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Verantwortlicher Redakteur: Paul geh«. - Druck und Verlag: Earl geh« in Divvoldiswalde.. Sonntag den 19. Juni 1921 87. Jahrgang Nr. 141 «r-les Blatt enlhSll die amtlichen Bekanntmachungen Tr Amlshauptmannschafl, -es «mlsgerichls und -es Sta-trats zu Dippol-lswal-e -auptmannschaft 7S Pf», tm amüichea LtU -u» «m Behörden) die Zeile 200M».- «ngNoM«ch Reklamen S00 PK. Meitzeritz-Zeitung und «nzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg Lil V " Ueileile Zeitung -es Bezirks ««————««««EMIIW»» Merteffährllch ^MK.ohneZu- MWSpreiV. tnlgen. - Einzelne Dummem LO Pf. —Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. L. Gemeindeoerbands-Giro Konto Nr. 3. Postscheck ¬ konto: Dresden 12S48. Gemeinde - Verbands - Sparkasse Schmiedeberg Montags bis Freitags vormittags 8—1 und nachmittags 3—5 Uhr, x Lagen vor Sonn- und Festtagen von 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr ^nachmittags geöffnet. Die Einlagen werden asm l'sg« ssod» !>»«> Lis-stltsSg di« »SIN ^sgs SSI» I>«I» gaotnslnluss a»i»»i»»k MU' Lnmimi ui 8n«l«i« MMnn Reckum,. 'N» 'j Gemeindegiro-Konto Nr. 2. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 27040. Fernsprech-Anschluß Nr. 27 Amt Kipsdorf. Als Mitglied der öffentlichen Lebensversicherungsanstalt der Sparkassen ist die Sparkaffe Vermittlungsstelle für Lebens- und Rentenversicherungen. ,«»wcr»n - «EMms LSF °°?L"S L LnL'SL »ALL L Sitzung des zu Dippoldiswalde werden. kSckluk «nlot ) in den Verhandlungen mit Engländern und Amerikanern die Leitung des Syrischen Waisenhauses wieder zu be kommen. Das wäre die erste Miffionsanstalk, die dam» wieder in deutsche Hände käme, was wir gleicherweise als Deutsche wie als Evangelische mit besonderer Freude be grüßen würden. Schmiedeberg. Die Dresdner Thalia-Bühne veranstaltet an, morgenden Sonntag hier ein einmaliges Gastspiel und bringt dabei das dreiattige Schauspiel „Die Schuld einer Frau" znr Darstellung. — Der Abendvorstellung geht am Nach mittag eine Kinder- und Familienvorstellung mit dem historischen Schauspiel „Der Glockenguß zu Breslau" voraus. Dresden. Zunächst behandelte der Landtag am 17. Juni den Gesetzentwurf über die Bezüge der in Warlegeld oder Ruhestand versetzten Geistlichen oder ihrer Hinterbliebenen, der sich an die Regelung der in Wartegeld befindlichen Beamten oder Lehrer anlehnt. Die Vorlage wird an den Haushalt ausschuß ä überwiesen. Bei der Beratung der Regierungs vorlage über die Verteilung der persönlichen Volksschullasten zwischen Staat und Schulgemeinden in den Rechnungsjahren 1920 und 21 kommt es zu heftigen Zusammenstößen zwischen dem jetzigen Finanzminister Heldt und seinen ehemaligen Ministerkollegen vr. Reinhold und vr. Seyfert. Minister Heldt plaudert aus vertraulichen Gesamtministerialsitzungen und wirst den beiden ehemaligen Ministern vor, daß sie ohne Wissen des Kabinetts und des Landtages seinerzeit die Uebernahme der Schullasten auf den Staat eigenmächtig verfügt hätten. In längeren, zum teil persönlichen Ausführungen, weisen die beiden Angegriffenen die Vorwürfe zurück. Auch diese Vor lage wird an den Haushaltausschuß k überwiesen. Nächste Sitzung Montag den 20. Juni mittags 1 Uhr. ' — 3m Jahresbericht der Sächsischen Gewerbeaufsichts beamten für 1920 schreibt das Gewerbeaufstchtsamt Dresden ll: Durch die Arbeitszeitverkürzung ist natürlich die Erzeu gung im Verhältnis zur früheren Arbeitszeit zurückgegangen. Aber auch die durchschnittliche.stündliche Arbeitsleistung