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WMcmcr Tageblatt Lliitgttibtrg, Falkk!!, MtilisSürf, WiMM, KilOcrg, UrsNlvng. BtrnsSorf, KichMch, ÄrsDm KuhslhiWel, SiittküMil rc. erscheint jeden Wochen»»; abends für den sollenden Tag und kostet »»rteljäärlich durch die Expedition und durch die Träger Mk. I.2S, durch die Post M. I SO frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Inserat« nehmen die Expedition bis Äormittag ll Uhr, sowie die Austräger, desgleichen alle Annoncen-Expeditionen zu Originalpretsen entgegen. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtraths zu Hohenstein. Nr. 124. Freitag, den 3. Juni 1887. 37. Jahrgang. Witterungs-Aussicht auf Freitag, den 3. Juni: Zunächst noch heiteres und trockenes, später wolkiges warmes Wetter mit loealen Gewittern und Gewitterregen bei srischen südöstlichen Wurden. fcheidungen zu Grunde zu legen. Mittels Schreibmaschine hergestclltc Schriftstücke haben nach einer Bescheidung des Reichspvstamtcs keinen Anspruch aus Beförderung gegen das für Druck sachen festgesetzte ermäßigte Portv. Wir machen au diese Entscheidung besonders aufmerksam. Denjenigen Innungen, welche sich auf Grund des Reichsgesctzes vom 18. Juli 1881 betreffs Abänderung der Gewerbeordnung bisher noch nicht nmgestaltet haben, wird eine Endfrist bis 1. September 1887 ge stellt; falls derartige noch bestehende Innungen bis dahin die Umgestaltung ihrer Satzungen, wie es das Gesetz vorschreibt, nicht bewirkt oder mindestens die nbgeanderten Satzungen zuständigen Orts zur Ge nehmigung nicht ciugcreicht haben, so werden sie ge mäß der Gcsetzesvorschrift geschlossen und mit ihrem Vermögen wird nach H 94 der Gewerbeordnung ver fahren. Nach einer Mitthcilnng des Landcsconsistorinms hat sich das werbende Vermögen des allgemeinen Kirchcnsonds von 216,OM Mark im Monat October v. I. auf 219,MO Mark Nennwcrth erhöht, und der mit diesem Fonds vereinigten Stiftung des Comthur F., welche ursprüglich aus 50,OM Mark bestand, sind 8500 Mark zugcwachscn. Ans den Erträgnissen des Kirchcnfonds und der gedachten F.'schen Stiftung, sowie aus dieser selbst wurden mit Genehmigung des Stifters 7 verschiedene Gemeinden znm Theil mit namhaften Summen unterstützt. Sachliches. Hohenstein, den 2. Juni. Eine Verordnung des Königl. Ministeriums des Innern vom 21. vor. Mts., die Beschränkung des Verkaufs von Fleisch kranker Thiere betreffend, enthält folgende allgemein wissenswcrthe Bestimmungen. Es ist verboten, das Fleisch von Thieren feilznhalten und zu verkaufen, welche mit Milzbrand, Wnthkrankheit, Rotz- und Wurmkrankheit, Aaspocken, ausgebrciteter nnd allgemeiner Tuberkulose (Perlsucht), Trichinen, Finnen in großer Zahl, eitriger oder jauchiger Blut vergiftung, hochgradigem Rothlanf, hochgradiger Gelb sucht behaftet, ferner von Thieren, welche in Folge von Vergiftungen erkrankt waren, sofern nicht die Ge nießbarkeit durch thierürztlichen Ausspruch festgestellt ist, sowie von umgestandenen oder nngebvrenen Thie ren. Ferner darf nicht verkauft werden das Fleisch von kranken Thieren, bei denen anhaltendes hoch gradiges Fieber oder ausgedehnte Entzündung und Eiterung vorhanden gewesen, oder von Thieren, welche wegen erheblicher Verletzungen geschlachtet worden sind, wenn die Schlachtung später als 12 Stunden nach der Verletzung erfolgt ist nnd die Genießbarkeit des Fleisches nicht" ausdrücklich durch den Ausspruch eines