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m. <k»l^einriegllch. in» «»»nahm« d-r Sockl- Und F-fNa«-. «dmd» slir d-n fol genden Lag. Pr-U viert-ljährlich > M. dd Pfg.. monolltch 50 Pfg. LinzU-Nrn. rM. vestellnngen nehmen olle Poft- nnflollen, Posidolen und dle ilu«,»be stellen de» rage- blotle« an. Dicnötag, vcn Müi. ^a^enbetE Tage-Z^ ^ezirkssE^ i88I. Inserat-Werden mit s Pfg. ftsr die gespaltene «orput- getle berechnet. Kleinster Jnleralen- betrag so Pfjs. Kompli, irrte und ü- bellartsche Inserate nach besonderem Laris. Inseraten. Smiaditie für di« s-w-tlig« iliend-Nummer die vormittag to Uhr. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschast Flöha, des König!. Amtsgerichts und des LtadMtS zü Mttlten erg. Jnscrüt-NuftrSge übernehmen außer der B-rlagsexpedition auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche Bureaus und Filialstellen »er H-°s-nstt,n L Vogler - G. L. Läute L To. ,c. außerdem in AucrSWalde Hr. Gastwirt Anton Richter lim E^ in AlRU Hr. «Uchb.ndir Nuoon in RicScrwiesa Hr. Materialwarenhändler Tittmann. örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 2. Mai 1881. f Wah rnd die hiesige Realschule ein erfreuliches ansehnliches Wachstum zeigt, wird aus Stollberg über ein Zurückgehen der Schülcrzahl der dasigen Realschule Die Kartengundet.*) Eine Dorfgeschichte von August Butsche r. „Stopp!" rief der Kapitän durch das Sprachrohr in den Maichtnenraum hinunter. ' Die Maschine stand und schäumend schlugen die grünen Wellen ans Ufer. , Das Landungsbrett donnerte hinüber auf tue Quader des Hafendammes und Zugvögeln gleich zerstreuten sich die Menschen. Jeder ging einem andern Ziele zu, aber wohl alle suchten den Süden — das Glück. - Gesunde und Kranke, Elegante und Einfache, Alte und Junge stoben auseinander, die einen vollbepackl, die anderen nur mit einem Stab oder einem kleinen Bündel, in dem wenig mehr war als nichts. ' Man war in Bregenz. - Ein altes Bauernweib trippelte ängstlich über das Brett ans Ufer und bewacht- zugleich sorglich den „Zwerchsack", den sie am Lande über die Achsel warf. Er war fast leer, sie mußte wohl von weither kommen. Die groben Stücke Rauchfleisch und die weißen Brot laibe, die darin gewesen, waren alle verzehrt, denn man zehrt eben nicht blos an den Schönheiten der Erde oder an seinen stillen Gedanken, die ja selber ost so *) Widerrechtlicher Nachdruck wird versolgi. regt, der em großes Wappen trug, das von vielen ausgehauenen Pistolen garniert wurde. Sie buch stabierte folgendes-. „CasparuS Schoch. Allhieh liegt der Madensack, nun. helfen dich weder Pistol noch Pracht, Weil du aber den Grabstein hast bei Zeiten gemacht, wird dich hoffentlich Gott nehmen in Obacht."**) Die Gedanken der allen Frau schweiften zurück in'die graue Vergangenheit, aus der diese Schrift stammte, und sie murmelte: „Es ist eben alleweil so gewesen, die Reichen sterben wie die Armen, die Schlechten wie die Guten, und wer eine Sonne haben will in seinem Le ben, der muß st- sich selber machen, die Strahlen giebt ihm unser Herrgott dazu. Der arme reiche Herr da muß keiner von d-n besten gewesen sein, aber er hat, 4""^- doch noch ein Einsehen gehabt vor seinem letz- ten Stündlein, sonst wär' wohl die Schrift da schlechter ausgefallen Es wär' aber gut, wenn man dm v r- «LrSsSF'dZAr« Mädchen von etwa sünkekn cpnN ° A iWeS verzehrend sind. ' Die alte Frau trug ein dunkles Kleid und auf dem Kopfe ein Spitzhäubchen mit handbreiten Bändern, die weit über den Rücken hinabzitterten. — In der Rechten hielt sie einen großen blauen Regenschirm mit einem Messinggriff. Au der Spitze prangten mehrere salt grüne Blätter der Stechpalme, als ob sie