,850. Die S-zi,tde«okr«tie fordert Wie-«ra«fnah»e der Ler- mit der Reparatio«tzr»»»isfis«. D e Beamtevgrhülter solle« künftig »»««tlich Vsravs gezahlt werde». Der PniS für ein« Ts««e Getnit« wurde do« der Rkichsgetriidrstellk aaf 4- Milli»««« Mark erhöht. Der Pnso«r«tekkthk auf der Eisrudah« wird eiuge- schriiukr. Der VetriebsrStrkougsetz soll in Leipzig oder Dresden abgehalte« werden. Der Kehldelrag i« den Berliner Stadtdetrirben geh in die Vivianen. Die Kravzafen wallt« daS Besatzuugsgebiet liS Mü«. ster auSdehnen. Ueber Bochum wnrde der Velagernngszustand verhüngt Neber Hamburg entlud sich e « schweres Uuwetter. I« Großc« Belt wurde« große Heriugrflluge gemacht. Die Franzosen schreibe« die geraubte« Gelder dem Ne- paratiousftuihabeu ab. Die Sntente erwartet ei« SovderangrSot StresemauuS. Lie Scdaofeier« wurde« i« Sachsen verbale». Zu Frankreich findet die belgische Rate freudige Zu- ftimmuug. Die englische Press« ist enttäuscht va» der belgischen Nate. Drei italierisch« Offiziere der GreuzseftsetzuugStammis- sia« wurden an der albanische« Grenze i« Griecheuland «rmardet. Dieses Blarr enrySlt die amtliche» Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des StadtratS zu Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische u. Gemeinde-Behörden ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. Mitglied Ler Eiichflschen und der Deutschen Zeltungsverieger-Bereins (L. B.) — Berlagrort Waldenburg Sachsen. liches Band vereinigt. 'Der deutsche Geisf, der alle erfüllt, die an den großen Taten des Krieges teil genommen und die Quälereien der Nachkriegszeit er fahren haben, hat ein unsichtbares Reich hergestellt, das mächtig ist durch das Gemeinsamkeitsgefühl allec seiner Glieder, das unerreichbar ist, das deshalb auch nicht besiegt werden kann. entsprechend dem jeweiligenStandedesDollar- Kein- Börsenumsatzstwer - keine Erbschaft-. Peren Index das Entlohnungsshstem vereinfache« könnte. Die Verhandlungen mit den Spitzenorganisa- tionen der Reichsarbeiter führien zu einer Festlegung der Lohnmeßzahl auf 1500. Hiernach wird in der Ortsklasse A der Stundenlohn des Handwerkers 581 006 Mark, der de^ ungelernten Arbeiters 540 000 Mark betragen. Lo-npoM. Ein lohUPotitischer Ausschuß!. Wie aus Berlin gemeldet wird, wurde im Zu- Amtlicher Teil. Gewerbetreibende können mi, Briketts nur im Land absatz, der wieder freigegeben ist, versorgt werden und haben ihren Wtnterbedms unter glcichzei iger Vorau-bczahlung bis Mitte nächsten Monats bei den Fnhrwerkbtjitzern Flechsig, Helbig, Otto oder Schieck zu bestellen. Wallenburg, den SO. August IS23. Ortskohkenstelle. sen i Groß-Deutschland! Das ist ein klingender Name, der allen Landsleuten durch die Brust zieht, der über ^vn, vw ohne ihre so manche bange Stünde der Gegenwart forthilft und Hoffnungen für die Zukunft erweckt, die nicht aus dem Gebiete der brutalen Ententepolitik, sondern in dem Zusammenschließen alles dessen, was Deutsch heißt, liegen. Nicht Stolz spricht aus diesem Wort, sondern die Erkenntnis von der Notwendigkeit, daß die Deut- -.r sammenhang mit den Verhandlungen einer engeren , oeren Heimat von der alten staat- Kommission zur Festlegung gemeinsamer Richtlinien ^chen Zugehörigkeit losgerissen ist, zähneknirschend dem für Lohnverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Ar- gefügt. Ueber ihre wahre Gesinnung Heitnehmern beschlossen, zur Erörterung des gesamten ' Es ist den Deutschen nicht gegeben, in Verschwö- ^ges und Konspirationen, wie sie den östlichen und r«- Den Völkern eigen sind, gegen Dinge «anzukämp- die vorerst nicht zu ändern sind. In a «len re ich s- ?/"^s<hen und sonstigen Gebieten deutscher Zunge haben stch die Bewohner^ o< Erscheint werktägl. Nachm. Bezugspreis v. 16.