der Arbeiter ist, abgesehen von den Fällen, in denen gegen Stück lohn gearbeitet wird, gegen früher nicht wesentlich günstiger geworden. Die Ursache hierfür dürfte neben dem Mangel an einer gewissen Arbeitsfreudigkeit zum Teil immer noch in der unzureichenden Ernährung zu suchen sein. Von Ein fluß auf die geringen Leistungen scheinen auch alle diejenigen Bestimmungen zu sein, die die Kündigungsmöglichkeit ein schränken insofern, als dadurch die Arbeitswilligkeit herab gesetzt wird, im Gegensatz zu früher, als bei ungenügenden Leistungen die Entlassung drohte. Dem Amte ist in einem Falle mitgeteilt worden, daß an sich arbeitsfreudigen Arbeitern durch Vertrauensleute des Betriebsrates zu ver stehen gegeben wurde, mit ihren Leistungen zurückzuhalten. Die Einwirkungen der verkürzten Arbeitszeit auf das Wirt schaftsleben machten sich durch eine wesentlich geringere Aus nützung aller Betriebsmittel bemerkbar, da die Gesamtein richtungen durchweg noch auf die frühere Arbeitszeit zuge schnitten sind. Dadurch sinkt die Einträglichkeit der Be triebe. Teilweise suchten einzelne größere Firmen diesem durch umfangreiche Erweiterungen der Werkstättenanlage, Neuaufstellung von Maschinen usw., zu begegnen, womit natürlich eine Mehrelnstellung von Arbeitern, aber auch ein erhöhter Kapitalbedarf verbunden war. Daß alle -lese Um stände zu einer erheblichen Verteuerung der Waren führten, braucht nicht besonders betont zu werden. Vor allen Dingen aber ist durch den Rückgang der Kohlenförderung die Indu strie auf das Schwerste geschädigt. Alle dlese wlrtfchafi- lichen Notstände finden ihren endgültigen Ausdruck in den großen Kapitalerhöhungen, zu denen viel« Großbetrieb« trotz hoher Verkaufspreise der Waren im letzten Jahre gezwungen waren. OertltcheS «»- Sächsisches. Dippoldiswalde, l 8. Juni. Der Schulausschuß wählte gestern abend die Herren Lehrer Hesse (jetzt in Grüna bei Chemnitz) und Hilfslehrer Anders hier zu ständigen Lehrern für die ausgeschiedenen Herren Michael und Geißler. Dippoldiswalde. Morgen Sonntag abend findet im Schützenhaussaale das Konzert zum Besten der notleidenden Kinder unserer Stadt statt. Wir haben in früheren Nummern bereits mehrfach davon gesprochen, haben auch über den Gedanken berichtet, der all den Gesängen, Trios usw. zu Grunde liegt, möchten aber doch nicht verfehlen, heute noch mals darauf hinzuweisen. Ein volles Haus ist nicht nur der Sache wegen zu wünschen, sondern auch der beste Dank an die Mitwirkenden für all ihre Mühen. — In diesen Tagen, Sonnabend, Sonntag, Montag soll auch eine zweite Veran staltung unseren Kleinen helfen, wir meinen die Ausstellung der Förster'schen Gemälde im Rathaussaale, deren gesamtes Erträgnis der Kinderbewahranstalt zufließen soll. Auch zu deren Besuch möchten wir auffordern — In den Stern-Lichtspielen gelangt am morgenden Sonntag der große Sensations-Kriminalfilm „Die sieben Tod sünden", sowie ein höchst unterhaltendes Lustspiel „Benjamin der Schüchterne" zur Darstellung. . Dippoldiswalde. In dem am Mittwoch abend stattge fundenen Vortragsabend für die Freunde des Syrischen Waisenhauses in Jerusalem, der wegen der Kühlen Witte rung nicht, wie beabsichtigt, im Kögelschen Grundstück, son dern im Konfirmandenzimmer abgehalten wurde, konnte Herr Superintendent Michael den zahlreich Erschienenen in seinem Berichte über den gegenwärtigen Stand des Syri schen Waisenhauses u. a. einen interessanten Brief vorlesen, der eben eingetroffen war. In demselben schreibt Frau Pastor Schneller, die