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W'L I Nummer 44 — 29. Jahrgang rrich«!,» 6 ma> wö»-n»I. mit den Mirstr. <8raN»be>lag,» »Di« Welt' und der Ainderbetlage »Frohmut', mn>>« den rertdetlaqe,, ,Gt. ?>«nno»BIat>' »Unierbaltuno und Wisse»'. .Dt, Welt der Fra»'. »Neretlicber Natfleder' .Da» oute Bu»' »Filmrimd- ltbau'. Monalliilier Ve,»»ddrel» S Ml. einlcbl. Veltellaeld. linielnummer II» Tonnabend- ». Tonnta-nummer ikÄ ri. Hmwllkhrisllelter, D». B. De»c,v». Dresden. SächsWe Freilag» den 24. Februar l9ZS 4t«»laa»»rl, Dre»de» A»5etarnvrrt>e, Dte igewaltene Penizetle!»«« z. Familien» anteigen u.Etellr»ae>uck>k idO». Die PeiNrrnam»,eile. »ltmii» breit. I -e» vitir tNneetaen aunerdalb de» -verbremmysykbikt«* 41»? dieB»tt«<esIame«»tle >.:«» ^s. Brietoeb.!t>« pmgall« höherer «eivali ersticht -ede derv-Nllirnna aits vieierrmg -owt«; Erfülluna d. Anitetoen-Auttröae» ». VeNNmq «. Schadenersatz,^ Telchö'tiicher reu Fra», vungart,. Dresden. ooktssenuna G«s«gfe»ft»ll». Lrmtv.Berlag, <»ermania iii^G. sör Bertag und DniSntil. Filiale Dresden. Dr«»den-r>. I. tpoliersrratzeN. Fernrtt>Ll«N2. Poltlchecktonto Dresden »7NZ 'Nanssanii, Ttadtban- Dresden KN «>7,« Für christliche Politik und Kultur Nedakttan der Sö-dNiiven «ulklzettnng DreSden.itUtltadt l Polierslrahe >7. Fernr»' Mil und »INI2. Pause in London — Die Fiotten-Konferenz bis 28. Februar verlagl Wegen -er Pariser Krise London, 20. Februar. Ossiziell wird betmnntgegcbor. daß die Beratungen der Keemächtekonscrenz auf Grund der gestern erfolgten Be. sprechungen zwischen den Leitern sämtlicher beteiligte,, Delega« tionen. soweit sie zurzeit in London anwesend sind, bis zum Sb. Februar vertagt worden sind. Die Krise, in der sich die Londoner Flotienlionserenz seit der tleberreichunq des französischen Anfrüstniigspropramms be findet. istdnrchden Sturz des Kabinetts T «rdieu derart kompliziert worden, dos, nur eine Unterbrechung der offiziellen Arbeiten (um vorläufig eine Wochel ein vorzeitiges, ergebnisloser Ende verhindern konnte. Tic Führer der Delegationen, mit Ausnahme Frankreichs, werden während der Ponse der Beratungen in London bleiben und den informellen Meinungsaustausch über die strittigen Fragen ssctsetze». FkaNens Denkschrift Mussolinis Borsios; gegen Frankreich. London. 20. Februar. Die letzte Sensation der nunmehr vertagten Flotten- Konferenz bildete die italienische Denkschrift, die ein entschiedenes Bekenntnis zum Abrustungsoedanken und darüber hinaus eine sprnilane Anerkennung des Wertes der bestest-iE ui internationalen Sicherheitsgaranlicn enthielt. Mus solini der, wie erinnerlich, sich ohne jeden Enthusiasmus und eigeinüch nur der Form halber, 1928 am Kelloggoakt beteiligte, hat cs diesmal ausgezeichnet verstanden, die Sprache seiner angelsächsischen Berhandlungcgiartner zu spreche». Die englische Presse aller Richtungen ist höchst besriedigt. Der amtlichen Kreisen nahestehende diplomatische Korres'wn- dent des „Da i l p Telegraph" äntzert z. Bu „In britischen und amerikanischen .Kreisen ist durch die italienische Denkschriil ein äntzers! günstiger Eindruck hervoraernfcn worden. Sie wird als eine glückliche Verbindung von Pakt und Festigkeit ange sehen. Bemerkenswert ist das Fehlen jeder Bezugnahme auf einen Miltelmeerpakt oder ans „neue Sicherheilsneriräge". Zwei Erwägungen mögen diese Lücke verursacht haben, näm lich die Nichtbeachtung der italienische» Garantie des Locarno paktes durch Frankreich und die Einsicht, dost Amerika an einem solchen Pakt nicht teiinehmen würde. Macdonalü und Stimson empfingen g r o tz e Genugtuung über die Tatsache, das; Italien eine wesentliche Rüstungseinschränkung infolge des Locarnovertragcs und des Kelioggpaktes