-Z1. August 300 000 Al freibleibend, aus sch l. Träaerlohn. Einzelne Nrn. 25000 M Sonntags 30000 M. An zeigenpreis die 6gesp. Grundzeile od. deren Naum 50000 Mk., v. außerhalb d. Bezirkes 70000 Mk.,die 3gsp. Zeile i. amtlichen Teile 100 000 Mk., i. Reklame- teile 140 000 Mk. Linweise auf Anzeigen und Ein gesandte (Petit) 10000 M. Nachweisegebühr 50000 Mark. Schwieriger Satz (Tabellen) mit Aufschlag. Gearünbrt 1878. Fernsprecher Nr. s. Postschließfach Nr. 8 Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 4436. Bankkonto: BereinSbank Colditz Filiale Waldenburg Stadtgirokonto Waldenburg 16. Rabatte gelten nur bei pünktlicher Zablung, bei zwangsweiser Eintreibung der Rechnungsbeträge wird jeder Nachlaß hinfällig.. Niemand kann in die Zukunft schauen, und keiner weiß, welche Würfel das Schicksal den Völkern un seres Erdteils Wersen wird. Daß die Geschichte der Deutschtums nicht mit dem Vertrage von Versailles beendet ist, darf Wohl als selbstverständlich angenom men werden, darüber hinaus wollen wir uns aller der deutschen Arbeitgeberverbände, von Seiten der Arbeitnehmer sämtliche Gewerkschaften durch ihre Spit zenverbände vertreten sein. Nach Vorschlag dcr enge- Kommission soll es Aufgabe dieses Ausschusses sein, ^^4v vl444»4v 444^ ^4144.^44^^ insbesondere Schritte zu beraten, die die Angleichung . , des Neallohnes an die augenblicklichen Verhältnisse des Deutschen Reiches ! Die Entlohnung der Reichs- und Staatsarücr/cr Sie sichert dem einzelnen Kapital und Zins soll demnächst geändert werden, um dis« Häufung der ""-nicht in ibr-?Brüst wÄtc" s-b-nchc t, -In-N lohnpoUtischet.Ausschuß in -ng. G-°».D°utM°nd' D°-is, d-- Ruhme-nnm,. d°n f" mit ,n aussprechen dürfen, weil er auf Wahrheit und auf schossen, der aus Vertretern der Arbeitgeber- und Ar- ten u beruht, denn in ihm habe» sich die Bedrück- beitnehmerverbände bestehen soll. In diesem Ausschuß und bedrängten deutscher Nationalität ohn: behörd-j werden von Seiten der Arbeitgeber die Vereinigung Ser lomnmnifiische Zem'ralattSschuß. Auflösung in ganz Preuße«. Der preußische Minister des Innern, Severing, geht nunmehr mit größter Schärfe gegen die Urheber des letzten wilden Generalstreiks, den kommunistischen Zentralausschuß der Betriebsräte vor. Und zwar hat er zunächst folgende Verfügung erlassen: „Auf Grund des Gesetzes zum Schutze der Republik wird der »LentralnuHschutz der Groß-Berliner Be triebsräte" einschließlich seiner Leitung", deren „Bolt- zugsrot" und seines Unterbaues, nämlich der „Werbe- ausschüsse" und „Jndustriegrnppeuausschüssc" hiermit für das preußische Staatsgebiet aufgelöst und verboten.« > Dem Verbot ist eine ausführliche Begründungbei- gegeben. Wertere polizeiliche und strafrechtliche Maß- nahmen sind eingeleitet. . Hochverräterische Treibereien. In der Begründung heißt es: Das bei den poli zeilichen Durchsuchungen am 25. August in den Ge schäftsräumen der kommunistischen Partei beschlage nahmte Material hat den zwingenden Beweis gelie fert, daß der durch Verfügung des Ministers des In nern ausgelöste Fünfzehner-Ausschuh durch eine andere» wie die Kommunisten sagen „zweckmäßiger zusammen gesetzte" Organisation weitergeführt werden soll. Nach einem aufgefundenen Organisationsplan, der zum Teil schon verwirklicht ist, sollen dis einzelnen Jndustrie- gruppen Betriebsräte-Vollversammlungen einberufen, die sich einen Jndustriegruppen-Ausschuh wählen. Die Gruppen-Ausschüsse bestimmen aus ihrer Mitte einen „Werbeausschuß" und sämtliche Werbeausschüsse wer den zu einem „Zentral-Ausschuh" zusammcngezogen. „der in Zukunft die Arbeiten des verbotenen Fünf zehner-Ausschusses leiten soll." Der Gesamteindruck aus dem Studium des ge wonnenen Materials ist ungefähr der, daß