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Frankenberger Tageblatt AMMtt D die KWAAMHmchMmnschaft MLa,^ das Königl. Amtsgericht M MMadtrat zu Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. L. Roßberg in Frankenberg i S», Freitag, »eu S« Oktober 1917 prüfen. Etwaige anberaumt. Bevölkerung und des amen des noch keinesfalls die Grenze seiner wirtschaftlichen Kraft er« fation hinüber, die es ermöglicht hat, Preußen 1866 an die .Spitze Deutschlands zu br^en und dem geeinten DeMWOd rgsmaß- Ag dem a- bei sämtlichen Materialwarenhändlern gegen Lebens« der Landesfetttarte je 80 «ramm zum Preise von 2 Mt. gt gegen Fleischmatten, abzugeben. Zur Ent Lüten mitzubringen. Der Vorsttzende des Kommunalverbande». Aar veatlebiaack Ser allgemeine« WebrpNicdt veraaulrt Von Generalleutnant Freiherr von Freytag-LoriNghov«», Ches des stellvertretenden Generalstabes der Armee. 7V. Iavr«ankL -BK Bestellungen auf das Tageblatt Mr das Vierteljahr 2 M. 40 Pf , für den Monat 80Pf.,) nehmen alle Ausgabestellen »md Austräger in Stadt und Land, ebenso alle Postanstalten des Deutschen Reiches jederzeit entgegen. ' Infolge des Ablebens des Abgeordneten für die Bezirksversammlung im 1. ländlichen, die Orte Jrbttsdors, Sachsenburg, mit Gutsbezirken, Neudörfchen, Dittersbach, Mühlbach, Merzdorf, Eutsbezirk Rittergut Frankenberg und Hausdorf, umfassenden Wahlbezin, macht sich eine Er- giinznngswahl auf die bis Ende 1917 laufende Wahlzeit erforderlich. - Zur Vornahme dieser Ergänzungswahl wird Termin auf Sonnabend, den 3. November 1917, nachmittag» Vs 4 Uhr, im Hotel zum Roh in Frankenberg, Die nach Maßgabe von 8 12 de» Gesetzes, die Bildung von Bezirksverbänden und deren Vertretung betr., vom 21. April 1873, Stimmberechtigten, das heißt die Borstande der obenge nannten Gemeinden und von den Gemeinden mit 500 und mehr Einwohnern gewählten Wahl' männer werden hierdurch geladen, zu diesem Termin zur Vornahme der Wahl zu erscheinen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 24. Oktober 1917. Aepfel-Verkauf am «üterbahahof Freitag, den 26. d. M., Borm. 8—12 Uhr an die Bewohner des 1. und 2. Bezirks, Preis 46 Pfund. - Ausweis ist vörzakeg'en. Stadtrat Manienberg, am 25. Oktober 1917. rügt zu hohen, , Er leitete die eine Organi- sondern seine Feinde. Vor dem Weltkriege hatte uns allein Frankreich, mit seiner um 25 Millionen schwächeren Bevölke« rung überholt. Schon mar in Deutschland ein nahezu ähn liches Verhältnis eingetreten wie einst vor der Reorganisation von 1869 in Preussen. Die Wehrpflicht war bei unseren 65 Millionen zählende keine allgemeine mehr zu nennen, ihr hoher ethischer Wert drohte abermals zu schwinden. Die Heeresvor lage von 1913 fasste daher den Ausbau der allgemeinen Wehrpflicht nach dem Staitde der Bevölkerung durch Er höhung der jährlichen Rekruteneinftellung um 63 000 Mann ins Auge. Zur Deckung der Kosten wurde ein Wehrbeitrag in Höhe von einer Milliarde Mark erhoben. Die Durchführung der 1913 bewilligten Heeresvermeh rung ist durch den Ausbruch des Weltkrieges unterbrochen worden. Die Scharen von Kriegsfreiwilligen, die sich im August 1914 zu den Fahnen drängten und die gewaltige Vermehrung, die unser Heer im Lause des Krieges erfahren hat, zeigen schlagend, welche Volkskrast bei uns im Frieden für Kriegszwecke nicht nutzbar gemacht worden ist. Erst im Kriege selbst sind wir in Wahrheit ein Volk in Waffen ge worden, darum auch mit den Waffen unüberwindlich. Die deutsche Heeresorganifation aber hat sich trotz vorher