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WeißeritzMung Sonnabend den 11. November 1916 abends 82. Jahrgang Nr. 263 Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unseren AintshiNlptmauuschast mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder dereri Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltcnzeile 50 Pf. Die ^Wriberitz. Zeitung- erscheint täglich mi.Aus- Nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., eknmonatlich60Pf. Ein- zel :e Nummern 10 Pf. <^:Postanstalten,Posr- boien, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. TUHeitmg M AnzM sm HMiDM, Schmieiieberll il.1l Amtsüllltl für -re Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde, j I i Mit achtselttgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. NuFgvhul. Dle Viehwärtersfrau Selma Grothmann geb. Proksch in Dippoldiswalde hat be- ankagt, ihren Mann, den am 5. März 1887 in Gerzlow (Kreis Soldin) geborenen Biehwärter Ferdinand Grothmann, der zuletzt in Dippoldiswalde gewohnt und als Angehöriger der bewaffneten Macht de» Deutschen Reiches an dem gegenwärtigen Kriege gegen Frankreich teilgrnommen hat und während des Krieges vermitzt worden ist, für tot zu erklären. Der genannte Ferdinand Grothmann wird aufgefordert, sich spätesten« in dem auf den 20. Dezember 1916 vormittags 9 Ahr vor dem unterzeichneten Gerichte anberoumten Aufgebotstermine zu melden, da sonst seine Todeserklärung erfolgen wird. An alle, die Auskunft über Leben und Tod Grothmann« zu erteilen vermögen, er geht dle Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen. Dippoldiswalde, den 8. November 1916. 8 K 67/lb. Das Königliche Amtsgericht. Ausweise für Fleischerkundenlisten. Die Ausweise für die Fleischerkundenlisten sind Montag «Ian 18. «I. M. im Rathause mbmukolvn und aolor-t an denjenigen Fleischer abzugeben, bei dem der Eintrag in die Kundenliste für Monat November erfolgt ist. Der Zeit- punkt, zu dem dle Ausweise nach erfolgter Prüfung der Einträge in den Kundenlisten wieder abgeholt werden können, wird noch bekannt gegeben. Im übrigen wird auf d e Bekanntmachung des Kommunal-Verbandes vom I. d. M. (Weitzeritz Zeitung Nr. 260) Bezug genommen und insbesondere darauf hingewiesen, daß bei Aenderungen in Bezug auf die Fleischversorgung der Ausweis von dem Haushaltungsporsiande spätestens vor dem erneuten Eintrag in eine Kundenliste im Rathause zur Abänderung vorzulegen ist. Dippoldiswalde, am 10. November 1916. Der Stadttat. ,_1 - - — Sparkasse zu Dippoldiswalde. Einlegerguthaben 8V5V VVV Mark. Geschäftszeit: Werktags 1/29—12 und 2-1/25 Uhr, Sonnabends ununterbrochen 1/29 bis 2 Uhr, sowie jeden letzten Sonntag im Monat 1/22—1/24 Uhr. Halbmonatliche Verzinsung nach jährlich 3'/- v. H. Die am 1. und 2. eines jeden Monats bewirkten Einlagen, sowie die am letzten und vorletzten Monatstage erfolgten Rückzahlungen werden für den betreffenden Monat voll verzinst. z Aufbewahrung mündelsicherer Wertpapiere. Okvnoans^onG. Die bisher ausgegebenen Kartoffel-Ankaufscheine sind sämtlich am Montag den 13. d. M. an unterzeichneter Stelle zwecks Ausstellung von neuen Scheinen einzureichen. Dabei wird genau festgestellt, inwieweit der Bedarf gedeckt und noch zu decken ist. - Der Gemeindevorstand. Die Gemeinde-Verb.-Sparkasse Schmiedeberg ist Montags bis Freitags vormittags 8—1 und nachmittags 3—5 Uhr, an Sonnabenden von 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet. Die Einlagen werden vom Tag« navtt «Ian Lin»attlnng bl» murr» ^ags van «Ian RnattLakIung vsn»in»1. SM" Verwaltung mündelficherer Wertpapiere. ' .... bahnen nötig sind, haben auf den Fahrplan der Eisen bahnen in unserem Verwaltungsbezirk keinen Einfluß. Schmiedeberg. Nachdem die in einem Klassenzimmer unserer Schule aufgebahrte irdische Hülle des in der Blüte seiner Jahre Heimgegangenen Herrn Kantor Schüller, unter großer Anteilnahme der Gemsinde, durch Herrn Ortspfarrer