die Kom munisten ihren Anhängern einreden, daß es nächsten Winter zu entscheidenden Kämpfen komme, und daß sie sich in der Aufstellung der proletarischen Hundertschaf ten ihre»Kampfformationen und in den Betriebsräten und Kontrollausschüssen ihren Verwaltungsapparat schaffen wollen. Ueber die Gefährlichkeit ihrer Unter nehmungen sind sie nicht im Zweifel. Daß bei grö ßeren politischen Unruhen, die zu Machtkämpfen Iverdeu müßten, sich die Nachbarn Deutschlands regen könnten, um das Reich vollständig zu zerstückeln, geht aus einer Aeußerung Maslows hervor, in der er vorschlug, Ver bindungen mit der Tschechoslowakei, mit Polen und mit Frankreich auszunehmen. Es ist selbstverständlich, daß die! Behörden diesen Dingen nicht untätig gegenüberstehen, sondern dafür sorgen werden, daß dis hochverräterischen Treibereien schon im Keime erstickt werden. Politische Run-fchan. Deutsches Reich. Reichsfinanzminister Hilferding erklärte, daß künftig Anzeigen bis vorm. 9 Uhr am Ausgabetag erbeten. Ausgabe nachmittags ^,3 Uhr in der Geschäftsstelle in Waldenburg Sa., Obergaffe 38. Geschäftszeit 7—12,2—5 Uhr. Filialen in Altstadt Waldenburg bei Lerrn Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. Lermann Richter; in Langenchursdorf bei Lerrn Lermann Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linus Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Lerrn Eduard Kirsten. Im Falle höherer Sewall, Krieg, Streik, Aussperrung, MasLtnen- bruch, Störungen im Betrieb der Druckerei oder unser Lieferer hat der Bezieher keinen Anspruch auf Erkalt der Zeitung oder Rückzahlung de« Bezugspreises. Für Richtigkeit der durch Fern» sprechet aufgegebenen Anzeigen übernehmen wir keine Tewühr. unö Waldenburger Anzeiger Die politischen Zustände von heute haben es mit sich gebracht, daß dies Groß-Deutschland nach menschli chem Ermessen in absehbarer Zeit nicht iu einen realen Staat umgewandelt werden kann, weil die schwere Hand von einem halben Dutzend Zwingherren auf seinen Mitgliedern ruht. Es ist ein Bund, der auf geisti gem Inhalt beruht, ein Kulturwerk, das deshalb auch nicht als<ein künftiges Staatsgebilde betrachtet werden darf, das seine Ausgabe iu der Erstrebung von Zielen sieht, die es notwendigerweise mit anderen Völkern in politischen Hader bringen müßte. Was die Fran zosen in dem Wiedererwachen der deutschen Seele er- lLvuloenvurg, or». Angufi runo. hUckerr wollen, das ist also niM vorhanden. Weil es Wer mit freiem Blick die Verhältnisse in allen nicht anders sein kann: Keine^uferlose Politik, Wohl Lanoern beurteilt, die im Kriege schwer gelitten ha- aber viel treues Gemüt, das nicht erobern, sondern den und unter den Kriegsfolgen auch heute leiden, trösten will. > der wird neben den vielen trübseligen,Erscheinunae.. doch auch mancherlei finden, das erfreuen muß. Di barte Zeit hat Wandlungen geschafft , " Einwirkung nicht so bald herbeigeftihrt worden wäre. > Frankreich hat für diese Veränderungen, so weit sie UNS betreffen, den schärfsten Blick, denn der Hatz schaut böse itt dio Welt hinaus, nur zieht er daraus falsche Konsequenzen. Poincars sucht das Deutsche Reich am Boden zu halten und dis Deutschen in Elsatz-Lothrin- gen ihrer Art und Sprache zu berauben. In Nord schleswig haben di« Dänen ihren Ehrgeiz auf das Verschwinden deS Deutschtums gerichtet, und die Polen ^aben erst recht dasselbe Ziel im Weichselland, Polen und Oberschlesien. Tschechen, Ruinänen und Slawen überbieten sie womöglich noch, und die Italiener haben vollständig vergessen, datz sie den Deutschen südlich vom Brenner bei der Annexion Freiheit und Gerech- Tykeit versprochen haben. Sogar der einfache Name Mutmaßungen enthalten. ^Udfirol ist von den welschen Behörden verboten. — Morden.