gerechifertigt uns an gemessen findet". Label ist zu beachten, das; Italien strikt an seiner For derung nach Parität mit Frankreich seslhält und alle Ab- riistungslnatznahmen im einzelnen — Abschassnng der Panzer schiffe. II-Boa!e, »sin, — oo» einem alle meinen Uebcreinkom- men abhängig macht. Es hat aber gerade damit seinen Haupt zweck. die sranzösische Alternative „neue Rüstungen oder neue Sicherheiten" od absurdum zu führe», erreicht und den sran zwischen Anspruch, das Monopol der Friedensvositik zu besitzen, durch eine noch stärkere Ablehnung des Gedankens an jeden Krieg erschüttert. Amerika und Frankreichs Wünsche Washington, 20. Februar. tRcnter.l Tie Frage einer S tä r k n n g d e s K c l l ogg p a k t e s entsprechend den sran- zösischen Wünschen beschäftigt nach wie vor die Anstnerksamkeit der amerikanischen Reaiernng. wenn es auch als zweiselhast gilt, ob eine solche polsti'ü? .Ratznahme praktisch möglich ist. Maßgebende Beamte d-s ' m.-Departements stellen in Abrede, das; dem Weinen Hanse mn Derartiger Bor schlag zngegonaen islt doch vei lautet. das; Su-aisselireiär Stimson während der letzten Woche mit dein PrästDeiitei! Haove r wegen dieser Froge ständig j,, Fühlung gewesen ist. Es heilst, der Prnlident sei dafür, den Fran-osen ans balbem Wege entgegen-nkommen. Er sei aber besorgt weoen der Ausnahme, die ein solcher Schritt im S-enai findet! könnte Präsident Hoover will, dos; e>» in London abgeschlossenes Flotlenabkamme» unbeD-nat vom Senat ratifizier! wird. Da nur ö Unterzeichner des Kellooopaktes al>s der Koniercnz vertreten sind. liönine ein ungünstiger Ein druck entstehen, wenn irgend eine dieser Mächte versuche» würde, den Pakt abznändern. — und m Berlin Die Beratungen der Finanzsachverltändlaen vorläufig unierbro Heu Fertigstellung -er Vorlagen Berlin, 20. Februar. I» den B c r h a n d l u » g e n zwischen der Regierung und den Finanzsachverständigen der Fraktionen ist gestern abend eine P a n s e eingctreten. Der Finanzminister Tr. Moldenhaner ist der Ansicht, das; die bisherigen Besprechungen genügend Material für die Ausarbeitung der notwendigen Steneworlagen geliefert haben. Andrerseits haben die Bera tungen der Finanzsachverständigen gezeigt, daß auf eine so fortige Einigung der Fraktionen wenig Aussicht besteht. Umstritten ist noch wie vor besonders die Frage, ans welche Weise die Arbeitslosenversicherung saniert werde» soll. Die zur Erörterung gestellte Erhöhung der Umsatzsteuer wird von der Mehrzahl der beteiligten Fraktionen abgclehnt. Gegen die geplante Erhöhung der B i e r st e n e r. die 270 Mil lionen erbringen soll, hat sich vor allem die Bayerische Bolks- partei gewandt. Heftigen Widerstand findet das von der Sozialdemokratie vorgeschlagene „No tapfer". Man ver stand darunter einen Zuschlag . zur Einkommensteuer, nach einem anderen nur eine Sondergabe, die von den über einer gewissen Einkommcnsgrenze stehenden Fcstbesoldeien erhoben werden sollte. Der Finanzininister ist der Auffassung, das; es nun a» der Zelt ist. daß aus Grund der bisherige,, Beratungen die Regie rung von sich aus positive, fest umrissene Vorschläge macht. Bis zur Fertigstellung der nötigen Gesetzesoorlagen soll eine Panse i» den Beratungen der Finanzsachverständigen eintrelen. Dr, Moldenhauer hasst, die ersorderlichen Entwürfe schon A »- ang nächster Woche den, Kabinett vorlegen zu önne». Nach der Genehmigung durch das Kabinett würden die Fraktionen vor die Frage gestellt werden, ob sie der Regie rung das Vertraue» versagen wollen oder nicht. Dos Ziel der Regierung ist »och wie oor, die Miilel zu beschossen, Die zur Sanierung der Nclchssinanzen notwendig sind, und damii der Wirtschaft die Aussicht ans eine spälere Sieneisenkung zu «rvssnen. Diese Panse in den sinänziellen Pualungen »uitz nalur- geniäs; auch znrüchwirken ans die B eraInng des P o n n g - plan s. Bekanntlich steht dos ZcnIrn m „ns dem Stand Punkt, das; eine Annahme des Pmingplanes nnoeranuvorliich ist. solange nicht Klarheit über die kiinbige Gestaltung Der Reiehsiinan;en herrscht. Das Zentrum wird an Dieser Aus lassung inner asten Umstände» festhallen. 