Birkner eingesegnet worden war, sand am Donnerstag nachmittag 3 Uhr die Beisetzung in der Familiengruft auf dem Friedhöfe zu Hosterwitz bei Dresden statt. Kollegen, Freunde und Bekannte, alle, die den Entschla fenen geliebt und verehrt hatten, waren gekommen, um ihm das letzte Geleit zu geben. In einer Fülle kostbarer Blumen spenden, übergossen von mildem Kerzenscheine, stand der Sarg vor dem Altäre der Friedhofshalle. Die Gedächtnisrede hielt der Pfarrer zu Hosterwitz. Der geist liche Redner, der den Verstorbenell seit einer Re he von Jahren selbst gekannt hatte, kennzeichnete ihn als wahr haft christlich und edelgesinnten Menschen, dessen Leben der Liebe zu seinen Angehörigen und der Pflichterfüllung in seinem Amte gegolten hatte. So könne man mit Recht über sein Schaffen und Wirken die Worte heiliger Schrift setzen: „Christus war sein Leben, darum ist auch Sterben sein Gewinn." Mährend von der Pietät der Sarg zu Grabe getragen ward, erklangen vom Friedhöfe her stimmungsvolle Töne ernster Trauermusik eines Trompeten quartetts des Herrn Musikmeisters Schreier und seiner Kinder von Niederpoyritz. Nach Gebet und Segen de» Geistlichen brachte noch Herr Schuldirektor Kadner am offenen Grabe einen letzten Gruß vom Bezirkslehrerverein Dippoldiswalde und ein „Habe Dank" des hiesigen Lehrer kollegiums. Mit dem Gesang des Schmiedeberger Kirchen chores: „Wenn ich einmal soll scheiden" schloß die ernst« Feier. Die hiesige Gemeinde, die dem herrlichen Orgel spiele des Entschlafenen so gern andachtsvoll gelauscht hat, wird demselben immerfort ein dankbares, unvergeßliches Andenken bewahren. Durch das Werk aber, was er bei Gelegenheit der kirchlichen 200-Jahrseier zu Gehör brachte, hat er nicht nur Bewunderung vieler Kreise, sondern auch die Anerkennung hoher und höchster Behörden ge funden. Hausdorf. Der Fahrer Alfred Grosche, Feld-Art.- Reg. Nr. 192, Sohn der Witwe Agnes Grosche, Teufelr- mühle bei Hausdorf, wurde für Topsrrkeit vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. — Durch Unvorsichtigkeit eines Hütejungen, der sich ein Feuer angemacht halte, entstand vor einigen Tagen im Nützlichen Busche ein Waldbrand, der bei dem heftigen Wind leicht einen großen Schaden hätte verursachen können. War doch kurz nach Mittag das Tal zwischen Teufels- und Hirschbachmühle In dichte Rauchschwaden gehüllt. Abend» gegen 6 Uhr sprangen noch züngelnde Flammrn von Lokales rmd Sächsisches. Dippoldiswalde. In der am 9. d. M. unter dem Vorsitze de» Herrn Amlrhauptmann v. d. Planitz abgehaltenen 17. diesjährigen öffentlichen Sitzung des Bezirksaus- schsusses der Kgl. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde umfaßte die Tagesordnung nebst Nachtrag 71 Punkte. Bor Eintritt in die Tagesordnung begrüßte Herr Amts- Hauptmann v. d. Planitz die vollzählig erschienenen Mit glieder. Hierauf berichtete der Herr Vorsitzende über eine Verordnung des Kgl. Ministeriums des Innern, die Zu teilung einer Futtermittelprämie betreffend. Darnach ist dem Kommunaloerbande in Anerkennung seiner erfolgreich arbeitenden Butterorganisation eine besondere Futtermenge und zwar von vorläufig 100 Zentnern Weizenfuttermehl und 100 Zentnern Erbsenfuttermehl zur Verteilung über wiesen worden. Weiter berichtete der Herr Vorsitzende, daß nach einer Mitteilung des stellvertretenden General kommandos die Pferdeaushebung erfreulicherweise bis auf weiteres gänzlich zu unterbleiben habe, ferner über den Ersatz für fehlende Speisekartoffeln durch Brotzulagen, über die ausnahmsweise Gewährung von Vollmilch an in hohem Lebensalter stehenden Personen ohne ärztliches Zeug nis, über den Milchverkehr, insbesondere über die auf diesem Gebiete bis jetzt gemachten Erfahrungen, über die Kartofselversorgung und über den Erlaß eines Ausfuhr- verbot» von Kohlrüben und Möhren aller Art aus dem amtshauplmannschaftlichen Bezirke. Hierauf erklärte sich der Bezirksausschuß mit