Thierarztes bestätigt wird. Finniges Fleisch darf, soweit der Verkauf desselben nicht überhaupt ver boten ist, nur in vollständig gar gekochtem Zustande unter Angabe des Fehlers verkauft werden. In allen zweifelhaften Fällen haben die Ortspolizeibehörden den Ausspruch eines Thicrarztes cinzuholcn und ihren Ent- ' winden, da die Jochpfühle bei einer Länge von ll : Metern bis zu 6 Meter Tiefe unter die Bachsohle ' eingernmmt werden mußten, um festen Grund zu finden. Die Ausführung eriolgte durch Herrn Bau meister Poppe. Die Arbeiten wurden wesentlich da- durch gefördert daß der Herr Garnison-Cvmmandeur : in der zuvorkommendste» Weife die nöthigen Mann- . schatten zur Bedienung der beiden Knnstrammen zur Verfügung stellte. Bei dem Riemermeister Nitzsche in Dippoldis walde ist in der Nacht vom 1. zum 2. Pfingstseiertag : gewaltsam eingebroche» und sind mehrere Hundert Mark Geld entwendet worden. Am ersten Feiertage stürzten in Tharandt zwei jnnge Damen bei einer "Gondelfahrt ins Wasser. Da betreffender Teich vollständig abgeschlossen war, schien Beider Leben bereits gefährdet, als im rechten Mo ment Herr Kaufmann Krumnau aus Dresden über den Teichzaun sprang, die dem Tode Nahen erfaßte und rettete. Zwei Knaben in Großenhain waren am zweiten Pfingsttage in den Besitz einer Quantität Pulver ge langt, angeblich wollten sie dasselbe gefunden haben. Aus dem zu solchen gefährlichen Spielereien gern be suchten Kupferberge ist nun das Feuerwerken losge- gangcn, dabei würde aber der eine der Knaben durch Explosion des Pulvers so erheblich im Gesicht ver brannt, daß ihn der andere Knabe direct ins Kranken haus zur ärztlichen Behandlung führen mußte. Die Feier des ."Mjährigen Jubiläums der Schuh macher-Innung zu Sicbenlchn hat zwar in allen ihren Theilen einen wirklich glänzenden Verlaus ge- nommeu, leider ward aber gleich im Anfang des Festes die frohe Stimmung vieler Theilnehmcr durch den plötzlichen Tod eines Festtheilnchmers getrübt; der Obermeister der Chemnitzer Schuhmacher-Innung, Menschen in Anspruch genommen hctte, denn sie war im Besitz der hübschen Summe von 4622 26 bestehend in etwas Baar und zwei Sparkassenbüchern über Einlagen in auswärtigen Sparkassen. Das Geld ist ihr Eigenthum, da sie es durch ihren Handel nach und nach erworben hat. Trotzdem bettelt sie umher, und ist deshalb bereits wiederholt bestra't. Für Pfcrdebcsitzer von hohem Werih ist eine Erfindung, die der Hufbeschlagmeister Hirsch inHoster- wil) gemacht hat. Dieselbe besteht in einem Hufeisen mit auswechselbarem Griff und macht das kostspielige und umständliche Schärfen dadurch überflüssig, daß es dem Kutscher ermöglicht.wird, an Stelle eines Inmpf gewordenen Griffes ohne Weiteres einen neuen charfen in das Eisen einznsetzen. Das Eisen ver- Etwaiqe Einsprüche gegen solche sind innerhalb 7 Tagen und spätestens bis znm Ende des 7. Tages nach der Wahlansschreibung bei dem Unterzeichneten anzubringen. Hermsdorß den 8. Juni 1887. Götze. 