45-Mill-onen-Kredik für Berlin Berlin, 2N. Februar. De, Magistrat bat da? Angebot eines unter Führung der P > e n st i i cb e n S > aal s l> a n l n, D Dar D e n t s ch e n 'B o n k und D > eron ! o - l-i e i e! l i ä> a > t stellen den Bantenkonsoltinms ans einen st reril von In A! i l i i o n e n Reichsmark angenommen. Die Bedingungen bce- Kredits sin) sengende: Zinnat; I Pro zent über Reiche-b.lnI'Disko»:. mindestens jedoch 7 Prozent. Fern,, ist eine Provision von ein Achtel Prozent vom Moiialsböcbii- belrage de? Kredits pro Monat und eine einmalige Bereitstellung?. Provision von I Prozent z» zahlen Letztere ermästiol sich bei vor- zcitigcr Riickzalstnng. Ter Kredit ist von: 1 In!, IN.il ab in inonatlichen Teilbeträge» bon ö Millionen streichrniarl znnick- zuzaklcn. Ter Kredit soll die Ferliostellnng be>^ diinglickile» Brücken- und Strafte»banle». Sclnsten. Büser und »rankenkänst'r erniöglichen und die Kosten vcricliiedener nv-niosstinsigen auster- ordentliche» BertragSlkistungen decken. — Der Kredit bedari Der Genekmigung des neu eingesetzten Kredit..nSstchusseS Ser denüchen Städte, der Anssichtsbei:örDe iowie Der .-',nsti>>!ii:nng der F-'iign;- dcnutalion nnb oer Slabtveroidnetenveriannnn.mg. * Tie vereinigten Reichsoiissch.issc zur Peralnug des Poniigplnncs setzten am Rriltivoch Die Beratung der Novelle zum Bonkgesel; lor! Stonlssetielär T r endete n b » r g teilte mit. dost ein Gesetzentwurf über die Aendernng der Gewinn- verteilnngsvorschrisle» den Ncichsrat am Doimerstog beickös- tige» werde und donn alsbold dem Reichstag zngeleiiet werden >otie. Weiter sei eine Acnoerung des Golpdiskontkgnkgcieve-- in Bocbereitnng. uw vre Ste. ersrciheit obznschoste». Die Vielem Institut sliiher unter nnderen Umständen gewährt worden iei. Ei» weiterer Gesetzentwurf über die Tilgung der Renten- bgnkscheiiie sei in Vorbereitung Er icke die Tilgung siir 10!2 oor. Der Negiernngsoerlreter mondie sich dann gegen die dentj-hnotionale Anssoylliig über die Golderniösungsvlticht. Es könne keine Rede dovon sein dos; Paragraph 01 »nr zngnusten einzelner Noteninhaber in Krait gesetzt werden solle. Schobers Berliner Reise sBon besonderer österreichischer Zelte.) Wien. 20. Februar. Tar österreichische Bundeskanzler Dr. I c> tz o n n Schober wird morgen zu mehrtägigem Ausenihall nach Berlin reisen, ivo aus diesem Anlnfz eine Reihe poli tischer nnd gesellschaftlicher Veranstaltungen vorgesehen sind. Der Kanzler tritt diese Reise kurz nach dein Besuch in Nom an, nachdem er bei der Heimkehr aus der italie nischen Hauptstadt noch an der Einweihung einer Brücke teilgenommen Hot, durch die zwischen Oesterreich und Ingosiowien eine neue und nicht unwichtige Verouidung hergestellt wird. Nunmehr will sich Bundeskanzler Dr. Schober mehrere Tage in der Hauptstadt des Deutschen Reiches aufhallen, wo er mil den teilenden Persönlich keiten eingehende Aussprache über jene Fragen pjlegen wird, die zwischen Deutschland und Oesterreich schweben. Den Rätselraten! und Kommentatoren ist diesmal die Arlwit leichter gemacht als bei der Romreise, die man uni jeden Preis mit Geheimnissen umgeben will, sa sehr man sich auch in Wien dugegen wehrte. Da aber die Wahrheit doch immer uninteressanter ist, so haben wieder einmal die Lügen lange Beine, auf