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Hrzgeö.WLsfreMd Redaction, Verlag und Druck von E. M. Gärtner in Schneeberg. 260 Mittwoch, den 8. November 1882 Heinke. Böttcher. (1-2) Heinke. Stark. § ....... mber 1882. )Pfg pro LOK. gnscrtion-gebührm die gespaltene Zei^ 10 Pfennig«, die zweispaltige Zeil« amttichrr Snskrat« SS Pfennige. ! lange ein großer Theil unseres Arbeitsstandes noch der Er ziehung bedürftig ist (und kein Urtheilsfähiqer wird in Ab rede stellen, daß dies der Fall), so lange wird es auch ohne patriarchalische Einflußnahme der Höherstehenden nicht ab gehen. Und in diesem Sinne schließen wir mit dem Worte: Die Hauptsache bei allen humanen Veranstaltungen bleibt die Wiederherstellung eines lebendigen, persönlichen Verhält nisses zwischen Arbeitgeber und Arbeiter, und diese ist nach unserer Ueberzeugung nur möglich auf sittlich-religiöser Grundlage. auen i. V. »egen seiner Zusammen- Gäriner. bei uns einzureichen. Schneeberg, den 6. November 1882. initz. mdelsmann n Nachricht, als den 4. c Gatte und cker Ernst kurzen aber atschlafen ist, m lovbr. 1882. irlassenen. >et Dienstag krankenhause n. gsvoll meier Hel. Fleisa/ , k. alt, Anton, Wochen alt, ' p hier >2 I. iarl Richard / Handschuhma« f alt. Pf., Seim- d. 45 Pfg, hr cen stehender littwer sucht »evollen ver- d häuslichen Geduld zu rauen oder )en gebeten, m aufrichti- chotographie ffre N. 400 . inSchnee- d gewünscht aphie sofort (3) neeberg. 7. Novbr. k von vom 6. bis 21. November dss. Jhs während der Expeditionsstunden in der RathSexpedition zur Einsicht aus. Einsprüche gegen diese Listen sind von den Betheiligten bis zum Ende des 7. Ta ges nach Beginn der Auslegung zu erheben und wird über solche Einsprüche vor dem Schlüsse der Listen Beschluß gefaßt und den Einsprechenden eröffnet werden. Johanngeorgenstadt, den 3. November 1882. Der Bürgermeister. Bochmann. stcolli gegen ger. (6) Imkerei, r Haide. Amtsblatt fiir die königlichen und Müschen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Anton Reich h Hänel hier »edwia Reim m Hermann , Sohn de ¬ alt, der BS- lannt Müller Das eine der beiden unter unserer Collatur stehenden, von weiland Herrn Haus Burckhardt gestifteten Stipendien für Studirende ist auf die Termine Ostern 1883 bis Ostern 1886 zu vergeben. PerceptionSberechtigt sind zunächst Angehörige der Burckhardt'schen, Müllcr- schen, Zobel'schen und Pöcket'schen Familie, nächst diesen Söhne hiesiger Priester, Schuldiener oder Bürger. Bewerbungen sind unter Beifügung von Legitimationszeugnissen und resp. des Verwandtschaftsnachweises bis zum 30. November 1882 zeugung eine der besten und wichtigiten humanen Bethäti- gungen) hört man wohl noch hier und da. Die Haupt masse der auf diesem Gebiete entfalteten Thätigkeit fällt heute einerseits auf die Vorsorge für Leben und Gesundheit der Arbeiter und andererseits auf Hülfskassenwesen und Unfallversicherung. Offenbar entspricht dies nicht nur einer gelegentlichen Zeitströmung, sondern dem immer deutlicher zu Tage tretenden Bewußtsein, daß in diesen Punkten wirk lich die Hauptaufgabe zu suchen sei. So lang« hier nicht gesorgt ist, so lange noch der Arbeiter durch äußere Um stände unverschuldet ins Elend gestoßen werden kann, so lange noch unverwahrte Maschinentheile seine Glieder und schlechte Fabrikeinrichtungen seine Gesundheit bedrohen, so lange noch das weibliche und das Heranwachsende Geschlecht durch eine unziemliche Ausbeute körperlich zerrüttet und geistig demoralisirt werden — so lange ist es ein ziemlich werthloser Luxus, schöne Lese- und Speisesäle einzurichten, Aeltesten-Kollegien der Arbeiter zu schaffen und dergleichen mehr. Erst das Nothwendige, dann erst das Nützliche und Schöne. — Auch das verdient bemerkt zu werden, daß die Errichtung von Arbeitersparkassen wieder einem lebhafteren Interesse begegnet. Sofern man von dem Arbeiter nicht das Unmögliche verlangt, nämlich, daß er sparen soll, ohne einen Ueberschuß zu haben (selbst bei nur nothdürftigster Le bensunterhaltung), so liegt in der Errichtung von Fabrik- Sparkassen nicht nur eine überaus