Gemahlin des weithin bekannten Pastors l). Ludwig Schneller in Cöln: «Aus dem jüngsten «Boten aus Zion' wissen Sie wahrscheinlich schon, daß mein Mann mit meinem Schwager (Direktor Theodor Schneller, bisheriger Leiter des Syrischen Waisenhauses) nach Jeru salem gereist ist, um die Verhandlungen betreffs Uebernahme anderer Anstalten mündlich zum Abschluß zu bringen.' Und nach Dankesworken für die Karfreitagsgaben (112.50 M.) heißt es weiter: «Dippoldiswalde — wie viel Liebe und Treue für Jerusalem schließt doch dieses verhältnismäßig kleines Stückchen Gotteserde «in! Wenn ich daran denke, so kann ich nicht anders, ich muß Sie bitten, bei irgend einer Gelegenheit Ihrer opferfreudigen Gemeind« mit einem Segenswunsch unsern herzlichen Dank und Gruß zu über bringen.' — Möchte es dem treuen Brüderpaar gelingen, LiM-8iMt WMUM. Umsatz 1920: 121500Ü00 Mart Geschäftszeit: Werktags '/29—>/rl und 2—3 Uhr, Sonnabends nur '/r9- /-l Uhr. zo/o Liv soll bei täglicher Verfügung. . . LA Ausführung von Vodsrveisllvgso tll jocksr Löb» nach allen Orten Deutschlands. - Lvino Losiso «vivo 8pas»o Vermittelung von Lu- ooä VarkSukea von Vartpsptsrso Losisolos» Llarkdaoe van Fernsprech-Anschluß Nr. 2 und 21 . Postscheck- Konto Dresden Nr. 1^ 217. schussung von Neubauten aus eigenen Mitein 280 Millionen Mark bereitgestellt, die an die Gemeinden nicht gleichmäßig verteilt werden, sondern nach dem feftgestellken Grade der Wohnungsnot und unter dec Bedingung, daß die Gemeinden einen Zuschuß in halber Höhe des Staatszuschusses ebenfalls gewähren. Letzterer Betrag ist von den Gemeinden nlchk selbst aufzubringen, sondern wird vom Staate auf den Kredit der Gemeinden mit besorgt, zu welchem Zwecke der Staat weitere 140 Millionen, im ganzen also 420 Millionen Mark bereitstellte. Die Verzinsung und Tilgung wird vorläufig dadurch aufgebracht, daß diejenigen Grundstücke, die vor Juli 1914 fertiggestellt waren, pro Brand- Kasseneinheit 45 Pf. Zuschlag zu zahlen haben. Solange dieser Zuschlag erhoben wird, entstehen also den Gemeinden für dieses Darlehen kein« Aufwendungen. Au» diesen 420 Millionen erhielt Dippoldiswalde 500000 M., die die Boupolizeibehörde (die gesetzlich hierzu besagt ist) der Baugenossenschaft Trotz-Dresden zum Bau von zwei Doppelhäusern mit 8 Wohnungen zuwier, vorbehältlich der Zustimmung des Landeswohnungsamte,, die bereits nachgesucht ist. Der Rat hat zugestimmt, daß die auf die Stadt entfallenden rund >70000 M. auf «deren Kredit vom Landeswohnungsamt beschafft -°-m «-I-A d-n >7 Ium 1,-1. am 17. Juni 1921. Nas Kollegium ist vollzählig. Vom Rate sind erschienen Herr Bürgermeister Herrmann und die Herren Stadträte Gieholt, Halm, Riekert und Schwind. - « . . - > Kenntnis genommen wird von der auf das laufende Rech nungsjahr von der Stadt auszubringenden Bezirkssteuer. Sie beträgt 48 389 M. (1919 34 500 M., 1920 31 000 M.). Die durch »ie Wohlfahrtspflege entstehenden Kosten hat Dippoldiswalde mit »en mit ihm zu einem Wohlfahrtspflegebezirk vereinigten Orten ««sondert auszubringen. Bei dieser Gelegenheit wird bekannt ««geben, daß betreffs des Gesuches um eine Beihilfe des Bezirks von 20 000 M. für das hiesige Krankenhaus zunächst eingehendere Unterlagen (Abrechnung, Haushaltplan usw.) verlangt wurden, während das um «ine Beihilfe für die Handels- und Gewerbe schule der Folgen wegen abgelehnk wurde. Man stimmt dem Ratsbeschlusse zu, letzteres zu erneuern, da nur ein Drittel der Schüler aus Dippoldiswalde, die übrigen aus den anderen Orken des Bezirks