herausge wachsen aus dem alten Familienerbstück, das sich be grünte wie ArouS Stab. Es war eine Frau, die von Einsiedeln kam und jetzt noch der GebhardSkirche einen Besuch machen wollt- aus dem herrlichen Hügel bei Bregenz — auf dem Gebhardsberge. Unverweilt durchwanderte sie die Stadt. Sie hatte kein Auge für die kalten Häuser reihen, nur dem Berge strebte sie zu. Der allen Bregenzer Kirche aber mußte sie doch eine kurze Einkehr schenken. Es war so einsam dort und so dämmerig, so „heilig", wie sie sich sagte. Von Altar zu Altar ging sie und besah auch die alten Grab- schriften, die zerbröckelnd denen nachfolgten, von denen sie Jahrhunderte, lang erzählen sollten. ES ist eben nichts unsterblich, was zu dieser Welt gehört und von ihr stammt. BesüNd-rS ward die Aufmerksamkeit der Bäuerin von einem alten in die Wand eingelassenen Stein er- geklagt. 19 Schüler sind jetzt abgegangen und nur 12 eingetreten, so daß die Anstalt jetzt nur 62 Schü ler zählt. f Der vormalige Direktor des seit einigen Jahren nach Rheydt in Westfalen übergesiedelten Technikum Fran kenberg, vr. Julius Heubner, ist vom kgl. Kultus ministerium zum Direktor der Realschule II. O. zu Reudnitz bei Leipzig ernannt worden. — Zu der in Halle am 15. Mai zur Eröffnung gelangenden Industrie-Ausstellung für das Gebiet Pro vinz und Königreich Sachsen haben sich 1650 Aussteller gemeldet (aus hiesiger Industrie unsers Wissens blos die Firma A. Liebers u. Co. aus Gunnersdorf mit ihren Holzprodukten). Verschiedene Bahnen, darunter auch die Generaldirektion der sächsischen Staatsbahnen, haben Ver günstigungen in Bezug auf Ermäßigung der Fahrpreise in Aussicht gestellt. — In der am gestrigen Sonntag zu Leipzig abge haltenen Landesversammlung des Reichsvereins, in wel cher Reichstägsabgeordneter vr. Stephani das Referat hatte, erklärte der Redner für Aufgabe der liberalen Mittelpartei: Festhalten ihrer bisherigen Grundsätze, also nicht unselbständiges Gehen „mit Bismarck", aber noch weniger prinzipielle Opposition „gegen Bismarck". Die Versammlung erklärte einstimmig ihr Einverständnis mit dieser Schlußforderung des Referenten. — Die deutsche Uhrmacherschule zu Glashütte er freut sich einer fortgesetzten günstigen Aufnahme in den Fachkreisen. Nachdem in der Osterwoche mit den Prü fungen das dritte Schuljahr geschlossen war, ist bei ver mehrter Schülcrzahl am 1. Mai der Umzug in das ei gens zu diesem Zwecke neuervaute Haus erfolgt. — Der Direktor der Leipziger Missionsanstalt, Har deland, ist von der theologischen Fakultät zu Kopenhagen in Anerkennung seiner Verdienste um die Mission in Indien, welche er seit 20 Jahren leitet und durch zwei maligen persönlichen Besuch des Arbeitsfeldes erfolgreich gefördert hat, zum Ehrendoktor der Theologie ernannt worden. — Ein 80 Jahre alter Dcckenfabrikant aus Calln- berg, namens Berger, feierte am Sonnabend den Tag, an welchem er vor 50 Jahren die Leipziger Messe zum ersten Male bezog. Seit dieser Zeit hat dieser Herr die Leipziger Messe ohne Unterbrechung besucht. — Aus dem Erzgebirge kommt die erfreuliche Nach richt, daß sich jetzt einmal das Posamentiergeschäft eines lebhaften Geschäftsganges erfreut und die Hoffnung be . -- daß die Sommersaison eine gut« gründet zu sein sch-mt, °as Geschäft wird. Jmvergangenen I ^it gekommenen Gorl- schön durch di- großer Be^ es auch schreck- besätze gut «"gelassen, aber st ausgeführte Mu- lrch darnieder. ^ugsnell U . ^purch wird derFa- ster werden a^ gezwungen, die größte brikant und auch d-r «r verwenden. Sorgfalt bei Anfertigung Ar ö per Dresdner - Nach unablässigen MUyen ^ » pes ten Kammerdieners zum Versatz ^bracht yane uno welcher durch die Hahnenfeder, an Emtleinen^ s AW schäften abgesucht hatte, un Dorfe Bn^nitz ausfindig gemacht worden. Nun war es auch nicht schwer^ den zweiten Knaben, aus Pesterwitz, ö" M wurden nach Dresden emgeliefert und -um Verhör ge bracht, über das - um den Gang, der Untersuchung nicht zu stören — natürlich noch nichts verlautet.