unvoll ständiger Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht bewährt, weil sie den festen Rahmen abgab, in don sich die Volkskrast auch bei voller Anspannung einzusügen vermochte. Nur da durch ist es uns möglich, da« drohende Verderben von unserem Baterlande abzuwehren. Das danken wir unserem vcn den Feinden so viel geschmähten Militarismus. Sitz haben ver- sucht, ihn nachzuähnten, und weil es ilMN wohl in der Auf bringung voll Menschen und Material glückte, nicht aber in Ver Nachahmung des bei uns durch die Hebung eines Jahr hunderts im Volke lebendigen Geistes, »venden sie alle er denklichen SNittel der Lüge an, diesen Geist als den Friedens störer Europas hinzustellen. Das deutsche Volk muss nur um so Mehr auf der Hut sein, dass der Geist Scharnhorsts in ihm rege bleibe, und in der Wut der Feinde den Beweis dafür erblicken, dass tzs aus dem rechten Wege war. An ihm sollen sich dir Worte Treitschkes erfüllen: „Auch der Durchschnitts mensch fühlt, dass das Heerwesen höher steht als die wirtschaft lichen Interessen, dass es Bber allen Preis erhaben ist; dass es sich hier handelt um sittliche Kräfte und diese bei der allgemei nen Wehrpflicht am sichersten geweckt und verwertet werden." Brotkartenverteilnnu. Am den SS. Oktober 1917. Stack,«. 4—7 Uhr werden die Vroüatten auf die Kalenderwochen vom 27. Oktdber bis 21. Dezember 1917 in den bekannten vier Ausgabe- MaraarineVerkauf Freitag, 26. d.M., von Nach: " " mittelmarke Nr. 32 nebst Absck für da» Pfund. Stadlrat Frankenberg, am 25. Oktober 1917. WeisObezug betr. In der Woche vom 22. bis 28. Ovober 1917 werden für Personen über 6 Jahre 15V «r /Fleischwqren und für Kinder mtter 6 Jahre die Hälfte dieser Menge sickergestellt. Als Ersatz für die diesmal ausfallenden 50 gr Frischfleisch können m oen Fletsckergeschästen für Personen über 6 Jahre 120 er und für Kinder unter 6 Jahre 60 er Hülsenfruchtsuppe ent nommen werden. Die MMWtzMia auch dieses Suppenmehles erfolgt gegen Fleischmarken, und zwar sind für 120 er Suppe zwei und kür 60 er eine Fleischmarke abzugeben. Zur Ent nahm« des Suppenmehles find Gefässe oder Tüten mitzubringen. Flöha, den 24. Oktober 1917. Der Vorsitzende des Äommtmalverbande». Verkauf vo« Saatkartoffel». Freitag, den 26. d. M., von Borm. 8 Uhr ab erfolgt am Güterbahnhof an die Besteller saatkartoffeln die Verteilung. — Dxr Preis für den Zentner beträgt etwa 11 Pf. — Ans« ist vorher im Nathans Zimmer Nr. 2 zu entnehmen. , s Stadtrat Frankenberg, den 25. Oktober 1917. MMS ,1 ^>>it Ausgabe der Lebeusmittelkarten Geleaentlchver am Freitaa, den 26. Oktober ds I»., Nachmittag von 4—7 Uhr statt findenden Brotkartenausgabe gelangen in den bekannten vier Brotkartenausgabeltollen neue Lebensmittelkatten mit den Abschnitten 37 bis 72 zur Ausgabe. Die Lebensmittelkarten find unmittelbar nach Empfang oben und unten nach Maßgabe de» Vordruck» vom Haushaltungs- Vorstande auszufüllen- darnach ungesäumt dem Gelckaftsinhaber zur Abstempelung vorzulegen, bei dem der Haushauungsvorstand während der Gültigkeitsdauer der Lebensmittelkarten feine Waren zu entnehmen wünscht.. Die Händler haben die unteren Abschnitte der Lebens,nittelkarte abzutrennen, abzustempeln und gebündelt Mit Angabe der Zahl bi» Montag, den 29. Oktober 2., Nachmittag 6 Uhr im Rathaus, Zimmer Nr. 2, abzugeben. Stadtrat Frankenberg, den 25. Oktober 1917. derb^Ütelte M.