dem Erlaß einer Bekanntmachung über da» Verbot der unzeitgemäßen Veranstaltung von Geflügel- und Wildessen u. dergl. in Gastwirtschaften ein verstanden und grnehmigte die Aenderung der Flurgrinzen zwischen Spechtritz—Seifersdorf—Malter—Staatsforst- «vier Wendischcarsdorf und Dippoldiswalde anläßlich der Verlegung der Eisenbahnlinie Aainsberg —Kipsdors zwischen Spechtrttz und Dippoldiswalde. Weiter genehmigte der Bezirksausschuß den 1. Nachtrag zurGemeindesteuerordnung für Börnchen b. P., die Ausnahme von Darlehen sür den Bezirk sür Zwecke der Kriegsfamilienunterslützung und die Urbertragung einer Derpfleggeldermäßigung sür den Orts- armenvrrband Sla»hütte und befürwortete die Gewährung außerordentlicher Wegebauunterstützungen an 13 Gemeinden de» Bezirks. Hieraus nahm der Bezirksausschuß die Wahl von Sachverständigen in Enteignungsfällen auf da» Jahr 1917 vor, machte Vorschläge bezüglich der Vertrauens- männer für die Avrschüsse zur Schössen- und Geschworenen- wähl auf da» Jahr 1917, setzte für einen Gemeindevor- ftand den Beginn seiner Berussmäßigkeit fest, verwarf «inen Grmrindeanlagenrekurs und erledigte weiter 29 Ge suche um Unterstützungen au» Mitteln de» Bezirks beziehungs- weise de» Hauptausschusses sür Lriegrhilse im Bezirke Dippoldiswalde-Land. Schließlich ersolgte, nachdem noch eine das Bezirksvermögen betreffende Angelegenheit er ledigt worden war, die Beratung und Beschluß fassung über 44 Gesuche um Kriegsfamilienunter- stützungen, die nachträglich au» 24 Gemeinden des Bezirks eingegangen waren. Von diesen Gesuchen wurden 38 als begründet anerkannt, 3 Gesuche wurden zurzeit abgelehnt und bei 3 Gesuchen die Entschließung zweck» weiterer Erörterungen ausgesetzt — Se. Maj. der König hat, wie wir erst jetzt erfahren, bereits vor mehreren Wochen Herrn Schulrat Kuhne das Kriegsverdienstkreuz verliehen. — Am Sonntag den 19. d. M. steht uns ein großer- edler Kunstgenuß bevor durch ein Konzert in dem akustisch günstigen Schützenhaussaale. Ausgeführt wird dasselbe von den als gewandte Klavierspieler und Sänger gern gehörten Herren Oberlehrer Nitzsche—Lauenstein, Kirch- schullehrer Helbig—Börnersdorf und Krackher—Liebenau, der auch in der Mulikwelt als Komponist hochgeschätzt wird. Außerdem wird Herr Lehrer Hecht—Altenberg von seinen Erlebnissen im Kriege berichten und einige Kriegsgedichte in anerkannt fesselnder, herzgewinnen der Weise zum Vortrag bringen. Auch der hiesige Männer- gesangvcrcin ist zur Mitwirkung gewonnen worden. Die Vortragsfolge zerfällt in die beiden Teile: 1. Heloentum, 2. Heldentod und Heldenverktärung. Die ganze Veranstal tung ist als eine Ehrung der gefallenen Helden gedacht, die am besten bewiesen wird durch tatkräftige Unterstützung ihrer Hinterbliebenen und der zurückkehrenden Kriegs- beschädigten. Darum soll auch der Reingewinn des Konzert» dem Verein „Heimatdank" zufließen. — Der Nähverein, auch Missionskränzchen genannt, veranstaltete am Freitag in „Stadt Dresden" einen Unter- haltungsabend, der sehr gut besucht war. Recht hübsche Darbietungen auf Violine, Klavier und durch Gesang boten Frl. Geschwister Schisfner, Frl. Thorning, Frau Wunderlich und Herr Oberpostassislent Lehmann. Nach einem von Frl. Doris Flade gesprochenen Begrüßungs- gedicht stimmten die Anwesenden einen allgemeinen Ge sang an, und nach herzlichen Dankesworten der Frau Registrator Schumann schloß der Abend mit dem Gesänge des Lutherltede». Durch Verlosung schöner, freiwillig ge- schenkter Gewinne wurde eine Einnahme von >80 Mark erzielt, die dem Frauendank und den Missionen zufließen sollen. — Die Firma Louis Schmidt, Nahrungsmittel-Ver- teilungrstelle des hiesigen Kommunalverbandes, versendet die Preisliste Nr. 16. Interessenten werden hierauf auf- merksam gemacht. — Die vom 15. November an erfolgenden Verände rungen im Fahrplan der sächsischen Staatsbahnen, die durch die Zugsverlegnugcn auf den preußischen Staats-