1.90—2.10; Chemnitz 2.00—2.70; Kamenz -F 2.00—2.30; Löbau 1.80—2.10; Großenhain 1.80—2.08; Reichenbach 2.42—2.64; Leisnig 1.72—2.08; Roßwein 1.76—2.08. Die Produclionen des amerikanischen Scilkünst- lers Mr. Clark Blondin im Hofe der alten Garde- Reiter-Kaserne zu Dresden haben vorläufig ein drastisches Finale gefunden, da der Unternehmer Grey, ein polnischer Jude, am Montag den Versuch machte, mit der Kasse das Weite zu suchen, ohne seinen Ver bindlichkeiten gegen Blondin nnd viele andere nachzu zukommen. Auf ein gegebenes Zeichen verließ der Seiltänzer sofort seine schwankende Situation in schwindelnder Höhe, um sich mit Behendigkeit auf festen Grund nnd Boden zu begeben und dann mit Zuhilfenahme der Polizei zu retten, was überhaupt zu retten war. Wie man hört, soll aber nun von an derer Seite ein Arrangement getrosten werden, nm ein weiteres Auftreten Vlondins zu ermöglichen. In der Gcorgenstraße zu Leipzig traf vorgestern Abend ein Schutzmann eine dort wohnhafte Handels frau aus Linda beim Betteln an nnd siihrte sie des halb dem Naschmarkte zu. Hier zeigte sich, wie un gerechtfertigt diese Person das Mitleid ihrer Neben- Bekanntmachung. Nachdem hierorts die Landtagswahlliste sür das Jahr 1887 ausgestellt worden ist, wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß dieselbe von heute an in hiesiger Gemeinde-Expedition zur Einsicht der Betheiligten ansliegt, Krüger, ein in den 50er Jahren stehender Mann, ward vom Schlage getroffen und war augenblicklich todt. Die Feststadt sowie das angrenzende Breiten bach hatten reichen Festschmnck angelegt und der Zu lus; von Fremden war ein so großer, wie ihn die Stadt Sicbenlchn wohl noch nie gesehen. Um 10 Uhr fand ein Festgottesdienst statt. Der Festzug, in welchem drei Musikchöre vertheilt waren und um bindet damit den Vorzug, daß bei Witterungswechsel sofort scharfe Griffe für Glätte und Eis, und stumpfe >ei Thauwctter eingesetzt.werden können, ohne die Zferde nach der Schmiede schaffe» zu müssen. Auf der Bahnstrecke Zittau-Görlitz ist seit dem ersten Pfingstfeiertage der Betrieb in vollem Umfange wieder eröffnet worden. An der Dammbruchstelle in der Nähe der Krone ist eine 20 Meter lange und 7 Meter hohe Jnterimsbrücke erbaut worden, welche mit vollständiger Sicherheit befahren werden kann. Bei dessen Zusammenstellung sich Schuldirektor Köber be sondere Dienste erworben, bot ein farbenreiches Bild. Zehn berittene Herolde eröffneten den Zng, in wel chem zahlreiches Ehrengäste, u. a. auch Herr Amts- Hauptmann von Kirchbach einherschritten; hierauf folgte ein Musikchor, diesem ein Wagen mit den Vertretern verschiedener Innungen in Arbeitscostüm, sowie ein zweiter Wagen, auf dem sich Hans Sachs und eine Schuhmacher-Werkstatt in voller Thätigkeit befanden; hierauf folgte ein Zug Schützen, der Stadtgemeinde- rath, die Kirchen- und Schulbehörden, der Obermeister der Jubel-Innung in altdeutscher Tracht, vor welch' letzterem die Jnnungslade hergetragen wurde; sodann die auswärtigen Deputationen, darunter auch die Meißner, alsdann Pagen, Edelknaben) Bergleute in Paradeunisorm, Jügerjungen mit Rüden u. st w., die Innungen der Feststadt sowie der Nachbarstadt der Probebelastung waren seitens der technischen Auf sichtsbehörde die umfänglichsten Vorkehrungen getroffen, um etwaige Einsenkungen messen zn können. Es wurde zuerst ein Zug mit beladenen Kieslowries auf die Brücke geschoben, dann mußte eine der schwersten Lastzngsmaschincn darüber fahren und zuletzt zwei sicher Maschinen auf der Mitte der Brücke längere eit halten bleiben. Trotz dieser enormen Belastung on mehr als 2000 Centnern zeigte sich keinerlei Ein- cnkung oder Veränderung, so daß die Brücke ohne Weiteres dem Verkehr übergeben werden konnte. Beim Bntterprcise von voriger Woche: Bautzen Bau der Brücke waren große Schwierigkeiten zu über-