« vormittag von 8 bk 16 Uhr bei R. Köhler, Bergstrasse, an Min» , 4. Brotkattenbezitts von Nr. 951 bi» 1156. Auswelskatten sind vonulegen. Stadtrat Frankenberg, am 25. Ovober 1917.' - zu einer ungeahnten Machtstellung zu verhelfen. Die Zahl der Jnfanterieregimenter wurde nahezu verdoppelt, die übrigen Wassen erfuhren eine ansehnliche Vermehrung. Während König Wilhelm bereits 1870 die auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht ergänzten gesamten deutschen Kon tingente gegen den Feind zu führen vermochte, hatte inan un geachtet der preussischen Ersvlge von 1866 im Auslande noch gezögert, Deutschland auf seinem Wege zu fökgen. Der'fran zösische Kriogsminister, Marschall Niel, drang im Parlament mit einem Gesetzentwurf zur Einführung der allgemeinenWehr- pflicht nicht durch. Man begnügte sich in Frankreich 1866 da mit, neben der aktiven durch die Konskription mit'zugelassener Stellvertretung ergänzten Armee in Gestalt der sogenannten ^Mobilen Nationalgarde" eine Hilfsmacht von 400 000 Mann zu schaffen, die jedoch erst nach 9 Jahren auf diese Höhe ge langen konnte, und dazu nur auf dem Papier stand, da sie nun fünfzehnmal im Jahre, jedesmal mir auf einen Tag, ein- berufen werden durfte. So ist es dazu gekommen, dich uns Frankreich 1870 in völlig unzureichender Rüstung entgegentrat:. Die überzeugende Sprache der deutschen Erfolge im Kriege von 1870/71 hat dann nacheinander alle großen Kontinent al Mächte bewogen, die allgemeine Wehrpflicht einzuführen. Sie zu Erhalten und weiter auzzubänen, hätte Deutsch land bei seiner mittleren Lage allen Anlass. Der greise Feldmarschall Graf Moltke Mßette" am 16. Februar 1674 im Reichstage: „Der Wunsch, an den großen Summen, di» jährlich für das Militär verausgabt werden, zu sparen, sie dem Steuerpflichtigen zu erlassen öder für Zweck« des Friedens zu verwenden, ist gewiß ein völlig gerechter. Wer würde sich dem nicht anschliessen! Wer malt sich nicht gern aus, wieviel Gutes, Nützliches und Schönes dabei geschaffen werden könnte! Aber vergessen dürfen wir dabei nicht, dass die. Ersparnisse am Militäretat aus einer langen Reihe von-Friedensjahren ver loren gehen können in einem Kriegsjahr." In der Reichstags sitzung vom 1. März 1880 aber kennzeichnete der Feldmarschall die Lage, wie sie bis zum Weltkriege sich in zunehmender Be drohlichkeit für Deutschland gestaltet hat mit den Worten: „Wir alle haben Kriege ausbrechen sehen, die weder das Staatsoberhaupt, noch das wirkliche Volk gewollt haben, son dern die Parteihäupter, welche sich zu seinen Wortführern auf- warsen, die leicht beeinflussbare Menge und schließlich auch di* Regierung nach sich zogen. Annerions- und Revanchegeiüste, Mißbehagen über innere Zustände, das Streben, stammver wandte Völkerschaften an sich zu ziehen, dies und Viehes andere kann auch in Zukunft immer wieder neue Verwickln» gen Hervorrufen, und so fürchte ich allerdings, daß wir »och lange die schwere Rüstung tragen müssen, welche unsere ge schichtliche Lntwick.ung und unsere Weltstellung uns «usnöiigen." ' Die Revanchelust und die anderen Bestrebung«» der Feinds Deutschlands und Oesterreich-Ungarns sind Jahrzehnte durch die Scheu vor dem geschulten deutschen Vokksheere zurück-? gehalten worden, aber sie bliebM fortgesetzt s im Wachse« Nicht Deutschland hat die höW« KttegeLereitschafi erstrMMd besessen, die zu erreich«» M NolksMt ermMW^t Die Aushändigung, der neuen Brüt- und Zusatzbrotkatten erfolgt nur gegen Bonelgung der Avsweiskätten, und Rückgabe der Umschläge der verbrauchten Kartei», sowie der Stamm katten — Köpfe — der Zwieback- und Zusatzkätten. Die neuen Hefte und