denen sie andauernd durch alle Welt spazieren. Die betonten Worte Mnssoii- nis. Oesterreich sei ein gewichtiger Foktor in der mittel europäischen Politik. lassen eben die Ausbeuter incht schlasen, andererseits haben sie aber vielleicht einige Scbiäser aufgeweckt. Denn auch das scheint eine Folge dieser Romreise sür Oesterreich zu sein sivenn man einige Stimmen hier richtig hört), und es wäre vielleicht nicht die unerfreulichste Folge, wenn durch die neue Aktivität der österreichischen Auhenuolitik die eine oder andere Steile daran erinnert würde, das; Oesterreich möglicher weise dach mehr ist. als man eine Zeiliang glaubte, daß es sei... B"ndes!;.;u;Ier Schober selbst hat den Prolog zu seiner Reise noch Berlin gesprochen. Der Kanzler hat aus einer gesellschaftlichen Vernnstallung der österreichi schen Schriftsteller und Journalisten in einer Rede vor allem die Beesuche zurüekgewiesen. die Reise nach Rain zu politischen Giftmischereien zu benützen, er hat mit star ken Worten alle Nachrichten als Fälschungen b- zeichnet, die den Zweck verfolgeiiZdie in tauiendjäbriger Geschichte begründete Blutsbruderschaft Zu Deutsch land und das kaum ungebahnte Peichäitms Oester reichs zu Italien zu stören. . Wer mich kennt." sagte der Kanzler. ,.weitz. das; ich der Würde unseres Landes nichts vergebe und an meiner Liebe zum deutschen Volke lasse ich von inemonDem rütteln! Meine Reite nach Rom war ein österreichischer Erfolg, der durch meine Fabr> n-ch Berlin ergänzt und vervollständigt werden wird" Scha ber ist tatsächlich der Letzte, der eine machst'vellistiichü Politik lreibe-ii könnte, auck leine best'-iste» Ge-mer er kennen ibii als aufrechten Monn: an der Ebz'lichke:! der Worte Schobers ist niebt zu zweifeln und wenn mau trotz dem in einem Teile des Auslandes daran feithalteii will, dos; der Bundeskanzler in Rom Dinge a''a«.'m.;cht habe, die er nur nicht Schwarz auf Weis; nach Häusl? getragen Kälte, sa ist dies eine konjunktur-politische Spielerei. Schober sagte in seiner Rede vor den IouimAiso-,, mau mutzte sich in Oesterreich treuen, das; die Republik wieder zur Geltung komme und im Ausland würdig be handelt werde: und i» der Tat. die gut österreichisch Den kenden sreuen sich über diese Wendung und sie rechnen vor ollem mit der Zustimmung jener, die ihre Blutsver wandten sind, und deren Interesse es nicht sein kann, das; Oesterreich unbeachtet, mit dem Hute in der Hand am Wege Europas stehe. Viaii weis; hier, das; Bundeskanzler Schober in Deutschland nicht nur als das Oberhaupt eines b e freundeten Landes empfangen wird, das; man i» ihm vielmehr den R e p r ä s e n t a u ! e n o e r deut schen Brudernatian begrützt. Der Kanzler selbst wird im Nuudsunk dem deutschen Volke sogen, m-e er mit dem warmen Herze» des Blutsbruders tr das Reich kommt, das siir den Oesterreicher meist die Fremde ist oder sein dort. Der Zweck der Berliner Reise Schobers erschöpft sich aber natürlich nicht in dem Austausch von Gesühlen. es lind por allem die realen Notwendigkeiten der zwischen Deutschiand und Oesterreich völlig ungekiär- teil H a n o c I s b e z i e b u n g e n , die den Gegenstand der Erörterungeil bilden werden. Oesterreich erwartet kierbei von Deutschland, das; alles geschehe, um einen Zu stand ein Ende zu machen, der den Aussuhrhanbel Oestee reichs mit Deutschland mit emem Passivum belastet, das im letzten Veriehtsiakre NB Millionen Schilling über stieg Sichersteh wird die A -»spräche des Bundeskanzlers mil den Leitern der deutschen Politik kier fordernd wir Ken und da'» beitragen, das; d'- bi-'-heriaen Wu.deiniise gründlich abgebaut und alle Mitzversiänd une beseitigt werden Aktuelle politische Bedeutung trögt de-. Bestich