nützliche soziale Hand lung, sondern er ist hier auch ein guter Maßstab gegeben, ob die Löhne als auskömmlich zu betrachten sind. Schließlich möge noch auf einen Punkt hingewiesen werden. Auf „liberaler" Seite wird gern angenommen, daß es vor allem „liberale" Arbeitgeber seien, welche für ihre Arbeiter aus freiem Antriebe etwas thäten. Es ist indessen notorisch, daß die bedeutsamsten und sittlich hochstehendsten Leistungen sich stets auf konservativer bezw. christlicher Seite fanden. Wir erinnern an Gu stav Werner in Reutlingen, an C. Metz in Freiburg, an die Herren de Dietrich in Niederbronn und andere. Wir vermuthen, daß es nicht ganz ohne Absichtlichkeit geschehen ist, wenn der diesmalige Bericht sich so eingehend mit den Einrichtungen der Gebrüder Stumm zu Neunkirchen befaßt, und halten diese Absichtlichkeit für eine vollberechtigte. Die sem vtelgeschmähten Manne, dem sogenannten „König Stumm", mußte einmal Gerechtigkeit widerfahren; es mußte dem deutschen Publikum einmal gezeigt werden, wel che reellen, praktischen, ernsthaften Veranstaltungen dieser konservative Mann getroffen hat, die alle „liberalen" Ba steleien überragen, wie eine Kirche ein eilig zusammenge- - schlagenes Schaugerüst. Es ist keine kleine Sache, wenn . Herr Stumm alle seine Tausende von Arbeitern persönlich kennt und sich um die persönlichen Verhältnisse eines jeden ' fortlaufend bekümmert. Mag man da mit einem gewissen Spotte von „patriarchalischen Zustäitden" reden; hätten wir nur, recht viele solcher patriarchalischer Zustände! So Ein blauer Winterrock und eine Baumsäge kommen Dienstag, den 14. d. M. Vor mittag 9 Uhr im hiesigen RathhauSsaMe gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Hartenstein, am 6. November 1882. Der Rathsvollstreckungsbeamte. Eberth Gefunden ein schwarzer Ftlzhut. Gegen Kostenerstattung vom Eigenthümer in Empfang zu nehmen bei der Ortspolizeibehörde zu Hartenstein. Deutschland. Berlin, 6. November. Gegenüber der Erörterung der Presse über die künftige Mehrheit im Abgeordnetenhaus und über die Haltung der Regierung schreibt die „Kreuz- Zeitung": Thatsache ist es, daß solche Erörterungen inner halb der Regierungs- und namentlich mit dem Kanzler, sowie auch innerhalb der konservativen Abgeordnetenkreise selbst noch gar nicht stattgefunden haben und stattfinden konnten. Es versteht sich ganz von selbst, daß von irgend welchen Verhandlungen oder Chancen doch nur die Rede sein könnte, wenn die Fragen zwischen der Regierung und, den berufenen Parteiführern irgend wie besprochen worden wären, was bisher notorisch nach keiner Richtung der Fall war. Wir machen außerdem darauf aufmerksam, daß die Regierung schwerlich geneigt ist, sich, wie man annimmt, auf ein konservativ-liberales Programm einzulaffen, so wenig wie bisher das konservativ-klerikale Bündniß, von welchem man bei den Wahlen so viel gesprochen, in Wirklichkeit be standen hat. Wir glauben, daß es sich auch künftig um ein Bündniß von Fall zu Fall handeln wird, und eS wird faktisch darauf ankommen, wie sich die Parteien in dem ein zelnen Falle stellen. Oesterreich. Die Judenhetzen im Wieselburger Comitate erreichten ihren Höhepunkt im Dorfe Nyulas. Eine der wohlhabend sten jüdischen Familien in Nyulas ist die des Kaufmanns Moritz Steiner. Bereits vor mehrern Tagen forderte eist Bauer mit dem Revolver in der Hand der Frau Steiner Cigarren ab. Diese führte beim Bice-Notar des Bezirksge richts Klage, welcher darauf achselzuckend die Bemerkung machte: „Der Unschuldige muß eben mit dem Schuldigen leiden." In der jüngsten Nacht überfiel eine Rotte von etwa 150—200 Personen die Wohnung und dasGeschäftS- lokal Steiners, erbrach Thür und Thor, plünderte, raubte und zerstörte die ganze Habe und ließ in der Wohnung Pulver explodiren. sodaß dje Mauern rauchgeschwärzt sind. Als Steiner und seine Frau nach vergeblichem Flehen die Flucht ergreifen wollten, schoß ihnen einer von der Bande aus einem Revolver eine Kugel nach. Die hochschwangere Frau Steiner, Mutter zweier kleinen Kinder, stürzte, von der Kugel am Halse getroffen, zu Boden und starb , bald. Bekanntmachung. Für die bevorstehende Ergänzungswahl der Stadtverordneten sind Listen der stimmberechtigten und wählbaren Bürger aufgestellt worden und liegen dieselben Bekanntmachung. Die unter dem Viehbestände des Gutsbesitzers Christian Traugott Weigel in Niederaffalter ausgebrochene Maul- nnd Klauenseuche ist wieder erloschen. Schwarzenberg, am 6. November 1882. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. von Wirsing. «rschrint UgNch, nit Auenahm« der Vonn- und Festtage. Preis vierteljShrttch . Mark 80 Pfennige, "-r Tagesgeschichte. Einrichtungen zum Wohle der Arbeiter. Die Zeit liegt noch nicht lange hinter uns, als man die soziale Frage durch allerhand Veranstaltungen einzelner humaner Arbeitgeber lösen oder sie doch ihres Stachels be rauben zu können glaubte. Arbeiterhäuser, Konsumvereine, Spetseanstalten, Antheile am Reingewinn — alle diese Dinge wurden eifrig empfohlen und bekanntermaßen auch vielfach ins Leben gerufen. Aber die Meinung, daß mit diesen Mitteln Ernstliches und allgemein Wirksames erreicht wer den könne, wird heute wohl nur noch von einigen Enthu siasten getheilt. Jedermann wird willig anerkennen, welche Verdienste einzelne wackere Männer sich auf diesem Gebiete erworben haben, und wird insbesondere die Selbstüberwin dung bewundern, mit welcher, trotz vielfachen und schweren Undanks und äußerst geringfügiger oder selbst zweifelhafter Resultate, sich immer wieder Männer bereit gefunden haben, diese Versuche zu erneuern. Es soll auch gar nicht bestrit ten werden, daß durch diese mannichfachen Veranstaltungen im einzelnen vieles Gute und Bedeutende geleistet worden ist, ja daß dieselben nach einer Seite hin ganz und gar unerläßlich sind, wenn eine Besserung überhaupt als möglich bezeichnet werden soll: nämlich nach der Seite des persön lichen Interesses an der Lage und den sämmtlichen Verhält nissen ihrer Arbeiter hin, welches Vie Arbeitgeber wieder lernen müssen, zu bethätigen. Aber mit alledem ist nicht darüber hinauszukommen, daß die sachliche Wirkung aller humanen Veranstaltungen auf die Gesammtlage des Arbei terstandes als solchen so zu sagen Null geblieben ist. Dem Gefühle, daß sich dies so verhalte, haben wir ohne Zweifel auch die kühle und zurückhaltende Art zuzuschreiben, mit welcher fast sämmtliche Berichte von dieser Angelegenheit handeln. Es fehlt auch heute nicht an Versuchen, auf dem ange deuteten Wege fortzuschreiten. Aber die Nachrichten hierü ber tragen ein ganz merkwürdig anderes Gepräge wie trüher. Hinsichtlich der früher so hoch gepriesenen Konsum- Vereine sind fast alle Fabrik-Inspektoren stutzig geworden und in einzelnen Fällen wird in den eben veröffentlichten, von uns mehrfach gewürdigten Berichten mit der Meinung kaum noch zurückgehalten, daß mit diesen Vereinen nichts anderes bezweckt werde, als auf Kosten der umwohnenden Gewerbsleute den Lohn zu drücken. Die früher so viel gehörten Nachrichten über Einkäufe in Lebensversicherungen und dergleichen haben fast ganz, die Nachrichten über Ge- winn-Anthsilschaften ganz aufgehört. Ebenso hört man nur wenig mehr von Volksbtbliotheken, Fabrtk-Bildungsvereinen und dergl., und was hierüber mitgetheilt wird, wird ent weder nur flüchtig .und nebenher abgethan oder es bezieht sich mehr auf städtische und dergl. Veranstaltungen. Von dem Baue verkäuflicher Arbeiterhäuser' (nach unserer Ueber- t die letzte r Bahnhof lligen Ber- ! ich feines Preis. itten ste empfiehlt »recht. Bekanntmachung. Die Communanlagen und AblSsungsrenten vr. 4. Termin 1882 ! ind bis längstens den 15. November d. I. bei Vermeidung -er Zwangsvollstreckung an unsere Stadtsteuereinnahme zu entrichten. Schneeberg, am 30. Oktober 1882. Oeffentliche Sitzung des Stadtgemeinderaths zu Johanngeorgenstadt Donnerstag, den 9. dss. Mts., Nachmittags 4 Uhr im Sitzungszimmer. Die Tagesordnung wird durch Anschlag am Rathhause bekannt gegeben. Oeffentliche Sitzung des Stadtgemeinderathes zu Schwarzenberg Mittwoch, den 8. November 1882, Nachmittags 4 Uhr. Die Tagesordnung wird durch Anschläge im Stadthause und Rathskeller bekannt gemacht.