kommen, die zu den Kosten heranzuziehen das Wirt- schastsministerium ausdrücklich empfiehlt. Da die Schülerzahl aus den einzelnen Orten aber sehr schwankt, ist das schwer und der einfachere Weg eine Beihilfe durch den Bezirk. Das Schulgeld weiter zu erhöhen, hält man für untunlich, da die Schüler finan ziell leistungsfähigen Kreisen meist nicht entstammen. Den Fehl betrag aber den Dippoldiswalder Steuerzahlern allein aufzuhalsen, erscheint ungerecht. Einverstanden ist man mit Aushebung der Kautionspflicht, di« bisher für diejenigen städtischen Beamten (9) bestand, die mit vemeindegeldern zu tun haben, da die Beträge — 500 bis 3000 Mark — heule kaum nennenswert sind und sehr viele Orte dies berettS längst getan haben. Zum Bau der Dresden—Altenberger Straße mußt« die Stadt Dippoldiswalde für den im Orte liegenden Teil seinerzeit 30 Taler Zuschuß leisten, während zu den Unterhaltungskosten seit dem Jahre 1837 jährlich 3 Taler beizutragen waren. Letzterer Betrag ist jetzt auf 45 M. erhöht worden, gleichzeitig aber die Möglich keit gegeben, mit dem zehnfachen (früher Zwanzigsachen) Betrage dies« Verpflichtung abzulösen. Man bewilligt 450 M. zur Ab lösung. Kenntnis genommen wird davon, daß der Staal zum persön lichen Aufwand für die Gewerbeschule 27 700 M. und zu dem »ir Handelsschule 17 500 M., zum sachlichen Aufwand aber nichts beiträgt — das sind zwei Drittel des persönlichen Aufwandes. Di« nächsten Beratungsgegenstände sind Haushaltplän« auf 1921/22, die mit folgenden Endzahlen genehmigt werden: Gewerbeschule: 11040 M. Einnahme (darunter 8800 M. Schulgeld), 80 300 M. Ausgabe (darunter 39 850 M. Gehalt«), 49 280 M. Fehlbetrag,- Handelsschule: 22 320 M. Einnahme (15 000 M. Schulgeld), 48400 M. Ausgabe (34 000 M. Gehalte), 24 080 M. Fehlbetrag. Der hohe Fehlbetrag bei der Gewerbe- bchule erklärt sich zum Teil durch die rund 12 000 M. betragenden kinkaufskosten des Herrn Lehrer Michael ln die Pensionskasse. Rechnet man von den Fehlbeträgen die Staatszuschüsse ab, die bereits im Haushaltplan eingestellten Gemeindezuschüsse aber da zu, so bleibt als tatsächlich von der Stadt zu deckender Fehl- brtragfür die Gewerbeschule 23 510 M., für die Handelsschule 9830 M., zusammen also 33 340 M. Bemängelt wird die geringe Unterstühunaaus den Kreisen der Interessenten, und besonders bas völlige Versagen der Industrie in dieser Hinsicht. Forstkaffe: 49 520 M. Einnahme, 40 000 M. Ausgabe, 9520 Mark Ueberschuß: Flurkaffe: 5102 M. Einnahme, 4984 M. Aus- «ab«, 138 M. Ueberschuß: 9858 M. Gesamtüberschuß. Der Unter schied gegenüber dem Vorjahre mit 40 000M. Ueberschuß erklärt üch dadurch, daß die 1920 in der Froschleite geschlagenen Eichen hohe Erträge brachten: daß man damals etwas über das durch b«n Forstplan festgesetzte Quantum hinaus geschlagen hat, was mdiesem Jahre eingespart werden muß, und daß die vorjährige vdsternte 11 000 M. elnbrachte, was Heuer nicht annähernd er- wird, j c^FE^Wwerk: 838 970 M. Einnahme (255000 M. für ^"0« M. für Krastfirom), 838 988 M. Ausgabe stir, Strom an die Zentrale), 1984 M. Ueberschuß; ^^L'^^-ttung: »9100 M. Einnahme, 150 870 M. Aus' Mit»«, 8230 M. ^tders^ß: 10214 M. Gesamtüberschuß. nächsten 4 Punkt«» der Tagesordnung, die zusammen- BH«d behandelt werden, erfolgt «in sehr eingehendes Referat- Dippoldiswalde herrscht Wohnungsnot; 38 neue und 15 find beim Wohnungsamt noch gemeldet. städtischen Kollegien bereits ber«itg«st.Nt, aber di« sich verändern- "en . »«rhäUnlss« v«,hinderten immer wieder di« Ausführung b«r