Karten find unmitwlbar nach Empfang mit Nummer und dem Namen des Haushaltungsvörstandes zu versehen. : > Sämtliche Katten sind s-fott nach Empfang auf ihre Richtkgkett zu Beanstandungen können sonst keine Berücksichtigung Anden. Stadtrat Frankenberg, am 25. Oktober 1917. «MWWSWlfMVWW Krankenbrot betreffend. In'Ergänzung der Bestimmungen tn der Bekanntmachung des Kommunalverbandes der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha vom 23. August 1917, „Krankenbrot" überschrieben, will die Kommunalverdandsvsrttetung Nachlassen, daß für Kinder unter einem Jahre, und zwar ohne dass die Notwendigkeit des Bezugs durch ärztliches Zeugnis dargetan zn werden braucht, Krankenbrot bezogen werden kann. - Auch in diesem Falle sind Arankenbrotmarken bet den Gemeindebehörden einzutauschen. Line Wochenreihe.der auf dex Zwiebackkarte enthaltenen Mattei» entspricht hierbei einer zum Bezüge eines Krankenbrotes im Gewichte von 450 xr berechtigeüden Krankenbrotmatte. Flöha, am 18. Oktober 1917. « Der Äontnnniakverband der Königliche« Amtshauptmannschaft Flöha. Vie Del» sm Zcbeickewege YSlMetttlicht Georg D. Herron, der Schtve-.z, ein« sehr trübe der Entente im Juli- jüttchrr Margen« --eg« ng hat „Zu der Ueberjeugung, daß das Waffentragen ein edles Vorrecht sei, sind wir erst wieder durch Scharnhorst gekommen", sagt Treitschke in seiner „Politik". Die PerwtrMchung des Schar,chorstschen Gedankens hat es Preußen ermöglicht, im Jahr« 1813 die Fremdherrschaft abzuschütteln und als gleich berechtigte Großmacht neben Russland und Oesterreich in den Kampf zu trete». Preußen hatte im August 1813 nicht weniger als 271 000 MannMter dtU^A^ffen. bei einer Bevölkerung von noch nicht ss Millionen, auf Vie es der Friede von Tilsit helabgedrückt hatt«. Es übertraf mit dieser Heeresmacht! Oester reich Mit seinen 233 000, Mann Md kam dem mächtigen rus sischen Reich nahe, dessen Heer 297 000 Mann zählte. Der Beibehalt der allgemeine» Wehrpflicht, iy Preußen fand im Frieden »ach den Besreiupgslriegen keine Nachahmung in den andern deutschen Staaten und bei den'fremden Mächten-, Das preussische System erfreute sich im allgemeinen keines Bei falls, obwohl gerade in Frankreich einsichtige Männer, dar- Mter Generals der napoleonischen Zeit, seine Einführung empfahlen. , .Uitter dem B.ürgerkünigtum.äußerte ein französischer Ge- «erm zu einem preußische» Stabsoffizier: „Ihre Organi- jatiou ist vollendet, aber wir können niemals zu einer solchen gelangen, denn dazu gehört eitle förmliche Umänderung in unseren Sitten, Gebräuchen und Gasetzen'', und der Herzog von OrldckW bemerkte demselben Offizier: „Ihnen kommt Ihr« Organisation zu HM; Sie lassen alles soldatisch und geschlossen marschieren, und das brauchen wir auch. Die Armee ist nur die Avantgarde des Volkes, wie sich das gehört, und ich hoffe, daß wir ebenfalls dahin gelangen." Frankreich ist zu seinem Schaden bis zum Jähre 1870 Nicht dahin gelangt, aber selbst in ihrem Ursprungsland« war die 'allgemeine Wehrpflicht zeitweilig in Gefahr, inmitten eines langen Friedens zu verschwinden. Beretts in den vier ziger Jahttn des vorigen Jahrhunderts konnte man sich in Preußen nicht verhehlen, daß die allgemeine Wehrpflicht bei ttner Relrutencmstelluna von nur 40000 Mann jährlich, wah- Mb die Bevölkerung sich seit dem Jahre 1814 fast verdoppelt' hatte und gleichzeitig das Staatsemkommen von 50 auf 90 Millionen Taler angewachsen war, tatsächlich nicht mehr be stand. Boyen, der Schöpfer der Wehrgesetze von 1814 und