^ — Der nach einer Mitteilung m Volger Nr. M einer Brauerei zu Plauen verunglückte Böttchcrgeselle hat nach weiteren Meldungen den Tod selbst gesucht. Er hatte sich am Sonnabend trauen lassen wollen Md dazu — ein neuer Beweis, wie leichthin mancher Ehe stand begründet wird! — von sxinem Prinzipal emen Vorschuß von 150 M. erbeten. Letzterer bewilligte aber, da er Sicherstellung nicht erhallen konnte, nur 30 M- Vorschuß. Um sich nun der Verpflichtungen gegen seine Braut zu entziehen und zugleich — wie es scheint — an seinem Prinzipal einen Racheakt auszuführen, sprang er in den Braukessel, an dem ex gar nicht beschäftig gewesen ist. Unter polizeilicher Aufsicht und un Beisein von Stcuerbeamten wurde das Gebräu abgelaffen und die vorschriftsmäßige Reinigung des Kessels vorge- nommen. , .. - — Eine in Wagelwitz bei Mutzschen dienende Dlenst- magd wurde am vergangenen Montag gegen Abend plötzlich tobsüchtig, während sie kurz vorher noch wohl und munter ihrer Arbeit nachgegangen und fröhlich Md heiter,gewesen war. Die Tobsucht artete immer mehr aus, io daß sie 6 Mann Wache gebrauchte und den Tag darauf in das Krankenhaus in Grimma geschafft werden müßte. In ruhigen Stunden gab sie an, daß sie Ende Dezem ber auf einem Wege nach Mutzschen von einem fremden Vom Reichstage. . I", der Sitzung vom 30. April wurde die Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Besteuerung der Dienst- Wohnungen der Reichsbeamten, fortgesetzt. Abg. v. For- ckenbeck nimmt das Wort, um den gestrigen Angriffen des Fürsten Bismarck gegen die Berliner Stadtverwal tung und seme Person als Oberbürgermeister von Ber lin gegenüber mcht durch Schweigen Mißdeutungen auf- kommen zu lassen. Redner weist an der Hand von Ber liner Maglstratsakten die gestrigen Beschwerden des Reichskanzlers über die Mietsteuer zurück. Der fort schrittliche Ring existiere in Berlin nicht und könne nach Lage der Dinge nicht existieren, da die Oeffentlichkeit der Verwaltung und das Zusammenwirken aller Parteien die prädominierende Stellung einer Einzelpartei aus- schlicße. Die Mietsteuer sei nicht in dem Maße, wie der Reichskanzler behaupte, eine solche Steuer, die ge rade die ärmeren Klassen besonders drücke. Berlin könne auf die Mietssteuer unmöglich verzichten. Dem Reichs kanzler gegenüber die Mietsteuer anders und geringer zu veranlagen, sei nach dem bestehenden Gesetze unmög lich. Reichensperger erklärt sich aus rein praktischen Er wägungen und ohne jede politische Tendenz für die Vor lage. Loewe (Berlin) tritt für die Integrität der Ber liner Stadtverwaltung den gehässigen Agitationen gegen über ein. v. Kardorff ist für die Vorlage, welche die kommunale Selbstverwaltung gar nicht berühre und ein Streitobjekt aus der Welt schaffe, das schon viel böses Blut gemacht habe. Windthorst ist aus objektiven Grün den, unbeirrt durch hochpolitische Erwägungen, für die Vorlage. In namentlicher Abstimmung wird darnach das Gesetz genehmigt, die beiden ersten Paragraphen gegen große Minorität. Die Vorlage über die Oeffent lichkeit und die Gcschäftssprache des elsaß-lothringischen Ländesausschusses wird unter Ablehnung der den fakul tativen Gebrauch der französischen Sprache gestattenden Abänderungsanträge der Abgg. Schorlemer und Lasker in dritter Lesung nach der Regierungsvorlage genehmigt. Die nächste Sitzung findet Donnerstag statt.